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LAUFENTALER WOCHENBLATT

Donnerstag, 16. Februar 2012 Nr. 7

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LAUFEN / RÖSCHENZ NEUES AUS UNSERER BIBLIOTHEK

Schnee und Kälte erwünscht

The Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit Film nach dem Roman von Michael Cunningham von Stephen Daldry

Karin Guntern ist Lehrerin und wohnt mit Mann, drei Söhnen und Hund in Bärschwil. Wenn sie Zeit findet, joggt sie, hört Musik, liest und geht gerne ins Kino. Im Zeitalter der DVDs kann man aber gute Filme auch ausleihen und zuhause ansehen, und so ist ihr persönlicher Tipp ein Film. Dieser Film handelt von der Geschichte dreier Frauen aus verschiedenen Generationen. Er spielt in ver-

schiedenen Zeitepochen und beleuchtet das Leben an einem einzigen Tag der drei Protagonistinnen. Und zwar 1923 die Schriftstellerin Virginia Woolf, 1951 Laura Brown und 2001 Clarissa Vaughan. Die Gemeinsamkeit der drei Frauen ist eigentlich ihre Traurigkeit und ihre Fremdbestimmtheit. Sie werden wohl geliebt und sie lieben auch, aber sie sind in ihren Gedanken, Ängsten und Sehnsüchten eingesperrt und unfrei. Sie wünschen sich nichts mehr als Selbstbestimmung. Frau Guntern ist vom Film begeistert und auch berührt. Sie findet, dass er die Grundthemen von Frauen anspricht: Sehnsüchte, Wünsche, Liebe, Selbstverwirklichung. Sie findet den Film unglaublich dicht, spannend und mit grandiosen Darstellerinnen besetzt (Nicole Kidman, Julianne Moore, Meryl Streep). Auch die Musik von Philip Glass passt und gefällt ihr. Alles in allem ist ihre Begeisterung so gross, dass sie den Film grosszügigerweise der Stedtlibibliothek schenkte! Herzlichen Dank dafür und drum auch Ihnen allen viel Filmvergnügen! Christine Eckert

BLAUEN / NENZLINGEN / DITTINGEN

Nicht aufs Abstellgleis

Bald seltener? Postauto auf der Fahrt zwischen Blauen und Nenzlinger Rank.

bea. Die Gemeinderäte von Dittingen, Blauen und Nenzlingen wehren sich gegen den kantonalen Kurs, aufs Abstellgleis gestellt zu werden und rufen die Bevölkerung auf, die Initiative gegen den öV-Abbau zu unterschreiben. Vereiste Strassen, Schneefall und Verkehrsunfälle. Wer sich dann entscheidet, das Auto stehen zu lassen um auf den öV umzusteigen, hat in Dittingen, Blauen und Nenzlingen vielleicht bald keine grosse Wahl mehr. Der Kanton Baselland will sparen und die Regierung schlägt vor, das Angebot auf allen öV-Linien, die einen zu kleinen Kostendeckungsgrad haben (unter 30 Prozent) um einen Drittel abzubauen. PostautoLinie 119, die Laufen–Dittingen– Blauen–Nenzlingen–Zwingen–Laufen verbindet, soll von Montag bis Freitag von 23 auf 15 und am Wochenende von sieben auf fünf Kurspaare reduziert werden. Für Dieter Wissler, Gemeindepräsident von Blauen, ist dies katastrophal. Das «Entlastungspaket» des Kantons zum Abbau beim öffentlichen Verkehr erweise sich als «Belastungspaket» für die Menschen und die Gemeinden. «Die PostAuto-Linie ist die öffentliche Lebensader von Blauen, Dittingen und Nenzlingen. Sie ist die einzige Verbindung der drei Dörfer mit den Gemeinden der Talschaft und, über Zwingen oder Laufen, zur Achse Basel–Delémont der SBB.» Die im Generellen Leistungs-

FOTO: BEA ASPER

auftrag angebotenen Kurse seien auf die Hauptverkehrsströme ausgerichtet. «Für Zwischen- und Randzeiten waren, und sind auch heute noch, nur wenige öffentliche Kurse vorgesehen, worauf die Gemeinden beschlossen, auf den Fahrplanwechsel 2007/08, die grössten ‹Löcher› auf eigene Kosten mit drei Zusatzkursen zu stopfen», erklärt Wissler. Wegfallende Kurse nun auch noch zu zahlen, übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen. Das Vorhaben der Regierung hätte fatale Auswirkungen. «Da immer mehr Zuzüger ihre Wohnsitzentscheidung von der Qualität des öffentlichen Verkehrs abhängig machen, würde ein Abbau des öV-Angebotes die Entwicklung unseres Dorfes empfindlich treffen. Auch unser Dorf ist auf ein moderates Bevölkerungswachstum und gute Steuerzahler angewiesen», erklärt Wissler. Deshalb haben die Gemeinderäte ein Kreisschreiben verfasst und rufen die Einwohner auf, mitzuhelfen, die Regierung auf ihrem Weg zu stoppen. «Die Bevölkerung stemmt sich geschlossen gegen das Vorhaben der Regierung: Keine stimmberechtigte Blaunerin, kein stimmberechtigter Blauner darf fehlen», heisst es auf dem Infoblatt von Blauen. Die Initiative mit den gesammelten Unterschriften zum Entlastungspaket soll vor der entsprechenden Landratsdebatte im März eingereicht werden, ist das erklärte Ziel des Initiativ-Komites.

Während die einen bei den zurzeit arktischen Temperaturen lieber zu Hause bleiben, geniessen andere die Kälte draussen umso mehr, zum Beispiel Natalie Halbeisen aus Laufen mit ihren drei Schlittenhunden. Gaby Walther

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er Winter ist meine liebste Jahreszeit und meine drei sibirischen Huskys sprühen bei diesen Temperaturen vor Energie», erzählt Natalie Halbeisen. Tatsächlich, die Hunde sind kaum zu halten und es braucht einiges an Geschick, bis die junge Frau und ihre Kollegien Sarah Glaser die Hunde am Schlitten befestigt haben. Wie der Blitz sausen die vier schönen Tiere mit Natalie auf dem Schlitten dann davon, drehen auf dem Chall eine Runde und tauchen nach einer Viertelstunde wieder auf. Dann ist Schichtwechsel und Sarah besteigt den Schlitten. Rund 12 bis 24 Kilometer legen die Hunde so im Schnee zurück. Trotz der Geschwindigkeit sei die Sportart nicht gefährlich. Natürlich könne es passieren, dass der Schlitten umkippe oder die Hunde etwas riechen und den Weg verlassen wollen. Wichtig sei es dann, den Schlitten nicht loszulassen und die Hunde zum Anhalten zu bringen, erklärt die Hundesportlerin. «Treffen wir andere Leute an, kann ich mit der Bremse den Schlitten stoppen.» Vor sieben Jahren kaufte Natalie Halbeisen auf einer Reise in Mittelamerika Nikita, ihren ersten Hund und entdeckte dabei ihre Liebe zu dieser Rasse. Zwei Jahre später kam Phillis als Partner für die einsame Nikita hinzu. Als Hund mit Leaderqualität fügte sich

Schlittenfahrt: Natalie Halbeisen mit ihren drei eigenen und einem zusätzlichen Husky unterFOTO: GABY WALTHER wegs auf dem Chall.

schliesslich noch Piro ins Rudel ein. Mit Piro betreibt Natalie Halbeisen auch die Hundesportart Agility. Drei Hunde seien aber genug, diese könne sie alleine gerade noch an der Leine ausführen, denn Huskys seien keine Hunde, die man einfach freilaufen lassen dürfe, haben sie doch einen starken Jagdtrieb. Es seien aber auch keine Leinenhunde, die brav Fuss laufen würden. Die Zughunde seien es eben gewohnt, an der Leine zu ziehen, erklärt die Hundebesitzerin. Ende August beginnt die Trainingssaison, trainiert wird vorwiegend mit dem Dreirad oder auch mal mit dem Bike. Wenn es aber heiss ist, brauchen die Hunde weniger Bewegung. «Artgerechte Haltung, Beschäftigung und den respektvollen Umgang mit diesen Arbeits-

hunden sind mir sehr wichtig. Huskys sind Hunde vom Urtyp und sollen dies auch bleiben. Den Husky nur als Familienhund und womöglich noch einzeln zu halten, grenzt für mich in den meisten Fällen an Tierquälerei», so Natalie Halbeisen. 2001 machte sie das Jugend & Hund Leiterbrevet und weiss somit, auf was es bei der Hundehaltung ankommt. Beim Schlittenfahren liebt die Kindergartenlehrerin nebst dem Zusammensein mit den Hunden das Draussensein und die Ruhe. Sie hat auch schon an Schlittenrennen teilgenommen, was aber mit nur drei Hunden schwierig ist. So ist sie lieber mit den Hunden alleine oder zusammen mit Kollegen unterwegs in der Natur.

EINGESANDT

EINGESANDT

Damenriege wird in Volleyball umbenannt

Ja zum Spitalgesetz

Die 13. GV des TSV Blauen bildete den Abschluss eines turbulenten Jahres. Mit deutlicher Mehrheit haben die Turnerinnen und Turner der Änderung der Statuten zugestimmt. Folgende Anpassungen werden vorgenommen: Die Damenriege wird in Volleyball umbenannt, somit können unsere Volleyballerinnen auch mit männlicher Unterstützung an Mixed Turnieren teilnehmen. Die Gründung einer neuen Riege 35+ wurde ebenfalls angenommen, das Bedürfnis einer solchen Riege, wurde im vergangenen Jahr durch eine interne Arbeitsgruppe evaluiert und konnte der GV kurz präsentiert werden. Weitere Infos sind ersichtlich auf unserer Homepage www.tsvblauen.ch. Auch an der diesjährigen GV durften wir folgende Mitglieder ehren: Denise Holzherr, Jeannine Ley, Rolf Dreier und Peter Meury, welche jahrelang hingebungsvoll im Dienste des TSV Blauen gearbeitet haben. Leider mussten wir uns auch von zwei Turnkameraden verabschieden: Mit Richard Borer und Martin Borruat haben wir zwei liebe Menschen verloren, welche leider viel zu früh aus dem Leben gerissen wurden. Fabian Meury TSV Blauen

Zwei Laufentaler CVP-Landräte: Franz Meyer, Grellingen, und Christian Steiner, Liesberg. Das neue Spitalgesetz ist eine Reaktion auf die Änderungen in der schweizerischen Gesundheitsversorgung. Als einer der letzten Kantone schafft Baselland damit die Voraussetzungen, um als öffentlich-rechtliches Unternehmen flexibel, rasch und selbständig auf Bedürfnisse der Patienten oder neue Gegebenheiten reagieren zu können. Nach einem längeren Findungsprozess sind mittlerweile alle politischen Parteien ausser der SVP für das neue Spitalgesetz. Im neuen Spitalgesetz ist das Kantonsspital Laufen explizit aufgeführt und somit auch gesichert. Eine spätere Gesetzänderung könnte höchstens der Landrat mit einer Vierfünftel-Mehrheit vornehmen, ansonsten hat das Volk das letzte Wort. Wichtig ist aber, dass das Spital auch künftig weiterhin wirtschaftlich erfolgreich geführt werden kann, dann wird auch niemand die Schliessung unseres Spitals fordern. Gemäss den Aussagen des CEO Heinz Schneider soll im Spital Laufen mit seiner sehr guten Infrastruktur Bestehendes erhalten bleiben und

Neues, Interessantes hinzukommen, wobei die Grundversorgung jederzeit gewährleistet ist. Im Verbund mit den Spitälern Liestal und Bruderholz profitiert Laufen zudem auch finanziell von höheren Fallkostenentschädigungen der Krankenkassen. Was das Spital auch immer anbietet, entscheidend ist die Anzahl behandelter Fälle, die es aufweisen kann. Und da hat es das Laufental und die Region eben auch in der Hand, etwas für das Spital Laufen zu tun. Nutzen wir die Kompetenz in der Nähe und berücksichtigen wir bevorzugt unser Spital mit seinen hervorragenden Dienstleistungen. Ein Nein zum Spitalgesetz würde den Kanton BL zurückwerfen, er käme in der schweizerischen Spitallandschaft unter die Räder mit ungeahnten und unabsehbaren Folgen, auch für das Spital Laufen. Deshalb ein überzeugtes Ja zum Spitalgesetz und zu unserem guten Spital im Laufental. Franz Meyer, Christian Steiner, CVP-Landräte Laufental


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