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Donnerstag, 9. Juni 2016

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Lenzburger Woche

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 23, 117. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

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Burghaldenmuseum

Bewegung

Die Hürden für den Umbau und die Erneuerung des Museums Burghalde scheinen geschafft. Konkret wird sich das aber erst am 13. Juni zeigen.

Im Atelier von Rotsch Weber entstehen die wundersamsten Automaten. Nun präsentiert er einige davon im Paul Gugelmann-Museum.

Jugendarbeit Lotten: seit zehn Jahren am Puls der jungen Menschen Braucht es eine Jugendarbeitsstelle? Diese Frage kann bei der Jugendarbeitsstelle Lotten (Hunzenschwil, Rupperswil, Schafisheim) mit einem klaren Ja beantwortet werden. Beatrice Strässle

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m März 2006 unterzeichneten die Gemeinden Hunzenschwil, Schafisheim und Rupperswil den Vertrag zur professionellen Jugendarbeit. Dies war das Resultat einer Volksinitiative, vieler Diskussionen und von noch mehr Überzeugungsarbeit. Zehn Jahre später sind sicher auch die letzten Zweifler überzeugt davon, dass diese Einrichtung ihren Platz in der Gemeinde haben muss. «Zu Beginn waren wir von der Regionalisierung nicht so überzeugt, aber es war rückblickend der richtige Weg. Die Jugendarbeit möchte ich wie eine schützende Klammer um die drei Gemeinden sehen», erklärt Urs Wiederkehr, Gemeinderat Hunzenschwil und von Anbeginn an mit dabei. Ein glückliches Händchen hatte die Jugendarbeitskommission (Jako) mit der Wahl von Jugendarbeitern. Erinnert sei da zum Beispiel an Simon Häseli, welcher den eigentlichen Aufbau leistete. Er fand sofort den Draht zu den Jugendlichen, der Jugendtreff Chill-in in Hunzenschwil wurde unter seiner Leitung zu einem Ort, wo man sich nicht nur zum «Abhängen» trifft, sondern auch spontan und nicht wertend Probleme wälzen kann. Grosses Engagement der Jugendarbeiter Niederschwelligkeit war von Anfang an die Devise, und diese führen auch Mich Wyser und Carmen Rüeger, die zwei in je einem 50%-Pensum angestell-

Carmen Rüeger und Mich Wyser: Die Jugendarbeiter wissen, was die JugendliFoto: zvg chen bewegt. ten Jugendarbeiter, weiter. Orientiert man sich an den wachsenden Einwohnerzahlen und den Empfehlungen, ist das Pensum eigentlich viel zu klein, nie wurde eine Pensenerhöhung vorgenommen. Umso erstaunlicher ist es, was die Jugendarbeiter auf die Beine stellen: Workshops, Lehrstellenkurse, MidnightSports, Jugendkulturtag, und sie haben daneben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der jungen Menschen. «Ich möchte an dieser Stelle unseren Jugendarbeitern ein Kränzchen für ihr Wirken winden. Wir müssen immer wieder gegen die Meinung ankämpfen, dass die Jugendarbeit eine Einrichtung für junge Menschen ist, welche sich in der Gesellschaft sonst nicht zurechtfinden. Das entspricht schlicht und einfach nicht den Tatsachen», meint Urs Wiederkehr. Fakt ist, dass die Jugendarbeitsstelle oftmals ein Orientierungspunkt in der Fülle der Angebote ist, aber auch Anlaufstelle für die kleinen und grossen Dinge im Leben eines jungen Menschen, welche man nicht unbedingt mit den Eltern besprechen möchte.

Keine pfannenfertigen Angebote «In der Bevölkerung ist die Jugendarbeit und deren Notwendigkeit meiner Meinung nach zu wenig präsent», ist Melanie Bucheli, seit drei Jahren in der Jako, überzeugt. Sie erlebt die Jugendarbeit als sehr ideenreich, die Jugendlichen fühlen sich auch ernst genommen. «Die Projekte werden zusammen mit den Jugendlichen auf die Beine gestellt, da wird nichts pfannenfertig serviert», lobt Bucheli die Arbeit. Auf seine Visionen angesprochen meint Urs Wiederkehr: «In den nächsten zehn Jahren in allen drei Gemeinden Treffräume zu haben und der Ausbau der Pensen, das wäre wirklich wünschenswert.» Am 18. Juni wird nun auf 10 Jahre Jugendarbeit angestossen. Nach der offiziellen Feier mit Fotoausstellung im Chill-in werden die Jugendlichen mit einem Open Air auf dem Schulhausplatz beglückt. Da wird gerappt, getanzt und DJs begeistern mit ihrem Können. Zum Abschluss gehört dann das Chill-in wieder ganz den Jugendlichen.

Salzkorn (Über)rollende Planung Viele Wege führen nach Lenzburg. Bei der Annäherung an die Stadt stechen einem aus den meisten Richtungen zuerst Schloss und Goffersberg als markante WahrzeiPeter Buri chen ins Auge. Sie dominieren als erhabenes Tandem den ersten Blickkontakt. In ein, zwei Jahren wird dies, zumindest was die Anfahrt von Aarau her anbetrifft, nicht mehr der Fall sein. Zwischen «Le-Shop»-Kreisel und Behindertenheim wuchert beidseitig der Hauptstrasse ein beispielloser Stangenwald. Mit dem jüngsten Baufieberschub wachsen Lenzburg und Staufen – wohlgemerkt, nur was die Optik anbetrifft! – nun noch näher zusammen. Der talsperrende Wohn- und Gewerbebauriegel wird nicht nur die Fünflinden als Richt- und Gedenkstätte von Bernhard Matter umschliessen, sondern bei der Einfahrt ins Stadtgebiet auch die Sicht auf den Goffersberg verdecken. Dass eine neue, künstliche Landschaftskante den Blick auf den Hausberg verstellt, ist an und für sich keine Stadtaffäre. Der Vorgang macht jedoch einmal mehr bewusst, in welchen Dimensionen das Wachstum bei uns Raum greift. Und er führt einmal mehr zur Frage, wie Lenzburg und seine Region diesen rasanten Entwicklungsschub wohl verkraften werden. Ob die Auswirkungen auf die Verkehrs- und sonstige Infrastruktur, die Schulraumplanung, die Sozialkosten, das Zusammenleben im Allgemeinen überhaupt noch beeinflusst werden können? Oder ob der Wachstumsdruck so gewaltig ist, dass seine Folgen höchstens noch zu verwalten, kaum mehr aber zu gestalten sind? In diesem Zusammenhang sei auf ein neckisches Detail in Sachen (über)rollender Planung hingewiesen: Die Profilstangen der erwähnten Neubauten im Gebiet Fünflinden–«Le-Shop»-Kreisel stehen teilweise näher an der Strasse als die eben fertiggestellte, millionenteure Strassenlärmschutzwand vis-à-vis des Behindertenheims. Peter Buri, Lenzburg


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