Donnerstag, 11. September 2014
Lenzburger Woche
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 37, 115. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Eröffnung Drive-in
Zu Tisch
Die Online-Migros-Tochter LeShop.ch liess einen Ballon steigen, um die Eröffnung des Abholcenters Drive-in Staufen zu manifestieren.
Kulinarisches und gastronomisches Kulturerbe der Schweiz ist Thema am Europäischen Denkmaltag dieses Wochenende.
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Grosse und kleine Zuhörerinnen und Zuhörer genossen das Angebot von familie+ in der Erzählnacht.
Foto: zvg
Zukunftsaussichten von familie+ Vor vier Jahren hat das Familienzentrum am Walkeweg seine Türen geöffnet. Ein weitgehend ehrenamtlich geführter Begegnungsort für Kinder und Erwachsene ist zum Kompetenzzentrum herangewachsen. Graziella Jämsä
A
m 25. September wird familie+ an der Einwohnerratssitzung über die Pilotphase der vergangenen vier Jahr berichten und zwei Anträge stellen», erklärt Sabine Sutter-Suter, Präsidentin des Trägervereins familie+. Und zu berichten gibt es einiges. Zum einen haben sich die Mieter im Haus am Walkeweg mit verschiedenen Angeboten etabliert, darunter Elternverein, Ludothek, Mütter-/Väterberatung, Lernoase und Schülerhort. «Die Puppenbühne tritt auf, wir haben «Schenk mir eine Geschichte», den «Schwyzerdütsch-Treff» und Tanzateliers – die Liste liesse sich noch
eine ganze Weile fortsetzen», sagt Sabine Sutter-Suter. Darin steckt die Arbeit vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer, des Vorstandes und eines Sekretariats. Das Haus aus den 20er-Jahren wurde nach dem Kauf weitgehend renoviert und instand gestellt. «Jedoch stehen in den kommenden Jahren eine Dachsanierung sowie die Renovation der Aussenhülle an.» Mehr als der reine Erhalt Die hauptsächlichen Einnahmequellen für familie+ bestünden in Mieteinnahmen und Sponsorenbeiträgen. «Doch Sponsoren sind kaum planbar.» Ohne das zinslose Darlehen von 200 000 Franken und eine Bürgschaft für die restliche benötigte Hypothek hätte man gar nicht zu starten brauchen. «Doch heute geht es darum, familie+ zu professionalisieren, die Langfristigkeit des Angebots zu sichern», sagt Sabine Sutter-Suter. Der Betrieb, der durchschnittlich von 300 Personen pro Woche besucht werde, wolle Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit auf dem erreichten, hohen Level halten können. Im Sekretariat, beim Abwart und je nach Bedarf auch bei Kursleitungen seien mehr Stellenprozente vonnöten.
«Wenn die Finanzen auf gesunder Basis stehen sollen, muss auch ein Mass an Abschreibungen und Rückstellungen eingeplant werden.» Aus diesen Gründen wird am 25. September im Einwohnerrat über die Anträge des Trägervereins familie+ abgestimmt. Dabei geht es um einen jährlichen Betriebsbeitrag von 40 000 Franken sowie einen einmaligen Investitionsantrag von 50 000 Franken für Dachsanierung, Fassadenarbeiten sowie Umbauten im Obergeschoss 2015. Wenn dieses Geld gesprochen werde, beantworte sich damit nach Ansicht der Präsidentin die Kernfrage: «Soll das Familienzentrum das niederschwellige Angebot beibehalten und zahlbare Mieten für Non-Profit-Organisationen anbieten oder nicht?» Der Erhalt des niederschwelligen Angebots sowie die reduzierten Mieten wären ansonsten nicht zu erhalten. Sabine Sutter-Suter weiss, wie sie sich die Zukunft von famlie+ wünschen würde: «Qualitativ hochwertige Angebote für Familien sollen unter einem Dach konzentriert sein, jedermann hat den Zugang zu Infos über Unterstützungsangebote, und wir sind über die Generationen hinweg ein Haus der Begegnung.»
In dieser Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen auf unserem Planeten braucht es hie und da einen Blick in eine heile Welt. Zum Beispiel in ein Poesiealbum. Für Leute von heute: Das war das facebook von gestern. Man bat damals Verwandte, Helene Freunde und Lehrer, Basler-Märchy sich mit einem Eintrag ins Album zu verewigen. Dieser bestand aus einem dichterischen Erguss, illustriert mit eigener oder durchgepauster Zeichnung, Foto, Scherenschnitt oder Blumenbild. Die heute noch erhältlichen, bunten Blumenbilder waren beliebt: Schüler, die vom Aarauer Schulzahnarzt behandelt wurden und tapfer waren, durften als Belohnung eines auswählen. Ein Einblick in erbauliche Album-Sprüche sei Ihnen nicht vorenthalten. Weltfremd: «Wenn du einst nach späten Jahren dieses Album wirst durchlesen, oh, dann denk, wie froh wir waren, als wir Kinder noch gewesen und mit heitrem, frohem Sinn(!) gingen nach der Schule hin.» Pathetisch: «Wenn ich einst gestorben bin, dann geh zu meinem Grabe hin und schreibe leise in den Sand, diese Freundin hab ich auch gekannt.» Bildhaft: «Nicht wie Rosen, nicht wie Nelken, die nur blühn und dann verwelken, sondern wie das Immergrün soll unsre Lieb und Freundschaft blühn.» Beherzigenswert: «Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heitren Stunden nur. «Zuversichtlich: «Schiffe ruhig weiter, wenn der Mast auch bricht, Gott ist dein Begleiter, er verlässt dich nicht.» Unzeitgemäss: «Dem kleinen Veilchen gleich, das im Verborgnen blüht, sei immer fromm und gut, auch wenn es niemand sieht.» Reichlich schräg, nur für Frauen: «Oh, wandle stets auf Rosen und immergrüner Au, bis einer kommt mit Hosen, der nimmt dich heim zur Frau.» Helene Basler-Märchy, Niederlenz