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aus dem bezirk affoltern I Nr. 77 I 170. Jahrgang I Dienstag, 27. September 2016

Neuer Gemeinderat

Junger Brandstifter

Mit 149 von insgesamt 158 Stimmen wurde Michael Schuler in Maschwanden gewählt. > Seite 3

Ein 20-Jähriger hat seine Exfreundin massiv bedroht und einen Brand gelegt. > Seite 5

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Moderner Sportplatz Die neue Anlage im «Schachen», Hedingen wurde am Freitag eingeweiht. > Seite 7

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60 Stände Der traditionelle Wettswiler Herbschtmäärt hat am Sonntag viel Publikum angezogen. > Seite 9

Tolle Sache oder «Luxusprojekt»? Jonenbach in Rifferswil: Kanton plant Revitalisierung und Hochwasserschutz Der Jonenbach soll vor Rifferswil renaturiert und im Dorf der Hochwasserschutz verstärkt werden. Die Massnahmen im Offenland, für die mehr als zwei Hektaren Landwirtschaftsland benötigt werden, stossen auf Kritik, wie die Info-Veranstaltung vom Donnerstag offenbarte. ................................................... von werner schneiter Zusammen mit der Gemeinde Rifferswil und dem beauftragten Affoltemer Ingenieurbüro gpw präsentierte die Abteilung Wasserbau des Awel (kantonales Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft) am vergangenen Donnerstag in der «Engelscheune» eine Art Vorstudie mit Lösungsvarianten für Massnahmen ausserhalb und innerhalb des Dorfes. Auslöser dazu bildeten Hochwasser der vergangenen Jahre, keine gravierenden zwar, aber doch solche, die – wie letztmals im Jahr 2012 – Schäden verursachten. Bachumgestaltungen ausserhalb des Siedlungsgebietes und Hochwasserschutzmassnahmen im Dorf bezeichnete Awel-Vertreter Matthias Oplatka als eine «gemeinsame Reise» und als mehrjährigen Prozess, der sich in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung formen muss. «Begleiten Sie diesen Prozess», forderte er die Teilnehmenden der Info-Veranstaltung auf und liess dabei einen Flipchart aufstel-

len, der sich im Laufe der Veranstaltung mit Ideen, aber auch mit Einwänden füllte. Pascal Sieber, ebenfalls vom Awel, strich heraus, dass sich das Vorhaben in Rifferswil auf Planungen und Gesetzesvorlagen des Kantons stützt und auf vielen komplexen Faktoren beruht. Er machte auch klar, dass Massnahmen am Jonenbach auf der Prioritätenliste der über 150 Projekte im Kanton Zürich weit oben stehen – und der Bach in seinem offenen Verlauf vor Rifferswil wieder ein Stück weit in die Vergangenheit zurückversetzt werden soll, als er noch durch grosse Riedflächen floss. Aufwertung, naturnahe Vegetation, Erholungsraum – so lauten die Zauberworte des Kantons. Herausgestrichen wurden die ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gründe eines Hochwasserschutzes und einer Revitalisierung, die Vernetzung, die Stärkung der Biodiversität und die Schaffung neuer Erholungsräume. An der Info-Veranstaltung wurde dies anhand eines Films mit einigen Beispielen im Kanton Zürich veranschaulicht, so unter anderem mit Massnahmen am Hofibach zwischen Hedingen und Zwillikon oder an der Reppisch, wo mit dem Zurück zum natürlichen Bachverlauf unter anderem der Biodiversität und dem Hochwasserschutz gedient wurde. Auch der Hinweis, dass sich im Kanton Zürich von 3600 Fliessgewässern heute rund die Hälfte in schlechtem Zustand befindet und gemäss kan-

tonaler Planung in den nächsten Jahren rund 400 km revitalisiert werden sollen, fehlte nicht.

Durchleiten und Objektschutz Michael Nanz vom Ingenieurbüro gpw in Affoltern betonte, dass derzeit in einer Art Vorstudien erste Lösungsansätze vorliegen und innerhalb des Dorfes Rifferswil Hochwasserschutzmassnahmen geplant sind, die einem 100-jährigen Ereignis entsprechen. Von den drei erörterten Varianten wird jene als beste erachtet, bei der das Optimieren des Wasserdurchleitens und Objektschutz im Vordergrund stehen. Gemäss «ersten Ideen» soll zum Beispiel bei der Tränkegasse ein breiteres Bachbett erstellt und ein Weg umgelegt werden, das Ufer mit Steinblöcken und Strauchgruppen sowie mit Spielelementen für Kinder versehen werden. Bei der Brücke Hauser-/Mettmenstetterstrasse stellt sich die Frage eines Brückenersatzes, einer Bachabsenkung und Bachverbreiterung, angereichert durch Ruhebänke und neue Bäume. Dazu soll bis in den Bereich des Dorfplatzes die Bachsole mit einfachen Massnahmen abwechslungsreicher gestaltet werden. Bestehende Ufermauern will man im Dienste des Objektschutzes unter die Lupe nehmen und wo nötig sanieren. Entscheidend die Frage, ob beim Dorfplatz die Brückenplatte angehoben werden und die Bachsole abgesenkt werden soll, damit der Durchlauf bei Hochwasser

verbessert werden kann. Noch vage Ideen bestehen auch für Massnahmen, die vom Dorfplatz (Engelscheune) bis in den Bereich des Schulhauses für möglich gehalten werden: Längsverbau entfernen, bachtypische Pflanzen ansiedeln und ein Erlebnisbereich für Schulkinder. Im Offenland bis zur Kappelerstrasse, unmittelbar an der Grenze zu Kappel, stehen ein Bachverlauf mit mäandriertem Bachverlauf und naturnaher Vegetation im Vordergrund. Dazu soll ein Gewässerraum im Landwirtschaftsgebiet ausgeschieden werden, der zwischen 27 und 50 Meter breit ist. Die durchschnittliche Breite beträgt 32 Meter, diejenige im Dorf übrigens 18,5 Meter. Auf dem neu ausgeschiedenen, in Ökoflächen umgewandelten Gebiet, auf dem weder Dünger noch Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, sollen neue Bäume und Sträucher angepflanzt werden sowie Sitzbänke und Feuerstellen entstehen. Es dürften keine neuen Anlagen erstellt werden, immerhin so viel: Bestehende Gebäude und Anlagen haben eine Bestandesgarantie. Gemäss einer ersten Schätzung wurden für Revitalisierung und Hochwasserschutz Kosten von 4,6 Mio. Franken errechnet. An der Orientierungsversammlung gab der Verbrauch von Landwirtschaftsland für die Revitalisierung Anlass zu Kritik. Aber es gab auch volle Zustimmung. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 6

Chilbiwochenende im Säuliamt

Knapp verloren

Wilde Bahnen und Sonnenschein lockten die Massen an

In einem temporeichen, guten 1.-LigaSpiel unterliegt der FCWB dem Nachwuchs des Grasshopper Clubs mit 0:1. Kurz nach der Pause in Rückstand geraten, verstanden es die Ämtler, grossen Druck auf das GC-Tor aufzubauen. Die junge GC-Abwehr erstickte diese Bemühungen allerdings vor dem eigenen Strafraum. So wurde der Einsatz des FCWB nicht belohnt und der GCNachwuchs konnte drei Punkte aus dem Säuliamt entführen. ................................................... > Bericht auf Seite 21

Mit dem vergangenen Wochenende erreichte die Chilbisaison einen Höhepunkt. Mit Hedingen, Rifferswil und Mettmenstetten feierten drei Gemeinden im Amt ihre Chilbi. ................................................... von andrea bolliger Die Chilbi ist eine ideale Gelegenheit, seine Mitbewohner einmal ausserhalb des Dorfladens und der Post zu treffen. Bei schönem Wetter wie dies am Wochenende vom 24. und 25. September herrschte, ging dieses Konzept auf. Nur am Samstagmorgen war es noch neblig und unfreundlich. Am Nachmittag und am Sonntag strahlte die Sonne mit den Kinderaugen um die Wette. Die zahlreichen Attraktionen und Verpflegungsstände luden zum Verweilen ein. Auch die Nachtschwärmer kamen für einmal vor der Haustüre auf ihre Kosten. Die gut besuchten Anlässe bescherten den Vereinen einen Zustupf. ................................................... > Bericht Seite 9

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Vierteljahrhundert Das Team Training in Hedingen feiert 2016 sein 25-jähriges Bestehen. > Seite 13

Es können nicht alle zufrieden sein Am Mittwoch fand ein Informationsabend des Gewerbeverbandes des Bezirks Affoltern zum Thema Auftragsvergabe durch Gemeinden statt. Die öffentliche Hand vergibt jährlich Aufträge in der Höhe von rund 40 Millionen Franken an die Privatwirtschaft. Während es früher wenige Regeln für die öffentliche Auftragsvergabe gab, wurde in den 1990er-Jahren damit angefangen, dem öffentlichen Beschaffungswesen einen klaren gesetzlichen Rahmen zu geben. Dieser wurde mit der Zeit immer stärker differenziert und wird bis heute immer wieder angepasst und ausgeweitet. Grundsätzlich geht es bei der Vergabe öffentlicher Aufträge darum, dass jeder Gewerbetreibende eine Chance auf den Auftrag hat und die öffentliche Hand möglichst preiswerte Leistungen erhält. Da jedoch jeder Auftrag immer nur einmal vergeben werden kann, entstehen immer wieder Missstimmungen. Während es heute möglich ist, bei missbräuchlicher Vergabepraxis vor Gericht zu ziehen, hat die neue Rechtssicherheit auch einen Preis: es entsteht erheblicher Mehraufwand für Gemeinden und Gewerbe. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 7

anzeigen

Schweizer Meister mit dem Team

Die «Ranger»-Bahn sorgte für Höhenflüge bei den Besuchern. (Bild Andrea Bolliger)

Zusammen mit seinen Kameraden vom Kanton Aargau hat der Obfelder Michael Meier die Schweizer Mannschaftsmeisterschaften im Kunstturnen gewonnen. Dabei steckte das Team die Ausfälle der beiden Olympiaturner Hegi und Baumann weg. Die Entscheidung fiel erst am letzten Gerät: Unter Führung von Michael Meier gelangen am Boden alle Übungen. ................................................... > Bericht auf Seite 23

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