20160602 woz lbaanz

Page 1

Donnerstag, 2. Juni 2016

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Kirchenzettel Stellen Im Gespräch

2–4 6, 7, 9 10, 11 4, 5 13

Immobilien Region Agenda Szene

14 15–17 21 23

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 22, 117. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche SEITE 6

SEITE 9

Provisorium eingeweiht

1500 Läufer

Gestern weihte der Lenzburger Stadtrat gemeinsam mit den Projektverantwortlichen die neuen Buskanten am Bahnhofplatz Lenzburg ein.

Über 1500 Startende nahmen am Samstag am Lenzburger Lauf teil. Bei der Charity-Stafette kam eine Spendensumme von 2250 Franken zusammen.

Der Selfmademan aus Seon www.ruegel-seengen.ch

Salzkorn

Der Seoner René Adam hat in seinem Leben weit mehr erlebt als manch ein Altersgenosse. Jetzt hat er seine Biografie verfasst. Es ist die Geschichte eines Selfmademans, der sich durch Neuanfänge nie abschrecken liess und dadurch Erstaunliches zustande brachte.

Aromatisch

Melanie Solloso

R

ené Adam, 70-jährig, ist auf der einen Seite das, was man sich unter einem richtigen Seoner von anno dazumal, einem Kind von Eltern aus der Arbeiterklasse, vorstellt: gradlinig, direkt, unkompliziert und aufgestellt. Wenn er spricht, schwingt ein Hauch vergangener Zeiten mit, auf der einen Seite ist da der vom Aussterben bedrohte Seetaler Dialekt, auf der anderen die derben Ausdrücke, deren er sich so gerne und selbstverständlich bedient. Der mittlerweile 70-Jährige ist im Seon der 50er-Jahre geboren. Und von damals weiss er viel zu erzählen. Das war ein Seon, das lediglich 2000 Einwohner zählte und in dem der Quadratmeter Land noch für 3 Franken zu haben war. Wie das war «früener», beschreibt er in seiner vor kurzem erschienenen Biografie «Zeitreise im Leben». Man erfährt aber auch Persönliches, etwa über seine schwierige Kindheit. Die Eltern hatten wenig Geld und arbeiteten viel. Zeit für die Kinder blieb kaum. Im Elternhaus fehlte es an Liebe und am Nötigsten. Von neuen Schuhen konnte er beispielsweise nur träumen. Was ihm als Junge fehlte, versuchte sich Adam dann im späteren Leben selbst zu erarbeiten. Während viele seiner Klassenkameraden einen Beruf wählten und dabei blieben, blieb Adam nie stehen. Das Unbekannte und Neue habe ihn schon von Kindsbeinen an fasziniert. Sein Buch ist denn auch nicht nur interessant für Heimweh-Seetaler der älteren Generation. Adam wuchs zwar in Seon auf, wurde aber schon früh flügge. Bereits mit 15 Jahren kehrte er Seon und der Schweiz vorerst den Rücken und stahl sich klammheimlich in ei-

Der 70-jährige Seoner René Adam hat in seinem Leben fünf Firmen gegründet und vier Häuser eigenhändig gebaut – und das nicht nur in der Schweiz. ner Nacht- und Nebelaktion davon. Sein Ziel: der Hamburger Hafen. Dort wollte er als Seemann anheuern. Und das gelang ihm dann auch tatsächlich, trotz Minderjährigkeit. «Damals war das noch anders mit der Altersbegrenzung, die nahmen das nicht so genau», erklärt er. Einzige Bedingung vom Kapitän: Solange die Unterschrift des Vaters noch fehlt, darf er nicht von Bord. Zwei Jahre lang fuhr René Adam zur See – später mit dem Einverständnis des Vaters – und legte Fuss an Land an Orten, wo sich andere Europäer kaum hingetrauen. Zusammen gekommen ist eine Vielzahl spannender Seefahrergeschichten. Viele davon kann man im Buch nachlesen. Keine Angst vor Neuanfängen Der 70-Jährige war in seinem Leben aber nicht nur Seemann, sondern auch noch Maurer, Lastwagenchauffeur, Unternehmer, Limousinen-Chauffeur, Selbstversorger, Winzer, Krebsfarmer und zu guter Letzt: Autor. Adam ist ein Büezer durch und durch. Sogar heute noch, nach seiner Pension, kann er es nicht lassen und springt als Lastwagenchauffeur beim ehemaligen Arbeitgeber ein, wenn Not am Mann ist. «Sonst wird mir ja langweilig», sagt er und lacht. Arbeit hat für ihn einen hohen Stellenwert. «Ich bin so aufgewachsen. Wir waren zum Arbeiten da, schon von klein auf.» In seiner Aussage schwingt keine Verbitterung mit, im Gegenteil: «Die Arbeit hält jung», ist er überzeugt. Insgesamt hat der Seoner fünf

Firmen gegründet, vier Häuser im Alleingang und mit eigenen Händen gebaut – zwei in der Schweiz und zwei in Australien – und ist zweimal nach Australien und einmal nach Paraguay ausgewandert. Angst vor Neuanfängen hat er nicht. Das ist offensichtlich. Ganze zweimal wagte er etwa einen Neuanfang in der Schweiz, das letzte Mal mit 58 Jahren. Sich Gedanken darüber gemacht, ob er in diesem Alter wohl noch einen Job findet, habe er schon, sagt er. Schliesslich klappte es aber «tipptopp». Eigentlich ergibt Adams Leben mehr als genug Erzählstoff für einen dicken Wälzer. Er hält sich aber lieber ans Wesentliche. «Das Wichtigste habe ich aufgeschrieben. Aber ja, zum Erzählen gäbe es noch mehr.» Wenn der Seoner von «früener» spricht, kommt er rasch ins Erzählen. Er gibt zu: «Die alten Zeiten vermisse ich schon. Es ging ruhiger zu und her und man kannte einander.» Obwohl Adam das Vertraute schätzt, reizt ihn das Unbekannte nach wie vor. Das Interesse daran, Neues zu entdecken, stillt er mit Reisen. «So vier- bis fünfmal im Jahr gehe ich mit meiner Lebenspartnerin auf Reisen.» Nächste Destination ist Australien, verrät Adam. Dass sich sein Lebensmittelpunkt noch einmal aus der Schweiz verschiebt, schliesst der 70-Jährige nicht aus. Er lächelt verschmitzt: «Es wär schon schön, den Sommer in der Schweiz und den Winter irgendwo in den Tropen zu verbringen.» René Adams «Zeitreise im Leben» ist in der Buchhandlung Emilie Otz, Aarauerstrasse 3 in Lenzburg für 17 Franken erhältlich.

1

hre 9 Ja

zufr

iede

ne K

un

aft dsch

N. Gjini

– 5702 Niederlenz Natel 079 288 35 35 Tel. 062 891 36 23, n.gjini@bluewin.ch www.gjini-gartenbau.ch – Gartenunterhalt – Neuanlagen – Umänderungen

Ein Anruf lohnt sich!

Aromatisch ist ein Wort, das sich aus dem Wortschatz streichen lässt. Zumindest dort, wo es sich um Früchte handelt. Denn – Hand aufs Herz – haben Sie, liebe Leser, kürzlich auf Helene Törtchen oder als Basler-Märchy Dessert jene dicken roten Zapfen gegessen, die sich als Erdbeeren ausgeben? Gewiss sind sie verführerisch rot und saftig. Aber das Erdbeeraroma fehlt ihnen. Mit viel Zucker und Rahm sind sie einigermassen geniessbar. Klar, man kann warten, bis die hiesigen Erdbeeren reif sind. Dann fällt der lange Transportweg weg. Mit etwas Glück ist da die Chance eher grösser, reife Erdbeeren mit Walderdbeeraroma kosten zu können. Die nämlichen enttäuschenden Erfahrungen wie bei den Erdbeeren wird man auch mit den bereits jetzt schon erhältlichen Aprikosen machen. Sie sind goldgelb, mit rosa angehauchten Bäckchen, aber steinhart und in der Regel völlig aromafrei. Selbst wenn man sie im Wallis kauft und dem Verkäufer sagt, dass man auch weniger schöne, dafür aromatische Früchte bevorzuge. Das Ergebnis: ernüchternd. Wir machten die Erfahrung, dass uns «Üsserschwizern» dieselbe Ware verkauft wurde, die auch in der «Üsserschwiz» erhältlich war. Natürlich wissen wir, dass der Kunde Wert auf schönes Obst legt und die Händler spitz rechnen müssen, weil reife Früchte schnell verderben. Aber viele Geschäfte bieten neben billigen auch teurere Bio-Früchte an. Bio-Früchte wurden vorerst wenig gekauft. Heute gibt es eine grosse Nachfrage. Es wäre einen Versuch wert, ob Kunden bereit wären, für aromatische (und nur kurz haltbare) Früchte höhere Preise in Kauf zu nehmen, wenn sogenannte «Früchte MA» (mit Aroma) und dem Hinweis «Zum sofortigen Verzehr bestimmt» auf den Markt kämen. Ist das hausfraulich naives Wunschdenken? Vielleicht nicht. Helene Basler-Märchy, Niederlenz

Erlebnis Hall wilersee

Telefon 056 667 00 00 www.schifffahrt-hallwilersee.ch info@schifffahrt-hallwilersee.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
20160602 woz lbaanz by AZ-Anzeiger - Issuu