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Sport

Freitag, 16. November 2012

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2 Meisterschaftsmedaillen für das Säuliamt Carolyn Held und Michael Leiser mit koreanischer Schwertkunst erfolgreich An den ersten internationalen Schweizer Meisterschaften der koreanischen Schwertkunst Haidong Gumdo erkämpften sich Carolyn Held, Maschwanden, eine Gold- und Michael Leiser, Ottenbach, eine Bronzemedaille. Erstmals massen sich in der Schweiz an den Internationalen Schweizer Meisterschaften im Haidong Gumdo über 70 Schwertkämpferinnen und Schwertkämpfer in verschiedensten Disziplinen wie Zweikampf-Choreografie, Papierschnitt, Wurfschnitt oder Formenlauf. Erfolgreich mit dabei waren auch die Säuliämtler Carolyn Held und Michael Leiser: Die 20-jährige Bäcker-Konditorin, die vor wenigen Wochen von Ottenbach nach Maschwanden umgezogen ist, reüssierte dabei in der Königsdisziplin des Haidong Gumdo, dem Formenlauf. Sie holte die Goldmedaille. Der 44-Jährige aus Ottenbach, im Sommer dieses Jahres bereits Gold- und Silbermedaillengewinner an den Weltmeisterschaften in Dae-jeon City, erreichte im Papier-Präzisions-Schneiden den Bronzeplatz. Die auch von zahlreichen Wettkämpfenden aus den Nachbarländern

Dreimal Gold Steven Balestrea an der Swiss Wushu-Meisterschaft in Muri AG erfolgreich. Vor über 10 Jahren hat Steven Balestra mit Kung Fu begonnen. Damals ging er noch in die Oberstufe Bonstetten zur Schule. Seit seinem ersten Training ist viel Zeit vergangen und Schweiss geflossen. Zurzeit studiert der gelernte Elektroniker Biomedical Engineering an der Universität Bern und beginnt im Februar 2013 mit seiner Masterthesis. Während seiner ganzen Ausbildungszeit hat er jedoch immer Zeit gefunden um zu trainieren. 2004 hat er erstmals an einem internationalen Turnier in Warschau, Polen, teilgenommen. Danach war er längere Zeit wegen eines Snowboardunfalls verletzt und musste deshalb vor allem bei Wettkämpfen pausieren. Seit 2011 ist Steven wieder voll dabei und hat bereits an der Schweizer Meisterschaft 2011 in zwei Kategorien, «Traditionell mit Waffen» und «Pflichtformen ohne Waffen», den ersten Platz erreicht. 2012 hat er sich nun voll auf die traditionellen Stil konzentriert und ist mit zwei Shaolin-Formen ins Feld gezogen. Bereits an den Qualifikationsturnieren hat sich abgezeichnet, dass er gute Chancen auf weitere Titel haben könnte. Auch seine Schüler, die er jeweils am Freitag in Urdorf trainiert, konnten überzeugen, und sich mit ihren guten Leistungen an den drei Qualifikationsturnieren einen Startplatz an der SM sichern. Am vergangenen Sonntag, 11. November, sind nun Steven und vier seiner Schüler in den traditionellen Kategorien erfolgreich angetreten. Seine Schüler verbuchten 1.,2. und 3. Plätze während der Säuliämtler in seinen drei Kategorien Gold geholt hat.

Steven Balestra. (Bild zvg.)

der Schweiz bestrittenen Internationalen Schweizer Meisterschaften im luzernischen Meggen brachten den zahlreich aufmarschierten Zuschauern die faszinierende koreanische Schwertkampfkunst näher. Für die beiden Säuliämtler Carolyn Held und Michael Leiser waren sie eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihr Können weiter unter Beweis zu stellen. WM-Medaillengewinner Leiser war das Wettkampfglück am Wochenende zwar nicht gleichermassen hold, wie im vergangenen Sommer an der WM in Korea, dennoch zeigt er sich sehr zufrieden: «Die Tagesform ist mitentscheidend, aber die ersten Internationalen Schweizer Meisterschaften als Medaillengewinner abzuschliessen, ist auf jeden Fall ein erhebendes Gefühl.»

Gold im Formenlauf

Carolyn Held, Maschwanden, und Michael Leiser, Ottenbach, holten an den Internationalen Schweizer Meisterschaften in der koreanischen Schwertkampfkunst Haidong Gumdo gleich zwei Medaillen ins Säuliamt. (Bild kb.)

Die Maschwanderin Carolyn Held ihrerseits hatte die Weltmeisterschaften 2012 auslassen müssen; sie machte heuer den Lehrabschluss als BäckerKonditorin in der Bäckerei Iten, Knonau. Für die praktischen Prüfungsarbeiten wählte sie dabei das Thema Korea aus, zumal sie seit etlichen Jahren vom asiatischen Land, der Kultur und

den Menschen dort begeistert ist. «Ich mache seit drei Jahren Haidong Gumdo, weil die koreanische Schwertkampfkunst ein wunderbarer Sport für alle ist. Das haben auch die Schweizer Meisterschaften in Meggen gezeigt, wo das Altersspektrum der Teilnehmenden von acht Jahren bis über 50 Jahre reichte. Zudem verbindet Haidong Gumdo in einem grossen Team-Spirit und einer wunderbaren Gemeinsamkeit. Man ist eine Familie.» Ihre Goldmedaille im Formenlauf, dem «Ssangsoo Geombeob», hat die Maschwanderin mit grosser Dynamik, feiner Technik und hoher Präzision errungen. Bei der Königsdisziplin des Haidong Gumdo handelt es sich um einen Formenlauf ähnlich der Kata im Karate oder dem Pflichtprogramm der Eiskunstläufer, bei dem festgelegte Bewegungen ausgeführt werden. Es sind Drehungen, Sprünge, Rollen, tiefe und lange Schritte, sowie kurze Stellungen, die in den verschiedensten Abwehr- und Angriffsvarianten ausgeführt werden. Dabei wechseln sich schnelle, dynamische Phasen mit Augenblicken der Ruhe und Konzentration ab. (kb.)

Kampfkunst und mehr in Hausen SilatPlus hat auf dem Weisbrod-Areal eigene Räumlichkeiten bezogen Als Kunst der Selbstverteidigung wurde Perisai Diri entwickelt. Die grösste Schule dieser indonesischen Kampfsportart in der Schweiz befindet sich in Hausen. Auf dem Weisbrod-Areal hat SilatPlus eigene Räumlichkeiten bezogen. ................................................... von thomas stöckli Perisai Diri gibt es schon lange in Hausen: «Wir trainieren seit 20 Jahren», verrät Chantal Mattes. Während bisher in Turnhallen exerziert wurde, verfügt sie nun unter dem Namen SilatPlus über ein eigenes Zentrum für Kampfkunst und Bewegung, wo nebst Kampfkunst auch Zumba-Lektionen, Selbstverteidigung und verschiedene Fitness-Programme Platz finden. Das Perisai Diri steht allerdings im Vordergrund – und die Teilnehmerzahl an den Trainings habe sich mit den eigenen Räumlichkeiten mehr als verdoppelt, bestätigt Chantal Mattes: «Im Moment sind wir die grösste Perisai-DiriSchule in der Schweiz.» Am späten Freitagnachmittag läuft das Training mit den Jüngsten. «Versucht einander an der rechten Schulter zu berühren», leitet Chantal Mattes die Fünf- bis Achtjährigen im Aufwärm-Teil an. Später übt man Rollen, Kicks und Faustschläge. Mehr oder weniger hingebungsvoll interpretieren die Schüler anschliessend die Form des Wasserbüffels.

Chantal Mattes zeigt vor wie es geht. Ihre jungen Schüler schauen ganz genau hin. (Bilder Thomas Stöckli)

Wettkampftrainer an der WM Perisai Diri – oder auch Pencak Silat – ist eine indonesische Kampfkunst, vergleichbar etwa mit Kung Fu. Das Training fördert nicht nur Fitness und Beweglichkeit, sondern wirkt sich auch auf das Selbstbewusstsein aus. So lernen die Kampfschüler Grenzen zu setzen und Grenzen anderer zu erkennen. In Wettkämpfen messen sich die Sportler dann sowohl in rituellen Formen als auch im Zweikampf. Kraft ist dabei weniger entscheidend als Technik und Schnelligkeit. Im SilatPlus werden alle Altersstufen vom Kinder-

Kicken macht besonders Spass.

Der «Wasserbüffel».

garten-Kind bis zum Senior trainiert. Während bei Kindern bereits nach drei Trainings Fortschritte ersichtlich seien, so Chantal Mattes, müsse die Generation 60-plus erst noch ihre

Hemmschwelle überwinden, ehe die koordinativen Fähigkeiten zunehmen. Chantal Mattes hat sich in Pencak Silat bis zum 3. Dan hochgearbeitet. Die Trainer ihrer Kampfschule waren

früher alle als Schüler bei ihr. Und sie sind ihren Weg gegangen: Wettkampftrainer Michael Wirth etwa vertritt die Schweiz in den kommenden Tagen an der Weltmeisterschaft in Thailand.


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