P.P. 2540 Grenchen Post CH AG
13. September 2018 | Nr. 37 | 79. Jahrgang
Verbreitungsgebiet: Grenchen, Bettlach, Selzach BE: Romont, Lengnau, Pieterlen, Meinisberg, Safnern, Meienried, Büren a.A., Rüti b.B., Arch, Leuzigen Inserate: Kapellstrasse 7, 2540 Grenchen, Tel. 032 654 10 60, e-mail: inserate@grenchnerstadtanzeiger.ch Redaktion: Tel. 032 652 66 65
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WOCHENTHEMA
Der Flug mit Strom FLIEGEN war und ist es noch heute: der Traum des Menschen. Das Fliegen mit Elektromotoren hingegen ist eher ein neues Ziel der Aviatik und wird mit verschiedensten Projekten weltweit verfolgt. Auch in Grenchen, wo erst kürzlich die zweite Smartflyer Challenge stattfand. JOSEPH WEIBEL
G
renchen spielt in der Aviatik eine wichtige Rolle – nicht erst seit gestern. Einer der treibenden Kräfte ist René Meier, ehemaliger Instruktionschef der Luftwaffenbodenorganisation, Regimentskommandant und Privatpilot. Der Grenchner stand dem OK der ersten Smartflyer Challenge vor und gestaltete auch vor kurzem die zweite Auflage. Was aber steckt hinter der Fliegerei mit Elektromotoren? «Fliegen ist noch heute ein Traum von vielen Jugendlichen. Die Ausbildung führt über verschiedene Stufen. Dazu kommt: Der Nachwuchsbedarf weltweit ist enorm gross. Ganz wichtig ist neben dem theoretischen Wissen über die Aviatik ganz allgemein der praktische Unterricht.» Und der gestalte sich mit einem Elektroflugzeug einfacher, bringt es Fliegerprofi Meier auf den Punkt. «Das Handling ist sekundär,
Der Grenchner Flugprofi René Meier informiert Interessierte an der 2. Smartflyer Challenge auf dem Flughafen Grenchen. (Bild: Markus A. Jegerlehner) das aktive Umsetzen von allerlei Vorgaben kommt an erster Stelle. Es ist, allgemein ausgedrückt, ein sanfteres Fliegen – ganz abgesehen davon, dass es geräuscharm und geruchsfrei stattfindet.» Ganz so einfach ist die Entwicklung von Elektroflugzeugen aber nicht. Die Szene um den Smartflyer Challenge decke heute 24 europäische und 70 US-amerikanische Projekte ab. Ein Projekt aus europäischer Sicht entsteht in Grenchen – ein Hybrid-Elektroflugzeug als «proof of concept», also als Beweis, dass die Idee funktioniert. Das
Gerät sollte bis 2020 produziert und flugfähig gemacht werden. Dahinter steht die Firma Smartflyer AG, geleitet von CEO Rolf Stuber, ein SwissPilot aus Grenchen. «Der Weg zur Elektrofliegerei ist lang und bleibt eine grosse Herausforderung», sagt René Meier. «Aber sie ist richtungsweisend für die Fliegerei der Zukunft, vermutlich wird jedoch der Aufwand nicht auf der Zeitachse in Monaten und Jahren, sondern auf der Geldachse in Millionen und Milliarden gemessen werden müssen.»
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