Donnerstag, 9. Mai 2019
111. Jahrgang – Nr. 19
AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS SCHWARZBUBENLAND UND DAS LAUFENTAL P.P. A 4242 Laufen Post CH AG
Weben, spinnen, schmieden
9ºC 17ºC
Ein zerbrochener Kamm, ein paar Wirtel, ein Berg Schlacke und dunkle Stellen im Boden. In Büsserach befand sich die einzige mittelalterliche Solothurner Siedlung, die grossflächig untersucht wurde. Die Funde sind grossartig!
9ºC 19ºC
4ºC 11ºC
Freitag, 10. Mai 2019 Bei veränderlicher Bewölkung zeitweise sonnig und tagsüber meist trocken. Samstag, 11. Mai 2019 Wechselnd bis stark bewölkt und einige Niederschläge. Schneefallgrenze von 1900 bis am Abend gegen 1400 Meter sinkend. Sonntag, 12. Mai 2019 Wechselnd bis stark bewölkt. Schneefallgrenze um 1000 Meter. Übergang zu zeitweise sonnigem Wetter.
Laufen
Rund 20 000 Personen flanierten durch den 1.-Mai-Markt, liessen sich vom Angebot der 145 Händler im Stedtli und den 115 Flohmarktständen beim Birs-Center beeindrucken.
Gini Minonzio
E
in Kamm, der mit seinen Verzierungen jeden in seinen Bann zieht. Auch wenn er mehrfach zerbrochen ist und noch halb im Dreck steckt. Schon nur dieser Kamm war letzten Sonntag den Ausflug zum Tag der offenen Ausgrabung in Büsserach wert. Seit März legt die Kantonsarchäologie Solothurn Teile einer Gewerbesiedlung aus dem Früh- und Hochmittelalter frei. In Büsserach stand bereits in römischer Zeit und dann vor allem vom 6. bis 10. Jahrhundert eine grosse Gewerbesiedlung von regionaler Bedeutung. Vor ein paar Jahren kamen ein Steinwurf entfernt schon Webgewichte und ein Rennofen zum Vorschein. Dieser wurde gebraucht, um aus Bohnerz Roheisen herzustellen. Nun konnten die Archäologen zwei Schmiedeessen und Abfallhalden mit enormen Mengen an Schlacken freilegen. Wozu diese Essen dienten, ist noch
Dunkle Stellen sind immer interessant: Fabio Tortoli zeigt auf einen der zahlreichen Schlackenfunde. nicht klar. «Es könnte sein, dass die Schmieden Eisenbarren gossen. Oder aber, dass sie fertige Objekte wie Klingen und Meissel herstellten», erklärte der Grabungsleiter Fabio Tortoli. Bisher kamen nur wenige solche Objekte zum Vorschein. Tortoli ist von der Siedlung an und für sich begeistert. Auf den 1200 Quadratmetern fanden die Archäologen Spuren hölzerner Wohnbauten und Grubenhäuser. Die hölzernen Grubenhäuser waren 3 auf 4 Meter gross und bis zu einem halben Meter im Boden eingelassen. «Sie dienten als Handwerksschuppen oder als kühler Vorratsspeicher», so Tor-
toli. Vor allem bei der Verarbeitung von Flachs, Wolle oder Leder ist die Bodenfeuchte von Vorteil. In der Tat haben die Archäologen einige Spinnwirtel gefunden. Das sind perlenförmige Gewichte, die Teil einer Handspindel sind, mit der Garn gesponnen wird. Zusammen mit den nebenan gefundenen Webgewichten lassen sie Tortoli davon ausgehen, dass die Stoffherstellung womöglich gewerblich betrieben wurde. Die Fundstelle in der Mittelstrasse in Büsserach ist im Kanton Solothurn die einzige grossflächig untersuchte Siedlung aus dem Früh- und Hochmittelalter. «Wir gehen davon aus, dass sich aus den mittelalterlichen Siedlungen in vie-
FOTO: GINI MINONZIO
len Fällen die heutigen Dorfkerne entwickelt haben.» Was im Verlaufe der Jahrhunderte nicht zerstört wurde, ruht unerkannt in Vorgärten und unter Kellern. Tatsächlich wurden beim Umbau der Büsseracher Kirche Gräber aus dem 7. bis 8. Jahrhundert gefunden. Tortoli vermutet, dass damals auch dort oben Siedlungsgebiet war. Insgesamt werden im Mittelalter wohl ein paar hundert Leute in Büsserach gewohnt haben. Doch bewohnt war die Gegend schon lange davor. Bei der jetzigen Grabung fanden die Forscher nämlich ein paar verrostete römische Münzen und eine wunderschöne prähistorische Klinge eines Steinbeils.
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Breitenbach
9 Die Rechnung 2018 des neuen Zweckverbandes Forstbetrieb Schwarzbubenland konnte mit rund 195 000 Franken besser als budgetiert abgeschlossen werden.
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