20131010 woz lbaanz

Page 1

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

Lenzburger Woche

INHALT Amtliche Kirchenzettel Stadt Lenzburg «Mittendrin» Im Gespräch

2–4 4/5 6/7 8–11 13

Immobilien 14 Region 6/7/14/15 Agenda 19 Szene 21

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 41, 113. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

SEITE 13

SEITE 8–11

Kamera läuft

Mittendrin

An der Tagung des seco in Thun sollen erfolgreiche NRP-Projekte vorgestellt werden. Diese Woche wurde der Film für die Präsentation gedreht.

RENOTEC (Switzerland) GmbH Othmarsingerstr. 6, 5600 Lenzburg, 062 892 42 01

Die Sonderseiten «Mittendrin» sind herbstlich gefärbt, Themen sind unter anderem Erzeugnisse aus Lenzburger Reben und ein Interview über die Jagd.

Das Hoffen auf eine bessere Wintersaison Familie Baumann betreibt seit Jahrzehnten die beiden Kinos Urban und Löwen in Lenzburg. Nach einem trüben Film-Sommer hofft diese nun, dass der Winter die Leute wieder in ihre Kinos treibt. Selina Berner

F

rüher war alles eben noch anders» – ein Satz, den man heutzutage häufig hört. Auch Madeleine Cathérine Baumann, Programmverantwortliche der Kinos Urban und Löwen in Lenzburg, kam dieser Satz letzte Woche über die Lippen. Nicht ohne Grund: Es war ein harziger Kino-Sommer. Das Wetter zu schön und die Filme waren alles andere als Kassenschlager. Die Säle beider Kinos waren nur schwach besetzt und das grosse Hoffen auf den Winter begann: «Man hat schon langsam das Gefühl bekommen, die Leute hätten uns vergessen. Doch das Winterprogramm mit grossen Filmen, wie beispielsweise jener über Prinzessin Diana oder «Der Hobbit 2», sieht vielversprechend aus. Darauf setzt wohl die ganze Branche momentan.» Viel in Technik und Bequemlichkeit investiert Früher musste Familie Baumann, welche die Kinos nun schon in der 3. und 4. Generation betreibt, nicht gespannt auf den Winter warten. Schliesslich war ein Kinobesuch vor dreissig Jahren noch etwas Besonderes: «Es gab ja kein grosses Freizeit-Angebot in der Stadt und die Mobilität war nicht so ausgeprägt. Ausserdem laden heute viele Leute die Filme vom Internet runter und wollen nicht mehr dafür bezahlen. Das sind natürlich grosse Einbussen.» Das Rad der Zeit zurückdrehen möchte Frau Baumann aber nicht.

Für die Wintersaison erhofft sich Frau Baumann, dass mehr Zuschauer den Weg in ihre Kinos finden. Foto: SB In beiden Kinos hat man nämlich viel in Technik und Bequemlichkeit investiert: «Als das Kino Urban 1948 von unserer Familie gebaut wurde, hatte es 500 Sitzplätze. Heute sind es nur noch 326, zugunsten der Beinfreiheit und komfortablerer Sessel. Gleiches gilt auch für den kleineren ‹Löwen›.» Auch die Technik wurde stetig erneuert und ist auf dem neusten digitalen Stand. Von der analogen Filmanlage wollte sich die Kino-Familie aber aus filmgeschichtlichen und nostalgischen Gründen nicht trennen, diese wird weiter funktionsbereit gehalten. «Wir legen grossen Wert auf die Technik, sodass die Qualität hochstehend bleibt. Für das Geld, das jeder einzelne Zuschauer bei uns ausgibt, soll dieser auch eine anständige Vorstellung erhalten.» Dass die Zufriedenheit der Kundschaft Frau Baumann wichtig ist, merkt man sofort.

Viele Besucher kennt sie persönlich und steht gern im Dialog mit ihnen: «Generell kann man sagen, dass unsere Kundschaft schon immer eher jung war. Früher kamen Väter und Mütter von jenen Kindern, die heute mit ihren Kindern wieder zu uns kommen.» Natürlich spiele aber das Angebot eine grosse Rolle. Jenes für das ältere Publikum möchte sie über die Wintermonate weiter pflegen und für diese Zuschauer spezielle Filme an Wochenenden an den späten Nachmittagen zeigen. Trotz der bescheidenen Einnahmen über den Sommer müssten die Stammkunden der beiden Kinos jedoch keine Angst vor einer Schliessung haben: «Ich hoffe einfach, dass nicht mehr nur noch das Drumherum um einen Film geschätzt wird, sondern dass Filme generell wieder als Kunst angesehen werden. Denn genau das sind sie, und das sollte den Leuten einen Besuch wert sein.»

t r Kopfhau Tun Sie Ihrer etwas Gutes. aa H m und Ihre it Nubea M

062 558 77 57

SanaBeauty 062 893 04 04

Bankgasse 1 | 5103 Wildegg

Rathausgasse 15, 5600 Lenzburg Frau Susanna Rohr, Tel. 062 891 78 68

Salzkorn Marottenhorn Auf www.lenzburg.ch sind 76 Vereine zu finden — von A wie Aikido bis Y wie Yadeller. Neben diesen offiziellen, quasi amtlich eingetragenen Vereinen, die jahraus, jahrein wertvolle Beiträge zum öffentlichen Leben leisten, gibt es zahlreiche informelPeter Buri le Klubs, Gruppen und Grüppchen: Die ergraute Jungmännerinnung Pintebrüeder, den Kegelclub Sù, einen Nachtschachclub, die «Säg-hesch-esguets-Johr-gah?»-Philosophenwanderer und andere mehr. Lenzburg scheint ein guter Nährboden für leicht schräge, kuriose oder gar skurrile Privatvereinsmeiereien zu sein. Heuer kann einer dieser «Seltsamvereine» sogar sein 50-Jahr-Jubiläum feiern: Der Lenzburger Alpenclub (LAC). Er hat am Schlossberg ein eigenes Klublokal mit 10 Sitzplätzen — und zählt deshalb auch nie mehr Mitglieder. 1963 unternahmen ein paar Lenzburger Bergcameraden eine Tour aufs Wildhorn. Kürzlich stand der LAC wieder auf dem 3248 Meter hohen Gipfel. Dazwischen liegen rund 100 weitere Bergfahrten über 3000 bis 4000 Meter. Der LAC lebt (von) unzählige(n) ungeschriebene(n) Gesetze(n), Regularien und Traditionen: Fixes Jahresprogramm (Tourenbesprechung, -woche und -rückblick); Bergcameraden statt Bergkameraden; Body-Mass-Index-Untergrenze; Pflege des etwas anderen Liedgutes (Vagabergbunden statt Bergvagabunden) und Kartenspiels (eigene LAC-Jassregeln); fast nur Bergfotos mit Leuten, die auf etwas zeigen; Scheuchzerscher-Wollgras-Kult; ein stets mitzuschleppender Zinnbecher als Klub-Insignie usw. — Vor Jahren stöhnte einmal ein ob des Traditionskorsetts leicht genervter LAC-Camerad, es sei wohl weniger anstrengend, das Matterhorn zu bezwingen als das Marottenhorn des LAC. Recht hatte er. Geändert hat sich (abgesehen vom Internetauftritt) nichts. Zum Glück. Sonst wäre der LAC nicht als LAC 50 Jahre alt geworden. Peter Buri, Lenzburg


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.