066_2012

Page 1

Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 66 I 166. Jahrgang I Dienstag, 21. August 2012

Neues Schulhaus

Vereinigung

Ausstellung der Projekte eines Architekturwettbewerbs in Bonstetten. > Seite 3

Einheitsgemeinde in Knonau: Gemeinderat und Schulpflege sind sich einig. > Seite 3

-

Spektakel Viele Schaulustige beim nächtlichen Brückeneinbau in Bonstetten. > Seite 7

Schweizer Doppelsiege in Mettmenstetten

Schulbeginn Eintritt in die Primarschule – für viele Kinder ein einschneidendes Erlebnis. > Seite 7

-

«Gastgeber Gottes» Festlicher Gottesdienst und Jubiläums-Apéro für zwei SigristEhepaare in Kappel . > Seite 8

Wohnqualität oder Einkaufsmeile?

FIS Freestyle Masters im Jumpin bei Traumwetter Bei wahrem Traumwetter und hochstehenden Konkurrenzen mit Wettkämpfenden aus fast allen bekannten Freestyle-Nationen ging das diesjährige FIS Freestyle Masters am Sonntag im Jumpin, Mettmenstetten, über die Schanzen. Grund zum Jubeln für das erfreulich zahlreich aufmarschierte Publikum brachte das Finale der Damen, das mit einem Schweizer Doppelsieg endete: Tanja Schärer siegte vor Nadja Leuenberger und zwei Weissrussinnen. Die Athleten aus dem osteuropäischen Binnenland siegten dagegen bei den Herren mit Anton Kushnir. Zweiter in der sehr gut besetzten und hochklassigen Konkurrenz wurde der Ämtler Andreas Isoz. Einen weiteren Schweizer Doppelsieg gab es bei den Junioren, bei denen Nico Unternährer vor Noé Roth und dem Deutschen Felix Neidhart siegreich war, wogegen bei den Juniorinnen der Sieg an die Engländerin Elodie Wallace ging. (kb.) ................................................... > Bericht auf Seite 19

-

Eine Bürgerinitiative verlangt die Verbannung von Grossverteilern im Wettswiler Industriegebiet. Der Entscheid zwischen der Initiative und dem Gegenvorschlag des Gemeinderates wird den Wettswiler Bürgerinnen und Bürgern an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung am Montag, 3. September, nicht ganz einfach fallen. Stimmen sie den Initianten zu und ritzen damit zumindest am Rande die Handels- und Gewerbefreiheit, dürfen in der Gewerbezone Wettswil künftig keine Verkaufsläden für Güter des täglichen Bedarfs oder ähnlich publikumsintensive Geschäfte gebaut werden.

rosen Bestimmungen nicht nur die Wohnqualität zu verbessern, sondern auch der Verkehrsbelastung Grenzen zu setzen. Der Grossverteiler, im fraglichen Fall die Migros, hat sein Projekt der im Gegenvorschlag der Behörde vorgesehenen Beschränkung bereits angepasst. Bei Annahme der Initiative hingegen sieht die Migros in absehbarer Zeit kein Engagement mehr im Unteramt. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 5

anzeigen

Weniger Verkehr – bessere Wohnqualität?

Im Jump wurden durchwegs hochklassige Sprünge gezeigt. (Bild Urs E. Kneubühl)

Der Gemeinderat stimmt bis auf eine kleine aber entscheidende Bestimmung der Initiative grundsätzlich zu. Sein Gegenvorschlag würde jedoch eine beschränkte Verkaufsfläche von maximal 1800 Quadratmeter zulassen. Die Initianten glauben, mit den rigo-

Mobile Jugendarbeit Säuliamt wird fortgesetzt Mit neuem Team in vier Ämtler Gemeinden unterwegs bei den Jugendlichen Im Dezember des vergangenen Jahres wurde die Pilotphase planmässig beendet. Nun wird das Projekt der aufsuchenden Jugendarbeit, in Affoltern am Albis, Aeugst, Obfelden und Ottenbach mit neuen Gesichtern weitergeführt. ................................................... von livio fürer Seit März 2012 und seit es draussen wieder wärmer ist, sind die Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit wieder unterwegs in den Gemeinden und suchen den Kontakt mit Jugendlichen. Neu sind bei der MJAS zwei ausgebildete Jugendarbeiter und eine mobile Begleiterin tätig, sodass immer ein Aufsuchen zu zweit garantiert ist. Es sind dies Ralph Baumgartner, der für die Gemeinden Affoltern und Ottenbach zuständig ist, Iris Beyli in Obfelden und die mobile Begleiterin Aline Killer.

Beziehungen als Grundstein Bei MJAS läuft alles über Beziehungen, sagt Thomas Zehnder, Leiter des Projekts. Wenn die Jugendarbeiter auf der Strasse unterwegs sind, dann versuche man langsam mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Man besitze einen Gast-Status und werde meist von den Jugendlichen akzeptiert. Dies sei äusserst wichtig, denn die Jugendarbeit besitze keinerlei institutionelle

Autorität, es gehe nur mit der Kooperation der Jugendlichen. Dies funktioniere sehr gut und das MJAS-Team sei nun nach zwei Jahren sehr beliebt, nicht nur unter den Jugendlichen, sondern auch bei der Polizei, Fachstellen, den Lehrern und anderen Behörden, so Thomas Zehnder weiter. Gerade bei Problemen, die Jugendliche betreffen bzw. die sie selbst verursachen, können die Jugendarbeiter aufgrund ihrer engen Beziehungen durch Gespräche oft mehr erreichen als Autoritäten aus dem Alltag, die vielleicht bei den Jugendlichen schon keine Wirkung mehr erzielen können. MJAS hilft Jugendlichen bei Themen wie Schule und Beruf, Familie und Freunde oder auch bei schwierigeren Bereichen wie Alkohol und Drogen oder Kriminalität. Aber auch wenn die junge Person das Opfer einer unangenehmen Situation ist, sei es wichtig, die Jugendlichen zu unterstützen, hält Thomas Zehnder fest. Man rede mit den Jugendlichen und ermutige sie, sich zum Beispiel an eine professionelle Beratungsstelle zu wenden. Man leiste Verbindungsarbeit und gebe den Jugendlichen die notwendigen Kontakte. Laut Thomas Zehnder ist es enorm wichtig, dass die Jugendlichen den Mitarbeitern der MJAS vertrauen, nur so können gute Gespräche stattfinden und schwierige Situationen gelöst werden. Nur brauche dies sehr viel Zeit, bis man wirklich gute Beziehungen aufgebaut habe. Man dürfe nicht denken, man könne einfach so von

heute auf morgen mit den jungen Leuten über ihre Probleme sprechen. Diese Phase des Kontakte-Herstellens geht über mehrere Monate und Jahre.

MJAS Aeugst am Albis In Aeugst am Albis baut MJAS zusammen mit der Gemeinde eine offene Jugendarbeit auf. Für eine rein Aufsuchende Jugendarbeit ist die auf fünf Weiler aufgeteilte Gemeinde zu klein. Darum hat sich der Gemeinderat entschlossen, eine Jugendarbeiterin anzustellen. Am 20. Juni hat Nele de Swerdt mit der Jugendarbeit in Aeugst begonnen.

Der Jugend eine Stimme geben Natürlich ist die MJAS nicht nur auf der Suche nach den Problemen der jungen Leute, sondern interessiert sich für alles, was die Jugend bewegt. Das Ziel sei, dass man die Anliegen und Bedürfnisse der Jugendlichen vor Ämtern, Behörden oder Institutionen vertreten könne, so Thomas Zehnder. Die Jugendlichen sollen sich ernst genommen fühlen und einen Ansprechpartner haben, der auf sie eingeht. Es kommt häufig vor, dass die Jungen von heute in verschiedenen Bereichen resigniert haben, weil sie sich in der Gesellschaft der Erwachsenen nicht verstanden oder nicht akzeptiert fühlen. Sei dies, weil sie keine Lehrstelle finden können oder auch weil sie negative Erfahrungen zum Beispiel mit Eltern oder Lehrern gemacht haben. Die

Resignation von Jugendlichen aufgrund von Perspektivlosigkeit sei leider häufig ein Bestandteil ihrer Arbeit, bestätigt Thomas Zehnder. In solchen Fällen versuche man positive Beispiele zu finden, um die jungen Menschen zu motivieren und steht ihnen auf ihrem Weg als Ansprechpartner zur Seite.

Erfolg nicht messbar Dass das Projekt Mobile Jugendarbeit Säuliamt ein Erfolg ist, davon ist Thomas Zehnder überzeugt. Man konnte in diesen zwei Jahren viel erreichen und gute Beziehungen zu den Jugendlichen aufbauen. Auch wichtig zu erwähnen sei die gute Absprache und Zusammenarbeit mit der MJAL, der mobilen Jugendarbeit Limmattal, bei der man sich gegenseitig unterstütze und Erfahrungen austausche. Natürlich beanspruche das Ganze gemäss Thomas Zehnder sehr viel Zeit, deshalb sei er froh, dass das Projekt von den Gemeinden Aeugst, Affoltern, Obfelden und Ottenbach weiterhin unterstützt werde. Der Erfolg einer solchen Arbeit sei eben schlecht messbar, es gebe keine Zahlen oder Statistiken, an denen man erkennen könne, dass es die MJAS brauche und sie erfolgreich sei. Doch Thomas Zehnder zweifelt nicht daran und hofft, dass das Projekt von den Gemeinden auch weiterhin unterstützt wird, weitere Gemeinden dazustossen werden und die Jugendlichen so auch in Zukunft diese sehr geschätzte Kontaktmöglichkeit besitzen.

200 34 9 771661 391004


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.