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Donnerstag, 21. März 2019

110. Jahrgang – Nr. 12

AMTLICHER ANZEIGER FÜR DAS BIRSECK UND DAS DORNECK P.P. A 4144 Arlesheim Post CH AG

Die Macht der digitalen Medien Die Ausstellung «Schweizer Medienkunst» im Haus der elektronischen Künste widmet sich den Schwierigkeiten des digitalen Zeitalters und zeigt, welche Kontrolle die virtuelle Welt über uns hat.

Reinach

Ein Jahr im Amt: Gemeindepräsident Melchior Buchs erntet von den Reinacher Parteien Lob, aber auch Kritik.

Aesch

Fabia Maieroni

I

n den Räumlichkeiten vom Haus der elektronischen Künste HeK werden aktuell die Werke der ersten Preisträger der Pax Art Awards 2018 – dem einzigen Preis für digitale Kunst in der Schweiz – ausgestellt. Der mit 30 000 Franken dotierte Hauptpreis ging an die !Mediengruppe Bitnik aus Zürich, die beiden mit 15 000 Franken dotierten Förderpreise erhielten Fragmentin und Lauren Huret, beide aus Lausanne. Alle drei Preisträger setzen sich in ihren Werken kritisch mit der Beziehung zwischen Mensch und Maschine sowie den Chancen und Risiken moderner Technologien auseinander.

Wie entscheidet künstliche Intelligenz? «Postal Machine Decision» heisst die Installation der !Mediengruppe Bitnik, die den Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung ins Thema einführt. In einem Experiment versendeten die Künstler Pakete, die sie jeweils mit zwei Adressen versahen. Die Postmaschinen mussten in der Folge selbst entscheiden, welche Adresse sie verwenden wollten. Die Installation zeigt, wo die Pakete schliesslich gelandet sind und welchen Weg sie bis dahin zurückgelegt haben. Die automatisierten Poststellen waren offenbar komplett überfordert, denn die Päckchen wurden immer wieder hin

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Fremdgesteuert: In der Installation «2199» zeigt die Künstlergruppe Fragmentin eindrücklich, wie stark wir uns von digitalen FOTO: ZVG / FRANZ WAMHOF Medien beeinflussen lassen. . und zurückgeschickt, bis am Ende – trotz all der modernen Technik – ein Mensch entscheiden musste, wohin das Paket gesendet werden soll. Gleich neben der Postmaschineninstallation herrscht ein wirres Durcheinander von Stimmen. «Alexiety», so heisst diese lärmige Installation, befasst sich mit intelligenten Assistenten wie Siri oder Alexa. Diese sprachgesteuerten Systeme können auf Befehl zum Beispiel Musik abspielen, das Licht dimmen oder einen Begriff im Internet suchen. Was sich für die einen nach dem perfekten Butler anhört, ist für Datenschützer ein Albtraum: Denn die Geräte zeichnen auch im Standby-Modus

sämtliche Gespräche und Geräusche im Raum auf. Mit dieser Schwierigkeit spielt die Künstlergruppe in «Alexiety». Mit einem Song versuchen die Künstler, die persönlichen Assistenten an ihr Limit zu bringen. Immer und immer wieder werden dazu die Systeme angesprochen und mit philosophischen Fragen konfrontiert. Die häufigste Antwort von Alexa und Co. bleibt ernüchternd: «Entschuldigung, ich habe Sie wohl nicht ganz verstanden», reden die Stimmen in der Installation durcheinander. Ein Gerät entscheidet sich am Ende passenderweise dazu, «Under Pressure» der Rockband Queen zu spielen – ob das Lied

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wohl den Gemütszustand des digitalen Assistenten widerspiegelt? Wer kontrolliert wen? Auf dem weiteren Weg durch die Ausstellung begegnet man dem jungen Künstlerkollektiv Fragmentin, die in einer ihrer Installationen hinterfragen, welche Kontrolle populäre Medien über uns haben. Und die Besucherinnen und Besucher können dies gleich an sich selbst testen: Ihre Virtual-Reality-Installation «2199» fordert die Benutzer dazu auf, bestimmte Anweisungen zu befolgen. Die Benutzer sehen dabei nichts und bewegen sich genau nach den Fortsetzung auf Seite 2

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Von Basel zum Nordkap: Nicole Schwarz berichtete am Dienstag von ihrem 4000 Kilometer langen Abenteuer.

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