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Donnerstag, 19. Mai 2016

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Lenzburger Woche SEITE 6

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KOMMENTAR

Tipps vom Profi

Der Täter ist gefasst, das Entsetzen bleibt

Triathlon-Weltmeisterin Daniela Ryf verrät im Interview, wie man zum Champion wird, und gibt Tipps für den Lenzburger Lauf.

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Die Einmaligkeit von Bettwil schützen In Bettwil will man mit der Gesamtrevision der Nutzungsplanung das einmalige Erscheinungsbild erhalten und dort nach innen wachsen, wo es möglich ist. Beatrice Strässle

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ergangene Woche wurde die Bettwiler Bevölkerung von der Planungskommission über die bevorstehende Gesamtrevision der Nutzungsplanung informiert. «Diese Revision ist in Anbetracht der Tatsache, dass die letzte Gesamtrevision vor 35 Jahren stattfand, längst überfällig. Der Zeitpunkt ist nun aufgrund des vom Aargauer Stimmvolk angenommenen Raumplanungsgesetzes aus unserer Sicht ideal», erklärte Vizeammann und Präsident der Planungskommission Peter Brütsch. In den Ausführungen von Teo Rigas, dipl. Architekt FH und Fachberater Ortsbild, Siedlung und Städtebau bei der Abteilung Raumentwicklung BVU, spürte man heraus, dass es der Kommission ein grosses Anliegen ist, das einmalige Erscheinungsbild von Bettwil zu schützen. Da die Bauzone sozusagen ausgenützt ist, legt man das Augenmerk auf die innere Verdichtung. Für die Erarbeitung des «Rezeptes», wie die angestrebte Entwicklung nach innen umgesetzt werden kann, wurde das Büro Marti Partner, Architekten und Planer AG, Lenzburg und Zürich, beauftragt. Thomas Meier und Susanne Hagendorn erläuterten das Vorgehen. Viel schützenswertes Potenzial Bettwil, auf dem Rücken des Lindenbergs gelegen, ist ein Ort von regionaler Bedeutung. Das Kirchenareal hat gar schützenswerten Charakter. Für die Fach-

Bettwil soll trotz Wachstum nach innen seinen bäuerlich-ländlichen Charakter Foto: zvg beibehalten. leute sind in Bettwil noch mehrere Häuser und Häusergruppen im Ortskern, welche als schützenswert bezeichnet werden können, das heisst, nicht abgebrochen werden dürften. Sieht man sich die Zahl der Einwohner pro Hektare mit 23 Personen an, so ist diese Zahl, gemessen an den Berechnungsmodellen mit rund 40 Personen pro Hektare, noch entwicklungsfähig. Von kantonaler Bedeutung ist die Landschaft um Bettwil mit ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche, welche fast ausschliesslich aus Fruchtfolgeflächen besteht. Im Mitwirkungsverfahren hat die Bevölkerung das Wort Susanne Hagendorn erläuterte anhand von Plänen und Bildaufnahmen die Möglichkeiten einer Entwicklung des Dorfes nach innen. Grünräume im Dorf – vor allem die Gärten – sind zu schützen. Da und dort kann man sich eine Baute vorstellen, jedoch immer unter Berücksichtigung der Ausrichtung zu den anderen Häusern. Mit in die Überlegungen einbezogen wird auch der Weiler Königsberg. Die nachfolgende Fragerunde zeigte auf, dass – obwohl nicht viele Fragen gestellt wurden – die Befürchtung vor-

herrscht, kein Mitspracherecht zu haben, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. «Wir sind erst am Beginn des Kochvorganges, um es einfach auszudrücken. Was es nun braucht, ist das Rezept dazu, um für Bettwil das Richtige zu tun», erklärte Teo Rigas. Das Richtige heisst, frühzeitig die Weichen zu stellen, um Bettwil so zu erhalten und weiterzuentwickeln, wie es sich heute präsentiert. Dafür sind Richtlinien notwendig, welche in naher Zukunft geschaffen werden sollen. Dies zusammen mit der Bettwiler Bevölkerung im Mitwirkungsverfahren. Sportlicher Zeitplan Der Zeitplan für die Nutzungsplanungsrevision ist sportlich. Anfang 2017 wird das Mitwirkungsverfahren starten, damit einhergehend die öffentliche Auflage und eine Orientierungsversammlung. Bis Ende Mai will man die Auswertung der Mitwirkung und die kantonale Vorprüfung unter Dach und Fach haben, gefolgt von der öffentlichen Auflage im Juni 2017. Die Gemeindeversammlung soll dann im November 2017 über die Nutzungsplanungsrevision beschliessen.

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s war ein gewisses Aufatmen spürbar, als die Staatsanwaltschaft des Kantons Aargau am vergangenen Freitag den sehnlichst erwarteten Satz «Der Täter ist gefasst» aussprach. Doch das Entsetzen bleibt über die unvorstellbare Tat, die der junge Mann am 21. Dezember begangen hat. Und überall ist die Bewunderung der Arbeit der Ermittlungsbehörde spürbar. Sie hat Ausserordentliches geleistet und sich von da und dort aufkeimender Kritik nicht beirren lassen. Kann man über diesen Schrecken überhaupt Gras wachsen lassen? Meine Meinung: Ja und Nein. Er wird wohl mit der Zeit etwas in den Hintergrund rücken und für den grössten Teil der Einwohner etwas verblassen. Nicht aber für die Angehörigen – die Nächsten. Sie haben das verloren, was wir uns nicht vorstellen mögen – das Liebste. Es wird nie mehr sein wie früher. Ihnen ist zu wünschen, dass die Zeit kommt, in welcher die schönen Erinnerungen überwiegen und man ab und zu den Schrecken ausblenden kann. Sie sind es, denen unsere Gedanken gehören, und ihnen wünschen wir nur das Beste. An dieser Stelle sei die Stellungnahme von Georg Metger, dem Lebenspartner von Carla Schauer, abgedruckt. Verbunden mit dem grossen Dank, dass er für den Lenzburger Bezirks-Anzeiger seine Gefühle aufgezeigt hat. «Mit einer Achterbahn der Gefühle habe ich am letzten Freitag, dem 13., von der Aufklärung des Vierfachmordes erfahren. Erleichterung auf der einen Seite, dass wir nun die sehnlichst erwarteten Antworten auf das «Wer, Wie und Warum» erhalten haben, Unverständnis, Hass und Trauer auf der anderen Seite lösen sich ab, und irgendwie sind diese vier lieben Menschen am letzten Freitag ein zweites Mal gestorben. Ich danke an dieser Stelle allen ganz herzlich, die am Fall mitgearbeitet haben. Allen voran der Feuerwehr, der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Aber auch allen lieben Menschen, die uns Angehörigen mit viel Mitgefühl in diesen schweren Monaten begleitet und, trotz unglaublicher und teilweise pietätloser Medienberichterstattung, stets an uns geglaubt haben. Der Lenzburger Bezirks-Anzeiger war diesbezüglich eine löbliche Ausnahme. Ich wünsche allen, dass wir nun lernen, nach vorne zu schauen. Das Leben geht weiter, die guten Erinnerungen sollen bleiben!» Beatrice Strässle, Redaktionsleiterin


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