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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 71 I 171. Jahrgang I Freitag, 15. September 2017

«Eindringlinge»

Keine weitere Amtszeit Spitzige Pointen

Gross angelegte Aktion gegen Neophyten vom Türlersee bis nach Birmensdorf. > Seite 3

Die Obfelder Gemeinderäte Franz Müller und Christian Kägi treten zurück. > Seite 5

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Ralf Schlatter las in Affoltern aus seinem neuen Roman «Steingrubers Jahr». > Seite 7

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Dirndl und Lederhosen Tage des Denkmals -

Der «Anzeiger» geht dem Trend zu Oktoberfesten auf den Grund. > Seite 9

«Am Grundversorgungs-Auftrag vorbeireglementiert» Zürcher Spitalliste: Spital Affoltern kämpft um Hüft- und Knieprothesen-Eingriffe Wenn es nach der Gesundheitsdirektion geht, werden in Affoltern ab 2019 keine Hüftund Knieprothesen mehr eingesetzt. «Mit grosser Wahrscheinlichkeit» werde man dagegen rekurrieren, so Spitaldirektor Michael Buik. ................................................... von thomas stöckli Mit steigender Routine steigt die Qualität der Behandlung und sinkt das Risiko, dass Fehler passieren. Das hat die Gesundheitsdirektion dazu bewogen, für einzelne spezialisierte medizinische Eingriffe Mindestfallzahlen einzuführen. Die Beschränkungen werden nun ausgedehnt auf Standardeingriffe wie das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks. Diese Entwicklung

trifft die Regionalspitäler, so auch das Spital Affoltern. «Für uns ist das ein klarer Wettbewerbsnachteil», so Spitaldirektor Michael Buik. Geht es nach der neuen Spitalliste, Spitaldirektor welche die GesundMichael Buik. heitsdirektion vor (Bild zvg.) zwei Wochen publiziert hat, fallen für das Spital Affoltern per Ende 2018 fünf Leistungsgruppen weg: Schild- und Nebenschilddrüsenchirurgie, neue Hüftprothesen, neue Knieprothesen, Auswechslung von Hüft- und Knieprothesen sowie Brustkrebsoperationen. «Hier wird am Grundversorgungs-Auftrag vorbeireglementiert, an den

Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigeplant», findet Buik.

Mit Kooperationen die erforderlichen Fallzahlen erreichen Besonders bei den prothesischen Eingriffen sei der Bedarf im Bezirk gross. Entsprechend häufig und zuverlässig werden sie auch vom erfahrenen Belegarzt durchgeführt. Und nicht zuletzt seien die orthopädischen Eingriffe fürs Spital Affoltern auch betriebswirtschaftlich ein Faktor: «Wenn man eine wichtige Grösse aus einem schon eingeschränkten Katalog herauszieht, wird es schwierig», so der Spitaldirektor. Selbst aus Kostengründen macht die sich abzeichnende Zentralisierung wenig Sinn, fällt doch die gleiche Leistung in einem Universitätsspital deutlich teurer aus als in einem Regionalspital.

Bis zum 4. Oktober haben die Spitäler nun Zeit, die neue Spitalliste anzufechten. Das Spital Affoltern werde das «mit grosser Wahrscheinlichkeit» auch tun, verrät Michael Buik, auch wenn der definitive Entscheid noch nicht gefällt wurde. Um ihren Bedürfnissen mehr Gewicht zu verleihen, haben sich die Regionalspitäler bereits vorgängig zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen und ihre Bedürfnisse mitgeteilt. Das grosse Ziel: den GrundversorgungsAuftrag zu erhalten. «Das ist es, was am meisten gewünscht wird in der Bevölkerung», weiss Michael Buik. In der Zwischenzeit will das Spital Affoltern nicht nur auf ein Einlenken von Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger hoffen, sondern daran arbeiten, mit Kooperationen die erforderlichen Fallzahlen doch noch zu erreichen.

Der Verein «Historisches Kleinkraftwerk» hat in Ottenbach empfangen. > Seite 11

Ein Ämtler Rektor für die Kanti Enge Moritz Spillmann, SP-Kantonsrat aus Ottenbach, leitet ab Frühling 2018 die Kantonsschule Enge in Zürich. Der Zürcher Regierungsrat hat Moritz Spillmann zum neuen Rektor der Kantonsschule Enge ernannt. Er wird im kommenden Frühling Nachfolger von Christoph Wittmer, berichtet der «Tages- Moritz Spillmann Anzeiger». Moritz wird Kanti-Rektor. Spillmann unter- (Archivbild) richtet an der Kantonsschule Zofingen (AG) Geschichte und präsidiert im Kantonsrat die Kommission für Bildung und Kultur. Die Kantonsschule Enge zählt zu den grössten Mittelschulen des Kantons Zürich. In ihr bilden über 100 Lehrkräfte rund 1000 Schülerinnen und Schüler aus – im wirtschaftlichrechtlichen oder neusprachlichen Maturitätsprofil sowie in der berufsorientierten Handelsmittelschule. (tst.) anzeigen

«Mitenand» für Ämtler Familien Unter dem Titel «Mitenand» starten verschiedene reformierte Kirchen aus dem Bezirk Affoltern ein innovatives Projekt. Ziel ist es, junge Familien in anspruchsvollen Situationen zu entlasten, indem ihnen Freiwillige als Ersatzgrosi oder Ersatzgötti zur Seite gestellt werden. Das Angebot ist für die Familien kostenlos. Die Bezugspersonen engagieren sich ehrenamtlich, haben aber Anrecht auf Spesenentschädigung. Der Einsatz dauert nur so lange, wie beide Seiten es wünschen. ................................................... > Bericht auf Seite 5

170 Kilometer zu Fuss, ohne Pause Bei Ultramarathons wie der Ultra Tour Monte Rosa, die zu weiten Teilen hochalpin rund um das Monte-RosaMassiv führt, hilft kein Doping. Denn keine leistungssteigernde Substanz kann Gelenke und Muskeln auf solche Strapazen vorbereiten und auch Schmerzmittel helfen nicht, denn wer seinen Körper während des Wettkampfs nicht spürt, gefährdet sich massiv. Das einzige was hilft, ist jahrelanges, intensives Training. Der Aeugster Ultramarathonspezialist Adrian Brennwald hat vergangene Woche die 170 Kilometer an der SchweizerischItalienischen Grenze unter die Füsse genommen und sich trotz Schwierigkeiten bis ins Ziel gekämpft – in unter 32 Stunden. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 25

«Autobahnsperrung» auf dem Flugfeld Freiwillige Feuerwehr Zug übte auf dem Hausemer Flugplatz Am Mittwochabend hat das Verkehrskorps der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug erstmals eine Autobahn-Teilsperrung auf dem Flugplatz Hausen geübt. Ein geschlossenes Flugfeld sei die ideale Übungsanlage, erklärte Kommandant Richi Trinkler. Mittwochabend, kurz nach 18 Uhr. Albert Moroff, der Leiter des Flugplatzes Hausen-Oberamt, fährt vor und begibt sich zum Einsatzgebäude des Kleinflugplatzes. Am Ohr hat er ein Funkgerät. Kurze Zeit später landet ein Motorflugzeug. Moroff schaut in den Himmel, wo sich bei leichtem Föhn letzte Wolkenfetzen auflösen. Die Sonne steht flach über dem Hori-

zont und taucht das Flugfeld in warmes Abendlicht. Dann stellt Moroff das Flugkreuz auf «Flugplatz geschlossen», denn er erwartet noch seltene Gäste, die sich kurz vor sieben gleich in einer ganzen Karawane auf der Zufahrtsstrasse ankündigen. Es ist das Verkehrskorps der freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zug, die in Hausen auf dem Flugfeld erstmals eine Strassen-Teilsperrung einer Autobahn üben will. Wagen um Wagen fährt vor. Der Einsatzleiter, Oberleutnant Richi Trinkler, schart seine Mannschaft für eine erste Befehlsausgabe um sich. Kurz darauf fahren die Einsatzwagen mit eingeschalteten Warnlichtern aufs Flugfeld und markieren eine Fahrbahnverengung.

«Wir haben ein Sicherheitskonzept für die Notsignalisation, die auf der Autobahn natürlich sehr weitläufig ist. Man muss die ersten Warnschilder für eine Fahrbahnverengung mit Geschwindigkeitsreduktion bereits einen Kilometer vor dem Einsatzort aufstellen und dann noch weitere Male wiederholen. Einmal im Jahr dürfen wir das auf der Nationalstrasse üben, wo es natürlich viel gefährlicher und weniger effizient ist», erklärte Trinkler. Auf dem Flugplatz könne man mit dem Rückzug etwas schummeln und viel Zeit sparen, da es keinen Verkehr habe. Das ermögliche, dass die Übung mehrmals durchgespielt werden könne und auch wirklich alle im Team mindestens einmal an die Reihe kommen. (map.)

500 37 Für einmal hat das Verkehrskorps der freiwilligen Feuerwehr Zug das Kommando auf dem Flugplatz Hausen. (Bild Martin Platter)

9 771661 391004


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071 2017 by AZ-Anzeiger - Issuu