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Nr. 40 | Donnerstag, 3. Oktober 2013 FIRMEN IM BLICKPUNKT: VERNISSAGE VON MAX OBRECHT IN DER REGIOBANK GRENCHEN

Luz Cabana - Kubanisches Licht

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an kenne ihn besser als einstigen Leiter Personal der Stadt Grenchen, sagte Enzo Armellino, Leiter Regiobank Grenchen in seiner Ansprache. Die Rede ist von Max Obrecht, seit 20 Jahren ein leidenschaftlicher Künstler. Seine Ausstellung in der Regiobank Grenchen mit dem Titel «Luz Cubana Kubanisches Licht kann während der Öffnungszeiten der Bank besucht werden und dauert noch bis 7. März 2014.

Für Sie unterwegs Joseph Weibel

Der Künstler Max Obrecht mit Peter Hurni, Betreuer Privat- und Firmenkunden, Paola Zehr, Betreuerin Retailkunden, Rolf Sollberger, Betreuer Retailkunden und Enzo Armellino, Leiter Marktgebiet Grenchen/Seeland. (v.l.n.r.)

Fast alle Nachbarn von der Bergstrasse in Grenchen (links): Monika und Bruno Meister, Silvia Girsberger, Renato Schmitz (Lengnau) und Barbara Bannwart.

Heini Süss aus Bettlach stellt sich mit den Grenchnern German und Romi Meyer dem Fotografen.

Gute Stimmung, gute Laune (links): Eddy Fasel aus Bettlach, Walter Aerni aus Lommiswil, Lonny und Josef Büttler aus Grenchen.

Stolzer Grossvater: Künstler Max Obrecht (links) mit Schwiegersohn Andy Aschwanden und Sohn Ben. Ganz rechts Hans Roth.

An der Vernissage gab es nur zufriedene Gäste (links): Marlise und Heinz Müller aus Bettlach, Hans und Ilse Fuhrer aus Leuzigen.

Marlise und Peter Ferrari aus Grenchen mischen sich ebenfalls unter die Vernissage-Gäste.

Peter und Ruth Boscaini aus Schnottwil sind gerne auf einen Sprung nach Grenchen gekommen.

Ein Künstler im Fokus BERN / GRENCHEN Olivier Messerli ist in Bettlach aufgewachsen, in Grenchen zur Schule gegangen und lebt heute in Bern. Er ist Fotograf, Filmemacher und Künstler vielseitig interessiert, vielseitig begabt, ein kritischer Zeitgenosse und einfach sympathisch.

Baum aufgehängt hat - und wo er übrigens auch seine Frau Ellen kennen gelernt hat. Seine Ausstellung war eingebettet in ein Gesamtprojekt mit Kurzgeschichtenwettbewerb und daraus abgeleiteten Theaterproduktionen. «Traumreisen» hat er inszeniert. Sein Lieblingsbild: Sein Bruder sitzt mit geschlossenen Augen in einem Polstersessel auf einem Steg des Bielersees, davor ein Fernseher. Per Zufall läuft ein Hund ins Bild, was dem Foto eine weitere spannende Dimension verlieh. «Solche Bilder, szenisch arrangiert, etwas absurd, das gefällt mir.» Diese Art des Fotografierens habe schliesslich den Link zum Film geschaffen.

SABINE SCHMID (TEXT, BILD)

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it einer klassischen KVLehre ist er einst ins Berufsleben gestartet. Sie war aber von Anfang an mehr Basisausbildung als definitive Berufswahl. In welche Richtung es einst gehen könnte, das hat sich erstmals auf Reisen abgezeichnet: Während er mit Freunden durch die Weltgeschichte tuckerte, entdeckt er sein Interesse für die Fotografie. Zu einer Zeit, als noch analog fotografiert wurde, zu einer Zeit, als man einmal im Monat nach Hause telefonierte, um zu vermelden, dass man noch am Leben sei. Es waren die 90er Jahre, eine schöne Zeit, wie Olivier Messerli rückblickend konstatiert. Vor allem auch im Hinblick auf die Fotografie. Zwei bis drei Wochen unterwegs sein, hier knipsen, da knipsen und in der nächst grösseren Stadt den Film entwickeln, diese Überraschung, die Freude am gelungenen Bild, die Erinnerung auf kleinformatigem Fotopapier festgehalten. «Das gibt es heute in dieser Form nicht mehr.» Doch natürlich schätzt auch Olivier Messerli die Vorteile der digitalisierten Welt, in der wir heute leben, das ist selbstverständlich.

Autodidaktische Fotoausbildung Das Rüstzeug für die Fotografie hat sich Olivier Messerli bei der GAF ge-

Vom Fotograf zum Filmemacher

Bei Olivier Messerli dreht sich fast alles um die Kunst, er fotografiert, filmt, schreibt, liest und diskutiert fürs Leben gerne über Gott und die Welt. holt, einer Gruppe autodidaktischer Fotografen, die in den 80er Jahren als Gegenentwurf zur elitären Kunstgewerbeschule entstanden ist. Die GAF ist basisdemokratisch organisiert. Das heisst, die Leute suchen selber nach Kurslokal und Dozenten. «Alles ist sehr selbstbestimmt, nicht an Strukturen gebunden - das passte zu mir», so Messerli. Und es passe immer noch. Obwohl sein Blickwinkel als Vater milder geworden sei, obwohl man versöhnlicher werde mit der Zeit...

Wobei wir nun beim privaten Olivier Messerli angelangt sind. Er ist verheiratet mit Ellen und hat eine vierjährige Tochter namens Juli, um die sich beide kümmern. «Das ist ja heute kein Thema mehr.» So dass wir sogleich wieder auf die Fotografie zu sprechen kommen, die alte, die so vielseitig, charmant und für ihn die einzige sei, wenn es darum gehe, Fotos auszustellen. So wie 2007 in Biel, wo er vor dem Theater Le Carré Noir in Biel grossformatige Porträts an einem

Im Jahr 2000 hat Olivier Messerli beim Büro Cortesi in Biel angefangen. Es ist das älteste Büro freischaffender Journalisten in der Schweiz. Er arbeitete als Pressefotograf und bildete sich «on-the-job» zum Kameramann weiter. Während zwei Monaten schaute er dem mittlerweile international anerkannten Kameramann Christoph Frutiger als Assistent über die Schulter. Das wars. Obwohl er als Fotograf den Blick durch den Sucher natürlich beherrschte und viel vom einen Medium auf das andere übertragen konnte. Zehn Jahre lang stand er für das Büro Cortesi vor der Kamera. Zwei Jahre davon war er teilselbständig bis seine Tochter auf die Welt kam, da war wieder mehr Sicherheit und Beständigkeit gefragt. «Ich wollte mich auf meine Tochter konzentrieren, nicht auf einen Überlebenskampf.» Seitdem arbeitet er bei Ringier Digital und produziert Werbefilme fürs Internet. Nebenbei realisiert er eigene Projekte, wie beispielsweise den Film «Angekommen in Grenchen» anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von Granges MELANGES. Oder das Musik-

video für den Rapper Zwingli namens Züri Style. «Musikvideos würde ich gerne öfters drehen.» Weil er auch sehr musikinteressiert ist, gerne an Konzerte geht und dabei ohne Umwege auf einen Auftritt von Sophie Hunger zu sprechen kommt. «So etwas habe ich noch nie erlebt, die Musik war so hautnah, so intensiv, so unbeschreiblich... Wobei ‚unbeschreiblich’ eigentlich nicht zu Olivier Messerli passen mag, der sehr wohl mit Worten umzugehen weiss, bilingue aufgewachsen, eloquent, sprachaffin und ein Literaturliebhaber, um den Kreis rund zu machen. Alle zwei Monate trifft er sich mit Freunden zum intimen Literaturclub. Dabei wird ein vorher vereinbartes Buch besprochen und bis ins Detail interpretiert, und das bei einem feinen Essen, dass sich die fünf Freunde selber zubereiten. Diskutieren über Gott und die Welt, über Wirtschaft, Politik und Kunst, das ist die nächste Leidenschaft des vielseitigen Olivier Messerli, der eigentlich noch viel mehr zu erzählen hätte.... ●

FORTSETZUNG FOLGT

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Olivier Messerli hat den Film «Angekommen in 2540 Grenchen» anlässlich des 10-jährigen Jubiläums von Granges MELANGES realisiert. Zehn Migranten und Migrantinnen erzählen darin ihre Geschichten, berichten über die Chancen und Schwierigkeiten ihrer Integration. Ähnlich einer Reihe multikultureller Familien, die der Grenchner Gerard Lechner im 2002 erschienenen Buch «2540 Grenchen - Akzente» porträtiert hat. Das Buch ist mittlerweile vergriffen, doch wollen wir in einer losen Serie die Geschichten wieder aufleben lassen und nachfragen, was aus den Familien in den letzten zehn Jahren geworden ist.

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