LBA_49_2012

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Donnerstag, 6. Dezember 2012

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, Postfach, 5600 Lenzburg 2 Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche Stadt Lenzburg Kirchenzettel Marktnotizen Im Gespräch

2–5 6/7 10/11 8 13

Immobilien 14 Region 7/9/15/17 Agenda 22 Szene 23

50 Jahre Hanna & Hans Herzlichen Glückwunsch Ihre

SEON

PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 49, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche SEITE 7

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Live aus Lenzburg

Auf Patrouille

Viel vor in Schafisheim

Morgen Freitag, 7. Dezember 2012, wird die tägliche Morgensendung «Treffpunkt» von 9 bis 11 Uhr live aus der Lenzburger Rathausgasse ausgestrahlt.

Die Kantonspolizei Aargau reagiert mit Unterstützung durch die Regionalpolizeien auf die Zunahme der Kriminalität.

Anstelle der Einweihung des Probekreisels in Schafisheim wurde die Bevölkerung über das in Zukunft geplante Verkehrsregime informiert.

Nachahmer sind erwünscht

Lotto

Seit mehr als drei Jahren sammelt Christine Weber aus Othmarsingen bei jedem Wetter und bis auf wenige Ausnahmen sieben Tage in der Woche den Abfall ein, welchen andere Leute achtlos weggeworfen haben. Von den letzten Häusern von Othmarsingen bis zum AMP-Parkplatz neben dem Veloweg und auf dem Fussweg neben der Strasse zum AMP.

Heizöl

Christine Weber auf ihrer Tour.

Pia Weber

A

n einem Ostersamstag habe sie damit angefangen, erklärt die 73-jährige Frau, der man ihr Alter nicht ansieht. Der Wetterbericht hatte über Ostern schönes Wetter gemeldet und sie stellte sich vor, dass nun über Ostern sicher zahlreiche Velofahrer an diesem Abfall vorbeifahren müssten. Diese Vorstellung missfiel ihr und sie beschloss, den Abfall aufzusammeln. Mit Plastikhandschuhen und Plastiksäcken ausgerüstet, sammelt sie seither auf, was gedankenlos weggeworfen wurde. Zigarettenpäckli, Pet-Flaschen und vor allem Alu-Dosen liegen da herum, auch Fastfood-Verpackungen und vieles mehr. Vor allem nach Festen in der Umgebung liest sie oft leere Bierflaschen in rohen Mengen zusammen, einmal sogar ein halbes Poulet. Mit Fitness verbunden Jeden Tag braucht sie etwa 40 Minuten. Sie geht aber nicht langsam, sie joggt oder fährt mit dem Velo, dann muss sie unzählige Male auf- und absteigen. Das ist gleichzeitig ihr Fitnessprogramm. «Manchmal bin ich richtig müde, wenn ich nach Hause komme», erklärt sie. Was sie nach Hause trägt, trennt sie und führt es dann den Sammelstellen zu. Ab und zu ist sie schon früh am Morgen unterwegs. So wurde sie auch einmal von der

Polizei angehalten, welche sie bat, sich gut auszurüsten, um sich zu schützen. Seither trägt sie ein kleines rotes Dreieck mit Licht und Blinklicht und zwei gelbe Leuchtbänder am Arm, um auch gesehen zu werden, wenn es noch dunkel ist. Einmal pro Woche säubert sie auch das Bahnbord bis zum Bahnhof Hendschiken. Um die Lokführer nicht zu erschrecken, klettert sie nicht am Bahnbord herum, sondern benutzt dafür einen Rechen. Unermüdlich im Einsatz Offensichtlich tut die Bewegung an der frischen Luft ihrem Körper gut, ihrer Seele jedoch tut es weh, dass die Menschen so rücksichtslos mit der Natur umgehen. Ihr Einsatz ist eine Sisyphusarbeit, aber sie gibt nicht auf, sondern versucht, ihre Mitmenschen auf ihr rücksichtsloses Tun aufmerksam zu machen. Etwa mit Zetteln, auf denen sie die Fahrer der auf dem AMP-Parkplatz parkierten Autos freundlich bittet, doch ihren Abfall nicht einfach liegen zu lassen. Wenn die Autos Tessiner Nummernschilder haben, schreibt sie sogar auf Italienisch. Christine Weber ist auch am Sonntag unterwegs. «Am Sonntagmorgen hat man den Frieden», erklärt sie. Der unbeschreibliche Dreck, welcher nach einem schönen Samstagabend vor allem

Foto: PW

auf diesem eher geschützten Parkplatz rumliegt, stört diesen Frieden erheblich. Ihr Wunsch: Eine grössere Kampagne Es kommt vor, dass sie ihren Frust von der Seele schreibt. Zum Beispiel: «Es klagt ganz leise die Natur: Von Anstand fehlt hier jede Spur.» Und man muss da wirklich fragen: Tat die Erziehung so ganz versagen?» Oder: Der linke sagt zum rechten Strassenrand: «Gäll, es ist doch allerhand, dass uns das freche Menschenpack verwechselt mit dem Güselsack! Ich weiss, man kann mit dem Verfahren bequem die Sackgebühren sparen.» Sie fasst eventuell eine grössere Kampagne ins Auge, hat aber noch nicht die richtige Adresse zur Unterstützung gefunden und ist überzeugt: Gemeinsam wäre diese Aufgabe nachhaltiger und eher von Erfolg gekrönt. Sie möchte in den Menschen Verständnis dafür wecken, nicht alles auf den Boden zu werfen, und ihnen dies vielleicht mit ihren auf Plakate geschriebenen Gedichten schmackhaft machen. Dass ihr der Schutz der Natur schon lange am Herzen liegt, zeigen auch der Naturschutz-Jahreskurs und der Mitarbeiterausweis, den sie vor ein paar Jahren gemacht hat.

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Einen Gewinn von 10 Millionen Franken. Das hat am vergangenen Wochenende jemand aus dem Aargau gemacht. Toll, und dazu noch vor Weihnachten. Wenn alle Welt vom grossen Gewinn spricht und man immer wieder Beatrice mit der Frage Strässle konfrontiert wird: «Hesch scho uusgfüllt?», dann mache auch ich meine Kreuzchen auf den Schein, natürlich übers Internet, denn das mit dem Scheinkontrollieren ist so eine Sache – meist vergesse ich es. Denn eigentlich ist das Überlegen, was ist, wenn doch, viel schöner – die Gewinnchance liegt ja eh bei fast null. Gemeinsam wird dann diskutiert, was wir denn mit einem so grossen Gewinn anstellen würden. «Also, ich möchte, dass niemand merkt, dass ich gewonnen habe», stelle ich bestimmt fest und ernte von den Söhnen und vom Partner ein mitleidiges Lächeln. Und sie geben weiter selber munter das Geld in Gedanken am Tisch aus. Während sich der eine unter anderem einen Mustang Shelby zulegen würde, träumt der andere von einem Leben, in welchem er seiner kreativen Ader freien Lauf lassen könnte, ohne sich um den schnöden Mammon zu kümmern. Geradezu entsetzt reagierten sie jedoch, als ich unlängst von meinem Traum erzählte. Darin hatte ich einen Gewinn von weit über 100 Millionen ausgeschlagen, da ich meine Söhne mit dem Geld nicht verderben wollte. In Anbetracht des fast unmöglichen grossen Gewinns ist am Lottospielen für mich das Schönste, zusammen darüber zu sinnieren, was denn wäre, wenn. Ehrlich, ich glaube, wir wären heillos überfordert. Aber wir haben friedlich und mit grossem Vergnügen wieder Zeit miteinander verbracht, und das wiegt für mich persönlich viel mehr als jeder gewonnene Franken. Beatrice Strässle, Redaktionsleiterin beatrice.straessle@azmedien.ch


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