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DORNECK HOFSTETTEN

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Donnerstag, 17. März 2016 Nr. 11

SEEWEN

Gemeinderäte auf Wohnungssuche

Musik aus dem Kasten Die Basler DrehorgelFreunde stellten an der Sonntagsmatinee im Museum für Musikautomaten ihre Drehorgeln vor, liessen traditionelle wie moderne Melodien erklingen. Gaby Walther

Gaben an der Infoveranstaltung Einblicke in das Flüchtlingswesen: (v. l.) David Kummer vom Amt für soziale Sicherheit; Alfred Scheiwiller, Asylbetreuer; Domenik Schuppli, Gemeinderat Hofstetten-Flüh; Celal Ceyran, ehemaliger Flüchtling; Brigitta Hügli, AsylFOTO: BEA ASPER koordinatorin Dorneck; Thomas Zeis von der SP. Der Druck auf die Gemeinden steigt, wer keine Flüchtlinge aufnimmt, muss zahlen. Die Dornecker Gemeinden reagieren mit einer Verbundlösung und sichern sich damit Zusatzgelder vom Kanton. bea. Gemeinden, die in den letzten Jahren die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen auf die lange Bank geschoben haben, stehen vor dem Berg. Nun müssen sie nämlich gleich für mehrere Dutzend Flüchtlinge Wohnraum und Betreuungskonzept aus dem Boden stampfen. Da die Kantonszentren zeitweise nicht mehr nur zu 100 Prozent, sondern manchmal zu 130 Prozent belegt sind, ist der Druck auf die Gemeinden gestiegen. Wer sein Soll nicht erfüllt, muss zahlen. «Wenn eine Gemeinde das Aufnahmesoll fortgesetzt nicht erfüllt, kann ein Ersatzvornahmeverfahren eingeleitet und ihr pro Asylsuchenden und Tag 35 Franken in Rechnung gestellt werden», heisst es vom Kanton. Dies erfuhr die Bevölkerung letzten Donnerstag an einer Infoveranstaltung im neuen Schulhaus von Hofstetten. Dazu eingeladen hatte die örtliche SP unter dem Titel: «Asylsuchende und wir». Abteilungsleiter David Kummer vom Amt für Soziale Sicherheit des Kantons Solothurn gab in seinem Referat Einblicke in die Vorgaben und Abläufe im Flüchtlingswesen und führte vor Augen, was dies im Alltag bedeutet. Zum Beispiel, dass unter den 700 Flüchtlingen, die der Kanton Solothurn derzeit den Gemeinden zuteilt, sich 100 minderjährige Kinder ohne Begleitung befinden. «Das heisst also: dringend gesucht Pflegefamilien», legte Kummer dar. Domenik Schuppli, Gemeinderat von Hofstetten-Flüh, konnte mitteilen, dass die Dornecker Gemeinden bereits auf gutem Weg sind, Lösungen zu finden zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

«Mit dem Verbund Asylregion Dorneck erhöhen wir den Spielraum, wir können dort Liegenschaften nutzen, wo die Preise günstiger sind und das Angebot an Wohnungen grösser ist.» Ausserdem, so führte die Dornecker Asylkoordinatorin Brigitta Hügli aus, könnten die Gemeinden dank ihrer Zusammenarbeit beim Kanton pro Asylsuchenden zusätzliche Dossier-Pauschalen von 1500 Franken abholen. Schuppli teilte mit, dass HofstettenFlüh trotz schwieriger Marktlage zwei Liegenschaften zur Miete fand, mit Alfred Scheiwiller und weiteren engagierten Helfern eine gute Betreuung sichergestellt und seit einigen Wochen nun Familien und Einzelpersonen aufgenommen habe. Mit verschiedenen Projekten versuche man Schwellen abzubauen und positive Effekte zu fördern. Wichtig sei nun auch, dass Solothurn mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen im Schwarzbubenland sich öffnet, um eine Lösung vor Ort zu finden für die Kurse (Deutschunterricht) und Beschäftigungsprogramme als Ergänzung zu den Angeboten auf der anderen Seite des Passwangs. Mit den Schilderungen des ehemaligen Flüchtlings und heute als Schauspieler und Dolmetscher in der Schweiz lebenden Celal Ceyran wurde nochmals unterstrichen, dass es bei der Umsetzung eines gesetzlichen Auftrages um Menschen geht. Auch Schuppli hatte sein Referat unter den Titel gestellt: «Asylsuchende, Menschen wie wir» und betont, dass er für seine Teilnahme an diesem Anlass auf das Ticket für den FCB-Match verzichtete. Nebst kritischen Äusserungen zu den Flüchtlingen begegne er tagtäglich Helden des Alltags, erzählte Kummer und nannte das Beispiel einer älteren Solothurnerin, die am Laufmeter Wollsocken stricke für die Menschen in den kantonalen Asylzentren.

VERANSTALTUNG

Auf der Suche nach der Heimat WOS. Mit der Power von 1,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund und den Traditionswerten der Schweizer Ureinwohner holen sie eine dezentralisierte Weltausstellung in die Schweiz.

Schauspieler Andrea Bettini, Geschichte und Gesang, und Basso Salemo, Akkordeon und Gitarre, gastieren am 17. und 18. März im Neuen Theater Dornach. 20 Uhr bis 22.30 Uhr. neuestheater.ch.

E

s war nicht der erste Auftritt, welchen die Basler DrehorgelFreunde im Museum für Musikautomaten in Seewen hatten. Trotzdem oder gerade deswegen lockten sie auch am letzten Sonntagmorgen mit ihren alten Instrumenten wieder ein grosses Publikum an. Zwölf Mitglieder des im Jahr 2004 gegründeten Vereins präsentierten ein grosses Spektrum von Drehorgeln. Fachkundig erklärte Daniel Widmer, Mitglied des Vereins und Vizepräsident der Gesellschaft des Museums für Musikautomaten Seewen (GMS), die verschiedenen Drehorgeln, ihren Aufbau und ihre Herkunft. Das teuerste Instrument und eine Rarität war an diesem Morgen die 1830 gebaute Ignaz-Blasius-Figurenorgel. Als Peter Rohrer die Kurbel drehte, erklang nicht nur Musik, sondern auch die zier-

Elektronisch gesteuerte Orgel: Roger Büchli lässt die kleine Orgel erklingen; auf dem Foto sind noch Beatrice Keller (h. l.), Paula Rätz und Moderator Daniel Widmer. FOTOS: GABY WALTHER

Rarität: Die Ignaz-Blasius-Figurenorgel, welche Peter Rohrer vorführt, ist etwa so teuer wie ein Rolls Royce.

lichen Figuren begannen sich zu bewegen. «Die Orgel kostet etwa so viel wie ein Rolls Royce. Ein sechsstelliger Betrag muss dafür hingelegt werden», wusste Widmer zu berichten. Ein Muss für Sammler sei die Serinette. Diese kleine französische Orgel stamme aus dem 18. Jahrhundert und sei der Ursprung der Orgel, erklärte Widmer weiter. Das kleinste und leichteste Instrument an diesem Anlass war eine elektronisch gesteuerte Drehorgel. Ihr Vorteil: Auch draussen bei kaltem Wetter verstimmen sich die Pfeifen nicht. Zur Freude der Zuhörerinnen und Zuhörer können auf den alten Instrumenten nicht nur klassische, traditionelle oder volkstümliche Melodien wie der «Kuckuck», sondern auch modernere Stücke abgespielt werden. So ertönten «Memory» aus dem Musical Cats, «Du hast mich tausendmal belogen» von Schlagersängerin Andrea Berg, «Mein Herz» von Beatrice Egli, ein rassiges Stück von Pepe Lienhard oder der «Sonderzug nach Pankow» von Udo Lindenberg. Letzteres spielte Rolf Keller auf seiner selbst gebauten Drehorgel. Rund 250 Stunden hatte der Hobbybastler für den Bau eingesetzt. Der nächste Auftritt der Drehorgel-

BÄTTWIL

FLÜH

«100 Spirits Night»

Der Palmsonntag unter der Lupe

WOS. Kaufmann Wine & Drinks lädt am 1. April zur «100 Spirits Night» in an der Benkenstrasse 10 in Bättwil ein. Mehr als 100 Raritäten an besonderen Whiskies, Gin, Cognac, Wodka ... können hier von 18 bis 22 Uhr degustiert und entdeckt werden. Am 2. April doppelt die «100 Spirits Night» in der Markthalle Basel nach. Das Wochenblatt verlost für die Veranstaltung in Bättwil 5 Gratistickets. Postkarte bis 24. März an AZ Anzeiger AG, Hauptstrasse 37, 4242 Laufen.

Bibelauslegung am Ökumenischen Sonntag: Am 20. März, 10 Uhr, legt Professor Stegemann, emeritierter Professor für Neues Testament, in der ersten ökumenischen Kirche der Schweiz in Flüh das Palmsonntags-Evangelium aus. Die Bibelauslegung soll Gräben überwinden: die Gräben zwischen Gott und Mensch, Glauben und Leben, Alltag und Sonntag, zwischen damals und

Infos und Tickets unter ‹www.Baselweine.ch› oder ‹www.hinzundkunz.bar› oder an der Abendkasse.

freunde Basel wird, wie bereits in den letzten Jahren, am 1.-Mai-Markt in Laufen sein.

Detailreich bemalt: Obmaa Paul Omlin spielt auf einer Fischerdrehorgel.

heute. Ekkehard Stegemann lehrte in seiner langen Tätigkeit an der Universität Basel einem grossen Teil der heutigen Schweizer Pfarrpersonen den wissenschaftlichen Umgang mit dem Neuen Testament. Er tat dies mit grossem Engagement für die Bibel und deren Anliegen, und er forderte genau deswegen einen kritischen und respektvollen Umgang mit ihr. Der 20. März wird ein spannender Sonntagvormittag. Zu diesem Gottesdienst mit anschliessendem Apéro laden wir Sie ganz herzlich ein. Ökumene Solothurnisches Leimental


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