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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 633 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 97 I 174. Jahrgang I Freitag, 11. Dezember 2020

Nicht umstritten

An den Gemeindeversammlungen in Wettswil und Obfelden hielt sich der Andrang in Grenzen. > Seite 3

Teure Vorhaben

Die Gemeinde Bonstetten steht vor dem nächsten grossen Investitionsschritt. > Seite 5

Dachschaden

Die reformierte Kirchgemeinde Aeugst will ihren Kirchturm sanieren. > Seite 5

Sonnenenergie

Mit regionalen Partnern plant der WWF Photovoltaik-Strom vom Götschihof. > Seite 11

«Applaus genügt nicht»

Arbeitslosigkeit steigt leicht

Gemeindeversammlung Affoltern: Corona-Anerkennungsbonus im «Seewadel» Finanzplan, Jahresrechnungen, Budgets – weitgehend ohne überraschende Ausreisser. Die Traktandenliste liess eine unspektakuläre Gemeindeversammlung in Affoltern erahnen. Ein Antrag schaffte es dann aber doch, die Routine zu durchbrechen. Von Thomas sTöckli Einen ausgeglichenen Finanzhaushalt hat sich die Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst als finanzpolitisches Ziel für 2018 bis 2024 gesetzt. Die Stadt Affoltern strebt derweil Ertragsüberschüsse und einen Selbstfinanzierungsgrad von 100 % an. Zwei dieser drei Ziele werden verfehlt, führte Stadtrat Markus Meier bei seinem letzten Auftritt als Finanzvorstand ad interim aus. So verpasse die Stadt die Selbstfinanzierung «um Weiten». Grosse Investitionen lassen die Schuldenlast anwachsen. Daher müsse man die Investitionen genau prüfen und die Rechnung verbessern. Der Sekundarschule werden in naher Zukunft steigende Schülerzahlen zusetzen. Bereits 2021 resultiert gemäss Planung ein hoher Aufwandüberschuss. Trotzdem bleibt der Steuerfuss vorerst unverändert bei 17 %. Die Planung sieht allerdings für 2022 ein zusätzliches Steuerprozent vor, das die politische Gemeinde 2023 ihrerseits abgeben soll. Auf die gemeinsame Vorstellung der Finanzplanung folgten die eigentlichen Abstimmungs-Traktanden. Vor den Budgets 2021 galt es diesmal auch die Rechnungen 2019 abzunehmen. Christoph Bühlmann, Schulpfleger Finanzen, durfte den 35 Stimmberechtigten eine Rechnung präsentieren, die um fast 700 000 Franken besser abschnitt als budgetiert: Bei einem Aufwand von 10,55 Mio. und einem Ertrag von 11,16 Mio. resultierte ein Plus von 566 000 Franken. Weniger rosig sieht es für 2021 aus: Der Aufwand steigt auf 11,61 Mio., so ist ein Aufwandüberschuss von 773 000 Franken budgetiert. 430 000 Franken sollen investiert werden, vor allem in neue audiovisuelle

Arbeitsplatz und Zuhause auf Zeit: Das «Seewadel»-Provisorium zwischen dem Schulhaus Ennetgraben und dem Friedhof in Affoltern. Die Mitarbeitenden dürfen sich auf eine Bonuszahlung für die strenge Coronazeit freuen. (Bild Thomas Stöckli) Technik für die Aula. Beide Anträge – Rechnung und Budget – wurde einstimmig genehmigt.

Stadt budgetiert Plus von 1,91 Mio. Zur Versammlung der politischen Gemeinde, die kurz nach 20 Uhr folgte, blieben 32 Stimmberechtigte. Ihnen präsentierte Claudia Ledermann, neue Stadträtin Finanzen, eine Rechnung, deren Aufwand um 1,7 Mio. Franken höher ausgefallen ist als budgetiert. Hauptgrund dafür sei das «Seewadel»: Im Rahmen des Wandels vom Altersheim zum Pflegezentrum mit integrierter Spitex fielen unter anderem zusätzliche Personalkosten an. Der Stadtrat habe im Bereich Seewadel sein Ziel und Versprechen verfehlt, einen kostendeckenden Betrieb zu erreichen, rügte denn auch die Rechnungsprüfungskommission. Die Rechnung 2019 schliesst bei einem Aufwand von 84,34 Mio. und einem Ertrag von 85,67 Mio. mit einem Plus von 1,32 Mio. Franken. Für 2021 plant die Stadt Affoltern mit einem Ertragsüberschuss von 1,91 Mio., dies bei einem Aufwand von 90,36 Mio. und einem Ertrag von 92,27 Mio. Franken. Im Vergleich zum Vorjahr werden bei gleichbleibendem Steuerfuss

von 107 % 1,5 Mio. mehr Steuereinnahmen budgetiert. Investiert werden sollen netto 22,40 Mio. Franken, vor allem in Liegenschaften, etwa Schulhäuser und das «Seewadel».

Bonus fürs Pflegepersonal Das Budget wurde einstimmig angenommen – allerdings erst nach einer Anpassung: Felix Fürer, SP Affoltern, hatte eine Erhöhung um je 0,2 Prozent bei der Lohnsumme der stationären und der ambulanten Pflege, im Pflegeheim und bei der Spitex Seewadel beantragt. «Für alle Mitarbeitenden, die in der Betreuung, im Hausdienst, in der Wäscherei und in der Aktivierung von Corona besonders betroffen waren und sind», so Fürer. «Sie bewältigen anspruchsvolle Pflegesituationen, beruhigen verängstigte Bewohnende, müssen Quarantäne-, Isolations- und andere einschneidende Schutzmassnahmen umsetzen, gegen die Vereinsamung in den Heimen ankämpfen und besorgte Angehörige besänftigen.» Dieser Sonder-Einsatz solle nun durch einen einmaligen Bonus honoriert werden. Die Kosten dafür bezifferte Stadtschreiber Stefan Trottmann nach spontanem Überschlagen auf rund 14 000 bis 15 000 Franken.

Umzug und Verabschiedung Mit 21 Ja-Stimmen hiessen fast zwei Drittel der anwesenden Stimmberechtigten den Änderungsantrag von Felix Fürer gut. «Die Seewadel-Mitarbeitenden werden sich freuen», hielt Eliane Studer, Stadträtin Immobilien, fest. Im Info-Teil orientierte sie über den Stand der Dinge beim Seewadel-Provisorium: «Morgen (vergangenen Dienstag, Anm. d. Red.) werden die ersten Bewohner einziehen», sagte sie und stellte das Provisorium anhand einer Bilder-Präsentation vor. «Es wurden schon Stimmen laut in der Bevölkerung, man solle das Provisorium stehen lassen», fügte Gemeindepräsident Clemens Grötsch an, «aber das geht leider nicht: Es ist schon weiterverkauft.» Und auch die Sekundarschulpflege hatte einen Orientierungsteil angehängt. Darin wies Schulpräsident Urs Bregenzer auf die Vernehmlassung zur neuen Gemeindeordnung hin, über die im September abgestimmt wird – die Finanzkompetenzen bleiben dieselben. Weiter wurde Isabelle Estermann mit Applaus und Blumen verabschiedet. Nach 24 Jahren und 47 Gemeindeversammlungen endet ihr Engagement als Leiterin Schulverwaltung per Mai 2021.

Ja zum Hausverkauf

Dem Esel auf den Fersen

«Halle für alle»

In Mettmenstetten gab es am vergangenen Montagabend drei Traktanden zu bearbeiten. Zunächst präsentierte die Sekundarschulpflege Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten das Budget und den Steuerfuss 2021. Im Anschluss galt es für die Versammlung, das Budget und den Steuerfuss 2021 der politischen Gemeinde zu genehmigen. Zur Sprache kam erneut auch die Fremdverschuldung, die in Mettmenstetten in den nächsten Jahren wegen der geplanten Investitionen kontinuierlich steigen wird. Als drittes Geschäft beantragte der Gemeinderat bei den Stimmberechtigten die Ermächtigung zum Verkauf einer Liegenschaft an der Dachlisserstrasse 11. (lhä)

Mehr als 100 Personen haben am Eröffnungstag den «Donkey-Trail» der Chrischona-Jugendarbeit «Tschägg-Point» absolviert.

Eigentlich wäre es startbereit, das Sportund Chill-Angebot der Jugendarbeit Affoltern für Oberstufenschüler. Doch darf man am Samstag wirklich loslegen? Das stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht fest. Dabei sei es wichtig, Jugendlichen Räume zur Verfügung zu stellen und ihnen Möglichkeiten zu bieten, sich unter Gleichaltrigen zu treffen und gemeinsam Zeit zu verbringen, argumentiert die Jugendarbeit, besonders in aussergewöhnlichen Zeiten wie diesen, welche geprägt sind von Unsicherheit und Einschränkungen. Diese Saison sollen sich bei der «Halle für alle» neu Jugendliche ab 13 Jahren als Coaches engagieren. (red.)

> Bericht auf Seite 9

Rund zwei Stunden muss man einplanen für die Schnitzeljagd durch Affoltern. Gestartet wird wahlweise in der Tiefgarage der Chrischona an der Obstgartenstrasse oder beim Velounterstand am Bahnhof. Dann gilt es, Rätsel zu lösen, Spuren zu entdecken – und auch rudimentäre Kenntnisse von Detailhandel und Gastronomie in der Bezirkshauptstadt sind am einen oder anderen Posten von Vorteil. Am Eröffnungssamstag haben über 100 Personen die Chance genutzt, den

Wo steckt der Esel? (Bild zvg.) «Donkey-Trail» interaktiv zu bewältigen. Bis am 19. Dezember kann man sich nun individuell auf die Postensuche machen. Es lohnt sich. (tst.)

Besuch im Freien

In Pandemiezeiten weicht der Samichlaus auf Wald und Garten aus. > Seite 12

> Bericht auf Seite 21

Nach dem Rückgang im Vormonat wurden im November im Bezirk Affoltern wieder etwas mehr Leute arbeitslos. Die Quote bleibt unverändert bei 2,5 %. Ende November waren 791 Personen aus dem Knonauer Amt bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich arbeitslos gemeldet, 20 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote veränderte sich dadurch nicht. Als Ursache für den Anstieg nennt das kantonale Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) einerseits saisonale Effekte, insbesondere im Baugewerbe. Beim Gastgewerbe machen sich darüber hinaus auch die wieder verschärften CovidSchutzmassnahmen bemerkbar. Die konjunkturelle Lage habe sich in den letzten beiden Monaten pandemiebedingt abgekühlt, heisst es beim AWA weiter. Dies hat sich im November allerdings noch kaum auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt. Aktuelle Unternehmensbefragungen deuten jedoch auf einen weiteren Stellenabbau hin. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit bis in den Frühling 2021 sei deshalb wahrscheinlich. (red.) ANZEIGEN

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