Donnerstag, 10. April 2014
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliche 2—4 Kirchenzettel 5 Stadt Lenzburg 8/9/11 Stellen 11 Im Gespräch 13
Immobilien 18 Region 11/14—16 Agenda 20 Szene 21
Regional grösste
Ausstellung SCHREINEREI – KÜCHENBAU
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Lenzburger Woche
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 15, 115. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Aktuell
Lenzburgiade
Die Stadtbibliothek war eine der ersten, welche die digitale Bibliothek in ihr Angebot aufnahm. Dies ist nur ein Beispiel, wie aktuell das Angebot ist.
Der künstlerische Leiter, Stephan Görner, freut sich über das Interesse der Lenzburger und spricht über die Programmgestaltung aus persönlicher Sicht.
«Die Hunde sind es wert, gerettet zu werden»
Salzkorn «Samstag Papiersammlung»
Der Verein «Tierhilfe Arme Pfoten» hat seinen Sitz in Seon und setzt sich zum Ziel, Hunde aus Bilbao aus der Tötungsstation zu vermitteln. Beatrice Strässle
www.wirz-kuechen.ch 5504 Othmarsingen Telefon 062 896 20 20
N
eugierig und voller Elan legt sich die 7 Monate alte Jacky in die Leine und wird prompt von der etwas an Erfahrung und Erziehung reicheren Candy in die Schranken gewiesen. Beide PointerMischlinge stammen aus der Tötungsstation im spanischen Bilbao und haben bei Vivienne Wetter in Seon ein neues Zuhause gefunden. Ali — der Dritte im Bunde — stammt aus einem Tierheim in Italien. «Als ich mich nach dem Tod meines geliebten Dalmatiners nach einem neuen Hund umschaute, war ich vom Leid der Hunde in den Tötungsstationen erschüttert und ich wusste, dass ich diesen Hunden ein neues Zuhause geben will», erzählt Vivienne Wetter. Dies war der Beginn ihres Engagements im Verein «Tierhilfe Arme Pfoten», welcher ursprünglich in Deutschland domiziliert war. Seit Anfang dieses Jahres hat der Verein seinen Sitz in Seon, Vivienne Wetter ist die Präsidentin. «Arme Pfoten» setzt sich zum Ziel, Hunden aus dem In- und Ausland ein neues und glückliches Leben zu ermöglichen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Tötungsstation der Stadt Bilbao in Spanien. Dabei unterstützt «Arme Pfoten» den Partnerverein vor Ort «APA Puppy Bilbao». «Es sind liebe Seelen, die eine Chance verdient haben» «Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Tiere nach Deutschland und der Schweiz zu vermitteln. Regelmässig reisen auch Mitglieder des Vereins nach Spanien, um sich über die Situation und die Fortschrit-
Eine lebhafte Bande: Vivienne Wetter mit Jacky, Ali und Candy. te bei der Haltung der Tiere zu informieren und Unterstützung zu leisten. Wer sich für einen Hund interessiert, wird von einem Vereinsmitglied besucht, damit man sich über das neue Heim ein Bild machen kann. Der künftige Besitzer erhält dann einen Vorschlag für einen zu ihm passenden Hund. Hier operiert der Verein absolut ehrlich. «Es hat keinen Sinn, wenn wir Auffälligkeiten verschweigen würden, die Freude des neuen Besitzers wäre nur kurz und das Tier hätte erneut einen Leidensweg vor sich. Aber fast ausnahmslos sind die Hunde liebe Seelen und sind es wert, vor dem Töten gerettet zu werden», weiss Wetter aus Erfahrung. Insgesamt konnten in den vergangenen Jahren rund 30 Tiere vermittelt werden. «Wir hatten lediglich eine Umplatzierung», umschreibt Vivenne Wetter das umsichtige Auswahlverfahren weiter. Spenden und Beiträge Eine Schutzgebühr und ein Vertrag machen die Vermittlung rechtskräftig. Der Transport der Tiere in einem klimatisierten und speziell für diese Fahrten ausgerüsteten Wagen, erfolgt durch den Verein «APA Puppy Bilbao», welche bei der entsprechenden Stelle jeweils angemeldet werden. Die Tiere sind geimpft, gechipt, entwurmt, entfloht, kastriert und — vor al-
Foto: zvg
lem wichtig — auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Der Verein finanziert sich aus Spenden und Mitgliederbeiträgen. «Da wird jeder Franken für die Tiere und ihr Wohlergehen verwendet, denn die Schutzgebühr deckt knapp den Transport und die Vorbereitung des Hundes, nicht aber weitere medizinische Versorgung, oder den oft langen Aufenthalt des Hundes in der Tötungsstation oder Pension», schliesst die Vereinspräsidentin. Infos über den Verein: www@arme-pfoten.eu, Telefon 076 488 00 88.
ARME PFOTEN TAG Am Samstag, 3. Mai, findet ab 12 Uhr im Agility Clubhaus «Funny Dogs», Birren, Seon der «Arme Pfoten Tag» statt. Es haben sich bereits viele Besitzer von «Bilbao»-Hunden angemeldet. Gute Gelegenheit, sich über das Wirken des Vereins zu orientieren. Ein Vortrag von Nicola Siebert über die Perrera in Bilbao und die Arbeit der Helfer vor Ort sowie ein Vortrag des Tierpsychologen Daniel Stüssi sind weitere Programmpunkte. Ab 15.30 Uhr findet ein Spass-Parcours für alle Hunde statt. Anmeldung: bis 12. April unter info@armpe-pfoten.eu
Der weltweit jährliche Papierverbrauch stieg seit 2004 um rund ein Drittel auf circa 440 Millionen Tonnen an. Trotz (oder gerade wegen?) «papierlosen Büros», Peter Buri sinkenden Zeitungsauflagen, Digitalisierung der Kommunikation – offenbar wird mehr Papier verbraucht denn je. Umso wichtiger ist die Wiederverwertung. In Lenzburg wurden 2013 rund 885 Tonnen Papier gesammelt, ungefähr 110 Kilo pro Einwohner. Erfreulich an diesen Zahlen: Die traditionelle Institution Papiersammlung funktioniert offenbar immer noch bestens. Sie ist bei uns quasi genetisch kodiert. Seit vielen Generationen lernen wir, Papier gebündelt oder abgesackt aufs Trottoir und an Hausecken und -wände zu stellen. Im Ausland bereitet es uns fast körperliches Unbehagen, Papier mangels Sammelgelegenheit in den Normalmüll zu werfen. Hinzu kommt, dass Papiersammlungen oft zu den positiven Kindheitsund Schulerinnerungen gehören. Für ein paar Stunden konnten wir dem strengen Regime der Lehrerschaft entrinnen, gruppenweise durch Strassen und Gassen streifen. Und mit der Zeit wusste man, vor welchen Häusern Papierbündel standen, in denen zwischen Sie + Er, Schweizer Illustrierten und Gelben Heftchen «Schlüsselloch» oder «Praline» steckten. Das Papiersammeln stellt auch unserem Vereinswesen ein gutes Zeugnis aus. Neun der zehn Sammlungen 2014 in Lenzburg werden von Vereinen bestritten, eine von der Schule. Pro Sammeltag liegt der Erlös bei 4000 bis 5000 Franken. Dies zeigt, dass die Vereine offenbar noch genug Mitglieder finden, die willens und bereit sind, am Samstagmorgen bei Wind und Wetter ein paar Stunden Papier zu sammeln; statt zu sagen, ich zahle lieber 100 Franken mehr Jahresbeitrag. Diese Haltung verdient Lob – und Unterstützung: In dem man auch diese LBA-Ausgabe nach der Lektüre der Papiersammlung zuführt: Die Nächste findet am Samstag, 26. April, statt. Peter Buri, Lenzburg