Donnerstag, 28. September 2017
108. Jahrgang – Nr. 39
Holland & Arlesheim Mittwoch, 11. Oktober, 18 Uhr
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Arlesheim
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Unser Humus ist ein Lebewesen Am Samstag lädt die Bio-Stiftung Schweiz in der Goetheanum-Gärtnerei zu einem Erlebnistag «Bodenfruchtbarkeit» ein. Edmondo Savoldelli
J Temporeiche Premiere: Der Jugendzirkus Robiano startete in Arlesheim seine diesjährige Tournee.
Reinach
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Hundesport trotz Handicap: Der Verein Teamspirit Para-Agility Basel macht es möglich.
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e nach Gesichtspunkt hat der Boden und die Erde unter den Füssen für uns Menschen unterschiedliche Bedeutung. Ist er für Sportfans eine Blackbox unter dem Fussball-Rollrasen, sieht der Financier in ihm vor allem ein Investitionsobjekt und mögliche Bauplätze. Einem Archäologen mag er als historische Schatzkammer erscheinen, während er für gewisse Industrien ein auszubeutendes Werkzeug der Nahrungsmittelproduktion oder der Rohstoffbeschaffung darstellt. Eine ganz andere Haltung hat Mathias Forster von der Bio-Stiftung Schweiz, die seit 1. September 2017 ihre Geschäftsstelle am Dornachweg in Arlesheim hat: «Der Boden mit seiner Humusschicht ist die Lebensgrundlage aller höheren Organismen auf unserer Erde, ihm gebührt unsere grösste Aufmerksamkeit.» Angesichts des dramatischen Humusverlusts durch Übernutzung, Erosion, Versteppung und Versiegelung im Wert von 38 Milliarden Euro jährlich allein in den EU-Ländern und der damit einhergehenden fortlaufenden Verringerung der Bodenfruchtbarkeit eine nachvollziehbare Aussage. Umso mehr, als auch konventioneller Bio-Landbau nicht mehr ausreicht, diesen Prozess der Auszehrung zu stoppen. Gründe dafür sieht Forster einerseits im fehlenden Bewusstsein für die lebendigen Zusammenhänge auf den Bauernhöfen wie auch darin, dass die Produzenten nicht angemessen entschädigt werden. Qualitätsvolle Lebensmittel sind zu güns-
Spatendiagnose: Paul Pieterse, Goetheanum-Gärtnerei, und Mathias Forster, Bio-Stiftung Schweiz (r.) tig, den Bauern fehlen für die notwendigen Massnahmen zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit Geld wie Zeit. Gesunde, vitale Böden könnten also einen wichtigen Beitrag zur viel diskutierten Ernährungssicherheit bieten und als bedeutende Nebenwirkung durch die Kohlenstoffspeicherung das Zuviel an CO2 in der Atmosphäre im Boden binden. 2500 Quadratmeter für jeden Was ist zu tun? In der Bio-Stiftung Schweiz hat sich der Bodenfruchtbarkeitsfonds die gezielte Förderung von zunächst 32 Partnerhöfen in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz zur Aufgabe gemacht. Es werden
Fragen der Fruchtfolgen, Gründüngung, Bodenbearbeitung und Viehhaltung angesprochen und je standortspezifische Zielvorgaben formuliert. Zudem wurde für die Konsumenten ein Patenschaftsmodell entwickelt, das es ermöglicht, die Verantwortung für 2500 m2 Boden zu übernehmen. Dies entspricht der Fläche, die bei uns für die Ernährung jedes Einzelnen gebraucht wird. Und durch Öffentlichkeitsarbeit wird zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Bodenfrage beigetragen. Erlebnistage auf den Höfen sollen die Menschen auf die Massnahmen aufmerksam machen, die vonnöten sind, den Auszehrungsprozess der Böden zu stoppen und umzukehren.
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FOTO: EDMONDO SAVOLDELLI
Kompost durch die Lupe betrachten Auch die Goetheanum-Gärtnerei ist am nächsten Samstag, 30. September, mit dabei und lädt zum Besuch ein unter dem Motto «Bodenlebewesen und der biologisch-dynamische Impuls». Ulrich Hampl wird die Spatendiagnose der Erdkrume vorstellen und auf deren Gefügezusammensetzung, Durchwurzelung, Feuchteverteilung und anderes mehr aufmerksam machen. Mit der Lupe können die Lebewesen im Kompost beobachtet werden. In einem einzigen Löffel gesunder Erde leben mehr Organismen als Menschen auf der ganzen Welt. Diese sind verantwortlich für die Fortsetzung auf Seite 2