Bezirk Affoltern
Freitag, 20. Dezember 2013
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Hinter dem Christbaum steckt viel Arbeit Bruno Fankhauser verkauft auf dem Kronenplatz Tannenbäume – der grösste Ansturm steht noch bevor Die Bäume, die er verkauft, stammen alle aus der Region, fast alle aus Kulturen, die ihm gehören oder die er zumindest selber bewirtschaftet. Für den Zwilliker Bruno Fankhauser sind Christbäume eine Leidenschaft – nicht nur im Dezember. ................................................... von thomas stöckli Schon bald stehen sie wieder in den Stuben, die reich geschmückten und effektvoll beleuchteten Tannenbäumchen. Der grosse Auftritt dauert in der Regel allerdings nur ein, zwei Wochen. Das ist weniger als ein Prozent ihrer Lebensdauer. Zwischen fünf und zehn Jahre wächst eine Jungtanne oder -fichte nämlich, ehe sie zum Christbaum wird. Zeit, in der ihr Hagel, Trockenheit und Frost zusetzen. Was kaum einer weiss: Tannenbäume können auch Sonnenbrand bekommen. Um das Schadenrisiko von lokalen Unwettern einzuschränken, bewirtschaftet Bruno Fankhauser Christbaum-Kulturen im ganzen Säuliamt, von Bonstetten über Affoltern, Aeugst und Zwillikon bis Ottenbach. Als «Rasenmäher» nehmen ihm von März bis Oktober seine Schafe etwas Arbeit ab. Viel zu tun geben die Kulturen trotz-
dem. Das «Christbaumjahr» beginnt üblicherweise mit der Schädlingskontrolle im Frühling. Im August kennzeichnet Fankhauser schon, welche Bäume dieses Jahr in den Verkauf sollen. «Da bin ich vier Tage dran», verrät er.
Schlank, symmetrisch und mit Spitz Die Kunden haben ganz konkrete Vorstellungen, wie ein Christbaum auszusehen hat: Von schlankem Wuchs soll er sein, symmetrisch, nicht zu dicht und nicht zu licht, und das Wichtigste: die Spitze. Immer wieder kommt es vor, dass diese so wichtige Spitze abknickt. Damit ist der Christbaum allerdings noch nicht verloren – sofern der Bewirtschafter rechtzeitig reagiert. So lässt sich ein Ast aus dem obersten Kranz hochbinden. Das ist nur einer von vielen Tricks: Wenn die Äste zu weit auseinander zu liegen drohen, hemmt eine spezielle Zange den Saftfluss und somit das Wachstum des Stämmchens, mit Zweigreglern einem Rückschnitt oder Betonklötzchen als Gewicht kann der Symmetrie nachgeholfen werden. Beim «Ernten» schliesslich richtet sich Fankhauser nach Mondphasen. Nordmanntannen, Rot-, Weissund Blautannen, dazu speziellere Sorten wie Concolor, Koreana und Nobilis. Rund 200 Bäumchen zeigt Bruno
Christbaumverkäufer auf dem Kronenplatz, Affoltern: Bruno und Andrea Fankhauser. (Bild Thomas Stöckli) Fankhauser auf dem Kronenplatz. Insgesamt dürfte er deren 1000 an die Kundschaft bringen. Im Trend ist die Weissfichte. «Sie ist viel besser haltbar als die Rottanne», erklärt Fankhauser. Fast alle Bäumchen, die auf dem Kronenplatz in den Verkauf kommen, stammen aus den Kulturen, die er sel-
Treue Stammkundschaft Seit über 32 Jahren verbindet man in und um Affoltern den Namen Fank-
hauser mit Christbäumen. Entsprechend gross ist auch der Anteil an jahre- oder jahrzehntelanger Stammkundschaft. Gross sei der Andrang auf dem Kronenplatz jeweils abends und in der letzten Woche vor Weihnachten, verrät Fankhauser. Der grösste Ansturm steht ihm also noch bevor ...
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Hermann Brütsch als Gemeinderatspräsident der FDP Die FDP nominierte Markus Meier als Gemeinderat in Affoltern Am Mittwochabend haben sich die Mitglieder der FDP Affoltern am Albis zur Nominationsversammlung eingefunden. Die FDP Affoltern bedankt sich bei den abtretenden Behördenmitgliedern ganz herzlich für die geleistete Arbeit, die mit viel Zeitaufwand wie auch persönlichem Engagement verbunden war. Weiter freut sich die FDP Affoltern, dass sich im neu verkleinerten Gremium der Rechnungsprüfungskommission (RPK) zwei der Bisherigen, Felix Blaser und Claude Pfister, für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung stellen. Desgleichen wird sich auf Bezirksebene Thomas Hunziker weiterhin als Präsident des Schulzweckverbandes zur Verfügung stellen. Ausserordentlich freut sich die FDP, dass es trotz allgemein grossen Schwierigkeiten, Kandidaten oder Kandidatinnen zu finden, gelungen
ber bewirtschaftet. Einzige Ausnahme: 20 Bäume, die er in Zufikon (AG) zugekauft hat.
ist, drei neue Kandidaturen vorzuschlagen, welche alle anlässlich der Versammlung nominiert worden sind. So wird sich in der Primarschulpflege Britta Kull zur Wahl stellen. Sie verfügt im Schul- und Sozialbereich über grosses Fachwissen, war sie doch bereits einmal für die Primarschulpflege tätig, musste jedoch aus familiären Gründen pausieren und hat nun wieder genügend zeitliche Ressourcen, um erneut als Primarschulpflegerin zu wirken. Daneben ist sie als Co-Betriebsleiterin des Mütterzentrums Affoltern tätig. Ihr Wissen um schulische und soziale Belange, gepaart mit ihrem Flair für Zahlen und ihrem Können im buchhalterischen Bereich, würde sie im neuen Gremium sehr gerne einbringen. Als neuen Kandidaten für die Gemeinderatswahlen stellt sich Markus Meier zur Wahl. Er lebt seit einigen Jahren in Affoltern. Beruflich ist er ei-
Von der FDP Affoltern am Mittwochabend nominiert, von links: Markus Meier, Britta Kull und Hermann Brütsch. (Bild zvg.)
genständiger Unternehmer in der Finanzbranche (Steuer- und Versicherungsberatung usw.). Er verfügt über eine vielfältige Ausbildung im elektrotechnischen und EDV-Bereich sowie eine fundierte Wirtschaftsausbildung, welche er mit dem höheren Wirtschaftsdiplom am Institut für Kaderschulung abgeschlossen hat. Bevor er sich selbstständig gemacht hat, hat er viele Jahre in grossen Unternehmungen in Kaderpositionen gearbeitet. Personalführung ist ihm daher vertraut. Diese konnte er in seiner früheren Funktion als Kommandooffizier einer Feuerwehr im Furttal wie auch als Präsident eines Fussballclubs bestens umsetzen. Markus Meier hat sich damit nebst privater Tätigkeit auch bisher schon im öffentlichen Interesse eingebracht und würde sich freuen, seine Fähigkeiten als Gemeinderat der Gemeinde Affoltern am Albis zukommen zu lassen. Wir sind überzeugt, mit ihm einen sehr fähigen Kandidaten präsentieren zu können. Hermann Brütsch wird von der FDP als Kandidat für das Gemeindepräsidium auf den Schild gehoben. Hermann Brütsch ist seit einem Jahr im Gemeinderat als Sozialvorstand tätig. Er zeichnet sich durch analytisches Denken und eine engagierte Art aus. Er scheut sich nicht, bestehende Situationen auf ihre weitere Funktionstauglichkeit hin zu überprüfen und dann allenfalls notwendige Veränderungen anzupacken. Davon konnte sich Affoltern anlässlich der letzten Gemeindeversammlung überzeugen, wo er kompetent die Vorlage betreffend Austritt aus dem Zweckverband Sozialdienst präsentierte und die Versammlung trotz abschlägiger Wahlempfehlung der RPK von seinem Vorschlag zu überzeugen vermochte. Solche Leute braucht Affoltern, wenn wir je einen Ausweg aus der finanziellen Misere finden wollen!
Martin Haab (SVP, Mettmenstetten)
Alle Jahre: Budgetdebatte Aufgewachsen auf dem heimischen Landwirtschaftsbetrieb, durfte ich das Privileg geniessen, dass ich an den schulfreien Nachmittagen mein Sackgeld selbst verdienen konnte. Sei es mit Stallarbeit, mit Futterrüben putzen oder mit dem Auflesen von Mostobst im Herbst. Letzteres brachte 10 Rappen pro Korb, und bei fleissigem Arbeiten konnte am Abend schon mal die stolze Summe von 10 Franken beim Grossvater einkassiert werden.
neue Verwaltungsstelle schlägt in der Rechnung des Kantons mit rund 100 000 Franken zu Buche. Die allerwenigsten werfen einen direkten Ertrag ab. Die Verwaltung, die verwaltet, bewilligt, bewilligt auch nicht, plant, führt manchmal aus, manchmal auch nicht oder äusserst zögerlich (Autobahnzubringer). Sie kontrolliert und kontrolliert nochmals und weiss manchmal selber nicht, was sie noch alles will ...
Das sauer verdiente Geld wurde in die Sparbüchse gelegt oder im nah gelegenen Volgladen in Süssigkeiten oder auch mal in «Fussballbildi» investiert. Damals habe ich jedoch eines gelernt: Ich konnte niemals mehr ausgeben als ich verdient und eingenommen habe. Leider funktioniert diese Denkweise in unserem Kanton nur bruchstückhaft, wie die vergangene Budgetdebatte einmal mehr bewiesen hat. Der Kantonsrat hat am vergangenen Montag nach rund 20-stündiger Debatte während 2½ Tagen das Budget für das kommende Jahr verabschiedet. Im Gegensatz zum Vorjahr präsentierte uns die Regierung Mehrausgaben im Umfang von 449 Millionen Franken. Dies bei einem Gesamtbudget von rund 14,4 Milliarden. Laut Regierung würde im kommenden Jahr ein Ausgabenüberschuss von 175 Millionen resultieren.
Die Finanzkommission des Kantonsrates versuchte, das budgetierte Defizit auf 88 Millionen zu korrigieren. Nachdem rund 100 Anträge im Rat behandelt wurden, war der Ausgabenüberschuss bei 93 Millionen angelangt. Mittels einer pauschalen Kürzung im ominösen Konto 4950 um 150 Millionen konnte dennoch ein Plus von rund 57 Millionen erreicht werden.
Vielfältig sind die Begehrlichkeiten des Staates und vor allem der linken Ratsseite. Sei es bei den Sozialausgaben, der Bildung, beim Gesundheitswesen oder allen voran, bei der Verwaltung. Letztere wird in fast sämtlichen Direktionen unaufhaltsam aufgebläht. Es werden Staatsstellen geschaffen, als ob es kein Morgen gäbe. Jede
Vor einem Jahr hat Finanzdirektorin Ursula Gut dem Kantonsrat jedoch unmissverständlich klar gemacht, dass diese Pauschalkürzung für die Regierung nicht bindend ist. Somit gilt es einmal mehr zu hoffen, dass im kommenden Jahr die Steuereinnahmen höher sind als budgetiert, damit einem roten Rechnungsabschluss entgegengewirkt werden kann. Und die Moral der Geschichte: Auch der Kanton Zürich darf und kann mittelfristig nicht mehr ausgeben als er einnimmt. Tut er dies dennoch, so gibt es zwei Wege der Zukunft: Entweder er hinterlässt unseren nachfolgenden Generationen einen anwachsenden Schuldenberg oder der Bürger und Steuerzahler wird je länger je mehr zur Kasse gebeten. Beides will ich nicht.