Donnerstag, 3. November 2016
108. Jahrgang – Nr. 44
AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS SCHWARZBUBENLAND UND DAS LAUFENTAL P.P. A 4242 Laufen Post CH AG
1ºC 12ºC
Freitag, 4. November 2016 Am Freitag recht sonnig, lokal Nebelfelder und im Tagesverlauf aufziehende hohe Wolken. Samstag, 5. November 2016 Am Samstag stark bewölkt und wiederholt nass.
6ºC 12ºC
6ºC 9ºC
Sonntag, 6. November 2016 Der Sonntag weiterhin viele Wolken und immer wieder Regen.
Wahlen
9 Die Wahlner feiern den Erweiterungsbau ihrer Schule. Dem Altbau wurde ein moderner Anbau zur Seite gestellt.
Mariastein
13 An der zweiten Tourismuskonferenz Laufental-Schwarzbubenland in der Burg Rotberg in Mariastein diskutierten Fachleute darüber, wie bestehende Attraktionen aufgewertet werden können.
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Schütze uns vor dem Richtplan Die erste Laufentaler Landsgemeinde vom letzten Sonntag mit rund 600 Teilnehmern war sich in einer faktisch einstimmig gefassten Resolution einig: Es ist unanständig, Quellen kaputtzumachen. Roland Bürki
P
rächtiger Sonnenschein belohnt den bewundernswerten Einsatz und «Chrampf» des Vereins Depo-NIE im Quellgebiet im Kampf um zwei ergiebige Quellen und eine einzigartige Juralandschaft. Überall hängen sie wieder, die «Quellrettungsbanner», und auf den Tischen steht das bereit, wofür sich der gewaltige Einsatz lohnt: frisches, einwandfreies Quellwasser aus den bedrohten Quellen. Starke Alphornklänge erinnern die gegen 600 Besucherinnen und Besucher dieser Landsgemeinde an schweizerische Gepflogenheiten wie etwa Respekt vor geerbten Wasserquellen.
Unaufgefüllte Kiesgruben Für Liedermacher Rolland ist dies Anlass genug, über Politiker und Restrisiko zu singen: «Us däm Hahne chönnt plötzlich kei Wasser mee cho, (si sy) e Räschtrisiko.» Nicht so fünf der sechs Laufentaler Landräte, die sich vehement für die Quellen und gegen Deponien einsetzen. Jacqueline Wunderer wünscht sich, dass man einander besser zuhört, wie das jetzt nach dem landrätlichen Ja zum kantonalen Richtplan (KRIP) fast alle Parteien mit der Nein-Parole getan
Breite Phalanx für Quellen, gegen Deponien: Die Laufentaler Landräte (v. l.) Marc Scherrer (CVP), Georges Thüring (SVP), FOTO: ROLAND BÜRKI Jacqueline Wunderer (SVP), Franz Meyer (CVP) und Linard Candreia (SP).
hätten. «Wenn die Volksseele kocht, dann ist die Landsgemeinde beim fehlenden Sensorium von Landrat und Regierung das Richtige», sagt Linard Candreia und zitiert ein japanisches Sprichwort: «Wasser haben Quellen, Bäume haben Wurzeln.» Franz Meyer verneint, dass es eine Deponie im Quellgebiet brauche, schon gar nicht von dieser Grösse, und verweist auf unaufgefüllte Kiesgruben. Amüsant ist es dann, Marc Scherrer zuzuhören, wie schwammig unpräzis sich die Regierung aus seiner Interpellation zum ursprünglichen Deponiekonzept und zu einer Deponie in der Schutzzone herauswindet. «Der Mangel an Trinkwasser wird zu Instabilität und neuen Konflikten auf dieser Welt führen»,
legt Georges Thüring den Finger auf die im Baselbiet offensichtlich fehlende Wertschätzung fürs Wasser. Unterstützung erhalten die fünf von Landrätin Florence Brenzikofer (Grüne BL) aus Oltingen und vom Sissacher Landrat Stefan Zemp (SP), dessen Alpsegen begeistert: «Bhüet is d Quelle und s Veh, schütz is vor Richtplan und no viel meh!» Zwingens Vizegemeindepräsidentin Gertrud Schaub will mit einem starken Nein zum KRIP ein Zeichen setzen für die Quellen und gegen eine interkantonale Abfallhalde. «I have a dream», sehnt sich Blauens Gemeindepräsident Dieter Wissler nach einem einstimmigen, felsenfesten Nein im Laufental.
Resolution an Regierungs- und Bundesrat Ganz stark ist der Auftritt von Remo Stebler, Präsident des Vereins DepoNIE im Quellgebiet. Er berichtet über den gigantischen Aufwand, den der Vorstand betrieben habe. «Unsere Argumentation basiert auf einer messerscharfen und fundierten Analyse der Fakten und juristischen Rahmenbedingungen», erklärt Stebler die Grundlage für die nachfolgende Resolution und gegebenenfalls weiteren Widerstand. Die Landsgemeinde verabschiedet die Resolution zum Schutz von Grundwasserschutzgebieten und zur ganzheitlichen Betrachtung der Aushubentsorgung denn auch mit erdrückender Mehrheit.