Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 94 I 172. Jahrgang I Freitag, 30. November 2018
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Frühestens 2027
Daniel Keibach, Gemeindeschreiber von Hedingen, hat seine Stelle gekündigt. > Seite 3
Das Gefängnis Affoltern bleibt, bis die zusätzlichen Haftplätze in der «Pöschwies» fertig sind. > Seite 5
Säuliämtler sind der Region treu
Engere Zusammenarbeit mit den Stadtspitälern
Mehr als zwei Drittel (70 %) aller privaten, bereits im Kanton wohnhaften Käufer erwerben eine Immobilie in jener Region, in der sie beim Kauf wohnten, das zeigt die kantonale Handänderungsstatistik. Jedes vierte Kaufobjekt liegt gar weniger als einen Kilometer vom ursprünglichen Wohnort entfernt. Stärker ausgeprägt als in allen anderen Bezirken ist diese regionale Verbundenheit im Knonauer Amt: Hier haben nur rund 12 % ein Objekt ausserhalb ihrer Wohnregion gekauft. Auch bei den kantonsexternen Käufern ist das Knonauer Amt begehrt – insbesondere die unmittelbar an den Kanton Zug angrenzenden Gemeinden. Von all jenen, die in Kappel am Albis eine Immobilie erworben haben, kommen 40 % aus dem Kanton Zug. Im Fall von Knonau sind es 35 %. Ein Grund hierfür dürfte das deutlich höhere Preisniveau für Wohneigentum im Kanton Zug sein. (tst.) ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 5
Ex Muros: Ziel nicht erreicht Am Freitag, 25. Mai, hat ein 20-köpfiges Komitee begonnen, Unterschriften gegen die Ergänzung der Klostermauer in Kappel zu sammeln. Am Montag ist die sechsmonatige Frist abgelaufen. Gemäss dem Initiativkomitee lagen bis zum Stichtag 1819 Unterschriften vor. Das Ziel von 2000 wurde damit verpasst. «Das ist noch nicht das letzte Wort», stellt Hans Rudolf Haegi vom Initiativkomitee klar. Die Unterschriftensammlung sei behindert worden, indem dem Komitee der Zugang zu den Grunddaten der stimmberechtigten Reformierten mehrfach verweigert wurde. Haegi spricht in diesem Zusammenhang von einem Demokratie-Skandal – und erwartet ein Einlenken des Kirchenrats. Ansonsten schliesse er eine Einzelinitiative oder auch eine kantonale Initiative nicht aus. (tst.)
Lebendige Dorfgeschichte Zum Abschluss der Ausstellung zum Thema «Alte Aeugster Häuser erzählen ihre Geschichte» in der «KommBox» kamen Einwohner zu Wort. Sie erzählten von Zeiten, als noch 24 Bauern allein in Aeugst ihre Milch in Kannen zur Sennerei brachten, als das Wasser aus dem Feuerweiher wegen des fehlenden Drucks oft nicht reichte, um Brände zu löschen, und von einem Mann aus Habersaat, der sein Gebiss furchterregend ausfahren konnte, wenn er Kinder in die Flucht schlagen wollte. So öffnete der Rundgang von Tisch zu Tisch einige Fenster zum Leben in Aeugst der letzten 80 Jahre. ................................................... > Bericht auf Seite 7
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«Null Öl» Journalist Marcel Hänggi hat sein neues Buch in Affoltern vorgestellt. > Seite 6
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Ausgezeichnet «Anzeiger»-Kolumnistin Ute Ruf gewann beim Literaturwettbewerb Ü70 der Schweiz. > Seite 8
Spital Affoltern: Absichtserklärung ist bereit zur Unterschrift Mit starken Partnern will das Spital Affoltern seine Position festigen. Eine entsprechende Absichtserklärung zu einem Kooperationsprojekt mit den Stadtspitälern Triemli und Waid liegt vor und soll im Dezember unterschrieben werden. ................................................... von thomas stöckli Im Mai 2019 bestimmen die Ämtler an der Urne über die Auflösung des Zweckverbands und die allfälligen Nachfolgeorganisationen, eine interkommunale Anstalt (IKA) Langzeitpflege und eine gemeinnützige Aktiengesellschaft (gAG) Akutspital. Wie es bei einem Ja zu den Vorlagen mit dem Akutspital weitergehen könnte, damit beschäftigt sich eine Strategiegruppe unter dem Vorsitz von Heinz Spälti, Mitglied der Betriebskommission derzeit intensiv. «Wir wollen ein Gesundheitszentrum», stellt Spälti klar. Dieses solle die ganze Kette der Grundversorgung abdecken. Dazu gehören ein Ambulatorium, die Tagesklinik, Akutgeriatrie, Palliative Care und die Psychiatrie. «Alles, was wir haben und gut läuft, wollen wir ausbauen», so Spälti. Insbesondere bei der Gerontopsychiatrie hat die Strategiegruppe grosses Wachstumspotenzial geortet. Dabei gelte es zu beachten, dass man nicht wahllos Einzeldisziplinen herauspicken könne, führt Spitaldirektor Michael Buik aus. So sei etwa die Akutgeriatrie eng verknüpft mit anderen Angeboten im Haus, wie die Chirurgie und die Innere Medizin. Klar ist, dass die Chirurgie in Zukunft nicht mehr die gleich grosse Rolle spielen wird. Stattdessen will man die bestehende Zusammenarbeit mit den Stadtspitälern ausbauen. Diese pflegt das Spital Affoltern schon seit Jahren. So wird etwa die Radiologie in Affoltern von den ärztlichen Fachleuten aus dem Triemli betrieben und auch die Onkologen vom Stadtspital machen Sprechstunden in Affoltern. Diese Zusammenarbeit soll nun erweitert werden. Dabei erachte er es als selbstverständlich, das Spital Affoltern noch intensiver zu unterstützen, erklärt Andreas
Wollen die Zusammenarbeit des Spitals Affoltern mit den Stadtspitälern Triemli und Waid intensivieren: Spitaldirektor Michael Buik (links) und Heinz Spälti, Vorsitzender der Strategiegruppe Akutspital. (Bild Thomas Stöckli) Zollinger, medizinischer Direktor des Triemlispitals: «Für beide Partner steht dabei die Weiterführung einer qualitativ hochstehenden, wohnortnahen öffentlichen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Knonauer Amt im Vordergrund.»
Starker Partner von Vorteil Konkret will das Stadtspital Triemli bei Bedarf mit Fachpersonal und Knowhow in Affoltern unterstützen und als Zentrumsspital die Diagnostik und Behandlung komplexer Fälle übernehmen. «Das befruchtet sich gegenseitig», ist Michael Buik überzeugt. Die gemeinsamen Pläne sind in einer sechsseitigen Absichtserklärung festgehalten, welche im Dezember unterschrieben werden soll – hier von Stefan Gyseler, Präsident der Betriebskommission, und Spitaldirektor Michael Buik, dort vom Zürcher Stadtrat Andreas Hauri und André Zemp, Direktor der Stadtspitäler Waid und Triemli. Falls das Stimmvolk im Mai Ja sagt zur Spitalzukunft, soll aus der Absichtserklärung dann bis spätestens Ende 2019 ein verbindlicher Zusammenarbeitsvertrag werden. Dann nämlich läuft die Bewerbungsfrist ab für die künftigen Leistungsaufträge. «Für uns geht es um die Wurst», so Michael Buik: «Im Hinblick auf die Spitalplanung stehen wir unter Beobachtung», ist er sich bewusst, «einen starken Partner zu haben, ist da sicher von Vorteil.» Auch André Zemp, Direktor
der Stadtspitäler, sieht eine Vertiefung des bereits bestehenden Austauschs als Gewinn für alle drei Spitäler: «Dadurch wird eine fachliche Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zum Wohle der Patientinnen und Patienten im Knonauer Amt und über die Kantonsgrenze hinaus möglich.»
Spital-Shuttle und Notfallstation Und wenn die Ämtler nicht dreimal Ja stimmen? «Nur schon bei einem Nein wird es kritisch», meint Heinz Spälti. Mit grosser Freude nimmt er deshalb das Engagement des Vereins «Ja zum Spital Bezirk Affoltern» zur Kenntnis. Froh ist er auch darüber, dass sich die Stiftung Spital Affoltern dafür einsetzt, den öffentlichen Transport vom Bahnhof Affoltern zum Spital und zurück wieder zu reaktivieren. «Wir sehen die Notwendigkeit und werden beim ZVV vorstellig werden», verspricht Spälti. Zunächst bekommt nun allerdings ein wichtiger Eintrittsbereich eine Auffrischung: Die Notfallstation wird für 300 000 Franken saniert. Dabei geht es um mehr als Kosmetik: Neu werden die Behandlungsplätze durch feste Mauern abgetrennt, um Intimsphäre und Datenschutz gewährleisten zu können. Weiter ist ein separater Raum für Isolationsfälle vorgesehen. Während der Bauarbeiten von Januar bis Ende März 2019 werden Zimmer auf der Bettenabteilung zur provisorischen Notfallstation umgenutzt.
Vermisste Frau am Üetliberg: Suche wird eingestellt Am Donnerstagabend, 22. November, wurde bei der Stadtpolizei Zürich eine 90-jährige Frau als vermisst gemeldet. Sie war um die Mittagszeit mit einer Wandergruppe zwischen Felsenegg und Üetliberg unterwegs gewesen. Bereits eine Stunde nach der Vermisstanzeige suchten rund ein Dutzend Polizisten mit Diensthunden nach der vermissten Frau. Tags darauf
wurde die Suche mit rund fünfzig Polizistinnen und Polzisten, Diensthunden und Stalliker Feuerwehrleuten im dichten Nebel fortgesetzt. Sobald es die Wetterlage zuliess, wurde am Samstagmorgen, 24. November, ein Suchflug mit dem Polizei-Helikopter und Wärmebildkamera durchgeführt. Im Gebiet der «Fallätschen» waren bis am Dienstag spezialisierte Grenadiere
der «Seilgruppe» im Einsatz. Zudem lieferte eine Drohne des Unfalltechnischen Dienstes der Stadtpolizei zusätzliche Bilder aus der Vogelperspektive. Falls es die Witterungsverhältnisse zulassen, wird in den nächsten Tagen entschieden, ob noch ein Suchflug durchgeführt werden kann. Sollte diese Aktion auch erfolglos bleiben, wird die Suche eingestellt.
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Spitex bewegt Der Stadtrat Affoltern nimmt Stellung zu den Vorwürfen, Fragen und Erwartungen. > Seite 9
Paragraf 119 sorgt für Unruhe Mit dem neuen Gemeindegesetz wurde auf dieses Jahr hin auch der umstrittene Paragraf 119 eingeführt. Dieser regelt, wie Beiträge in den oder aus dem Finanzausgleich im Budget dargestellt werden müssen. «Steuerkraftabschöpfungen oder -zuschüsse werden über transitorische Aktiven oder Rückstellungen zeitlich abgegrenzt», heisst es dort unter anderem. Will heissen: Gemeinden, die Geld aus diesem Topf beziehen, dürfen dieses nicht mehr eins zu eins als Einnahmen verbuchen. Zahlreiche Gemeinden und Städte mussten deshalb ihre Budgets anpassen. So auch die Stadt Affoltern. In ihrem Fall führt die Abgrenzung des Ressourcenausgleichs beim Budget zu einem um 1,82 Mio. Franken schlechteren Ergebnis. In Bonstetten drückt sie den Voranschlag um 1,38 Mio. Franken. Im Maschwanden wurde am Mittwoch noch gerechnet. Der Effekt ist allerdings rein buchhalterischer Natur: Mehr oder weniger Geld ist deswegen nicht in der Kasse. (tst.) ................................................... > Weitere Berichte auf Seite 3 anzeigen