LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 19. APRIL 2018
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 16 · Post CH AG
SALZKORN Zeit sparen – so wird’s gemacht Meistens bin ich mit dem Velo unterwegs – auf Schleichwegen. Vom motorisierten Verkehr bekomme ich nur am Rande etwas mit, höre im Radio von Melanie Solloso schleppendem Verkehr Richtung Basel oder Stau vor dem Baregg auf der A1. Wie das ist, allmorgens im Stau zu stehen, erfuhr ich kürzlich, als ich mit einem Kollegen aus Lenzburg mitfuhr. Fahrziel: Basel City, KSB. Abfahrtszeit: 7 Uhr morgens.
Das Fabrikflair bleibt erhalten: Visualisierung der neuen Niederlenzer Lidl-Filiale von der Hauptstrasse aus.
Foto:zvg
Bald zwei Discounter im Dorf Niederlenz Bald haben die Niederlenzer die Qual der Wahl für ihren Einkauf. Neben dem Aldi, der Migros Voi, dem Spar und Granap gibt es auf Ende Jahr auch eine Lidl-Filiale. ■
MELANIE SOLLOSO
E
s passiert etwas auf dem Areal hinter der Elektro Würgler AG in Niederlenz. Die Bauarbeiten für die neue Lidl-Schweiz-Filiale im Dorf mit rund 4760 Einwohnern haben begonnen. Grünes Licht erhielt das Bauprojekt im August 2017. Die Gemeinde erteilte die Baubewilligung für den Neubau. Neben Hunzenschwil wird Lidl Schweiz damit bereits mit zwei Filialen im Bezirk Lenzburg präsent sein. Dort, wo vorher «Musik Produktiv» eingemietet war, entsteht ein Neubau für den Discounter. Der Abriss vom Shedbau im hinteren Teil des Areals ist mittlerweile bereits vollzogen. Bauherr ist nicht etwa Lidl Schweiz, sondern die Grundeigentümerin, die Würgler Niederlenz AG. Sie erstellt den Neubau fixfertig für den Retailer, der diesen dann für einen festdefinierten Zeitraum mietet. Für die Projektentwicklung, Pla-
nung und Realisierung zeichnet der Generalunternehmer Omega Liegenschaften AG, Dübendorf, verantwortlich. Läuft alles nach Plan, werden die Bauarbeiten Ende 2018 abgeschlossen sein. Auf einen genauen Eröffnungstermin will sich der Grossverteiler noch nicht festlegen. Dafür sei es noch zu früh.
Kein typischer Lidl-Laden
Speziell an der Filiale in Niederlenz wird der Fabrikcharakter sein. «Optisch bleibt es ein Fabrikareal», sagt Thomas Würgler, Bauherr und Geschäftsführer der Würgler Niederlenz AG. Der Wiedererkennungswert des Gebäudes bleibt erhalten. Konkret wird bei der Südfassade des Altbaus im vorderen Teil des Areals die ursprünglich bestehende Fassade von anno 1858 wiederhergestellt. Der Altbau wird durch einen Anbau erweitert. Auf insgesamt etwa 1190 Quadratmetern Ladenfläche werden Kunden 1800 Produkte des täglichen Bedarfs einkaufen können. Dazu zählt auch ein breites Sortiment an Frischprodukten wie Obst, Gemüse, Fleisch und Brot. Das bestehende Parkplatzareal wird ebenfalls erweitert. Insgesamt werden den Lidl-Kunden etwa 65 Parkplätze zur Verfügung stehen. Die neue Filiale wird laut Lidl Schweiz 20 bis 25 neue Arbeitsplätze schaffen.
Der bereits bestehenden Konkurrenz mit Aldi, Migros Voi, Spar und Granap sieht Lidl Schweiz gelassen entgegen. «Wir sind überzeugt, den Kunden in Niederlenz mit unserem Preis-Leistungs-Verhältnis eine sehr attraktive Einkaufsgelegenheit bieten zu können», erklärt der Discounter, angesprochen auf die Konkurrenz im Dorf. Beim Spar indes macht man sich um den erneuten Konkurrenzzuwachs Sorgen. «Wir zittern schon jetzt Tag für Tag», sagt Marktleiter André Hauri. Bereits den Zuzug von Aldi hat das Familienunternehmen schmerzlich zu spüren bekommen. «Der Umsatz ging zurück», so Hauri. Mit verlängerten Öffnungszeiten am Sonntag bis 17 Uhr versucht der kleine Detailhändler, den Grossen die Stirn zu bieten. Für die Lidl Schweiz AG ist der Standort Niederlenz attraktiv. «Die Verkehrsanbindung ist günstig.» Ebenfalls ausschlaggebend für den Standortentscheid war das Neubauprojekt selbst. Es überzeugte den Retailer mit der «grosszügigen Verkaufsfläche», ausserdem erfüllt es die Parkplatzanforderungen des Grossverteilers. Mit der neuen Filiale in Niederlenz erweitert die Lidl Schweiz AG ihr Filialnetz von bisher acht Filialen im Kanton Aargau auf neun.
Schon beim Start wurde mir das Motto der bevorstehenden Fahrt veranschaulicht: «Zeit sparen» war angesagt. Beim Knoten Neuhof erhielt ich eine Einführung dazu. Statt links Richtung Autobahnzubringer A1 einzuspuren, wählte mein Kollege zielsicher die rechte Spur Richtung Berufsschul-Parkplatz/McDonalds. So spare er allmorgendlich sicher 5 Minuten, erklärte er nicht ohne Stolz. Ob die Verantwortlichen des Gross-Bauprojekts «Lenzburg – A1-Zubringer / Knoten Neuhof» die Schleichwege solch findiger Stossverkehrler in ihrer Projektplanung wohl mitberücksichtigt haben? Wie mein Kollege unterwegs sonst noch Zeit spart, erfuhr ich kurz danach auf der Autobahn: Die Nummernschilder der Vorwegfahrenden hätte ich gut auch ohne meine Sehhilfen entziffern können. Während ich mich innerlich konstant in Bremsposition befand, die Füsse verkrampft von mir gestreckt, auf der Suche nach einem nicht vorhandenen Bremspedal, regte er sich über diejenigen Verkehrsteilnehmer auf, die «nicht aufschliessen» oder «unnötig langsam die linke Spur blockieren». Das also beschäftigt MIV-Pendler auf ihren Fahrten. Und das 5 Tage die Woche und rund 260 Tage im Jahr! Und ich dachte, sie hörten entspannt Radio Argovia. Da war ich wohl etwas naiv. Kein Wunder, zählen Erkrankungen des Kreislaufsystems zu den häufigsten Todesursachen in der Schweiz. In Basel angekommen, atme ich erleichtert auf. Fahrzeit: 60 Minuten, und das im Stossverkehr. Beachtlich! Trotzdem gehöre ich lieber zu den Langsamen. Etwas früher aufstehen nehme ich da gerne in Kauf. Melanie Solloso, Redaktorin
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