Donnerstag, 13. Februar 2014
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Lenzburger Woche
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 7, 115. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Hochzeits-Expo
40 Stunden Kultur
Das Müllerhaus bietet den passenden Rahmen für die erste Hochzeitsexpo in Lenzburg. Roland Frey konnte 15 Geschäfte für die Ausstellung gewinnen.
Die Kulturkommission Lenzburg feiert ihr 40-JahrJubiläum und will nicht sich selber, sondern die Kultur in den Vordergrund rücken.
Einst Segelregatten, nun Schaufahren mit dem Modell Selber spricht er kaum über sein Hobby. Doch sein T-Shirt mit der Aufschrift «Aargauischer Schiffsmodellbau Klub» macht neugierig. In der Werkstatt des Lenzburgers Arnold Hächler, im Städtli «Bütz» genannt, öffnet sich eine faszinierende Welt. Alfred Gassmann
M
odelle haben «Bütz» immer interessiert. Die Leidenschaft nahm ihren Anfang mit Modellfliegern. Doch immer mehr fühlte er sich zum Wassersport hingezogen. Mit seinem Vater baute er sein erstes Segelboot – kein Modellboot. Es wies Abmessungen von 5 Meter auf 1,6 Meter auf. Im Jahre 1972 kaufte er sich eine Tempest und bestritt damit intensiv Regatten im In- und Ausland. Beileibe nicht nur einen Sommer, sondern ganze 30 Jahre. Die Siegerbecher hat er in seiner Werkstatt aufbewahrt. Doch der Aufwand, um ins Wasser stechen zu können, ist beträchtlich. Während der Mast auf seiner Liegenschaft am Stadtgässli 18 darauf wartet, montiert zu werden, ist das Boot in einer Halle im Lenzburger Industriegebiet sorgfältig aufbewahrt. Will nicht heissen, dass er die Mitgliedschaft beim Segelclub Hallwilersee kündigen will. Möbelschreiner Arnold Hächler kann sein Alter vorbildlich akzeptieren. Sein Hobby führte ihn deshalb zurück zu den Wurzeln: Er frönt wieder dem Modellbau, schwergewichtig beschäftigt er sich mit Segelbooten wie dem Bolero, dem Insieme und dem Hydro-Tec-Boot. Daneben verfügt er über Motorboote wie ein Hafendienstboot und ein Hafenschlepper. An jedem Boot lässt sich immer etwas verbessern. «Lichter, Horn, Lautsprecher oder Sire-
In der Werkstatt: «Bütz» Hächler hat viel zu tun mit seiner Flotte. nen», listet der leidenschaftliche Bootsbauer auf. Schiffsmodell-Schaufahren vorbereiten «Bütz» Hächler kommt beim Modellbau seine Feinmotorik als Möbelschreiner zugute, und dass er selber Regatten gefahren ist. Beim Fräsen, Schneiden, Feilen, Schrauben, Malen und Harzen darf es nicht bleiben. Das Hobbyherz will die Bestätigung auf dem Wasser erleben. Funktionieren der Sender und die Segel mit seiner Nummer SUI 092 ? «Bütz» freut sich daher auf das SchiffsmodellSchaufahren vom Wochenende 26./27. April im Schwimmbad Bünzmatt in Wohlen. Er wird mit vier seiner Modelle teilnehmen. Nun ist er damit beschäftigt, sie minutiös auf den Einsatz vorzubereiten. Das Schaufahren in Wohlen vermag nicht nur die 50 Mitglieder des Aargauischen Schiffsmodellbau Klubs anzulocken. Modelle faszinieren, da überrascht nicht, dass rund um das Schwimmbassin Kind und Kegel den Hobbysportlern zuschauen. Parallel dazu finden Wettkämpfe unter den Motorboot- und Segelboot-
Fotos: AG
bauern statt. Vom Segelschiff über Frachter bis hin zu den Rennbooten sind fast alle Schiffstypen vertreten. Zu absolvieren sind vorgegebene Parcours. Es gilt, in möglichst kurzer Zeit Bojen zu umschiffen, ohne sie zu berühren. Sogar eine Schweizer Meisterschaft steht auf dem Programm.
Ein Lieblingsboot: Das Segelboot Hydro-Tec wird bald ins Wasser stechen.
Salzkorn Von West nach Ost und retour Das Haus, in dem ich den grössten Teil meiner Jugend verbracht habe, liegt am Nordhang. Im Winter schaut dort die Sonne jeweils nur in den Morgenstunden vorbei. Das führt dazu, dass es einen den Rolf Kromer grössten Teil des Tages nicht blendet, wenn man sich das Schloss ansieht. Mein Elternhaus bedeutet für mich Kindheit. Ja vielleicht sogar Heimat. Denn obwohl die Sonnenstrahlen in der kalten Jahreszeit nicht immer bis aufs Giebeldach reichten, ging es drinnen meist herzlich zu und her. Unser Haushalt war gut im Schuss: Im Winter machten wir Guetzli, im Sommer tranken wir selbst gemachten Eistee mit Minzen und Melissen. Das Mittagessen begann immer mit Salat. Klar, auch wir hatten es nicht nur lustig. So waren wir Kinder oft anstrengend und stritten unanständig viel. Nicht weil wir wirklich Krach miteinander hatten, sondern nur, weil wir Geschwister waren, die gut streiten konnten. Ich mag mich nicht an ein einziges Streitthema erinnern, nur daran, dass wir uns oft in die Haare gerieten. Wenn ich mich im Freundeskreis umhöre, dann hatten die auch viel Krach mit den Geschwistern. Jetzt ist es zum Glück anders und ich verstehe mich sehr gut mit meiner Schwester, die immer älter geschätzt wurde als ich, obwohl sie anderthalb Jahre jünger ist. Auch das sei typisch, habe ich mir sagen lassen. Im Herbst verreisen wir gemeinsam. Bis dahin muss ich mir die Flugangst abtrainieren, sonst bekomme ich wieder Krach mit ihr. Oder vielleicht präziser: sie mit mir. Ab nach Abu Dhabi! Danach weiter nach Asien. Für mich, der – abgesehen von einem fünfstündigen Kreuzfahrthalt im nordafrikanischen Tanger – noch nie ausserhalb Europas war, ein grosser Schritt. Er ist fast noch grösser als damals, als ich 1988 mein Elternhaus am Nordhang verliess, um mit einer Horde Gleichaltriger zum Kindergarten an den Südhang in die Burghalde zu laufen. Rolf Kromer, Lenzburg