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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 103 I 165. Jahrgang I Freitag, 30. Dezember 2011

Altersarbeit

Gestaltungsplanpflicht Neubeginn wagen

Affoltern: Alterskommission eingesetzt – Altersleitbild verabschiedet. > Seite 3

Gemeinderat Obfelden: Gegenvorschlag zur «Postareal»-Initiative. > Seite 3

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Jren Omlin, Seelsorgerin in der katholischen Kirche Affoltern, zum Jahreswechsel. > Seite 7

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Messer eingesetzt Jugendgericht: 9 Monate bedingt für Streit, bei dem schwerste Verletzungen drohten. > Seite 10

Viele Gründe, im Säuliamt zu leben – Gedanken am Jahresende 2011

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as Säuliamt ist die ländlichste Region des Kantons, die am nächsten bei der Stadt Zürich liegt – «d i e Landschaft im Ballungsraum», wie es die Standortförderung umschreibt. Lebens- und Wohnqualität, eine weitgehend intakte Naturlandschaft einerseits und gut ausgebauten Verkehrsinfrastrukturen andererseits, die ein schnelles Erreichen der Zentren ermöglichen, sind Faktoren, die in Ratings immer wieder mit Höchstnoten ausgezeichnet werden. Räumliche und wirtschaftliche Entwicklung zulassen, gleichzeitig aber auch bewahren und schützen – das ist natürlich ein Spagat und eine Gratwanderung dazu, weil sich da Widersprüche und unterschiedliche Interessen offenbaren, die auch Konfliktpotenzial beinhalten. Die Behörden der 14 Gemeinden und die vom Gemeindepräsidentenverband getragene Standortförderung sind sich aber in den Grundzügen über Entwicklungsfragen einig: Bei einer vollen Ausschöpfung der Bauzonen, einschliesslich verdichtetem Bauen, würde die Einwohnerzahl auf rund 62 000 klettern. Nach dem übereinstimmenden

Willen der Gemeindebehörden soll sich die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner im Säuliamt bis 2030 auf rund 53 000 erhöhen, im Vergleich zu 2009 eine Steigerung von 13 Prozent. 33 Prozent wären es bei voller Ausnützung der vorhandenen Bauzonen. Die Gemeinden sind willens, ihre Baugebiete in den nächsten 20 Jahren nicht stark auszudehnen, abgesehen von Anpassungen und Ergänzungen. Die Frage ist nur, ob diese Ziele und Absichten über die kommenden Jahre hinaus Bestand haben. Gemeindebehörden erneuern sich ja. Neue Mitglieder, neue Ziele? Wir werden sehen, ob der sich mit der Autobahneröffnung verstärkende Druck auf die Region weiter in geordneten Bahnen gehalten werden kann.

Reichhaltiges öffentliches Leben – auch dank Freiwilligen Die vorgängig beschriebenen Faktoren befeuern die Sogwirkung. Im Grünen schön, idyllisch und ruhig wohnen – das wollen viele. Neben all diesen räumlichen und wirtschaftlichen Vorteilen gibt es weitere gute Gründe, im Säuliamt zu leben. Dazu gehört ein reichhaltiges Angebot im kulturellen und sportlichen Bereich, eine Fülle an

Veranstaltungen und Angeboten, die auf einem vergleichsweise intakten Vereinsleben fussen. Zwar klagen nicht wenige über Mitgliederschwund und über erfolglose Bemühungen, Nachwuchs zu rekrutieren. Aber trotzdem ist die Zahl jener, die sich ehrenamtlich engagieren, immer noch erstaunlich gross. Leute, die oft mit viel Herzblut dabei sind und dazu beitragen, dass in vielen Gemeinden eine bunte Palette geboten werden kann – Trouvaillen und Hochkarätiges eingeschlossen. Man betrachte einmal die wöchentlichen Veranstaltungskalender: Hochstehendes Theater der Aemtler Bühne, ein Auftritt von Mitgliedern des Zürcher Tonhalle-Orchesters im Affoltemer «LaMarotte», bekannte Bands im «Break» und im «Pöschtli». Hier ein Chränzli, da der Bazar des Frauenvereins. Es wird gejodelt, die Dorfmusik spielt, der gemischte Chor lädt zur Abendunterhaltung, die über die Landesgrenze hinaus bekannten Geschwister Tschopp zum Konzert in die Kirche. Kulturvereine präsentieren hochkarätige Interpreten, Galerien bekannte Künstler. Die alle drei Jahre stattfindenden «Ämtler Kulturwochen» legen in geballter Form jeweils eindrücklich Zeugnis ab über ein fast unglaublich intensives öffentliches Le-

Die letzten Töne im alten Jahr Jakob Geissbühler, ehemaliger Rifferswiler Gemeindepräsident, ist seit 46 Jahren Mitglied der Harmonie Affol-

tern – eïn Verein, der (wie oben beschrieben) Teil ist der kulturellen Vielfalt im Amt. Nun bläst er bei der ref.

Kirche in Affoltern das alte Jahr aus. Redaktion und Verlag des «Anzeigers» wünschen allen «es guets Nöis». (-ter.)

Einfach «Crandy» Gelungener Schulsilvester an der Sekundearschule Mettmenstetten. > Seite 11

Stimmen zum Jahreswechsel

Eine Region, die lebt ................................................... von werner schneiter

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ben in der Region. Der Gang in die Stadt ist bei den gegenwärtigen Angeboten nicht unbedingt erforderlich. Verdanken dürfen wir das zum grössten Teil jenen, die sich uneigennützig engagieren und ihre Freizeit fürs Gemeinwohl opfern. Die Organisation solcher Veranstaltungen ist das eine, die Beschaffung der erforderlichen Geldmittel das andere – der oft mühsamere Teil. Aber glücklicherweise lassen sich immer wieder Sponsoren finden: öffentliche Institutionen, Private und Firmen, die sich – ohne in erster Linie den eigenen Vorteil zu beachten – engagieren. Ja, es gib sie noch die Freiwilligen. In diesem Zusammenhang müssen auch jene erwähnt werden, die abseits vom Vereinsleben etwas für die Allgemeinheit tun. Das wurde ja im auslaufenden Jahr thematisiert, dem «Europäischen Freiwilligenjahr 2011». Dazu nur zwei Zahlen, die für sich sprechen: Im Kanton Zürich werden jährlich 39 Millionen Arbeitsstunden freiwillig geleistet. Das entspricht ungefähr 19 000 Vollzeitstellen. Auf dem Land engagiert sich 26 Prozent der Bevölkerung freiwillig, in der Stadt liegt die Beteiligungsquote bei 17 Prozent. Und auch das ist ein Grund, im Säuliamt zu leben.

Der Jahreswechsel ist seit jeher eine Zeit des Rückblicks und des Ausblicks: Was hat sich im vergangenen Jahr getan, was wird das kommende Jahr bringen? Statt eines Jahresrückblicks hat der «Anzeiger» sechs Personen aus dem Säuliamt über das zurückliegende und das anstehende Jahr interviewt. Mit Fragen nach dem für sie persönlich wichtigsten Ereignis, der grössten Ausgabe und den vernachlässigten Dingen und Menschen wurden die Männer und Frauen dabei ebenso konfrontiert wie mit Frage nach ihrem grössten Wunsch, wen sie gern treffen möchten und was sie 2012 sicher nicht mehr tun werden. Die Fragen lauteten für alle gleich, die Antworten könnten kaum vielfältiger sein. So spricht unter anderem Unternehmer Hans Ruedi Schweizer über die Photovoltaik-Anlage auf seinem Privathaus, Pfarrer Jürgen Schultz über die anstehende Pensionierung, Schülerin Jeannine Exer über den schwierigen Start ins Berufsleben oder Kunstmalerin Margaret Strub über ihre Sorge um die Zukunft. (tst.) ................................................... > Beiträge auf den Seiten 8 und 9 anzeigen

Im Kloster Kappel boomen Hotel- und Seminarbetrieb Erstmals verzeichnet der Hotelbetrieb des Klosters Kappel 18 000 jährliche Übernachtungen. Die 75 Hotelzimmer sind zu 60 Prozent belegt. Der Betrieb ist nicht Euro-anfällig. Eckpfeiler sei der Seminar-Binnentourismus, wie Geschäftsführer Jürgen Barth ausführt. Der gute Geschäftsgang erlaubt nun auch den Bau einer neuen Küche und die Erneuerung der Gästezimmer. Damit wird sichergestellt, dass der Hotelbetrieb des Klosters das Label «unique» der Hotelleriesuisse behält, was für die Vermarkung von Vorteil ist. (-ter.)

................................................... > Bericht auf Seite 5

Wie sich die Industrie im Knonauer Amt entwickelt hat Das Neujahrsblatt 2012 der Gemeinnützigen Gesellschaft befasst sich mit der industriellen Entwicklung im Säuliamt (GGA). Nach der Aufhebung des stadtzürcherischen Handelsmonopols kam der Stein ins Rollen: Als einer der Ersten gründete Jakob Zürrer in Hausen 1825 ein textiles Unternehmen. Mit der Schrift schliesst die GGA eine kleine Geschichtstrilogie ab.

................................................... > Bericht auf Seite 7

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