Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 99 I 171. Jahrgang I Freitag, 22. Dezember 2017
Zweimal Feuer
Chefwechsel
In einer Bonstetter Waldhütte und einer Obfelder Tiefgarage hat es gebrannt. > Seite 3
Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt: Präsident Kurt Weber tritt nicht mehr an. > Seite 5
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Urteil akzeptiert
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Geldstrafe für Hans Roggwiler wegen Beschimpfung, Nötigung, Rassismus und mehr. > Seite 7
«Gipfeltreffen» Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis haben, finden Gleichgesinnte. > Seite 11
Weihnachten und Frieden Gedanken zum Weihnachtsfest von Pfarrer Thomas Maurer und Vikar Balz Bächtold
A
n Materiellem fehlt es vielen Menschen in unserem Lande beileibe nicht. Ob die Herzen allerdings auch so gefüllt sind mit Glauben wie die Portemonnaies und Einkaufstragetaschen? Wir leben im Frieden. Ein Blick in die weite Welt zeigt Unfriede, Vertreibung und Verfolgung in ungeheurem Mass. Wie sollen wir da ein frohes Weihnachtsfest feiern können? Es kommt mir vor wie am Ende des Zweiten Weltkrieges. Auch damals feierten die Menschen Weihnachten, viele vor materieller Ungewissheit, viele traumatisiert, andere mit unsicherem Blick, was ihr Land, Europa oder die Welt anging. Der Hamburger Politiker Walter Leisler Kiep berichtete 1981, wie Weihnachten 1945 war: «Hatte jemand eine Gans, eine Flasche Wein oder Cognac ergattert, dann wurde der Freundes- und Familienkreis zusammengetrommelt, und es entstand eine Gemeinsamkeit im Geniessen des Erworbenen, wie wir sie uns heute kaum mehr vorstellen können. Überhaupt, die Zeit damals war geprägt von einem weit über alle Grenzen hinausgehenden Dialog. Jeder sprach mit jedem. Menschen bekannten sich zu einander und halfen einander wie nie zuvor. Kirchen waren an Weihnachten 1945 überfüllt. Menschen, die die Kirche vergessen hatten, die sie nicht mehr besuchten, wegen des damaligen Regimes im Krieg – sie alle kamen in der Kirche zusammen als der intakten und einzigen nicht zerstörten Grundlage. Und in der Kirche am
Segnender Christus in der evangelischen Gedächtniskirche Berlin. Der Segen möge von Weihnachten aus ins Neue Jahr reichen. (Bild zvg.) Heiligen Abend haben viele im Stillen dafür gedankt, dass sie noch einmal davongekommen waren und haben gebetet um eine Zukunft. Es war auch die Zeit, in der wir erste deutliche Zeichen des Mitgefühls und der Mitsorge aus den USA verspüren konnten. Es
war damals ganz offen, ob dieses Europa demokratisch, westlich, freiheitlich oder totalitär kommunistisch sein würde … Heute denke ich mit Wehmut an eine Zeit zurück, in der das Gespräch über alle Grenzen und alles Trennende
hinweg möglich war, wie wir es heute oft vermissen. Wir laufen Gefahr, uns in der Welt von heute immer nur im eigenen Kreis zu bewegen. Wir müssen uns fragen, ob eine freiheitliche Gesellschaft mit dem notwendigen Mass an Solidarität handeln kann, wenn nicht der Austausch und die Kenntnis vom anderen verstärkt wird. Die Zusammenkünfte heute erinnern immer mehr an Parteitage, wo nur noch die einer bestimmten Richtung sich treffen ... Weihnachten ist der Tag, an dem Christen der Geburt des Erlösers gedenken. Weihnachten ist das Fest der Hoffnung auf diese Erlösung durch einen menschgewordenen Sohn Gottes, und wohl war dieser Glaube nie stärker, war diese Hoffnung der Menschen nie grösser als an jenem Weihnachten 1945.» Diese Worte scheinen mir immer noch gültig. Gehen Sie zu Ihren Nachbarn. Laden Sie Menschen, die Ihnen fremd erscheinen, ein. Grüssen Sie Menschen anderer Überzeugung. Achten Sie Menschen anderer Religion. Seien Sie ein Licht hier in Ihrem Alltag und seien Sie so ein lichtvolles Zeichen in einer dunklen Welt – so kann es Weihnachten werden, mit oder ohne Schnee und mit oder ohne Lametta am Baum! Mit allen guten Wünschen für ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest Pfarrer Thomas Maurer und Vikar Balz Bächtold, reformierte Kirchgemeinde Knonau
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Zeitoptimiert bewegen Sportwissenschaftler Andreas Bredenkamp über eine neue Form des Trainings. > Seite 15
Verwaltung übernimmt alte Bibliothek Voraussichtlich Anfang 2020 wird sich in Wettswil Gemeindeschreiber Reinhold Schneebeli vorzeitig pensionieren lassen. Im Hinblick darauf soll die Verwaltung reorganisiert werden. So ergab eine externe Analyse, dass der Stellenplan erweitert werden sollte, insbesondere um eine Abteilungsleitung Hoch-/Tiefbau, Liegenschaften, Werke, aber auch im Steueramt. Im Gemeindehaus sind keine Raumreserven vorhanden. Deshalb arbeitet die Gemeinde schon länger auf eine Umnutzung der bisherigen Bibliotheksräume in der gemeindeeigenen Liegenschaft direkt nebenan hin. Die Planung läuft. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Anlaufstelle für drei Gemeinden Der Zweckverband Sozialdienst Bezirk Affoltern wird Ende 2017 aufgelöst. Jede Gemeinde im Bezirk hat für sich entschieden, welche Nachfolgeregelungen sie in Anspruch nehmen will. Kappel und Rifferswil werden ab Januar 2018 im Sozialbereich verstärkt mit Affoltern zusammenarbeiten. Seit Januar 2016 hat der Bezirkshauptort die eigene Sozialabteilung massiv um- und ausgebaut. Damit verfügt die Gemeinde über eine kompetente Anlaufstelle. Davon profitiert nun auch die Bevölkerung von Rifferswil und Kappel. ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen
Fliegerische Mission
Andreas Kradolfer fliegt in Sambia Der gebürtige Obfelder Andreas Kradolfer lebt mit seiner Familie in Sambia. Dort fliegt er Patienten, Ärzteteams, Missionare und medizinische Güter. Zurzeit verbringt die Familie einen Heimaturlaub in Bonstetten. Seit 2011 lebt Andreas Kradolfer mit seiner Frau und den drei Kindern in Sambia. Trotz gelegentlicher Strom-
ausfälle schätzen sie die gute Infrastruktur des Landes. Zu den vielfältigen Einsätzen der fliegenden Mission gehören unter anderem auch Flüge für den WWF, um Tiere zu zählen. Als Mechaniker ist Andreas Kradolfer für insgesamt vier Flugzeuge auf der Basis nahe der sambischen Hauptstadt Lusaka verantwortlich. (abo/pd.) ................................................... > Bericht auf Seite 9
Hinrichtungen und Pflegeheim, Evakuierungsplan «Stöckli» oder Das Neujahrsblatt 2018 der Gemein- Alterswohnung?
nützigen Gesellschaft widmet sich den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf das Knonauer Amt. So offenbaren Zeitzeugen die Allgegenwart des Militärs. Wie ernst die Bedrohungslage eingeschätzt wurde, das veranschaulichen Hinrichtungen von Landesverrätern in Hedingen und der detaillierte Evakuierungsplan von Aeugst. ................................................... > Bericht auf Seite 7
Mädchenpower
Andreas Kradolfer mit Dr. Sakala, Major Chisosa und Assistant Dr. Banda (von rechts) vor einem Flugzeug der Flying Mission. (Bild zvg.)
Die Jugendarbeit Affoltern besuchte mit acht Mädchen den kantonalen Mädchenpowertag im «Dynamo», Zürich. Der Anlass bietet Mädchen und jungen Frauen zwischen 11 und 20 Jahren Gelegenheit, einen Tag unter sich zu sein, an Workshops Neues auszuprobieren und Gleichgesinnte kennen zu lernen. ................................................... > Bericht auf Seite 11
Wohnen im Alter ist ein Thema, das auch im Säuliamt rege diskutiert wird. Der «Anzeiger» hat Menschen besucht, die für sich unterschiedliche Lösungen gefunden haben. Sich im Pflegeheim noch aktiv einbringen, der Familie bei Bedarf aus dem «Stöckli» zur Hand gehen oder in einer Kleinwohnung noch den eigenen Haushalt führen – das sind nur drei Wohnkonzepte unter ganz vielen für Menschen im Alter. Der «Anzeiger» hat mit zwei Frauen und einem Mann aus dem Bezirk gesprochen, die für sich verschiedene Wohnformen gefunden haben. Spannend sind allerdings nicht nur diese, sondern vor allem auch die Lebensgeschichten, geprägt von harter Arbeit und Auslandjahren, Eheglück und Krankheit, Musik und Erinnerungen an die Kindheit in einer ganz anderen Zeit. ................................................... > Bericht auf Seite 13