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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 27 313 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG

AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 91 I 177. Jahrgang I Dienstag, 28. November 2023

Solidarität unter den Gemeinden

Gelungener Feuerwehrabend

Bonstetten mietet zusätzlichen Wohnraum für Asylsuchende – diesmal in Hausen. Seite 3

Die Feuerwehr Hausen verabschiedete am Freitag vier Kameraden aus dem Dienst. Seite 8

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bis 4 Wildtiermeldungen pro Monat gibt es in Affoltern. Vor allem wegen Füchsen. Seite 11

Ein Biber staut den Türlersee

«Ich brauche immer neue Herausforderungen.»

Der Nager liess den Wasserpegel um 1 Meter ansteigen – und brachte die Behörde in Zugzwang

Sunil Mann, Krimiautor

livia häberling

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(Bild Regula Zellweger)

Vor zwei Wochen wurde Bruno Heinzer erstmals stutzig. Der Hausemer ist von Frühling bis Herbst fast täglich am Türlersee unterwegs und stellte eines Novembermorgens fest, dass der Wasserpegel stetig stieg. «Ich weiss, dass es sehr viel Regen braucht, damit sich der Pegel minim erhöht», sagte er. Die Niederschläge der letzten Tage konnten also nicht ausschlaggebend sein. Heinzer hatte Recht: Es war nicht der Regen. Es war der Biber. Der kleine Nager möchte – wie vermutlich jedes Lebewesen – seinen Wohnbereich möglichst geschützt wissen. Und am ehesten von Erfolg gekrönt ist dieses Bedürfnis, wenn der Eingang seines Baus unter Wasser liegt. So kam es, dass das Tier am Abfluss des Türlersees Richtung Reppischtal einen Damm errichtete und mal eben den gesamten Türlersee staute. Für den Biber hat der erhöhte Wasserpegel einen weiteren Vorteil: So kann er sich im Uferbereich komfortabler fortbewegen. Nicht ganz so vorteilhaft ist die Staudammaktion für die Sportfischer, die am Türlersee ihren Bootssteg haben. Weil das Wasser zeitweise um einen Meter anstieg, lag der Steg plötzlich komplett unter Wasser. Mittlerweile ist der Pegel zwar wieder etwas gesunken. Doch mindestens einen halben Meter höher sei er noch immer, schätzte Bruno Heinzer am Donnerstagnachmittag bei einem Augenschein. Der Baumstamm, der im Strandbad im Uferbereich liegt, war nicht mehr zu sehen. Und auf dem trockengelegten Riedland beim Einfluss des Türlersees, wo normalerweise Schilf wächst, schwammen jetzt Enten.

Zwei Begehungen vor Ort Heute gilt der Biber in der Schweiz nicht mehr als gefährdet. Er ist – genau wie seine Bauten – jedoch weiterhin durch

WB-Sieg im Schneegestöber

Der regelmässige Türlersee-Gast Bruno Heinzer vor dem überschwemmten Riedland. (Bild Livia Häberling) das Jagdgesetz geschützt. «An sich ist die Rückkehr des einst ausgerotteten Bibers ins Natur- und Landschaftsschutzgebiet Türlersee eine erfreuliche Sache, für den Biber selbst, aber auch für die Natur, die in der Regel direkt von ihm profitiert», sagt Christof Elmiger von der Biberfachstelle Kanton Zürich. Gleichzeitig habe ein konkretes Risiko bestanden, dass bei Eisbildung im Winter die Bootsstege des Fischervereins grossen Schaden erleiden könnten. So kam es in der zweiten Oktoberhälfte zu einer ersten Begehung mit Vertretern

des Sportfischervereins, der Fachstelle Naturschutz, der Biberfachstelle sowie der Fischerei- und Jagdverwaltung. Aus Sicht der Biberfachstelle habe man damals zunächst keinen Handlungsbedarf erkannt, sagt Elmiger. Aufgrund der drohenden Eisproblematik bei den Bootsstegen fand dann am 8. November allerdings eine zweite, «eilends angesetzte» Begehung zum Thema Biber statt. Nach dem Augenschein wurde entschieden, diesen Winter ausnahmsweise in den Biberdamm einzugreifen, auch wenn die Massnahme kei-

ne langfristig wirksame Lösung darstelle, wie Elmiger zu bedenken gibt. Für die betroffenen Akteure gelte es, langfristige Lösungen zu suchen, um künftig mit einer natürlichen Biberdynamik und höheren Wasserständen umgehen zu können. Die Baudirektion bestätigte am Freitagnachmittag, dass der Gewässerunterhalt des Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) den Biberdamm am Morgen entfernt habe. Nach einigen Tagen werde sich der Pegel des Sees wieder absenken.

Rekurs gegen Wahl in Obfelden

Steuerfuss und Kloster: Erste Budget genehmigt Bauetappe läuft

Standortförderung entwickelt Ideen

Am 19. November wurde Simon Böhlen neu in den Obfelder Gemeinderat gewählt. Gegen diese Wahl ist nun beim Bezirksrat ein Rekurs eingegangen, wie die Gemeinde in einem Newsletter mitteilt. Der Gemeinderat werde innert der angesetzten Frist zum Rekurs Stellung nehmen. Wie Statthalter Claude Schmidt auf Anfrage präzisiert, richtet sich der Rekurs gegen die Auszählungen der Stimmen am Wahlsonntag. Gemäss Wahlprotokoll betrug die Differenz zwischen Simon Böhlen und seinem Kontrahenten Kevin Blum 56 Stimmen. Solange der Rekurs nicht rechtskräftig abgeschlossen ist, kann der neu gewählte Gemeinderat Simon Böhlen sein Amt nicht antreten. Gemeinderätin Isabelle Egger wird bis zum Zeitpunkt der rechtskräftigen Ersatzwahl im Amt bleiben. Claude Schmidt sagt, man peile die Erledigung des Geschäfts bis Ende Jahr, allerspätestens aber bis Ende Januar 2024 an. (lhä)

Kappel machte am Freitagabend den Auftakt zu den Gemeindeversammlungen, die im Bezirk bis Mitte Dezember anstehen. 62 Kappeler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger fanden sich an der Versammlung der Politischen Gemeinde ein. Zu behandeln gab es lediglich zwei Geschäfte: das Budget und die Festsetzung des Steuerfusses für das Jahr 2024. Die Versammlung folgte den Anträgen von Gemeinderat und RPK und verabschiedete beide Geschäfte einstimmig. Mittelfristig dürfte der Steuerfuss allerdings nicht mehr zu halten sein, wie die RPK ankündigte. Vermutlich werde in den nächsten Jahren eine Erhöhung nötig sein, um die Aufwände der Gemeinde decken zu können. Im Anschluss an die Gemeindeversammlung lud der Gemeinderat zur Buchvernissage der neuen Dorfchronik. (red)

Ende April 2023 wurde symbolisch der Baubeginn für das Revitalisierungsprojekt Kloster Kappel zelebriert. 16,25 Millionen Franken soll es kosten. Daran partizipieren der Gemeinnützige Fonds des Kantons Zürich mit 11 und der Verein Kloster Kappel mit 5,25 Millionen Franken. Inzwischen ist die erste Bauetappe im Gang. Sie verläuft planmässig und gemäss den Sparvorgaben, wie es an der Delegiertenversammlung der Kappelerpflege hiess. Sie umfasst eine neue Einstellhalle, die Erneuerung der Postscheune, den Neubau des Spichers und die Aussenrenovation des landwirtschaftlichen Pächterhauses. Diese Arbeiten sollen bis 2024/25 abgeschlossen werden. Ob allerdings sämtliche drei geplanten Etappen des Projekts umgesetzt werden können, ist nach heutigem Stand infrage gestellt. (red)

Die Regionale Standortförderung traf sich vergangene Woche zu einem Workshop, um die Strategie für die zukünftige Arbeit zu entwickeln. So gab es beispielsweise einen pointierten Vorschlag der Gruppe Tourismus. Sie formulierte folgende Vision: «2040 läuft ein Kunde oder eine Kundin ins Reisebüro, will Natur, Kultur, Geschichte erleben – und wird ins Knonauer Amt geschickt.» Auch der öffentliche Verkehr war ein grosses Thema. So ist die Gemeinde Maschwanden immer noch schlecht an den ÖV angebunden. Kantonsrat Thomas Schweizer erläuterte den Teufelskreis: Ruftaxis sind teuer, deshalb werden sie zu wenig genutzt, um kostengünstiger zu werden. Deshalb sei eine Investition erforderlich, um den Sprung zu einem mehrheitsfähigen System zu schaffen. (red)

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Der FC Wettswil-Bonstetten triumphierte im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Tuggen. Nach torloser erster Hälfte steigerten sich die Ämtler und reüssierten gleich zweimal. Mittels Anschlusstreffer machten es die Gäste nochmals spannend, ehe WB mit dem 3:1 den Sieg klarstellte und sich für seinen guten Auftritt belohnte. Nach schwachem Saisonstart hat sich der FCWB kontinuierlich gesteigert. Mit zuletzt zehn Punkten aus vier Spielen überwintert er nun auf Rang sechs, nur noch vier Zähler hinter dem Aufstiegsplatz zwei liegend. Trainer Sergio Colacino meinte rückblickend: «Dass nach der schwierigen ersten Hälfte der Vorrunde eine Steigerung stattgefunden hat, ist dem Team, aber auch dem Verein, der die Ruhe bewahrt hat, hoch anzurechnen. Charakteristisch in den letzten Spielen war, dass wir dank Konzentriertheit nicht, wie bereits mehrmals geschehen, einem Rückstand hinterherrennen mussten.» (kakö)

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