Donnerstag, 22. Oktober 2015
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 43, 116. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Einwohnerrat
Genug
Der Lenzburger Einwohnerrat hat an 5. November über die Zonenplanänderungen «Hornerfeld West» und «Silobauten Werkhofstrasse» zu befinden.
Einwohner der Au in Veltheim traten am Informationsanlass vehement gegen eine Erweiterung des Steinbruchs Jakobsberg-Egg ein.
Einheitliche Bedingungen bei der Hero Schweiz in Lenzburg Neue Ausstellung KÜCHEN – BAD & BÖDEN
AKTION! Parkett schleifen
Salzkorn Spurwechsel
Die Hero Schweiz in Lenzburg kündigt für die Produktionsmitarbeiter den Gesamtarbeitsvertrag, um die Anstellungsbedingungen aller Mitarbeitenden zu harmonisieren.
und versiegeln
Beatrice Strässle
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acha Gerber, Mitglied der Geschäftsleitung von Hero Schweiz, spricht von einem historischen Tag. «Wir haben mit der einheitlichen Gestaltung der Arbeitsverträge zwei Welten zusammengeführt», stellt er fest. Grund für die Überarbeitung der Arbeitsverträge war einerseits die Tatsache, dass der Gesamtarbeitsvertrag (GAV) für die Mitarbeitenden in der Produktion nicht mehr zeitgemäss war. Andererseits hatte sich die Gewichtung der Arbeitsplätze auf die Bereiche ausserhalb der Produktion verschoben. Da lag es nahe, sich an der grossen Mehrheit der Mitarbeitenden zu orientieren. Gesamthaft betrachtet würden die Änderungen durch den neuen Vertrag zugunsten des Arbeitnehmers ausfallen, teilte Sacha Gerber am Freitag mit. Man bezahle bereits heute höhere Löhne als im Lohnregulativ festgelegt, und der tiefste Lohn liege höher als der vereinbarte Mindestlohn. Von den in Lenzburg tätigen 160 Personen sind 40 in der Produktion tätig. Das neue, fortschrittliche Vertragswerk wurde von der Geschäftsleitung zusammen mit Vertretern des Personals ausgearbeitet – am vergangenen Freitag fand die Orientierung des Personals statt. «Die Mitarbeitenden hatten viele Detailfragen, die Neuerungen wurden jedoch sehr positiv aufgenommen. Zudem gab es in der Produktion gar Applaus», freut sich Sacha Gerber. Damit Verständigungsprobleme ausgeschlossen werden konnten, war während der Informationsveranstaltung ein portugiesischer Dolmetscher vor Ort. Per 30. April 2016 wurde der GAV nun gekün-
Die Hero Schweiz in Lenzburg kündigt den GAV auf. digt. Die Arbeitsverträge wurden hingegen nicht gekündigt, die Mitarbeitenden haben lediglich mit ihrer Unterschrift zustimmend vom neuen Reglement Kenntnis genommen. Die Arbeitszeit beträgt neu 42,5 Stunden (vorher 41 Stunden). Die Gesamtjahresarbeitszeit bleibt aufgrund bezahlter Pausen und zweier zusätzlicher Feiertage unverändert. «Einer der zusätzlichen Feiertage betrifft den Jugendfestfreitag, was vor allem die Lenzburger freuen wird», führt Sacha Gerber weiter aus. Der zweite ist der Freitag nach Auffahrt. Erfreulich auch der Ausbau des Vaterschaftsurlaubs von 3 auf 5 Tage. Mit der Umstellung auf die Gesamtjahresarbeitszeit spricht man den Mitarbeitenden in der Administration und im Verkauf eine grössere Zeitautonomie zu. «In der Produktion ist eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit aus verständlichen Gründen jedoch nicht möglich», stellt Gerber klar. Die Hero erfreut sich bei den Arbeitssuchenden grosser Beliebtheit, auf Stellenausschreibungen meldet sich jeweils eine grosse Zahl an Bewerbern. Diese At-
Foto: AG
traktivität will man sich erhalten, was mit dem neuen Vertragswerk gefestigt werden soll. Unia bedauert Auf Anfrage teilt die Gewerkschaft Unia mit, sie sei von der Kündigung des GAV vonseiten der Hero überrascht worden. «Wir bedauern das Vorgehen, können jedoch das Bestreben, alle Mitarbeitenden unter einen Vertrag zu stellen, teilweise verstehen», erläutert Pascal Pfister, Sekretär der Unia Aargau. Er erwähnt jedoch, dass die nicht mehr ganz zeitgemässen Verträge selbstverständlich auch in Zusammenarbeit mit der Unia hätten angepasst werden können. Pascal Pfister gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die Kündigung des GAV nicht die Intention sei, dass nun die Löhne in der Produktion unter Druck geraten würden. «Wir haben in den vergangenen Jahren erfolgreiche Verhandlungen mit Hero Schweiz bezüglich der Mindestlöhne geführt. Mit der Kündigung des GAV wurde sozusagen eine Kontrollstufe ausgeschaltet», schliesst er.
Die neue Situation beim Autobahnzubringer in Rupperswil ist wohl schwierig, kaum ein Tag ohne Unfall. Und dann, mal eingefädelt, geht es gemächlich Lenzburg Beatrice Strässle entgegen. Mal sind die Rechten schneller, mal die Linken. Die Eiligen oder die, welche es immer noch nicht gemerkt haben, dass es nichts bringt, wechseln immer wieder die Spur. Etwas schwierig wirds dann sogar für den folgsamen Bürger, wenn die Ausfahrt in 700 Metern winkt, es nun wirklich nicht mehr vorwärtsgeht und der Pannenstreifen in seiner vollen breiten Leere lockt. Komisch, dass bei einer Ausfahrt in Richtung Westen bei Stau der Pannenstreifen benutzt werden darf, ein paar Kilometer weiter dies unter hohen Bussen verboten ist. Eigentlich ist das morgendliche Nebeneinandervorbei zu vergleichen mit den Wahlergebnissen. Mal haben die Rechten die Nase vorn, mal die Linken. Und wenn die Rechten sich die verlorenen Sitze von vor vier Jahren wieder zurückerobern und ein paar Zerquetschte dazugewinnen, spricht man von einem Erdrutschsieg und klopft sich selig lächelnd auf die Schulter. Ausfahrten sind mit wenigen Ausnahmen meistens rechts, das ist eine verkehrstechnische Sache und hat bestimmt nichts mit der politischen Ausrichtung zu tun. Welche Präferenzen diejenigen Autofahrer haben, welche bis zum letzten Augenblick auf der linken Spur fahren und dann ganz knapp und mit einigen Ausbremsmanövern die Ausfahrt noch schaffen, entzieht sich mir. Und ob bei der Ausfahrt zum Flughafen in Kloten politisches Kalkül dahintersteckt, wäre ein netter Gedanke. Denn die biegt nämlich links ab in Richtung grosser weiter Welt. Dort, wo man Grenzen mit links überwindet und sich manchmal im Flieger einvernehmlich mit dem Sitznachbarn unterhält – egal, ob dieser links oder rechts sitzt. Und das ist es ja schliesslich, was uns weiterbringt, das Mit- und nicht das Gegeneinander. Beatrice Strässle, Redaktionsleiterin beatrice.straessle@azmedien.ch