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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 51, 116. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche SEITE 7

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Grund zum Feiern

Die Besten

Nach Abschluss des Gedenkjahres «Die Eidgenossen kommen» zieht Landammann Urs Hofmann Bilanz.

Am letzten Sonntag haben sich besten Chlausklöpfer der Region miteinander gemessen. Fast 200 Teilnehmende pilgerten nach Schafisheim.

Polarlichter für immer festhalten

Salzkorn Weg des geringsten Widerstandes

Jedes Jahr reist Fotograf Fabio Confessore nach Norwegen, um sich die Polarlichter anzuschauen. Mit nach Hause bringt er jeweils nicht nur Erinnerungen, sondern auch eine Unmenge an Bildern. Doch genug hat er noch lange nicht vom Naturschauspiel.

www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20

Selina Berner

S

ie schlängeln sich in unterschiedlicher Intensität leuchtend über den klaren Nachthimmel. Verschwinden plötzlich an einem Ende wieder, nur um an einem anderen abermals in neuen Formen ihre Bahnen zu ziehen. Meistens sind sie grün, teilweise aber auch rot. Die Polarlichter, ein Naturspektakel, das es in unseren Breitengraden nicht gibt. Aus diesem Grund reist Fabio Confessore, Fotograf und Eigentümer der Mediadom AG Lenzburg, seit neun Jahren immer wieder gen Norden. Ende Dezember zum 11. Mal. Zwischen zwei und vier Wochen verbringt er jeweils in Norwegen, um das Naturphänomen zu beobachten und mit Fotos festzuhalten. «Ich bin einfach total fasziniert von den Polarlichtern. Es ist schon eine kleine Sucht», sagt Confessore lachend. Zwei Stunden zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang Die Reisen nach Norwegen sind die einzigen Ferien, die sich der Fotograf pro Jahr gönnt. Und anstatt Badekleider fürs Wellnessen einzupacken, braucht der 41-Jährige seine Reisekilos lieber für seine Fachausrüstung. Zwei bis drei Kameras nimmt er jeweils mit, dazu bis zu zehn Objektive. Mit diesem Equipment ist Confessore auf alles vorbereitet. Er fotografiert Wildtiere wie Luchse, Wale

Polarlicht in Tromsø (Norwegen). oder Elche, und dann eben die Polarlichter. Um die Lichter zu sehen, muss er aber nicht bis spät am Abend warten. Von Ende November bis Ende Januar ist nämlich Polarnacht-Zeit in Norwegen und währenddessen wird es dort nie richtig hell. So geht die Morgendämmerung nach einem schummrigen Sonnenaufgang kurz vor der Mittagszeit nahtlos über in die Abenddämmerung. Die Sonne lässt sich dabei nie richtig blicken. Confessore überprüft am Morgen als Erstes die aktuellen Wettersatelliten-Daten, denn um die Polarlichter sehen zu können, braucht es einen klaren Himmel. Ist dieser am Nachmittag bzw. gegen Abend gegeben, packt er seine Sachen. Vor den Polarlichtern fotografiert er aber zuerst die Wildtiere, die ihn ebenso reizen, weil: «Es ist nicht wie bei uns im Zoo. Die Tiere sind wirklich in ihrer natürlichen Umgebung, und wenn ich das Foto zum richtigen Zeitpunkt nicht hinbekomme, dann wars das für eine lange Zeit.» Reisegruppe der Polarlicht-Fotografen Confessore reist aber nicht alleine. Er bietet die Reise auch Fotografen und Laien an, die ihn begleiten möchten. Ihnen zeigt er den richtigen Umgang mit

Foto: Fabio Confessore

der Kamera, damit auch sie selbstständig Polarlichter fotografieren können. Er selbst ist routiniert, weiss, wann er was, wo und wie umstellen muss. Deshalb seien es trotzdem Ferien, auch wenn er in einer Gruppe reist und Ansprechpartner Nr. 1 bei Problemen ist. Er geniesst die Zeit, die Natur und natürlich vor allem die geschossenen Bilder: «Es ist jedes Jahr etwas anderes, gerade bei den Polarlichtern. Ein Naturschauspiel, das nicht alltäglich ist. Und die Fotos, die sind einfach der Wahnsinn.» Weitere Informationen zu den Polarlicht-Reisen von Fabio Confessore unter www.aurora-reisen.ch

Fabio Confessore

Physikalisch gesehen, ist der «Weg des geringsten Widerstandes» die Strecke, die mit dem kleinsten Energieaufwand von A nach B führt. Wenn die Peter Buri Wendung sinnbildlich verwendet wird, kann Energie- durch Zeit-, Kraft-, Nerven- oder sonstigen Aufwand ersetzt werden. Nicht jedoch, wenn es in Lenzburg um den Weg von A wie Aabachbrücke nach B wie Bahnhofstrasse geht; oft braucht es hierfür sehr viel Zeit, Kraft(stoff) und Nerven. In diesen Tagen wird das Jubiläum zehn Jahre Kernumfahrung gewürdigt. Ein Strassenbau- und Stauwerk, das paradoxerweise viel mit dem Weg des geringsten Widerstandes zu tun hat. Als die Umfahrungsspanne Ringstrasse Nord an der Urne scheiterte, suchte man die engst mögliche Um- respektive Durchfahrungslösung; vor allem auch weil der Widerstand beziehungsweise der politische Energieaufwand bei einem weiträumigeren und weitsichtigeren Regionalkonzept zu gross gewesen wäre. Beim Bau der Kerndurchfahrung wählte man – wiederum um Widerstände zu verringern – die niveaugleiche Querung der Bahnhofstrasse. Eine im Gesamtkonzept vorgesehene neue Brücken- und Strassenverbindung zwischen Himmelrych und Seonerstrasse wurde – von wegen befürchtetem Widerstand – zurückgestellt. Auf ein ganzheitliches (Alt-)Stadtentwicklungskonzept verzichtete man und wertete stattdessen – nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes – die umfahrene Altstadt mit schwarzen Teerflächen, Pollern und Parkhausplätzen auf. Fazit nach zehn Jahren: Die Rathausgasse kämpft heute als Einkaufsgasse ums Überleben, die neue Brücke zur Seonerstrasse und die Schliessung der Ring-StrasseNord-Spange kommen trotzdem und das regionale Verkehrschaos harrt auf Jahrzehnte hinaus einer Lösung. Lehre für die Zukunft: Auf dem Weg des geringsten Widerstandes eingesparter politischer «Energieaufwand» kann langfristig teuer zu stehen kommen. Peter Buri, Lenzburg


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