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Donnerstag, 4. Juni 2015

107. Jahrgang – Nr. 23

AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS SCHWARZBUBENLAND UND DAS LAUFENTAL P.P. A 4242 Laufen

16ºC 31ºC

18ºC 30ºC

17ºC 25ºC

Freitag, 5. Juni 2015 Viel Sonne mit gelegentlich durchziehenden Schleierwolken. Steigende Gewitterneigung. Samstag, 6. Juni 2015 Sonnig und warm. Am Nachmittag zunehmend gewittrig. Sonntag, 7. Juni 2015 Grösstenteils sonnig. Zunehmend Neigung zu örtlichen Gewittern.

Laufen

5 Musik in allen Variationen: Am Samstag mutiert Laufen zur Blasmusikhochburg. 34 Vereine starten anlässlich des Kantonalen Musiktages.

Erschwil

11 Zum ersten Mal wurde in der Schweiz ein römisches Landhaus in einem kleinen Juratal gefunden. Was die damaligen Bewohner in Erschwil angezogen hat, ist noch unbekannt.

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«Zämego» oder nicht, das ist die Frage 50 informative Seiten füllt der Schlussbericht zum Fusionsprojekt WitterswilBättwil, der vor einer Woche an einem InfoAbend präsentiert wurde. Einer Fusion würde grundsätzlich nichts im Wege stehen, lautete das Fazit.

Kommt der Bindestrich auf die Ortstafeln?: Fusionsexperte Bernhard Jöhr (Mitte) und die beiden Gemeindepräsidenten François Sandoz, Bättwil (l.), und Mark Seelig, Witterswil, stellen sich den Fragen.

Roland Bürki

N

ichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht auch nichts», zitierte zu Beginn dieses Informationsabends Projektleiter Bernhard Jöhr den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Walter Scheel. Der Jurist und Vizegemeindepräsident von Messen SO wusste, wovon er sprach, hatte er doch schon drei Fusionsprojekte im Bucheggberg zu einem glücklichen Ende geführt. Seine Erfahrung schienen die 170 Damen und Herren aus beiden Gemeinden förmlich zu spüren, als er unaufgeregt und souverän die ganze Fusionsgeschichte aufrollte: Den Beschluss der vereinigten Gemeindeversammlung vom 22. Mai 2014 zur Wiederaufnahme der erstmals 1998 angeregten, aber im Sand verlaufenen Fusionsabklärungen, den nachfolgenden Start des heutigen Fusionsprojektes am 18. September 2014 und die umfangreiche, in insgesamt 47 Arbeitssitzungen erarbeitete Auslegeordnung. «Es gibt keine unlösbaren Probleme und somit nichts, was einer Fusion grundsätzlich im Wege stehen würde», zog Jöhr eine erste Bilanz. Zudem sei die gut funktionierende Zusammenarbeit, zum Beispiel bei der Feuerwehr, eine solide Basis für einen Zusammenschluss. Zwar herrsche aktuell kein Leidens- und da-

FOTO: ROLAND BÜRKI

mit Fusionsdruck, doch die Gemeinden müssten mit Effizienzsteigerung und der Nutzung von organisatorischen und finanziellen Synergie-Effekten «fit für die nicht immer berechenbare Zukunft» gemacht werden, so der Projektleiter. Und zwar gerade auch dann, wenn sie gut aufgestellt seien. Konturen der Fusionsgemeinde stehen «Ich sage bewusst Konturen», meinte Jöhr dann zu den skizzierten Umrissen der noch namenlosen, mittelgrossen Fusionsgemeinde mit 2700 Einwohnern, sieben Gemeinderäten und 11 Kommissionen mit nur noch 90 statt 150 Amtsinhabern. Einer Gemeinde mit einem Steuerfuss von 118 respektive 112 Prozent in den Jahren 2017 und 2018. Und einer Gemeinde mit einer in Witterswil operierenden Verwaltung, deren Personalbestand mittel- bis langfristig um 120 auf 450 Stellenprozente sinken wird. «Natürlich gibt es auch Gründe, überall

die gleichen übrigens, gegen eine Fusion», wusste der erprobte Fusionsexperte zu berichten. So Ängste über Verlust der politischen Eigenständigkeit, der örtlichen Traditionen und der Identität, Furcht vor dominierender Mehrheit oder auch einfach emotionaler Trennungsschmerz. Jöhr beendete sein Referat mit dem Fusionsfahrplan, der Ende Juni 2015 dick rot angestrichen ist. Dann nämlich entscheiden beide Gemeinderäte mit einem Go oder No-Go definitiv über die weitere Behandlung der Fusion an Gemeindeversammlung und Urne. «Die Steuern gehen auch ohne Fusion runter», meinte ein Bürger in der Fragestunde unter verhaltenem Applaus, «zudem lohnt sich die Fusion angesichts des Aufwands für 20 neue Reglemente nicht.» Kantonsrat Mark Winkler dagegen sagte, was viele im Saal auch dachten: «Ihr habt einen super Job gemacht und ebenso super informiert.» Es sei wichtig, dass beide Ge-

meinderäte Ende Juni «Go!» sagten, die Bevölkerung solle nämlich unbedingt das letzte Wort haben.

Alltag würde sich kaum verändern: • Ortsnamen, Postleitzahl und Adressen bleiben unverändert • Keine Auswirkungen auf Vereine und Traditionen • Bürgergemeinde Witterswil bleibt bestehen. Einwohner von Witterswil können sich bei der Bürger- oder der Fusionsgemeinde einbürgern lassen. Einwohner von Bättwil nur bei der Fusionsgemeinde. • Dienstleistungen von Verwaltung und Werkhöfen erfolgen im gewohnten Rahmen.


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