Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 678 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 69 I 170. Jahrgang I Dienstag, 30. August 2016
Schulhaus-Einweihung «Quali-Star» Das frisch sanierte Ennetgraben in Affoltern präsentiert sich der Bevölkerung. > Seite 3
Die Gemeinde Bonstetten wird erneut für ihre Grundbildung ausgezeichnet. > Seite 5
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Grossaufgebot Kantonsübergreifende Chemiewehrübung in Ebertswil. > Seite 8
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Besucherrekord Das Hausemer Rampe Open Air wurde erstmals zweitägig ausgetragen. > Seite 8
Mehr Nachtruhe für Bonstettens Kirchenglocken Verschiebung des Frühgeläuts und Verzicht auf nächtlichen Viertelstundenschlag In Bonstetten wird das Frühgeläut der reformierten Kirche ab Mitte September von 6 auf 7 Uhr verschoben und zwischen 22 und 7 Uhr auf den Viertelstundenschlag verzichtet. Mit diesem Kompromiss ist Kläger Benedikt Pöschel einverstanden. ................................................... von werner schneiter Nächtlicher Glockenschlag ist in verschiedenen Gemeinden des Kantons Zürich ein Thema und beschäftigt Gerichte, zuletzt auch in Wädenswil. In Bonstetten kam es im Oktober 2014 auf die Agenda, als der reformierten Kirchenpflege ein «Antrag zur Nachtruhe der Kirchenglocken von 22 bis 7 Uhr» zuging – ein Begehren, das damals von 270 Einwohnern unterzeichnet wurde. Unter dem Titel «Podium unter dem Glockenturm» organisierte die Kirchenpflege ein überkonfessionelles Podium. Die Veranstaltung stiess auf grosses Interesse, zeigte aber, dass eine grosse Mehrheit nichts ändern wollte an der bestehenden Regelung, die in der sogenannten Läutordnung verankert ist. Und auch kurze Zeit später, im Rahmen einer Konsultativabstimmung an der Kirchgemeindeversammlung, sprach sich eine grosse Mehrheit der rund 80 Anwesenden für die Beibehaltung des aktuellen Zustandes aus. Der damalige Tenor: Das Ertönen von Kirchenglocken ist eine ural-
te Tradition, auf die man nicht verzichten will – und Glocken verursachen keinen Lärm. Für den ehemaligen Gemeinderat Benedikt Pöschel wären der vielen Unterschriften wegen gleichwohl Massnahmen gegen diese «nächtliche Ruhestörung» angezeigt gewesen. «Andere haben über Betroffene entschieden», sagte er damals gegenüber dem «Anzeiger» und stellte dabei den Nutzen eines nächtlichen Glockenschlages infrage – auch mit dem Argument, dass Glocken als Zeitangabe keine kirchliche Notwendigkeit darstellten.
«Erhebliche Störung» Weil es sich nicht um ein kultisches, sondern politisches Geläut handelt, verlangte Kläger Pöschel via Gemeinderat die Durchführung von Lärmmessungen. Diese wurden im Winter 2015/16 veranlasst. Sie ergaben, dass nachts teilweise eine erhebliche Störung durch die Zeitschläge und durch das Frühgeläut vorliegen. Eine erhebliche Störung lasse sich verhindern, wenn nachts eine Reduktion um zirka 22 Dezibel vorgenommen werde, bei gekippten Fenstern eine solche um zirka 12 Dezibel. Auch durch den Verzicht auf den Viertelstundenschlag könne eine erhebliche Störung verhindert werden, heisst es im Gutachten. Die vorgeschlagenen technischen Lärmschutzmassnahmen – leisere Glocken oder Glockenklöppel, Isolation des Glockenturms – kommen weder für Gemeinderat noch für die Kirchen-
pflege infrage. Auch aus Kostengründen. Stattdessen haben sich die beiden Behörden nun kürzlich geeinigt, das Frühgeläut von 6 auf 7 Uhr zu verschieben und zwischen 22 und 7 Uhr auf den Viertelstundenschlag zu verzichten. Laut Kirchenpflegepräsident Rolf Werner wird die Läutordnung auf Mitte September 2016 entsprechend geändert. Seine Ausführungen lassen allerdings darauf schliessen, dass dies «schweren Herzens» geschieht.
Die RFO Albis übte ein Szenario, wie es vergangene Woche in Italien eingetroffen ist. > Seite 9
Affoltern künftig Einheitsgemeinde? Primarschulpflege und Gemeinderat Affoltern am Albis haben entschieden, einen Zusammenschluss der beiden Gemeinden zu prüfen. Der Zusammenschluss mit der Sekundarschulgemeinde Affoltern/Aeugst wird derzeit nicht behandelt, damit das Projekt überschaubar bleibt. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Die Kirschessigfliege ist dieses Jahr besonders aktiv. Sie hat schon viele Obstund Beerenernten beeinträchtigt und zum Teil vernichtet. Der Schutz durch Einnetzung von Niederstammkulturen zeigt guten Erfolg, eine Massnahme, die an Hochstammbäumen nicht durchführbar ist. Werden die blühenden Chriesibäume in unserer Region langsam verschwinden? (mvm) ................................................... > Bericht auf Seite 5
In Bonstetten ertönt das Frühgeläut der reformierten Kirche ab Mitte September erst um 7 Uhr. Zwischen 22 und 7 Uhr wird auf den Viertelstundenschlag verzichtet. (Bild Werner Schneiter) seine Lärmklage zurückgezogen und bezeichnet die angekündigten Änderungen als «Schritt in die richtige Richtung» und als «weiteren Schritt zu einem modernen Bonstetten, der eventuell richtungsweisend ist für andere Ämtler Gemeinden.» Überrascht zeigt sich Pöschel vom Umstand, dass nun die Änderung plötzlich möglich ist und zuvor nicht.
Neuer Streckenrekord am Türlerseelauf
Allein auf weiter Flur: Dem horrenden Tempo von Fikru Salale konnte keiner folgen. (Bild PPR/Matthew Anderson)
Wenn die Erde bebt
In Gefahr: Ämtler Obstkulturen
«Geläute ist Kulturgut» Werner macht keinen Hehl daraus, dass er diese Einschränkung nicht gut findet. «Geläute ist für mich Kulturgut, das nichts mit Religion, aber sehr viel mit Tradition zu tun hat. Es ist ein bürgerliches Läuten», sagt der Kirchenpflegepräsident. Schade finde er ausserdem, dass das Gutachten vom Gemeinderat direkt dem Kläger zugestellt wurde, nicht aber der Kirchenpflege. Die Kirchgemeinde sei immerhin die Besitzerin des Turms … «Deshalb haben wir eine Sitzung mit dem Gemeinderat verlangt und sind uns schliesslich einig geworden – auch, weil wir keine gerichtliche Auseinandersetzung wollen», hält Rolf Werner fest. Das will auch die Gemeinde nicht. «Wir haben uns beim Entscheid auf einschlägige Bundesgerichtsurteile gestützt, bei denen Viertelstundenschläge nicht mehr toleriert werden», sagt Gemeinderat Claude Wuillemin. Mit diesem Kompromiss kann Kläger Benedikt Pöschel leben. Er hat
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Nichts deutete auf einen neuen Streckenrekord hin, zu hoch waren die Temperaturen. Doch Fikru Salale störte das nicht. Unbeirrt lief er ein starkes Rennen und verbesserte den Streckenrekord aus dem Jahre 2014 um mehr als eine Minute. Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit der Sieger nach beschwerlichen 14,1 km ins Ziel auf der Butzenstrasse in Affoltern einlief. Die nächsten Verfolger und Mitfavoriten Estefanus Hailemichael und Christian Mathys hatten nicht den Hauch einer Chance gegen den entfesselten Salale. Sie folgten mit über 2 respektive 3 Minuten Rückstand. Auch die Siegerin des Frauenrennens war klar überlegen. Susanne Rüegger gewann in einer Zeit von 54:08.4 vor Alexandra Schaller, Zürich und Simone Hegner aus Bern. Bei den Frauen blieb der Streckenrekord unangetastet. Der 9. Türlerseelauf lockte rund 550 Läuferinnen und Läufer an den Start. (hpf) ................................................... > Bericht auf Seite 17
FCWB beendet Torflaute Nach zuletzt drei Niederlagen und nur einem erzielten Tor glückte dem FC Wettswil-Bonstetten (1. Liga) der erste Saisonsieg. Beim 2:1 gegen Seuzach sahen die Zuschauer trotz brütender Hitze ein attraktives Spiel mit zahlreichen Strafraumszenen. David Blumer beendete die Torflaute der Rotschwarzen mit einem gezielten Kopfball in die hohe Ecke (25. Minute), später doppelte Jeff Le Bigonsan spektakulär nach, als er den Ball mittels Fallrückzieher ins Winterthurer Tor drosch. Ein Gegentreffer brachte den FCWB nochmals in Nöte, der verdiente Sieg war ihm aber nicht mehr zu nehmen. (kakö) ................................................... > Bericht auf Seite 17 anzeigen
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