088 2017

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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 88 I 171. Jahrgang I Dienstag, 14. November 2017

Schwarze Null

Spital-Abstimmung

Bei unverändertem Steuerfuss budgetiert Obfelden für 2018 ein Plus von 10 050 Franken. > Seite 3

Die Bonstetter entscheiden im März, ob sie das Spital Affoltern weiter mittragen wollen. > Seite 5

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Verbindende Klänge Drei Musiker aus drei Kulturen haben das «LaMarotte» mit Freude erfüllt. > Seite 7

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Kappeler Kriege Teil vier der Serie zum Jubiläum der Reformation widmet sich auch den Schlachten. > Seite 8

Ärzte und Patienten im Dilemma von «Wollen» und «Sein» Im Namen der Patienten – Ethik im Gesundheitswesen war Thema in Kappel Rund 200 Personen, vorwiegend aus Wirtschaft, Gesundheitswesen und Kirche, nahmen am vergangenen Mittwoch in Kappel an einem vom «Forum Kirche und Wirtschaft» organisierten Anlass teil. Viele Fragen wurden aufgeworfen und engagiert diskutiert. ................................................... von regula zellweger Verschiedene Interessengruppen nehmen Einfluss auf die Entscheide von Patienten und deren Angehörige. Viele Leute suchen im Krankheitsfall oft verzweifelt nach Orientierung in diesem Spannungsfeld der Meinungen, Wünsche und Diagnosen. Referentin

Nikola Biller-Adorno, Direktorin des Instituts für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte an der Universität Zürich und die Podiumsteilnehmenden plädierten für Transparenz und machten den Anwesenden Mut, sich eigenverantwortlich mittels Information Klarheit zu verschaffen und ihren Willen klar zu formulieren.

Verantwortungsgefühl ist gefragt Zwischen Über- und Unterversorgung die Grenze zu ziehen, ist für jeden Einzelnen nicht einfach. Die Meinungen, wo eine Grenze zu ziehen sei, ist individuell unterschiedlich. Die Bandbreite zwischen Patienten, die glauben, weil sie Krankenkassenprämien bezahlt haben, sich wie in einem Warenhaus bedienen zu können und

den Patienten, die bewusst die Kosten niedrig halten und nur im äussersten Notfall einen Arzt aufsuchen, ist riesig. Ärzten fällt es oft schwer, allzu begehrliche Patienten in die Schranken zu weisen, beispielsweise bei einem wenig gerechtfertigten Wunsch, sich krankschreiben zu lassen. Zudem gehen diese «Patienten» einfach zu einem anderen Arzt – was die Sache noch teurer macht.

Medizintechnik und Pharmaindustrie Oft wird der Medizintechnik und der Pharmaindustrie für die Kostenexplosion im Gesundheitswesen der schwarze Peter zugeschoben. Darum sollte es aber am vergangenen Mittwoch nicht gehen. Es wurde nach Lösungsansät-

zen gesucht. Patienten wurden aufgefordert, eine aktive Rolle in ihrer Gesundheitsvorsorge zu übernehmen. Nachdenklich wurde wohl jeder Besucher, als es darum ging, sich Gedanken darüber zu machen, wie man sein eigenes Leben zu Ende leben will. Und darüber mit seinen Nächsten zu sprechen, klar zu formulieren, wie der Wille ist. Denn allzu schnell kann man in eine Situation kommen, in der man weder die Möglichkeit noch die Zeit hat, seinen Willen kundzutun. Der Abend bewies, dass der Organisator des Anlasses, Christoph Balmer, mit seiner Behauptung richtiglag: «Eine spannende Veranstaltung zu einem Thema, das uns alle direkt oder indirekt betrifft.» ................................................... > Bericht auf Seite 5

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«Glencore-Gelder» Der Verein Knonaueramt solidarisch informiert über den Einsatz der Spenden. > Seite 10

Arbeitslosenquote bleibt stabil Im Oktober erhöhte sich die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich saisonal bedingt um 0,1 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Anders im Knonauer Amt: Hier waren drei Personen weniger als arbeitslos gemeldet. 758 Säuliämtler waren Ende Oktober bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren des Kantons Zürich arbeitslos gemeldet, drei weniger als im Vormonat. Während der Kanton eine leichte Gegenbewegung zum seit Anfang Jahr kontinuierlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen musste, blieb die Quote im Knonauer Amt stabil bei 2,6 % – dem zweittiefsten Wert im Kanton (nach Andelfingen). In den Wintermonaten dürfte die Arbeitslosigkeit allerdings auch hier saisonbedingt ansteigen. Für die kommenden Monate rechnet das Amt für Wirtschaft und Arbeit mit einem weiterhin moderaten Aufschwung. Die Dynamik am Zürcher Arbeitsmarkt bleibt verhalten und das Beschäftigungswachstum bescheiden. (tst.) anzeigen

Parteifest der SVP Bezirk Affoltern Am vergangenen Freitagabend feierte die SVP des Bezirkes Affoltern den hundertsten Geburtstag der Partei. Die Anwesenden wurden über die kommenden Gemeindewahlen informiert und durften einem prominenten Redner lauschen. Kantonsrat Martin Haab führte nach der Begrüssung von Bezirkspräsident Hans Finsler durch den Abend. Zu den rund 150 Gästen sprach Nationalrat Thomas Aeschi. Der einstige Bundesratskandidat und jetzige Anwärter als Fraktionschef in Bundesbern, erhielt von seinen Zuhörern grosse Aufmerksamkeit im Gemeindesaal in Kappel. Der eloquente Redner erklärte anhand verschiedener Beispiele aus dem Nationalrat «Warum es mehr SVP braucht», so lautete auch der Titel seiner Kurzansprache. Ein weiteres Hauptthema waren aber auch die im April des kommenden Jahres anstehenden Gemeindewahlen. Das bürgerliche Säuliamt erfährt durch den Rücktritt allein von sieben Gemeindepräsidenten einen eher aussergewöhnlichen Aderlass von politischen Entscheidungsträgern. Kantonsrat Haab stellte einige der zurücktretenden oder sich neu zur Verfügung stellenden Personen vor. Gleichzeitig forderte er die Gäste auf sich weiter tatkräftig in der Politik zu engagieren. Den unpolitischen und daher entspannten und gemütlichen Teil der Veranstaltung mit einem Raclette-Schmaus und einer Gratisverlosung von Goldvreneli umrahmte die Freudenberger Blasmusik. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 7

Bereits die Kelten feierten das Fest der Narren

Am 11.11., um 11.11 Uhr wurde der Fasnachtsbeginn zelebriert

Die Säuligugger orientierten ihr Kostüm am mexikanischen «Dia de los Muertos», dem Tag der Toten. (Bild sals) Mehrere hundert Schaulustige, Fasnachtsfreunde und Wochenmarkt-Besuchende versammelten sich am 11. November, um 11.11 Uhr auf der Oberen Bahnhofstrasse in Affoltern und feierten den Fasnachtsbeginn. Im Zentrum standen abwechselnde Auftritte der Säuligugger, der Güggel Gugger und der Vollgashöckler, der drei Säuliämtler Guggenmusiken.

Bereits die Kelten feierten imFrühjahr eine Art Fasnacht, um den Wechsel vom kalten Winterhalbjahr ins warme Sommerhalbjahr zu feiern. Weshalb der Fasnachtsbeginn heute auf den 11.11., um 11.11 Uhr fällt, hat verschiedene Hintergründe. Grundsätzlich ist die Fasnacht in unseren Breitengraden viel älter als Datum und Uhrzeit. Auch die Römer und spä-

ter die Christen nahmen das Fasnachtsbrauchtum in ihre Kultur auf, veränderten es und füllten es mit neuem Sinn. Da die 10 aufgrund der Gebote und die 12 aufgrund der Anzahl Apostel im christlichen Glauben mythische Zahlen sind, gilt die 11 als unbedeutende, närrische Zahl. (sals) ................................................... > Impressionen auf Seite 9


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