Lenzburger Bezirks-Anzeiger

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LENZBURGER WOCHE

DONNERSTAG, 13. SEPTEMBER 2018

Amtliches Publikationsorgan fĂŒr den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.

PP 5600 Lenzburg · Nummer 37 · Post CH AG

SALZKORN Wetterprognose

Innovative GeschÀftsidee: Daniel Labhart im Labyrinth seines neuen «GÀrtnerei-Lade».

Foto: Melanie Solloso

Der etwas andere «Hofladen» Schafisheim Die Labhart-GĂ€rtnerei startet einen neuen Feldversuch: ein bisher schweizweit einzigartiges «GĂ€rtnerei-Hofladenprojekt». Am 15. September wird der Selbstbedienungsladen eröffnet. ■

MELANIE SOLLOSO

V

ielerorts bieten Landwirtschaftsbetriebe der Bevölkerung in HoflĂ€den Obst und GemĂŒse aus eigenem Anbau oder selbst hergestellte HofspezialitĂ€ten an. Diese LĂ€den ermöglichen es Landwirten, einen besseren Erlös zu erwirtschaften und damit die sinkenden Engrospreise zu kompensieren. Dieses Hofladen-Prinzip ĂŒbernimmt nun auch die GĂ€rtnerei D. Labhart in Schafisheim mit dem neuen «GĂ€rtnerei-Lade». Im Laden, zwischen den beiden Betrieben D. Labhart und Bio Labhart GmbH gelegen, wird natĂŒrlich kein GemĂŒse angeboten, sondern Pflanzen und Naturgartenprodukte aus Eigenentwicklung.

PrĂ€sentiert werden die Produkte und Pflanzen anschaulich in einer Art Freilicht-Minigarten-Labyrinth. Da gibt es beispielsweise einen Bienengarten, einen Schmetterlingsgarten, einen Duftoder einen PrĂ€riegarten und verschiedene Hochbeete. Die 19 Miniatur-BeispielgĂ€rten Ă  rund 20 Quadratmeter veranschaulichen nicht nur den möglichen Einsatz der Produkte, sie sollen Natur- und Gartenfreunden auch Ideen liefern fĂŒr den eigenen Garten. «Der «GĂ€rtnerei-Lade» steht fĂŒr naturnahes GĂ€rtnern, pflegleichte Pflanzkonzepte und Nachhaltigkeit», erlĂ€utert GeschĂ€ftsfĂŒhrer Daniel Labhart.

Offen auch am Sonntag

Wer etwas gefunden hat, legt den Kaufpreis in die GĂ€rtnerei-Ladenkasse, denn der Shop ist nicht bedient. «Wir vertrauen darauf, dass die Leute bezahlen, was angeschrieben ist», sagt Labhart. «Das mĂŒssen wir, denn einen Mitarbeiter fĂŒr den Laden anzustellen, wĂŒrde nicht rentieren.» Der Grund fĂŒr das neue Selbstbedienungs-Angebot sei die grosse Nachfrage nach den Labhart-Eigenentwicklungen und den Produkten aus der neuen BiogĂ€rtnerei seitens Privatkunden. Bis an-

hin war die GĂ€rtnerei Labhart auf den Engrosmarkt fokussiert und belieferte ausschliesslich Gartenbauer und Baumschulen. Doch der Wandel bei den Schweizer Pflanzen-Produktionsbetrieben zwang Daniel Labhart umzudenken. «Vor 5 Jahren war die Produktion von Bodendeckern noch das KerngeschĂ€ft der Firma», erzĂ€hlt Labhart. «Wegen Massenimporten vom Ausland und dem Schottergartenfieber hat sich der Umsatz halbiert.» Dank neuen Eigenentwicklungen wie den patentierten Sellana-Pflanzenziegeln – das sind fix-fertig kultivierte Staudenmischungen zum Verlegen, Rollmatten und Mischpflanzungs-Konzepte – habe der stetige RĂŒckgang der Massenartikel aufgefangen werden können, sagt Labhart. Ausserdem hat der GĂ€rtnereibetrieb kĂŒrzlich, um den Trend «Naturgarten mit heimischen Wildstauden» abzudecken, eine BiogĂ€rtnerei eröffnet. «Die neuen Produkte haben bei der Privatkundschaft eine grosse Nachfrage generiert», freut sich Labhart. Um diese abzudecken, wird nun am 15. September der neue «GĂ€rtnerei-Lade» eröffnet. Danach ist der Selbstbedienungsladen rund um die Uhr geöffnet, auch am Sonntag.

Den einen bringt die Sonne Wonne, den andern bringt der Regen Segen: das ewig gĂŒltige Fazit der Grosswetterlage in der Sommersaison. DiesHeiner Halder mal macht uns die DĂŒrre zu schaffen. Aber auch der heiss ersehnte Regen. Je nach Beruf, Branche, Bekleidung, BetĂ€tigung ist Freud und Leid nahe beieinander. Der Aarauer Maienzug versoff, am Lenzburger Jugendfest schmachteten die Freischaren am Goffersberg. Frischluft-Events haben Hochkonjunktur, wer jetzt draussen feiert, muss zelten. Von der Hitzewelle profitieren Ă€ltere Herren, die ihre eleganten roten mit den unsĂ€glichen Dreiviertelhosen tauschen und die strammen Waden prĂ€sentieren. Junge Frauen ihrerseits fĂŒhren HotPants vor, welche mehr Blössen als die unsĂ€glichen Knielöcher zeigen. Die Badi hat Hochbetrieb auch ohne Rutschbahn. Am Hallwilersee hat es zu wenig ParkplĂ€tze. Wer im warmen Wasser KĂŒhlung sucht, wird von Entenflöhen gepiesackt, in den FlĂŒssen schwimmen die Fische auf dem RĂŒcken. Die ViehzĂŒchter bringen ihre unterernĂ€hrten KĂŒhe von der Steppe vorzeitig zur Schlachtbank. Die HeuvorrĂ€te schwinden, der Mais verdorrt, doch die Obsternte garantiert die einheimische Versorgung. Die von der Sonne verwöhnten Winzer sorgen sich um den erhofften Ertrag. Gartenwirtschaften und Sonnenterrassen sind ĂŒberfĂŒllt. Falls doch buchstĂ€blich blitzartig ein Gewitter aufzieht, ist das Hotel Mercure gut vorbereitet. Mit einem Evakuierungsplan. Die Regeln: «1. Ruhe bewahren. 2. Beim ersten Tropfen nicht nervös werden und nicht aufschiessen. 3. Sie bestimmen vor Eintreffen des Regens eine Person, welche die Tischnummer mit ins Innere nimmt. 4. Jedermann nimmt Teller, Besteck, Serviette, Glas, Wein- und Wasserflaschen selber hinein. Darauf achten, dass Sie nicht hinfallen! Den Tisch können Sie draussen lassen. Nun wĂŒnschen wir Ihnen viel Spass bei der Evakuation.» Heiner Halder, Lenzburg


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