Donnerstag, 21. April 2016
108. Jahrgang – Nr. 16
AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS SCHWARZBUBENLAND UND DAS LAUFENTAL P.P. A 4242 Laufen Post CH AG Freitag, 22. April 2016 Viele Wolken und gelegentlich Regen. 10ºC 13ºC Samstag, 23. April 2016 Weiterhin trüb und nass. 10ºC 13ºC
10ºC 14ºC
Sonntag, 24. April 2016 Wechselhaftes Wetter, teils sonnig aber auch immer wieder Regen.
Laufen
3 Unter der Leitung von Matthias Kümin überzeugte die Stadtmusik Laufen letzten Sonntag das zahlreich erschienene Publikum in der St. Katharinenkirche.
Dornach
12/13 Am Wochenende ging auf dem Dornacher Widen-Areal die Gewerbeausstellung GEDO ’16 über die Bühne. Das vielfältige Programm lockte viele Besucher an.
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Ein Plädoyer fürs Chaos im Garten Ein lebendiger Garten macht Freude und lädt zum Beobachten ein. Zu diesem Thema gestaltete der Natur- und Vogelschutzverein Büsserach eine Broschüre und Andres Sprecher zeigte in seinem Vortrag, wie ein solcher Garten aussehen kann. Gaby Walther
F
rühlingszeit ist Zeit für den Garten. Dieser werde aber immer naturfremder und erlebnisrarer, stellt der Natur- und Vogelschutzverein Büsserach fest und lud deshalb am letzten Donnersteg zum Vortrag «Lebendiger Garten» ein. Andres Sprecher zeigte in seinem Referat, wie ein Garten an Vielfalt gewinnen kann und zum Lebensraum einheimischer Tiere wird. Sein Rezept ist einfach: Beobachten und wachsen lassen. «Die Natur ist chaotisch und darin zeigt sich ihre lebendige Vielfalt», erklärte der Biologe. Man solle den Mut haben, die Pflanzen wachsen zu lassen. Durch Beobachtung sehe man, wo man eingreifen solle und wo man die Natur walten lassen könne. Wie schön ein solcher Garten sein kann, belegte Sprecher mit Fotografien aus seinem grossen Garten in Breitenbach. Die rund 30 Rosenstöcke brauchen kein Gift gegen Mehltau, da sie robust und nicht überzüchtet sind. Die wild wuchernden Sträucher und Blumen, Asthaufen, kleine Steine und Wasserstellen bieten Lebensraum für viele Tiere. Sprecher erfreut sich an den zahlreichen Blindschleichen, Heuschrecken und Insekten, welche seinen Garten be-
Lebendiger Garten: Im Garten von Eva und Andres Sprecher dürfen auch die alten Sonnenblumenstängel stehen bleiben, als FOTO: GABY WALTHER «Landeplatz» für die Vögel und Unterschlupf für Insekten.
wohnen. Begeistert zeigte er Fotos von Wespen, die um einen Apfel «streiten». «Ich brauche zur Erholung nicht fortzugehen, kann ich doch im Garten Spannendes beobachten», meinte Sprecher. In seinem Garten hat es auch Platz für seine Hühner, welche Sommer und Winter lieber draussen bleiben, als im Stall zu übernachten. Lauch brauche er keinen mehr anzusäen, der komme von allein und auch der Nüsslisalat keime dann, wenn das Wetter perfekt dazu sei, erzählte der Gärtner. Für die Erde über den Samen sorge der Regenwurm. Sprecher liebt die Natur, er schwärmt über den Pilz, der im alten Holztisch spriesst, und freut sich über die vielen Orangen, welche er im Wintergarten ernten kann. Denn nebst der Vielzahl an einheimischen Pflanzen haben in seinem Garten durchaus auch fremdländi-
sche Pflanzen Platz. Diese Neophyten, wie zum Beispiel das Tränende Herz oder die Zwergbaumtomate, seien sehr schön zum Anschauen, würden sich aber nicht unkontrolliert vermehren, wie das beim unerwünschten Drüsigen Springkraut der Fall sei, erklärte Sprecher. Mühe hat er hingegen mit jenen Gärten, die aus Steinwüste, «vergewaltigten» Bäumen und englischem Rasen bestehen. In diesen Steinfriedhöfen wachse wegen herumfliegender Samen mit der Zeit trotzdem etwas und der Besitzer müsse dieses «Unkraut» dann mit Gift bekämpfen oder die Anlage durch den Gärtner wieder neu herstellen lassen. Diese Gärten verursachen Kosten für Dünger und Pflanzenschutzmittel und brauchen viel Zeit für die Pflege. Auch der Natur- und Vogelschutzverein Büsserach möchte die Gartenbesit-
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zer ermuntern, anstatt mit dem Rasenmäher und der Giftspritze mit Lupe und Bestimmungsbuch im Garten unterwegs zu sein. Aus diesem Grund haben Iris Häner und Markus Christ eine Broschüre zusammengestellt, welche Anregungen zu einem lebendigen Garten liefert. Es ist nie zu spät, um mehr Lebendigkeit in den Garten zu bringen, sind die beiden überzeugt und sehen Wildkräuter als Bereicherung für den Salat statt als Bedrohung des Gartens. Denn viele der einheimischen Pflanzen seien ausgesprochen schmackhaft, erklärte Iris Häner und zeigte auf die bunten Blumensträusse auf den Tischen, deren Pflanzen alle essbar sind. Informationen und Anregungen für einen lebendigen Garten: www.naturregion.ch/garten. Wildpflanzenmarkt: Samstag, 23. April, Rathausplatz in Laufen.