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Donnerstag, 31. August 2017

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109. Jahrgang – Nr. 35

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11ºC 19ºC

10ºC 18ºC

Samstag, 2. September 2017 Wechselnd bis dicht bewölkt, weiterhin einige Regenschauer. Sonntag, 3. September 2017 Weiterhin wechselhaft mit Regentropfen und Aufhellungen.

Röschenz

3 Roggenburg hat zu wenig Kinder. Die Primarschule wird schliessen müssen. Geplant ist, dass die Kinder ab nächstem Schuljahr nach Röschenz dürfen.

Region

16 Wer der Polizei Kanton Solothurn auf die Spur kommen möchte, kann diese am Samstag, 9. September, kennen lernen. Und zwar in Dornach.

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Roter Teppich für Elise Saner Die 16-jährige Arbeiterin verlor anno 1915 bei einer Explosion der Kammfabrik Mümliswil ihr junges Leben. Das temporäre Denkmal auf dem Eugen-Saner-Platz ehrt sie und damit alle Solothurner Frauen, die sich in der wirtschaftlichen Not des Ersten Weltkriegs für ihre Familien abrackerten.

Künstlerinnen machen Not transparent: (v. l.) Simone Mutti, Sarina Pfluger und Alina Mathiuet stehen hinter der Arbeiterin Elise Saner, die zwei Stunden für ein Kilo Kartoffeln zu 32 Rappen arbeiten musste.

Roland Bürki

U

nbarmherzig brennt die Sonne an diesem Samstagmittag auf den Eugen-Saner-Platz, wo drei Künstlerinnen einen roten Teppich zu einem transparenten Denkmal ausrollen. Gestaltet haben dieses und zwei weitere gleiche Kunstwerke die Solothurnerinnen Alina Mathiuet, Simone Mutti und Sarina Pfluger zur Erinnerung an drei von 30 Arbeiterinnen der Kammfabrik Mümliswil, die am 30. September 1915 bei einer Explosion ihr Leben lassen mussten. Eine von ihnen ist Elise Saner (16), die auf dem Denkmal sorgfältig drei Kartoffeln sprichwörtlich auf Händen trägt. «Kein Wunder», erklärt Liliana Heimberg, Projektleiterin des Solothurner Kulturprojekts «Verschiebungen 18/18», dem Wochenblatt, «Elise arbeitete zu einem Stundenlohn von 17 Rappen, während das Kilo Kartoffeln damals 32 Rappen kostete.» Gemeinderat Remo Waldner, der das Denkmal im Namen des Gemeinderates zur Obhut bis zum 23. September in Empfang nimmt, kann nachvollziehen, dass die damalige wirtschaftliche Not

FOTO: ROLAND BÜRKI

und die prekäre Versorgungslage später auch zum Landesstreik vom November 1918 beitrugen. Die drei Denkmäler, vorerst in Balsthal, Breitenbach und Dornach aufgestellt, sind in der Person von Elise Saner, Agnes Anderegg (in Dornach) und Frieda Meister (in Balsthal) ganz den Solothurner Frauen gewidmet, die in diesen belastenden Zeiten des Ersten Weltkriegs die schweren Lasten mitzutragen hatten. «Die Recherchen der Historikerin Edith Hiltbrunner zeigen uns heute das Bild einer Solothurnerin, deren Schwerarbeit damals als irgendwie selbstverständlich kaum Beachtung fand», lobt Heimberg die Arbeit der Historikerin über die damals hohen Lebenskosten, die Lebensmittelknappheit, die Teuerung und den Wucher. Frauen mussten zu jener Zeit der Not gehorchend als Allrounderinnen funktionieren: Sie übernahmen die

Arbeit der im Aktivdienst stehenden Männer, betreuten Familie und Angehörige, pflanzten Gemüse, arbeiteten zu tiefen Löhnen und zahlten Steuern. Ei-

«Verschiebungen 18/18» Dieses Solothurner Kulturprojekt ist eine szenografische Annäherung an den Landesstreik, erinnert mit verschiedenen Aktionen an die folgenreichen Ereignisse im November 1918 im Kanton Solothurn und befragt sie auf ihre Bedeutung für die Gegenwart. Dabei berücksichtigt das Projekt Aspekte, die in der kollektiven Erinnerung eher wenig Aufmerksamkeit erfah-

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ne enorme frauliche Parforceleistung, welche das Denkmal mit wenigen einprägsamen Fakten über Elise Saner transparent zu machen versucht.

ren haben, wie etwa aktuell die Rolle der Solothurner Frauen in den Kriegsjahren oder die kürzlich an drei Orten aufgeklebten Forderungen von 1918 des Oltener Streikkomitees. Übergrosse Bodenkleber wie «Lebensmittel für alle» oder «Stimmrecht für alle» hatten da und dort für etwas Verwirrung gesorgt, aber auch zu Diskussionen geführt.


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