Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 87 I 171. Jahrgang I Freitag, 10. November 2017
Bedürfnisorientiert
Ertragsüberschuss
Die Gemeinde Aeugst führte einen Themenabend zur öffentlichen Lichtstrategie durch. > Seite 3
Mettmenstetten budgetiert für 2018 ein Plus von 263 400 Franken. > Seite 5
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Lichterzauber Stimmungsvolle RäbeliechtliUmzüge in Affoltern und Hausen. > Seite 7
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Fahrt im Vollrausch Das Obergericht bestätigt ein Urteil des Bezirksgerichts Affoltern vollumfänglich. > Seite 9
Den Kommandowechsel zelebriert An der Schlussübung der Feuerwehr Knonaueramt Süd drehte sich alles um Markus Tschan An der Schlussübung kommandierte Markus Tschan noch einmal jeden Zug seiner Feuerwehr. Am gemütlichen Teil in der leergeräumten Fahrzeughalle durfte er sich dann feiern lassen. Zum Jahreswechsel übernimmt Martin Pfister das Kommando. ................................................... von thomas stöckli 213 Jahre Feuerwehr-Erfahrung gehen der Feuerwehr Knonaueramt Süd Ende 2017 verloren. Auf 33 Jahre brachte es Werner Burkhard, Urs Gallmann und Franz Voser auf 32, Ernst Humbel auf 30. Am meisten gefeiert wurde allerdings Markus Tschan. Dieser ist immerhin seit 26 Jahren im Feuerwehrdienst, die letzten drei als Kommandant. Per Ende Jahr räumt er diesen Posten, der bisherige Ausbildungschef Martin Pfister übernimmt. Vizekommandant bleibt Stefan Kämpfer, Daniel Künzi rückt nach als Ausbildungschef. «Ich übergebe dir die Feuerwehr Knonaueramt Süd. Trag dieser Truppe Sorge, sie ist es wert.» Mit diesen Worten vom Vorgänger Ueli Vollenweider hatte Markus Tschan das Kommando 2014 übertragen bekommen. Nun wählte er dieselbe Botschaft, um es an Martin Pfister weiterzugeben. Rund 500 Mal sei Tschan in seiner Feuerwehrkarriere ausgerückt, verriet
Hoffnungsträger fürs Eidgenössische
Schwinger Marco Nägeli, der in Obfelden wohnt, hat eine sehr gute Saison hinter sich. Ein Grund für seine Steigerung: Seit bald drei Jahren trainiert er jeweils am Sonntagmorgen im sankt-gallischen Schänis in einer Gruppe mit Armon Orlik, 30-fachem Kranzgewinner und Schlussgangteilnehmer am Eidgenössischen in Estavayer-le-Lac. Am 6. Mai 2018 steigt in Hausen das Zürcher Kantonalschwingfest. Da möchte Nägeli natürlich schon mal eine «Duftmarke» setzen. Vom Eidgenössischen von 2019 in Zug will er dann einen eidgenössischen Kranz ins Säuliamt bringen. ................................................... > Bericht auf Seite 25
Insekten essen Lukas Böcker referierte in Affoltern über nachhaltige Nahrungsmittelproduktion. > Seite 11
Begegnungszone einrichten? 2011 hat Affoltern die Obere Bahnhofstrasse zur Begegnungszone erklärt. Bewohner der Mettmenstetter Pfruendmattstrasse wollen dies nun auch für ihr Quartier erreichen. «Wir sind der Meinung, dass dadurch die Lebensqualität aufgewertet wird, ohne jemanden bedeutend einzuschränken oder zu behindern», so die Initianten. Der Gemeinderat wird sich am 21. November mit dem Antrag beschäftigen. ................................................... > Bericht auf Seite 7
«Klanghotel» zum Vierten
Ein persönliches Feuerwehr-Pocket-Bike für Markus Tschan (2.v.r.). Seine Nachfolge als Kommandant tritt Martin Pfister (2.v.l.) an, Daniel Künzi (links) wird Ausbildungschef, Stefan Kämpfer (rechts) bleibt Vizekommandant. (Bild Thomas Stöckli) sein Stellvertreter Stefan Kämpfer und stellte klar, dass darunter auch sehr belastende Einsätze waren. Dabei war es dem Kommandanten eine Herzensangelegenheit, alle ihm anvertrauten Feuerwehrleute wieder gesund zurück zu ihren Familien zu bringen. Lob gab es auch von Marino Marchetto, Präsident der Feuerwehrkommission, und
Statthalter Claude Schmidt. Dieser charakterisierte Tschan als fokussiert, als Mann, der anpackt und sprichwörtlich durchs Feuer geht, der sich für Menschen einsetzt, die Hilfe brauchen. Das letzte Wort hatten dann die Feuerwehrkameraden. Ihre Grussbotschaften an «Küsu» wurden während
des Desserts an die Leinwand gebeamt. Zuvor durfte sich Markus Tschan noch über ein besonderes Abschiedsgeschenk freuen: Ein PocketBike in Feuerwehr-Lackierung mit seinem Namen und dem Logo der Feuerwehr Knonaueramt Süd. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 9
Musikcharts werden manipuliert Der Musikproduzent Raphael Räber über das System Musik
Marco Nägeli. (Bild Anja Bernhard)
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Für die Schweizer Musik SingleCharts werden ausschliesslich die Verkäufe der drei grössten Händler und der drei grössten Downloadportale gezählt. Mit diesem Wissen im Hintergrund, können Produzenten Popularität manipulieren. Alternative Musikstile schaffen es ganz selten in die Charts. ................................................... von salomon schneider Professioneller Musiker zu werden, ist der Traum unzähliger Schweizer Jugendlicher. Auch im Säuliamt produzieren dutzende Künstler Lieder aller musikalischer Richtungen. Da die Konkurrenz bei diesem Traumberuf viel grösser ist als bei den meisten anderen Berufen, schaffen nur die wenigsten den Durchbruch – höchstens beim Fussball gibt es noch eine vergleichbare Konkurrenzsituation für die beliebten Profiverträge. Denn Musiker, die qualitativ hochwertige Musik machen, gibt es unzählige.
Es gibt Erfolgsrezepte für Musiker Dabei kommt es auch nicht drauf an wie «gut» jemand ist, sondern primär, wie sich jemand gibt und wie gut sich dies bei den aktuellen Modeströmungen verkaufen lässt. Dem Management kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Der Mettmenstetter Reggae-Musiker und Produzent Raphael Räber weiss: «Wer populäre Stilrichtungen wie Mundartrock, Techno oder Hip Hop mit Schlager verbindet, spricht mehrere Kundensegmente gleichzeitig an und hat hohe Erfolgschancen. Wenn grosse Produzenten bei einer Band solches Potenzial sehen, ist es üblich, sich über Onlineportale in die Charts einzukaufen. Zum richtigen Zeitpunkt kann man mit 50 000 Franken eine Nummer-Eins-Platzierung erkaufen.» Dieser «Überraschungshit» werde dann auf allen populären Musikkanälen gespielt. Durch gezielte Promotionsaktionen, Homestories und Auftritte könne die Eintagsfliege durchaus zum Dauerbrenner werden. «So spielt sich das investierte Geld wieder ein und bei der nächsten Plattentaufe
oder dem nächsten Single-Release wissen die Medien bereits, dass es sich um Stars handelt und berichten. Man muss dann nur noch wenig nachhelfen, kontinuierlich Geschichten mit Nachrichtenwert anbieten und sein Privatleben mit der Öffentlichkeit teilen und es kann sich eine langjährige Erfolgsgeschichte entwickeln.»
Die Marktlogik der Musikbranche Unabhängige Bands schaffen den Weg in die Charts nur ganz selten. Sie verkaufen einen Grossteil ihrer Alben an Konzerten. Wer pro Woche zwei Konzerte gibt, verkauft schnell hunderte CDs. In die Charts schafft man es mit Direktmarketing aber nicht und auch von der Suisa – der Schweizer Genossenschaft der Urheber und Verleger von Musik, die Gebühren für das Abspielen von Musik erhebt und an Künstler rückvergütet – sehen sie nie viel. Wer von der Musik leben will, dem bleibt nicht viel anderes übrig, als sich der Marktlogik der Grosshändler und Grosslabels anzupassen. ................................................... > Bericht auf Seite 10
Das mit viel Experimentellem gespickte Kulturprogramm «Klanghotel Rössli» in Mettmenstetten geht im Januar 2018 zum vierten Mal über die Bühne. Kernpunkt bildet auch in diesem Jahr die Verbindung von Kunstschaffenden aus diversen Bereichen, diesmal allerdings zur Hauptsache im Saal. ................................................... > Bericht auf Seite 13 anzeigen