CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 98 I 175. Jahrgang I Freitag, 17. Dezember 2021
Gesund ernähren
Die Tagesstrukturen der Primarschule Wettswil setzen auf eine eigene Küche. > Seite 3
Meldefrist läuft
Die Gemeinde Knonau informiert über den Ablauf der Erneuerungswahlen. > Seite 5
Neue Leitung
In der Bibliothek Hedingen übernimmt Nicole Gerber von Leonie Ackermann. > Seite 5
Feierlich verabschiedet Baugesuch eingereicht
Die Hedinger Lehrerschaft hat sich mit einem Event bei Schulleiter Ueli Trindler bedankt. > Seite 11
Am Steuerfuss in Mettmenstetten gibt es nichts zu rütteln Grossaufmarsch an Gemeindeversammlung: geplante Steuererhöhung deutlich abgelehnt Um die Fremdverschuldung zu verringern, schlug der Gemeinderat Mettmenstetten den Stimmberechtigten vor, den Steuerfuss von 78 auf 82 Prozent anzuheben. Das Ansinnen stiess auf grossen Widerstand: 364 Personen strömten in die Turnhalle – und schickten den Antrag bachab. von livia häberling Gegen 22 Uhr wurde amtlich, was sich schon zu Beginn des Abends erahnen liess: Es ist zwar unbestritten, dass Mettmenstetten in seine Schulen investiert. Doch in welchem Tempo die Schulden für diese Grossprojekte wieder abgebaut werden, darüber denkt ein Grossteil der anwesenden Stimmberechtigten anders als der Gemeinderat. Von allen Dorfwinkeln strömten die Damen und Herren am Montagabend in die Mehrzweckhalle Wygarten. Der Raum füllte sich, bald mussten zusätzliche Stühle in den Saal gekarrt werden, später wurden Bänke hineingetragen. Um 19.30 Uhr war an einen Versammlungsbeginn noch nicht zu denken. «Wir wurden überrannt, aber wir stehen noch», sagte Gemeindepräsident René Kälin um 19.40 Uhr, «geben Sie uns noch ein paar Minuten.» Als er den Abend um 20 Uhr doch noch eröffnen konnte, stellte er fest: «Wir haben eine Besetzung wie noch nie.» 364 Stimmberechtigte sassen Ellbogen an Ellbogen im Saal, für den es vor dem Grossandrang noch ein CoronaSchutzkonzept gegeben hatte. Dieses hätte Personen ohne Zertifikat im hinteren Bereich der Turnhalle vorgesehen, wo die Abstände zwischen den Stühlen grosszügiger waren. Nun war man froh, dass überhaupt alle einen Platz fanden. Einige waren ob dieser Menschendichte im Raum beunruhigt, schliesslich ist immer noch Pandemie. Um die Luftqualität zu verbessern, wurden die Klappfenster gekippt. Das wiederum kritisierten jene als Zumutung, die nun froren.
Jedenfalls: Man fing dann an. Als Erstes war das Budget 2022 an der Reihe. Die Investitionsrechnung im Verwaltungsvermögen sieht Ausgaben von 10 385 700 Franken und Einnahmen von 100 000 Franken vor. In der Erfolgsrechnung steht ein Gesamtaufwand von 26 552 900 Franken einem Ertrag (ohne ordentliche Steuern) von 12 880 800 Franken gegenüber, was einen Aufwandüberschuss von 13 672 100 Franken ergibt. Wiederum wird mit Steuereinnahmen von 13 120 000 Franken gerechnet, womit für das Rechnungsjahr 2022 voraussichtlich ein Aufwandüberschuss von 552 100 Franken resultiert. Der Gemeinderat hat der Versammlung bei diesem ersten Traktandum zwei Anträge gestellt. Die Aufwände sollten mit dem Budget genehmigt werden, und der geplante Steuerertrag (der bereits mit 82 Prozent errechnet war) mit dem Antrag zur Erhöhung des Steuerfusses.
Schülerzahlen steigen rasant «Eine Anhebung des Steuerfusses ist nie eine frohe Botschaft», sagte René Kälin. Es stimme, dass der Gemeinderat einst gesagt habe, das Generationenprojekt «Mett» sei ohne Steuererhöhung machbar. Dabei habe man sich auf das damalige Wachstum bezogen. Nun sei die Bevölkerung allerdings noch stärker gewachsen, dies vor allem bei den Kindergarten- und Schulkindern. Allerdings sei nicht nur der Bau von Schulen teuer, sondern auch deren Betrieb, rechnete René Kälin vor. Finanzvorstand Beat Bär verdeutlichte diese Zahlen in seiner anschliessenden Detailpräsentation: 44 Prozent der Gesamtaufwände gehen auf das Konto der Bildung, die Aufwandsteigerung für das kommende Jahr wurde auf 1,1 Millionen Franken errechnet. Dies auch wegen erstmaliger Abschreibungen für das Schulraumprojekt. Zugleich stehen im Jahr 2022 nochmals erhebliche Investitionen an, betonte Beat Bär. Allein für den Anschluss an die ARA Schönau sind es 2,4 Millionen und im Schulbereich 6 Millionen Franken. In den finanzpolitischen Zielen habe man festgehalten, die Ver-
Nachlöscharbeiten vor der Entsorgungshalle. (Bild Feuerwehr Affoltern)
Damit alle 364 Stimmberechtigten einen Platz fanden, mussten zusätzliche Bänke (links) in die Turnhalle getragen werden. (Bild Livia Häberling) schuldung innert zehn Jahren wieder auf unter zehn Millionen Franken zu reduzieren. Dieses Ziel scheine jedoch nur mit einer Steuererhöhung erreichbar, so Bär. Flankiert werden die Bemühungen zum Schuldenabbau von zwei Liegenschaftsverkäufen, die total 7,4 Millionen Franken einbringen sollen. Zirka im Jahr 2030 könnte der Steuerfuss wieder gesenkt werden, stellte Bär in Aussicht.
«Massvolle Verschuldung ist zumutbar» Im Anschluss folgten die Fragen der Stimmberechtigten. Ein Votant erkundigte sich, wie sich die finanzielle Lage der Gemeinde ohne Steuerfusserhöhung entwickeln würde. Ein Steuerprozent mache zirka 200 000 Franken aus, wie Beat Bär erklärte. Entsprechend würde sich der Aufwandüberschuss um zirka 800 000 Franken vergrössern. Es folgten weitere Wortmeldungen zu den prognostizierten Schülerzahlen, aber auch zu Budgets aus früheren Jahren, bei denen der Gemeinderat regelmässig zu pessimistisch kalkuliert habe, wie es nun hiess. Mehrfach seien Aufwandüberschüsse prognostiziert und Ertragsüberschüsse erwirtschaftet worden. Dieser Logik folgend, dürfte das Ergebnis auch 2022 besser ausfallen als budgetiert, so ein Votant. Der Gemeinderat hielt dagegen. Man habe die Steuereinnahmen fürs kommende Jahr bereits
progressiv kalkuliert. In den Wortmeldungen festigte sich die Haltung, eine massvolle Verschuldung sei Mettmenstetten zuzumuten und die Steuererhöhung nicht notwendig. Um 21.45 Uhr schritt man zur Abstimmung. Das Budget 2022 fand mit 187 Ja- zu 137 Nein-Stimmen eine Mehrheit. Im Anschluss stellte Louis Hafner, Präsident der SVP Mettmenstetten, den Antrag, der Steuerfuss sei auf 78 Prozent zu belassen. In der folgenden Abstimmung sprachen sich 63 Personen im Saal dafür aus, dass der Steuerfuss um vier Prozent auf 82 Prozent erhöht wird. Mehr als viermal so viele – 283 Personen – stimmten jedoch dem Gegenantrag zu, mit dem der Steuerfuss unverändert bleibt. In der Schlussabstimmung bestätigten 298 Personen den Antrag, der Steuerfuss sei bei 78 Prozent zu belassen. 13 Stimmberechtigte wiesen ihn mit einem «Nein» ab. Nach einer Pause ging man zu den beiden anderen Geschäften des Abends über. Auf dem Programm stand neben einer Kreditgenehmigung für die Sanierung eines Kindergartenpavillons auch ein Landverkauf. Wie mit der Erhöhung des Steuerfusses sah der Gemeinderat auch mit diesem Geschäft vor, die Fremdverschuldung zu reduzieren. Das Ansinnen hatte bei den Stimmberechtigten einen ähnlich schweren Stand.
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Grossbrand in Affoltern
Stars auf der Freiluftbühne
Der Brand einer Entsorgungshalle in Affoltern hat am frühen Mittwochmorgen, 15. Dezember, einen hohen Sachschaden verursacht. Ein Feuerwehrmann wurde zur Kontrolle ins Spital gebracht. Dieser habe Rauch «abbekommen», sei aber am selben Morgen noch gesund wieder entlassen worden, gab Alexander Smolinsky, Einsatzleiter und Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Affoltern, Entwarnung. (tst.)
Die beiden bekannten Schweizer Musiker Loco Escrito und Nickless haben am letzten Freitag die jungen Patientinnen und Patienten der Kinder-Reha in Affoltern mit einem Kurzkonzert überrascht. Dazu wurde das Dach eines Nebengebäudes zur Bühne umfunktioniert. Die Kinder und Jugendlichen konnten das Konzert mit ihren Eltern und dem Pflegepersonal coronakonform vom Fenster aus mitverfolgen. (tst.)
> Bericht auf Seite 7
> Bericht auf Seite 23
Die Gewobag plant in Wettswil Genossenschaftswohnungen für alle Generationen. > Seite 13
Die Pensionierten müssen ersetzt werden Altersbedingte Abgänge schaffen Personalmangel – auch im Bezirk Affoltern, wie eine Umfrage unter den grösseren Arbeitgebenden bestätigt. Eine Studie der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, meldet in den nächsten Jahren ungewöhnlich viele Abgänge von Fachkräften infolge Pensionierung. Auch im Säuliamt beschäftigen sich viele Firmen mit dem Problem des Fachkräftemangels. Eine Umfrage unter den grösseren Arbeitgebern im Bezirk Affoltern zeigt, dass bereits umfangreiche Massnahmen getroffen werden. Im Vordergrund steht die Lehrlingsbildung, eine interne Schulung, aber auch die Schaffung eines guten Betriebsklimas. Auch eine Weiterbeschäftigung von motivierten Angestellten mit einem reduzierten Pensum hilft, Lücken zu vermeiden. Alle befragten Unternehmer und Unternehmerinnen haben das Problem erkannt und treffen bereits seit längerer Zeit Massnahmen. (mm)
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