20170105 woz lbaanz

Page 1

Donnerstag, 5. Januar 2017

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

Lenzburger Woche

INHALT Amtliche Immobilien Stadt Kirchenzettel Im Gespräch

2–4 5 8/9 10/11 13

Region Der Seetaler Lindenberg Agenda Szene

14 15 18 19 19

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 1, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

SEITE 8

SEITE 15

Finissage vor Pause

Stacheliger Start

Das Lenzburger Museum Burghalde feiert vor einer gut anderthalbjährigen Umbau- und Modernisierungsphase eine opulente Finissage.

Traditionell sorgen die in historischen Kostümen steckenden Bärzelibuben in Hallwil für einen stacheligen Start ins neue Jahr.

Eine Handvoll Münz oder 100 Franken Über 1100 Freiwillige waren über die Festtage in der Region für Nez Rouge im Einsatz. Robert Läuchli war einer davon. Seit 18 Jahren verbringt er seine Festtage damit, Leute, die nicht mehr fahrtüchtig sind, sicher nach Hause zu bringen.

Die Premiere

Melanie Solloso

U

m 21.30 Uhr treffen die ersten Freiwilligen im Hub von Nez Rouge Aargau, der Dreifachturnhalle in Lenzburg, ein. Über 190 Freiwillige sind am Silvesterabend für Nez Rouge Aargau im Einsatz, ganze 88 Zweierteams sind unterwegs, um nicht mehr fahrtüchtige Fahrzeuglenker in den eigenen Autos nach Hause zu fahren – dicht gefolgt vom Nez-Rouge-Auto. So ist das Nez-Rouge-Team sofort wieder einsatzfähig für den nächsten Auftrag. 504 Fahrten insgesamt kann Nez Rouge Aargau gegen Morgen verzeichnen – ein neuer Rekord! Viele Freiwillige von Nez Rouge Aargau sind aber nicht nur am Silvesterabend im Einsatz, sondern den ganzen Dezember über. Auch Robert Läuchli ist einer davon. Seit 18 Jahren verbringt er die Festtage hinter dem Steuer oder in der Disposition für Nez Rouge Aargau. Ausserdem kümmert er sich um die Verpflegung der vielen Freiwilligen. Am grossen Tisch mit Brot, Salat, kleinen Snacks und Getränken dürfen sich die gemeinnützigen Helfer bedienen. Das wird geschätzt, «schliesslich sind die Nächte manchmal lang». An Sonntagen dauern die Einsätze bis 00.30 Uhr, von Montag bis Donnerstag bis 1.30 Uhr und an Freitagen und Samstagen bis zirka 3.30 Uhr. Am Silvesterabend sind die Fahrer sogar die ganze Nacht unterwegs. «Die Einsätze am Wochenende zehren am Schlafbedürfnis», weiss Läuchli. Dagegen helfe Kaffee und nach dem Einsatz nachschlafen. Alle Freiwilligen erhalten für das Benützen der eigenen Fahrzeuge eine Benzinentschädigung von 20 Rappen pro Kilometer, eine Natelnutzungs-Entschädigung und ausserdem ein Nachtessen im neuen Jahr. Doch warum verbringt jemand seine Festtage freiwillig mit Autofahren, dazu

Nez-Rouge-Veteran: Robert Läuchli fährt nun schon seit fast 20 Jahren für Nez (MS) Rouge Aargau. Die Aargauer Sektion besteht seit 23 Jahren. noch gratis? «Seit ich für Nez Rouge im Einsatz bin, muss ich mir die Frage nicht mehr stellen, was ich über die Festtage mache», antwortet der 63-jährige Single Robert Läuchli, der von sich sagt, dass «auf der faulen Haut liegen» nicht seine Sache ist. «Dann werde ich ganz kribbelig.» Für ihn ist Nez Rouge «einfach eine gute Sache». Er trinkt selbst gerne ein Glas Wein oder zwei, beispielsweise an seinem Geburtstag im Dezember. An dem Tag jeweils hat er Einsatzpause und profitiert ebenfalls manchmal vom Fahrdienst für die «Roten Nasen». Neuer Kunde – neue Geschichte Dank den Fahrdiensteinsätzen habe er den Aargau mittlerweile sehr gut kennengelernt. «Es ist zwar dunkel, wenn man unterwegs ist, aber man kommt trotzdem herum», nennt er die Vorzüge. Auch freut er sich jeweils besonders darüber, in den unterschiedlichsten Fahrzeugen unterwegs sein zu können. «Vom Dodge über den Porsche, den Oldtimer bis zum Smart kann einem alles unterkommen», veranschaulicht er die Palette. Zudem schätzt er den Kontakt mit der angeheiterten Kundschaft. «Die Leute unter Alkoholeinfluss sind redselig, sie erzählen über ihre Erlebnisse im Ausgang, was sie gemacht haben oder stellen Fragen zu Nez Rouge», erzählt Läuchli. Probleme mit stark alkoholisierter Kundschaft habe er noch nie gehabt. «Ab und zu musste ich einen Zwischenstopp wegen Übelkeit einle-

gen», erinnert er sich. Dass jemand im Zickzack läuft, sei aber eine Ausnahme. Viel hat sich verändert Besonders Personen, die auf das Autobillett angewiesen seien, schätzten den Service von Nez Rouge, weiss Läuchli. «Diese Wertschätzung zeigen viele Kunden mit einem Trinkgeld.» 100 Franken seien keine Seltenheit, erzählt er. Aber auch «nichts» oder «eine Handvoll Münz aus dem Hosensack» hat er schon erlebt. Gibt es pro Kilometer einen Franken Trinkgeld, sei das «ein guter Schnitt für den Abend». Das Geld behalten die Freiwilligen aber nicht für sich. Es geht nach Abzug der Unkosten an gemeinnützige Institutionen. Zu Nez Rouge gestossen ist Robert Läuchli per Zufall. Ich habe in einer Zeitung ein Inserat gesehen», erinnert er sich. Damals sei die Organisation noch wenig bekannt gewesen. Während für den Aargau an Silvester damals noch rund 15 Teams genügten, müssen heute mindestens 80 Teams im Einsatz stehen, um den vielen Anfragen gerecht zu werden. Aber nicht nur die Nachfrage hat sich seit Läuchlis Anfängen verändert. Auch auf der technischen Seite hat sich einiges getan. «Heute erleichtern Navigationsgeräte die Arbeit oder elektronische Einsatzpläne.» Geht es nach Läuchli, bleiben die NezRouge-Einsätze über die Festtage für ihn auch in Zukunft noch eine Weile fest eingeplant. Er lächelt verschmitzt: «Bis 70 mag ich schon noch mitmachen.»

Wellness für Ihr Haar! Mit Fabulos Line; für jeden Haartyp. Wir freuen uns auf euch!

Salzkorn

Neubauten Umbauten Reparaturen 5603 Staufen, 062 892 83 93 5034 Suhr, 062 842 76 26 www.ruedifischer.ch

Ein neues Jahr. Neues Glück? Vielleicht neue Vorsätze? Ganz sicher ein neuer «Salzkorn»Autor. Und ein neuer Redaktionsleiter für diese Zeitung. Vorsätze gibt es in diesem Zusammenhang keine. Vorsätze bleiben eh nach weniFritz Thut gen Tagen oder spätestens Wochen auf der Strecke. Den Wechsel von der Tages- zur Wochenzeitung fasse ich als Herausforderung auf. Das betreute Gebiet ist nahezu identisch, der Arbeitsplatz verschiebt sich nur um exakt 92 Meter, aber die Denk- und Arbeitsweise wird für mich neu sein. Ziele bei der neuen Aufgabe gibt es schon. Die Arbeit von Vorgängerin Beatrice Strässle soll möglichst nahtlos fortgesetzt werden. Grosse Freude bereitet mir die Tatsache, dass die künftige Bed-and-Breakfast-Betreiberin die Kontakte zu ihrem «Baby» nicht ganz abbricht und auch aus Italien als «Salzkorn»-Autorin tätig sein wird. Gewisse Ideen für Modifikationen bestehen. Doch habe ich nicht vor, Änderungen ruck zuck übers Knie zu brechen; nicht wie ein Muni in den Kieshaufen. Die treuen Leser dürfen von ihrer Wochenzeitung weiterhin erwarten, dass hier das Leben so abgebildet wird, wie es in ihrem unmittelbaren Umfeld stattfindet. Dabei wird sicherlich die aktuelle Aufbruchstimmung gebührend abgebildet. Die ganze Bandbreite von der Besiedlung neuer urbaner Quartiere in der Boom-Region bis hin zur Pflege von traditionellen Bräuchen wird hier dargestellt. Meine «Salzkorn»-Premiere neigt sich dem Ende zu. Anders als bei einer Theaterpremiere im Lenzburger Gemeindesaal hat diesmal mein Handy nicht gepiepst. Aber es ist ständig auf Empfang. Die Redaktion ist offen für Vorschläge und Ideen. Auch wenn nicht immer alle Wünsche berücksichtigt werden können, soll der Dialog mit der Leserschaft gepflegt werden. Fritz Thut, Redaktionsleiter fritz.thut@azmedien.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
20170105 woz lbaanz by AZ-Anzeiger - Issuu