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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 92 I 172. Jahrgang I Freitag, 23. November 2018

Steuerfuss sinkt

Imponiergehabe

Erstmals wird Aeugst 2019 einen Gesamtsteuerfuss von 95 % aufweisen. > Seite 3

Bezirksgericht Affoltern: 19-Jähriger wegen Tempoexzessen verurteilt. > Seite 7

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«Cooking Star» Das Albisbrunn hat sein Kochbuch von Jugendlichen für Jugendliche vorgestellt. > Seite 8

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Brass-Musik Der Musikverein Maschwanden hat zum Winterkonzert empfangen. > Seite 9

Schweizer Premiere im Kasinosaal Affoltern Der Kasinosaal Affoltern war am Montag Schauplatz einer Schweizer Premiere: Staatssekretär Roberto Balzaretti und alt Bundesrat Christoph Blocher standen erstmals gemeinsam auf der Bühne. ................................................... von werner schneiter

Ausstellung «Metall – Stoff – Acryl – Mosaik» im Kunstforum Stallikon. > Seite 11

Eine Woche nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Mehrkampf gab es erneut Medaillen und Titel zu Feiern. Stefan Meier vergoldet sich die Saison mit dem Schweizer Meistertitel am Boden. Zudem holte er am Barren die Silbermedaille. Bei den Frauen Stefan Meier holt schaffte mit Vanessa Gold und Silber. Flütsch zum ersten (Bild Stephan Strässle) Mal eine Obfelder Turnerin den Sprung in die auszeichnungsberechtigten Ränge an einer Schweizer Meisterschaft im K7. ................................................... > Bericht auf Seite 25 anzeigen

Trafen in Affoltern erstmals aufeinander: Alt Bundesrat Christoph Blocher (links) und Staatssekretär Roberto Balzaretti, den der Bundesrat im Februar mit einem Mandat für Verhandlungen in Brüssel ausgestattet hat. (Bild Werner Schneiter) «Das Beste herausholen» Laut Balzaretti will die Schweiz auch nur dann ein institutionelles Rahmenabkommen, wenn es gut ist für das Land. «Wir versuchen, das Beste herauszuholen», sagte er und sieht im

Solardach über Stadt Affoltern will eigene Spitex die Autobahn Am 31. Oktober hat die Spitex Knonaueramt ihre neue Strategie bis 2023 präsentiert (im «Anzeiger» vom 2. November). Die nicht gewinnorientierte Organisation stellt als privatrechtlicher Verein im Auftrag der 14 Gemeinden im Bezirk Affoltern die Hilfe und Pflege zu Hause sicher – zumindest bisher. Doch nun hat die Stadt Affoltern die bestehende Leistungsvereinbarung per Ende 2019 gekündigt. Zuvor habe der Stadtrat vergeblich gefordert, dass die Spitex Knonaueramt in der neuen Leistungsvereinbarung auf die Verrechnung von Restkostendefiziten an die Bezirksgemeinden verzichten solle, heisst es in der entsprechenden Mitteilung. Ab dem 1. Dezember 2019 soll die ambulante Pflege in Affoltern von einer stadteigenen Spitex erbracht werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim Haus zum Seewadel soll einerseits die Kosten tief halten und andererseits eine hohe Qualität der Pflegedienstleistungen sicherstellen. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 3

«Brotchorb»-Kunst

Gold und Silber für Stefan Meier

EU – wie weiter? Christoph Blocher traf auf Staatssekretär Roberto Balzaretti

Der eine verhandelt im Auftrag des Bundesrates in Brüssel über Abkommen, der andere kämpft seit Jahren gegen die EU und sieht die Eigenständigkeit der Schweiz ernsthaft in Gefahr: Erstmals trafen Staatssekretär Roberto Balzaretti und alt Bundesrat Christoph Blocher in einer Veranstaltung aufeinander – und das im Affoltemer Kasinosaal, wo rund 400 Interessierte aufmerksam zuhörten und sich auch in die vom ehemaligen SRF-Fernsehjournalisten Reto Brennwald geleitete Diskussion einbrachten. Zur Debatte steht das institutionelle Rahmenabkommen, wo die EU unter anderem eine Unionsbürgerrichtline einpacken will – und nun obendrein eine Guillotineklausel einbringt, bei der im Falle der Kündigung des Rahmenabkommens die Marktzugänge wegfallen. Das ist in der Schweiz nicht mehrheitsfähig. Auch die Verweigerung der Börsenäquivalenz gehört zu den Druckmitteln aus Brüssel.

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40 Gigawattstunden Strom pro Jahr soll das «A4-KW», ein Solardach über der Autobahn A4 im Knonauer Amt, produzieren. Das ist Strom für 10 000 Haushaltungen. Wenn alles nach Plan verläuft, kann die Projektstudie im Frühling dem Bundesamt für Strassen (Astra) vorgelegt werden. Die Initianten wären glücklich, wenn die Anlage Mitte der 20er-Jahre bewilligt wäre. Als nicht realisierbar herausgestellt hat sich die ursprüngliche Idee, die gut zehn Kilometer Autobahn durchs Säuliamt komplett zu überdecken. Stattdessen werden nun verschiedene Teilabschnitte geprüft, so Charles Höhn vom Forum Energie – Umwelt der Standortförderung Knonauer Amt. Für die Berechnung der Leistung sei man von rund 5 km überdeckbarer Autobahn ausgegangen. Schon heute ist die Region gut unterwegs in eine nachhaltige Energiezukunft. Die Steigerung der in der Region produzierten Erneuerbaren bei Strom und Wärme beträgt gegenüber 2010 über 80 %. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 7

Rahmen der schweren Verhandlungen auch Spielraum, der für die Schweiz Ausnahmen erlaubt. Daran wiederum glaubt Christoph Blocher nicht – auch nicht daran, dass ein gemischtes Schiedsgericht bei Streitigkeiten die letzte Instanz ist: «Am Schluss ent-

scheidet der Europäische Gerichtshof.» Er wiederholte sein Plädoyer für eine unabhängige, neutrale Schweiz, die im Verhandlungspoker auch standhaft bleibt und nötigenfalls Nein sagt. ................................................... > Bericht auf Seite 5

Eine Bürgerbewegung für die Spital-Zukunft

Verein «Ja zum Spital Bezirk Affoltern» Der Verein «Ja zum Spital Bezirk Affoltern» will das Spital und die Pflege in der Region erhalten. Die Abstimmungen vom 19. Mai 2019 sind ein erstes wichtiges Zwischenziel. Dreimal Ja bei den Abstimmungen zur Spital-Zukunft vom 19. Mai 2019 – dafür setzt sich der Verein «Ja zum Spital Bezirk Affoltern» ein. Vor 20 Monaten gegründet, ist die Bürgerbewegung inzwischen auf 200 Mitglieder angewachsen, darunter 37 Ärztinnen und Ärzte, Politiker von SP bis SVP sowie diverse Unternehmer und Privatpersonen. Weitere sollen dazukommen. «Wenn wir uns wehren im Säuliamt, dann macht das auch in Zürich Eindruck», sagt Gründungspräsident David Koller, parteiloser Kardiologe aus Hedingen mit einer eigenen Praxis in Affoltern. Seiner Meinung nach braucht es das Spital Affoltern. Als

medizinischen Grund nennt er unter anderem den sich zuspitzenden Mangel an Hausärzten im Bezirk: Mehr als ein Viertel erreicht in den nächsten fünf Jahren das Pensionsalter. In zehn Jahren sind es gar die Hälfte. Viele finden schon jetzt keinen Nachfolger. Insbesondere im Notfalldienst brauche es deshalb Entlastung. Doch auch soziale und volkswirtschaftliche Aspekte spielen eine Rolle, geht es doch um den grössten Arbeitgeber im Bezirk und eine für die Identität des Knonauer Amts wichtige Institution. Die Abstimmungen vom 19. Mai 2019 sind ein wichtiges Zwischenziel für den Verein. Damit ist die Mission allerdings noch nicht erfüllt: «Der Verein besteht, bis die Zukunft des Spitals gesichert ist», sagt Koller. Das schliesse auch den Neubau mit ein, der später vors Volk kommen soll. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 9


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