Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 6. DEZEMBER 2018

Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 49 · Post CH AG

SALZKORN Bisch en Chlaus!

Geeignet als möglicher Standort einer neuen Aargauer Mittelschule? Das Lenzburger Zeughausareal, hier mit dem Riesenrad während der Stapferhaus-Ausstellung «Heimat». Archivfoto: Chris Iseli

Kanti statt Riesenrad? Lenzburg Der Kanton Aargau sucht nördlich und südlich des Juras je einen neuen Standort für eine Mittelschule. Lenzburg ist nach Bekanntgabe der Anforderungen interessiert. ■

Lenzburg ist stark interessiert

FRITZ THUT

D

er Regierungsrat hat erkannt, dass die stetig steigenden Schülerzahlen im nächsten Jahrzehnt den Neubau von zwei Mittelschulzentren bedingen. Zu den Kantonsschulen in Aarau (Alte und Neue), Baden, Wettingen, Wohlen und Zofingen sollen je ein Standort im Fricktal und im Mittelland geplant werden. Ein potenzieller Kandidat für den Standort Mittelland, der Aarau und Baden entlasten soll, ist Lenzburg. Dies lässt sich an der Tatsache ablesen, dass hochrangige Vertreter des Bildungsund Finanzdepartements letzte Woche den Ammännern des Gemeindeverbandes Lebensraum Lenzburg Seetal (LLS) die Anforderungen an die neuen Standorte an deren Vorstandssitzung in Meisterschwanden präsentierten.

uns Wir freuen auf euch!

Kathrin Hunziker, Abteilungschefin Berufsbildung und Mittelschule im Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS), erklärte anhand von Entwicklungskurven der Schülerzahlen, dass mit einer Fricktaler Kanti allein die «Raumnot an den andern Mittelschulen nicht behoben werden kann». Der Raumbedarf sei «spätestens ab 2028 dringend».

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Für Politiker und Planer ist also Eile geboten. Florian Weingartner, BKS-Projektleiter in dieser Angelegenheit, erläuterte den Regionsvertretern die technischen Anforderungen für den Kanti-Standort: Fläche von etwa 300 Aren, gute Lage (in der Nähe der Schüler), leistungsstarke Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bevorzugt im «Raumtyp Kernstadt oder urbaner Entwicklungsraum». Im LLS-Raum erfüllt lediglich die Stadt Lenzburg diese Kriterien. Und das Interesse ist hier gross: Ein Postulat der SP, das im Herbst parteiübergreifend von allen verfügbaren Einwohnerräten unterschrieben worden ist, fordert vom Stadtrat, «sich beim Regierungsrat aktiv dafür einzusetzen, dass die neue Kantonsschule in Lenzburg aufgebaut wird». Stadtammann und LLS-Präsi-

dent Daniel Mosimann erfuhr an der LLS-Sitzung erstmals von den Standortbedingungen, versicherte jedoch, dass der Stadtrat dem Postulat Folge leisten wird und sich für die Lenzburger Kanti einsetzen will.

Zeughaus- oder Bahnhofareal

Doch wo gibt es in Lenzburg ein passendes erschlossenes Gebiet in der Nähe des Bahnhofs, nachdem ja das ehemalige Hero-Areal mit dem Quartier «Im Lenz» schon für Wohn- und Gewerbezwecke verbaut wurde? Spontan kristallisierten sich beim anschliessenden Apéro zwei Möglichkeiten heraus: Das Zeughausareal ist in Gehdistanz zum Bahnhof, gehört den Ortsbürgern und liegt nach dem Neubau des Stapferhauses noch bracher als vorher. Heisst die Losung: Kanti statt Riesenrad, dem Wahrzeichen der Ausstellung «Heimat»? Die Fläche ist mit etwas weniger als 200 Aren zu klein, doch gibt es vielleicht Kombinationen mit Anrainergrundstücken. Zweite Variante: Man realisiert die Schulräume zusammen mit dem Bahnhofneubau – analog dem Modell Luzern. Bis Ende Januar 2019 müssen interessierte Gemeinden passende Grundstücke melden. Kommt es zum Duell zwischen Lenzburg und Brugg?

In dieser Zeit kommt man nicht um St. Niklaus herum. Insbesondere seine rot-weisse Kapuze ist in Schaufensterauslagen und InseraHelene Basler ten präsent. Bei gewissen Anlässen wird sie nicht nur von Männern, sondern auch von Frauen in natura getragen. Wer hätte gedacht, dass das Outfit des ( je nach Auftritt Kinderschrecks oder väterlichen Mahners) einmal trendy würde? Nehmen wir es gelassen. Als kritische Kunden haben wir längst gemerkt, dass Marketing vor nichts zurückschreckt, um uns zu Käufen zu verführen. «Black Friday» beispielsweise lässt grüssen, obwohl in den kauffördernden Inseraten keine roten Klausmützen, sondern tiefschwarze Farbe dominiert. Verkaufsfördernd für Regional-Lenzburger und Seetaler ist auch der Chlausmärt. Die besondere Stimmung, Glühwein- und Raclettedüfte beeinflussen nicht nur die seelische Verfassung, sondern auch die Kauflust. Beim Schlendern durch die Marktstände in der Altstadt fühlt man sich in einen Adventskalender des Lenzburger Künstlers Fritz Huser versetzt, vergisst die nicht mehr heile Umwelt, geniesst das Markttreiben und gibt Geld aus. Umso mehr stellt man erstaunt fest, dass der Titel «Chlaus» in gewissen Situationen eine eher abschätzige Bedeutung hat. «Du bisch en Chlaus» heisst, dass man den Angesprochenen als etwas seltsamen oder dümmlichen Menschen ansieht. Eine weibliche Form (Chläusin) gibt es nicht. Frauen empfinden dies ausnahmsweise einmal nicht als einseitig oder männerlastig. Folglich gibt es nämlich unter den Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts keine seltsamen oder dümmlichen Exemplare … Schliesslich ist klar, warum politische Entscheide in der Regel nachvollziehbar sind, einige aber unbegreiflich oder dümmlich wirken. Vermutlich, weil neben tüchtigen Politikern eben auch einige «Chläuse» in den Behörden sitzen. Helene Basler-Märchy, Niederlenz


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