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Sport

Freitag, 29. November 2013

Lehrreiche Lektionen mit dem Meister

Vier Mal Gold für Philipp Rammerstorfer

Patrick Packes beim Budo-Sport-Club

Meilihof-Bewohner räumt bei den Schweizer Meisterschaften ab

Kürzlich konnte der Budo-SportClub ein lehrreiches Training mit Patrick Packes absolvieren. Das Thema der Trainingseinheit waren Fuss, Knie und Beinhebel im Mixed Martial Arts.

Seit einem Unfall als Siebenjähriger ist Philipp Rammerstorfer halbseitig gelähmt. Mit 12 hat er zu schwimmen begonnen. Am vergangenen Wochenende hat er an den Schweizer Meisterschaften für Körperbehinderte im Schwimmen im Hallenbad Gattikon gleich vier Goldmedaillen gewonnen.

Seit gut zwei Jahren bietet der BudoSport-Club Affoltern am Albis ein MMA-Training an, immer wieder werden in dieser Trainingseinheit Gasttrainer eingeladen, da sich das MMA aus verschiedenen Kampfsportarten wie Judo, Ju-Jitsu, Thai-Boxen und Ringen zusammensetzt, ist es wichtig von den anderen Sportarten zu lernen.

Patrick Packes ist Stützpunkttrainer des Schweizer Judo- und Ju-Jitsuverbandes und betreut dort die Athleten des Ju-Jitsu-Fitghing-Systems. Da man im Judo keine Beinhebel-, oder Fuss- und Kniehebel anwenden darf, war die Lektion enorm wichtig, um diese Lücke zu füllen. Das Gelernte wird in den kommenden Lektionen aufgearbeitet und vertieft. Interessierte dürfen gerne eine Probelektion im BSCA absolvieren. Das MMA-Training findet immer freitags von 19.45 bis 21 Uhr statt. Mehr Informationen findet man auch auf der Homepage www.bsca-judo.ch

Patrick Packes und Dojoleiter Patrick Schmidli bei der Anwendung eines Beinhebels in der Bodenarbeit. (Bild zvg.)

Der kräftige Händedruck verrät den Sportler. Philipp Rammerstorf ist auf der linken Körperseite gelähmt, aber sein rechter Arm verfügt über eine beeindruckende Kraft. Das kommt nicht von selbst, sondern ist die Folge seines systematischen Trainings seit über zehn Jahren. Philipp Rammerstorf schwimmt heute so schnell Rücken, dass er mit diesem Schwimmstil nicht nur über 50 und 100 Meter Rücken, sondern gleich auch über 50 und 100 Meter Freistil den Titel des Schweizer Meisters gewonnen hat. Am vergangenen Sonntag bestand er drei Wettkämpfe innerhalb von anderthalb Stunden. Über 100 Meter unterbot er am zweiten Tag seine bisherige persönliche Bestzeit um volle 20 Sekunden. Der 23-Jährige wohnt seit diesem Sommer im Meilihof in Ebertswil. Er gehört den Melser Ducks an, die er mitbegründet hat. Einmal pro Woche trainiert er bei seinem Trainer, Erwin Dürst, in Mels, zweimal fährt er nach Baar ins Schwimmbad. «Die Postautos, die durch Ebertswil fahren, haben dank dem Meilihof bezüglich Benutzbarkeit für Behinderte stark aufgerüstet, und die Chauffeure wissen, wie sie rasch und effizient beim Ein- und Aus-

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Vier Schweizer Meistertitel am vergangenen Wochenende gewonnen: Der Schwimmer Philipp Rammerstorfer zeigt im Hofkafi des Meilihofs seine Medaillen. (Bild Bernhard Schneider) steigen helfen», erläutert Hausleiterin Karen Grimm, denn Philipp Rammerstorf fährt immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Training. Auch sonst ist er gerne mobil. Für die Gestaltung des T-Shirts der Melser Ducks besuchte er Daniel Albrecht, der ihm seinen Schriftzug «Never give up!» dafür zur Verfügung stellte.

Gesucht: Neue Arbeitsstelle Philipp Rammerstorfer setzt sich ehrgeizige Ziele. 2014 will er sich an den internationalen Deutschen Meisterschaften in Berlin für die Paralympics 2016 in Rio de Janeiro qualifizieren. Die Vorbereitung beginnt im Januar mit einem Trainingslager im Engadin, in dessen Rahmen er die Originalstre-

cke des Engadiner Skimarathons mit dem Langlaufschlitten zurücklegt. Gleichzeitig sucht er eine neue Arbeitsstelle: «In den nächsten zwei Wochen nehme ich das Training zurück. Dies gibt mir mehr Zeit, mich der Suche einer neuen Stelle zuzuwenden.» Der Industriepraktiker sucht einen Bürojob und wird dabei vom Berufsberater des Paraplegikerzentrums Nottwil unterstützt. Die Antwort auf die Frage nach seiner Motivation zum Schwimmen muss sich Philipp Rammerstorfer nicht zweimal überlegen: «Erstens kann ich mich beim Sport auspowern. Und zweitens ist es eine Sucht. Ich werde schon im Dezember das Training wieder hochfahren, sonst fehlt mir etwas.»

veranstaltungen

Karate-Nachwuchs im Schnee Kinder-Karate-Weekend im Muotatal Voller Freude demonstrierten am Sonntagmittag rund 50 Kinder während einer halben Stunde den anwesenden Eltern, was sie im Kinder-Karate-Weekend gelernt hatten. Spielerisch wurden das Gleichgewicht und die Reaktionsschnelligkeit gezeigt. In den Soundkarate-Vorführungen standen Koordination und Rhythmik im Vordergrund. Nicht alles, was einfach aussieht, ist auch einfach, das mussten auch trainierte Karatekas zur Kenntnis nehmen. Anschliessend wurde beides zusammengeführt in den traditionellen Elementen des Karate der Kata (Bewegungsabläufe) und des Kumite (Kampf). Der verdiente Applaus machte die Kinder sichtlich stolz.

Das Kinder-Karate-Weekend fand bereits zum 10. Mal in Illgau im Muotatal statt. Beteiligt haben sich Kinder im Alter zwischen 6 und 15 Jahren aus den Skukokai-Karate-Dojos von Affoltern am Albis und Schwyz. Beeindruckt haben die kleinsten Teilnehmer nach dem vierstündigen Training am Samstag auch die Seilbahnfahrt nach Oberberg und der Marsch zur Unterkunft. Bepackt mit Rucksack und Schlafsack ging es fünfzehn Minuten auf dem fussbreiten Pfad durch den rund 40 cm tiefen Schnee bergauf. Zur Orientierung war der frisch ausgetretene Pfad in der abendlichen Dunkelheit mit Fackeln markiert. Nach dem Abendessen ging es in den Zimmern hoch zu und her. Nachtruhe

Heisshunger nach dem Austoben im Schnee. (Bild zvg.)

kehrte gegen 23 Uhr ein. Nach dem Transfer mit Rutschpartie und Schneeballschlacht für einige, gings am Sonntagmorgen früh in der Mehrzweckhalle Ilge dann vor der finalen Vorführung nochmals drei Stunden zur «Sache». Die Absicht des sechsköpfigen Lehrerteams unter der Leitung von Kari Truttmann (5. Dan) und Andi Müller (4. Dan), mit Spiel und Spass jedem Ideen und Anreize für die weitere Entwicklung im Karate zu geben, ist aufgegangen. Müde, mit vielen neuen Eindrücken, aber auch stolz auf das Erreichte fuhren die Teilnehmenden nach Hause. «Cool» war die spontane Antwort der siebenjährigen Patrizia auf die Frage, wie es gewesen sei.

Samichlaus-Umzug in Hausen Die Klausgesellschaft lädt ein Kommenden Sonntag, 1. Dezember, findet der Klausumzug statt. Dieser Traditionsanlass der Hausemer Klausengesellschaft beginnt um 17.30 Uhr beim Volg Heisch. Vom Vorzügli und dem Oberchlaus angeführt, zieht der Zug mit Ross und Wagen, in welchem sich die begehrten Grittibänzen befinden, durch das Dorf. Nicht umsonst säumen die Kinder die Strassenränder und reihen sich mit ihren Eltern nach den Fuhrwerken in den Umzug ein. Vom Schein der Laternen beleuchtet geht es beim Huserholz in den Wald hinein. Nach der Begrüssung gehört die ganze Aufmerksamkeit der Chläuse nun den vielen «Versli» gegen Grittibänz vom Samichlaus. (Bild zvg.) Kindern, welche ihr «Versli» gegen einen Grittibänz sorgt. Die Bläsergruppe des Musikvertauschen können. eins Hausen wirkt auch dieses Jahr Gegen den Durst oder zum Hände- wieder mit und bereichert mit ihrem wärmen steht ein Getränkestand be- Spiel die romantisch vorweihnachtlireit, der auch bei Kälte für Wärme che Stimmung.


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