Donnerstag, 26. April 2012
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Lenzburger Woche
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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 17, 112. Jahrgang Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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Verwolkt nochmal
Kein Tag ist gleich
Genehmigung
Im Himmelsgepäck haben sie ihre Laster und Leidenschaften. «Verwolkt nochmal!» heisst das aktuelle Theaterprojekt der Bezirksschule Lenzburg.
Der Gefreite Dario Faustini von der Regionalpolizei Lenzburg schildert einen Einsatztag und macht deutlich, dass es mehr braucht als reine Freude.
18 Bezirksgemeinden haben an den Gemeindeversammlungen über die Satzungen des Gemeindeverbands Soziale Dienstleistungen zu befinden.
Zurück zur Natur mit der Bünz Die Bünz in Hendschiken präsentiert sich begradigt und mit einem unnatürlichen Bachbett. Doch dies soll sich nun ändern. Die Gemeindeversammlung vom 9. Mai hat über einen Kredit für eine Renaturierung der Bünz zu befinden. Alfred Gassmann
W
er kennt sie nicht, die Bünz auf dem Gemeindebann Hendschiken, begradigt und in ein enges Bett gezwängt. Kein Bild, das den Naturliebhaber erfreut. Gleichmässig, ja monoton ist nicht nur die Sohlenbreite, sondern auch die Fliessgeschwindigkeit. In der Fachsprache spricht man von einem so genannten Turnherr-System, das heisst, ein Korsett mit Längsverbau und Sohlenschwellen aus Betonelementen. Kommt hinzu, dass das Gewässer ökologisch kaum einen Wert darstellt. Was in den Gemeinden Boswil und Bünzen schon bewerkstelligt wurde, soll nun auch in Hendschiken angepackt werden, nämlich die Renaturierung des Bünzlaufs. Das Projekt gehört zu einem Gesamtpaket. Der Kanton Aargau will der Bünz auf ihren 25 Kilometern von Beinwil/Freiamt bis Wildegg ein neues Gesicht verpassen. Ein Gewinn für die Natur, die Landschaft und das Dorf Das Projekt sieht vor, das TurnherrSystem auf der ganzen Länge von 1100 Metern zu eliminieren. Von den angrenzenden Grundstückeigentümern, mit denen bereits gesprochen wurde, sollen auf beiden Seiten durchschnittlich zehn Meter Land erworben werden. Unter der Renaturierungsmassnahme sind eine leicht geschwungene Linienführung, wechselnde Sohlebreiten sowie wechselnde Strömungsgeschwindigkeiten zu verstehen. Die Abflusskapazität soll keineswegs leiden, im Gegenteil, sie wird verbessert. Angepflanzt werden sollen standortgerechte Gehölze. Da kommen Schwarzdorn, Pfaffenhütchen, roter und schwarzer Holunder sowie Ebereschen zum Zug. Für Gemeindeammann Daniel Lüem wertet die Renaturierung das Dorf auf. Die rund drei Millionen Franken Baukosten samt dem Ersatz von zwei Brücken sind gut investierte Mittel. Für die Gemeinde bleibt ein Anteil von lediglich 0,5 Mio. Franken. Nicht nur die Erholungssuchenden werden sich am attraktiveren Bünzlauf erfreuen, die Tierwelt wird den zurückgewonnenen, natürlichen Lebensraum auf ihre Art verdanken.
Hendschiken: Bald bessere Aussicht auf eine Bünz mit mehr Raum und Natur. Die Bünz in ihrer Vergangenheit Die Bünz stellte früher wegen des geringen Gefälles im Talgrund ein stark mäandrierendes Gewässer dar. Der Bach beanspruchte grosse Flächen der Sumpflandschaft, die periodisch überschwemmt wurden. Im Ersten Weltkrieg reifte die Idee, die grossen Nassflächen, welche bisher die Bünz für sich beanspruchte, landwirtschaftlich zu nutzen. «In Anbetracht der schweren Kriegszeiten, wobei unser Land immer mehr auf
die eigene Produktion angewiesen ist, ist es erste Pflicht des Staates, fruchtbares Gelände vor Überschwemmungen zu schützen und Sumpfgebiete zu fruchtbaren Äckern zu meliorieren», lässt sich im Protokoll des Regierungsrates des Kantons Aargau vom 3. März 1918 nachlesen. Dem Beschluss folgten Taten. Das Rad lässt sich allerdings nicht mehr zurückdrehen. Von der einstigen Sumpflandschaft mit der mäandrierenden Bünz kann nur noch geträumt werden.
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Salzkorn VIPs Gedränge vor dem Festivalareal. Neben mir eine Dame mit Ehrenplakette um den Hals. «Kein limitierter Eingangsbereich, einfach nichts», wetterte sie auf ihren High Heels schwankend, mit der linken den Hut und Helen der rechten Hand Schatzmann die Tasche schützend. Nicht alle VIPs sind für einen hohen Intellekt bekannt, aber was sich da an geistigen Abgründen auftat, liess mich jegliche Platzangst vergessen. Frei übersetzt, liess sie sich erregt darüber aus, dass ihrem Sozialstatus keine Rechnung getragen würde. So scheine man hier nicht zu wissen, dass VIPs Prominente, Staatsoberhäupter, wichtige Arbeitgeber, High-Roller, Politiker, hochrangige Offiziere, vermögende Privatpersonen oder andere bemerkenswerte Personen seien, welchen eine besondere Behandlung gebühre. Ich wagte nicht zu sagen, dass im Dienstleistungsbereich die besondere Behandlung heute oft als VIP-Service bezeichnet werde, den alle erhalten, die zahlen. Deshalb gibt es ja immer mehr VIPs. Vielerorts haben die VIP- und Pressebereiche gar Ausmasse eines Festivals im Festival angenommen. Die Veranstalter freuts, da mittlerweile auch die Einnahmen aus dem Sektor MöchtegernVIPs nicht wirklich zu verachten sind. Also war ich mir sicher, irgendwo war für «Wicht-Ich» bestimmt ein Extra-Bereich abgesperrt. So kann sie doch als VIP nicht mit Hinz und Kunz am gleichen Getränkestand stehen. Der Grund solcher Grossanlässe, nämlich die Musik oder das Schauspiel, scheint bei so wichtigen Menschen eher sekundär zu sein. Aber wer ist denn wichtiger als die Fans, das begeisterte Publikum vor der Bühne? Ein Festival ist Kultur pur – von Menschen für Menschen, auch ohne Rangabzeichen. Helen Schatzmann