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Zwischenfall in Hausen

Ein 16-jähriger Angolaner ist nach einer Attacke auf eine Betreuerin im Albisbrunn von der Polizei festgenommen worden Seite 3

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Von einer Hand in die andere

Andreas Häberling übergab den Jusa-Kelch an Adi Gallmann und damit auch das Präsidium der Jungunternehmer Säuliamt. Seite 9

Anwohner und Gemeinde wollen

den Fussgängerstreifen zurück

Sicherheit im Oberdorf von Mettmenstetten ist nach der Entfernung gefährdet

Marianne Voss

Wenn es um Entscheide vonseiten kantonaler Behörden geht, mahlen die Mühlen meistens langsam. Beim Fussgängerstreifen im Oberdorf in Mettmenstetten ging es aber ganz schnell. Ende April war er plötzlich wegradiert

Über die Strasse ohne Zebrastreifen Wer zu Fuss von der Leigrüppenstrasse her kommt, hat keine andere Wahl, als die Albisstrasse an dieser Stelle zu überqueren. Das Trottoir endet nach der Bushaltestelle. Was tun die Anwohnenden nun? Nichts Neues Sie passieren die viel befahrene Albisstrasse wie bisher, einfach nicht mehr auf dem Fussgängerstreifen. Franziska Sykora wohnt im Oberdorf und kann das täglich beobachten. «Die jungen Menschen eilen schnell über die Strasse, die älteren langsam, unsicher und vorsichtig.» Eines ist für sie klar: «Kein Fussgängerstreifen ist gefährlicher als ein gefährlicher Streifen »

Unzählige Hürden

Das kantonale Tiefbauamt hatte den Übergang als gefährlich eingestuft, da er für Autofahrende von unten durch die Kurve zu knapp sichtbar ist Zudem stellt die Bushaltestelle eine weitere Gefahrenquelle dar denn Aussteigende können hinter dem Bus auf dem Streifen die Strasse betreten Dennoch war der Fussgängerstreifen immer da. Warum verschwand er? Das habe damit zu tun, dass die Amtsstellen durch die Baustelle und die vorübergehende Verlegung der Bushaltestelle den Blick auf die Vorschriften und Standards gerichtet und diese angepasst hätten, erklärt Gemeinderat Jürg Meili. Im Zuge der Rückführung der Bushaltestelle an ihren ursprünglichen Ort wurde der Fuss-

Flurina Rigling an den Paralympics

An den Olympischen Spielen, die am 26. Juli in Paris beginnen, wird keine Sportlerin und kein Sportler aus dem Säuliamt vertreten sein. Doch an den Paralympics kurz danach tritt eine in der Region bekannte Sportlerin an: die vierfache Welt- und Europameisterin im Para-Radrennfahren Flurina Rigling aus Hedingen. Sie ist überdies WeltcupGesamtsiegerin 2024. Nur olympische Medaillen besitzt sie noch keine – weil sie bisher noch nie an Paralympischen Spielen teilgenommen hat. Gegenüber dem «Anzeiger» erzählt sie von ihren Erwartungen und dem Druck, den sie aushalten muss Sie verrät ausserdem, was es mit ihren Spezialschuhen aus dem 3D-Drucker auf sich hat (red)

gängerstreifen also vorschriftsgemäss aufgehoben Der verschwundene Fussgängerstreifen und die verschlechterte Sicherheit beschäftigen viele Menschen in Mettmenstetten. Anwohnende reichten Ende Mai eine Petition mit 488 Unterschriften ein. Sie forderten eine entschiedene Intervention des Gemeinderates beim Kanton für eine bessere Fussgängersicherheit. Der Gemeinderat versteht das Anliegen. Da es sich um eine Kantonsstrasse handelt, hat er aber keine Entscheidungsbefugnis Anfang dieses Monats organisierte der Gemeinderat aber einen runden Tisch mit Vertretern des kantonalen Tiefbauamts der Kantonspolizei und den Petitionärinnen. Es wurden Verbesserungsideen diskutiert, doch es zeigte sich, dass einer Umsetzung unzählige Hürden im Weg stehen. Eine Lösung für

die Situation könnte Jahre dauern. Da durch die Aufhebung des Zebrastreifens die Fussgängersicherheit unbestritten gefährdet ist, macht der Gemeinderat jetzt eine Eingabe beim Kanton. Er verlangt eine temporäre Wiederherstellung des Fussgängerstreifens sowie eine unvoreingenommene Prüfung der diskutierten Ideen.

Tempo 30 wäre eine Lösung

Wie gut stehen die Chancen auf eine positive Antwort des Tiefbauamts? Jürg Meili nimmt dazu vorsichtig Stellung. Sicher sei für ihn dass die Antwort nicht morgen und auch nicht übermorgen eintreffen werde. Natürlich hoffe er auf eine baldige Lösung, doch vermutlich sei für dieses Problem ein politischer Entscheid nötig. «Den Eltern der Schul-

kinder haben wir empfohlen, den Fussweg zum Schulhaus durch die neue Überbauung zu nutzen, wodurch eine Überquerung der Albisstrasse nicht mehr nötig ist.»

Franziska Sykora ist der Ansicht, der Gemeinderat sollte sich stärker wehren und dezidierter auftreten gegenüber den kantonalen Stellen. Als nachhaltigen Lösungsansatz sieht sie die Einführung einer Signalisation von Tempo 30 auf dem kurvenreichen Strassenabschnitt im Oberdorf. «Damit wäre die Sicherheit für alle besser gewährleistet.»

Jürg Meili erwähnt andere mögliche Lösungen wie das Installieren einer Blinklichtanlage oder Ampel beim Fussgängerstreifen, das Anbringen einer vollflächigen gelben Strassenmarkierung oder den Bau eines Fussgängerstreifens mit Mittelinsel.

Männer besuchten zwei Kraftwerke auf der Grien-Insel in Dietikon. Seite 11

«Ich liebe die Einsamkeit und will frei sein.»

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Wenn der Nachbar

ein Fremder bleibt

Wie wohnt es sich unter Nachbarn in der Schweiz? Diesem Thema ging das Immobilienportal Newhome in einer (nicht repräsentativen) Umfrage nach, die es Anfang Juni mit 1302 Personen durchführen liess. Auffallend viele gaben an keinen Kontakt zu ihren Nachbarn zu haben. Erleben das die Mieterinnen und Mieter im Bezirk Affoltern ähnlich? Der «Anzeiger» hat sich beim Präsidenten der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Affoltern, Markus Da Rugna, erkundigt (red)

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Saudis zu Gast im «Öki-Hof»

In Saudi-Arabien fallen pro Jahr etwa 130 Millionen Tonnen Abfall an Davon wird weniger als 1 Prozent recycelt, der Rest landet meist auf der Deponie. In der Umgebung dieser Deponien treten allerdings verschiedene Probleme auf, da die Anlagen technisch nicht ausgereift sind. Im Rahmen des ambitionierten Reformprojekts «Vision 2030» soll sich dieser Zustand ändern: Um ebenfalls mehr zu recyceln, holte eine Spezialisten-Delegation Fachwissen in Affoltern ab (red)

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ANZEIGEN

In derWoche 31 erscheint derAnzeigereinmalig am Mittwoch, 31. Juli

Hier verschwand Ende April der Fussgängerstreifen: Eine Passantin überquert die Strasse Links Jürg Meili, rechts Franziska Sykora (Bild Marianne Voss)
Monika Rahn, Alpinistin (Bild Werner Schneiter)

Öffnungszeiten

Stadtverwaltung

Am Donnerstag, 1. August 2024 sowie am Freitag, 2. August 2024 bleibt die Stadtverwaltung geschlossen.

Bei Todesfällen wenden Sie sich bitte an unseren Bestatter Bossardt Bestattungen AG unter der Telefonnummer 044 710 99 70.

Ab Montag, 5. August 2024 sind wir gerne wieder für Sie da 26 Juli 2024

Stadtrat Affoltern am Albis

Entsorgung 1.August 2024

Für die Entsorgungsstelle ÖKI-HOF gelten folgende Entsorgungszeiten:

Donnerstag, 1. August 2024: ganzer Tag geschlossen

Für das ÖKI-MOBIL gilt der übliche Fahrplan.

26. Juli 2024 Stadt Affoltern am Albis, Bereich Hochbau und Umwelt

Unterhaltsarbeiten

Zürich Giesshübel–Uetliberg

Bauprojekte

Planauflage: Die Pläne liegen auf den betreffenden Gemeindekanzleien zur Einsicht auf. Dauer der Planauflage:

20 Tage vom Datum der Ausschreibung an Erfolgt die Ausschreibung im Amtsblatt des Kantons Zürich später, gilt das Datum der letzten Ausschreibung

Rechtsbehelfe:

Öffnungszeiten

Gemeindeverwaltung

Die Gemeindeverwaltung Rifferswil bleibt am Donnerstag, 1. August 2024, den ganzen Tag geschlossen

Gerne sind wir ab Freitag, 2. August 2024, ab 8.00 Uhr, wieder für Sie da. 23. Juli 2024

Gemeindeverwaltung Rifferswil

Wettswil am Albis

Am 16. Juli 2024 ist in Langnau am Albis gestorben:

Hertig-Kamm, Johanna Elisabeth geboren am 17 Februar 1936, wohnhaft gewesen in Wettswil am Albis. Die Urnenbeisetzung findet im engsten Familienkreis statt.

Bestattungsamt Wettswil am Albis

Füreinen sicherenund zuverlässigen Bahnverkehr führen wir laufend Unterhaltsarbeiten an den Fahrleitungendurch

Um denBahnbetrieb tagsüber aufrechtzuerhaltenund dieArbeiten effizientabzuwickeln,arbeiten wir in derNacht. Leider lässtsichdabei Lärm nichtimmer vermeiden, aber wir tunalles füreinemöglichst geringe Lärmemission.

Vorgesehene Nachtarbeiten: 15.bis 26.7.2024

SihltalZürichUetlibergBahn SZUAG www.szu.ch

Begehren um die Zustellung von baurechtlichen Entscheiden sind innert 20 Tagen seit der Ausschreibung bei der Baubehörde schriftlich einzureichen; elektronische Zuschriften (EMails) erfüllen die Anforderungen der Schriftlichkeit in der Regel nicht. Wer das Begehren nicht innert dieser Frist stellt, hat das Rekursrecht verwirkt Die Rekursfrist läuft ab Zustellung des Entscheides (§§ 314–316 PBG) Für die Zustellung baurechtlicher Entscheide wird eine geringfügige Kanzleigebühr erhoben.

Obfelden

Bauherrschaft: Goldbach Neo OOH AG, Bösch 67, 6331 Hünenberg

Projektverfasser: Goldbach NEO OOH AG, Räffelstrasse 26, 8045 Zürich

Projekt: Neubau Digitaler Werbeträger 75“

Aemtlerhofweg 2, 8912 Obfelden, Grenze

Dorfstrasse

Katasterinformationen: GrundstückNr.: 3511, Zone: Wohnzone mit Gewerbeerleichterung 3-geschossig WG3

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WIR GRATULIEREN

Zum 95. Geburtstag

Am 23. Juli 1929 wurde er geboren. Was hat er nicht alles sehen und erleben dürfen im Laufe ihrer 95 Lebensjahre. Jakob Walz in Affoltern darf heute Dienstag, 23. Juli, seinen stolzen Geburtstag feiern. Wir wünschen ein frohes Fest, gute Gesundheit und gratulieren herzlich!

Zum 80 Geburtstag

Heute Dienstag, 23. Juli, heisst unser Jubilar Peter Wiezorek in Affoltern. Am Donnerstag, 25. Juli, dürfen wir Anna Auletta, auch in Affoltern, gratulieren. Beide dürfen sie auf gelebte 80 Jahre zurückblicken – wir gratulieren ihnen zum Runden, wünschen Freude und Gesundheit und alles Gute im nächsten Lebensjahrzehnt

Gratulationen sind willkommen!

Für die Rubrik die Rubrik «WIR GRATULIEREN» sind wir auf die Einsendungen der Leserinnen und Leser angewiesen

Bitte schicken Sie uns Gratulationshinweise per Mail an:

redaktion@affolteranzeiger.ch

Gratis aufgenommen werden Geburtstage ab dem 90., runde und halbrunde ab dem 80 sowie Hochzeitsjubiläen ab der Goldenen Hochzeit (50 Jahre).

Die Mails müssen jeweils am Mittwochmorgen bis 8 Uhr für die Ausgaben vom folgenden Freitag und Dienstag eintreffen. (red)

«Unsere Bewohnerschaft hat mehr Kontakt untereinander»

Markus Da Rugna zur Frage, ob sich Nachbarn in Affoltern eigentlich noch kennen

IntervIew: Marcus weIss

«Anzeiger»: Herr Da Rugna, in der Umfrage von Newhome geben nur 62 Prozent der Befragten an, gelegentlichen Kontakt zu ihren direkten Nachbarn zu pflegen, etwa bei spontanen Gesprächen. Denken Sie, dass dies in Ihren Siedlungen ebenso ist?

Markus Da Rugna: Ich schätze, dass etwa 80 Prozent unserer Bewohnerschaft Kontakt pflegen. Spontane Gespräche finden immer statt. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass wir eine Genossenschaft sind, die Kontakte zwischen den Nachbarn fördert. Dass dies andernorts nicht mehr so ist, liegt wohl zum grossen Teil an der heutigen Zeit, wo alle so viel um die Ohren haben, dass ihnen kaum noch Kapazität bleibt, sich mit den Nachbarn zu befassen.

Gemäss der Umfrage wünschen sich 18 Prozent der Teilnehmenden intensiveren Kontakt mit den Nachbarn. Was kann man Ihrer Ansicht nach als Verwaltung oder Genossenschaft tun, um den Austausch zwischen den Mietparteien zu fördern? Feste und Veranstaltungen organisieren, oder auch Aktionen, bei denen man gemeinsam etwas erledigt. Pflanzen schneiden wäre so ein Beispiel Man darf als Verwaltung nicht darauf setzen, dass von alleine etwas passiert, sondern man muss es anpacken und eine Veranstaltung organisieren. Viele ziehen

«Einmal ging es darum, dass jemand regelmässig Trompete geübt hat in seiner Wohnung.»

Fehlender Kontakt zu

den Nachbarn

Das Immobilienportal Newhome hat vom 4. bis zum 11. Juni eine schweizweite Umfrage mit 1302 befragten Personen zwischen 15 und 79 Jahren durchführen lassen. Thema war, wie die Befragten die Nachbarschaft in ihrer Wohnumgebung beurteilen. Auffallend viele gaben an, keinen Kontakt zu ihren Nachbarn zu haben. Der «Anzeiger» hat mit dem Präsidenten der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Affoltern, Markus Da Rugna gesprochen, um eine (nicht repräsentative) Ahnung davon zu erhalten, ob die Mieterinnen und Mieter in der Region vergleichbare Erfahrungen zum Thema Nachbarschaft machen. Das Interview wurde telefonisch geführt (mwe)

mit einem gemeinsamen Essen nach den Generalversammlungen Ohne dies wäre die Anonymität weitaus höher Daher denke ich schon, dass jedwelche Bestrebung in dieser Richtung Sinn macht.

Herausgeberin: CH Regionalmedien AG

Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Obere Bahnhofstrasse 5 8910 Affoltern a. A.

Leiterin: Barbara Roth

Chefredaktor: Florian Hofer redaktion@affolteranzeiger.ch

Redaktion: Livia Häberling, Dominik Stierli

Copyright:

Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für eingesandtes Material

Gesamtauflage: 27 155

Beratung und Verkauf Inserate: Evelyn Löhr / Elisabeth Zipsin Telefon 058 200 57 00 inserat@affolteranzeiger.ch

Spezial- und Sonderseiten: Kaspar Köchli

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Todesanzeigen: 11.00 Uhr am Tag vor Erscheinen

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sich heutzutage zurück, man muss sie quasi aus ihrem Schneckenhaus holen. Die Courage, zum Beispiel via schwarzes Brett einen eigenen Anlass auf die Beine zu stellen, ist nicht jedem gegeben

Als grösstes Ärgernis werden Lärmbelästigungen genannt, beispielsweise in Form von Musik, Partys oder lauten Aktivitäten im Freien. Wie bekannt kommt Ihnen dieses Thema vor?

So etwas gibt es immer wieder mal, aber nur vereinzelt, vielleicht einmal pro Jahr Man kennt sich in unserer Siedlung, und wenn es eine Party gibt, informiert man vorher die Nachbarn, oder diese sind selbst mit dabei. Dass sich von ausserhalb jemand beschwert, ist auch schon vorgekommen. Bei unseren Sied-

lungsfesten mit grossem Festzelt haben wir auch schon vorgängig die Polizei informiert, um Problemen dieser Art vorzubeugen. Hausintern kann es in Einzelfällen auch schon mal nötig sein, dass wir jemanden aus dem Vorstand vorbeischicken, um mit Nachdruck darauf hinzuweisen, dass man Rücksicht nehmen muss. Einmal ging es darum, dass jemand regelmässig Trompete geübt hat in seiner Wohnung, diese Problematik konnten wir dann im Gespräch lösen.

Interessanterweise scheinen über 60-jährige Personen gemäss der Umfrage toleranter gegenüber ihren Nachbarn zu sein als andere Altersgruppen, fast die Hälfte stört offenbar gar nichts an ihren Nachbarn. Stimmt diese Erkenntnis auch mit Ihren Erfahrungen überein?

Diese Erkenntnis überrascht mich ein wenig. Ich kann nicht sagen, dass es da eine klare Tendenz gibt; gestört fühlen sich bei uns aber sehr wenige. Einzig bei «Kinderlärm» zeigt sich, dass Eltern mit Kindern nicht reklamieren, sie sind

zu sehr vom eigenen Familientrubel umgeben und stufen diesen als normal ein. Ist der Nachwuchs aber ausgezogen und man ist älter geworden, fühlt man sich eher gestört.

Gibt es ein Thema, das hier nicht erwähnt wurde, in Ihren Siedlungen jedoch immer wieder für Diskussionen unter der Bewohnerschaft sorgt? Ein altbekanntes Phänomen ist die Waschküche. Die typischen Themen sind hier dass die Wäsche zu lange hängen gelassen wird, die Maschine nicht sauber geputzt ist oder dass die Zeiten nicht eingehalten werden. Diskussionen dieser Art ziehen sich bei uns seit Jahren durch.

In manchen Genossenschaften oder Hausverwaltungen wird versucht, beispielsweise mit einer Veranstaltung am Tag der Nachbarn die Leute in Kontakt zu bringen. Denken Sie, dass so etwas zielführend ist? Wie erwähnt, pflegen wir solche Veranstaltungen auch sehr stark, beispielsweise mit einem Sommerfest oder

Kann man in einem Satz zusammenfassen, inwiefern sich das nachbarschaftliche Verhältnis in einer typischen Mehrfamilienhaus-Siedlung hier in Affoltern von dem inmitten einer Grossstadt unterscheidet? In einer Grossstadt ist die Anonymität sehr viel grösser, alltägliche Kontakte sind nicht so selbstverständlich. In unseren Siedlungen hilft man sich, etwa, wenn es darum geht, einer älteren Bewohnerin oder einem Bewohner die schwere Einkaufstasche die Treppe hochzutragen. Ich weiss nicht, ob dies in einer Grossstadt auch immer so wäre. Es ist sehr viel wert, wenn man eine gute Nachbarschaft hat, deshalb versuchen wir auch, den Austausch miteinander zu unterstützen, wie es nur geht.

Ihre Meinung zählt!

Wie sieht es bei Ihnen in der Nachbarschaft aus mit Kontakten, hilft man sich gegenseitig, trifft man sich gerne oder wollen viele einfach für sich sein? Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen.

Schreiben Sie uns eine E-Mail mit maximal 2000 Zeichen an: redaktion@affolteranzeiger.ch (red)

Jugendlicher griff Frau an und verletzte sie schwer

Polizei fasste 16-jährigen Angolaner kurz nach der Tat im Albisbrunn in Hausen

FlorIan HoFer

Ein junger Angolaner hat im Landerziehungsheim Albisbrunn in Hausen am Freitagnachmittag eine Betreuerin attackiert und schwer verletzt. Er flüchtete sofort nach der Tat, wurde aber nach kurzer Zeit von der Polizei gefasst. Wie die Kantonspolizei Zürich berichtet, war der 16-Jährige nach der Tat, deren genauer Hergang erst abgeklärt werden muss, im Zuge der sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung am späteren Nachmittag im Bezirk Affoltern festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind laut Polizei ebenfalls Gegenstand laufender Ermittlungen, welche durch die Kantonspolizei Zürich sowie durch die Jugendanwaltschaft untersucht würden.

Die Tat führte zu einem Grosseinsatz mehrerer Organisationen. Zusammen mit der Kantonspolizei Zürich stan-

den die Stadtpolizei Affoltern, die Gemeindepolizei Adliswil, die Feuerwehr Oberamt, der Rettungsdienst des Spitals

Horgen sowie ein Rettungshelikopter der Rega im Einsatz. Der Helikopter brachte die 27-jährige, schwer verletzte Mitarbeiterin ins Spital. Ihr geht es laut Auskunft des Gesamtleiters der Stiftung Albisbrunn, Philipp Eder, «den Umständen entsprechend besser Sie ist noch unter ärztlicher Aufsicht und in Behandlung.» Die Bestürzung und die Betroffenheit seien gross, sagte Eder auf Anfrage dieser Zeitung: «Die Mitarbeitenden sind alle sehr solidarisch und stehen zusammen, helfen einander und meistern den Alltag so weit ganz gut.» Die involvierten Personen seien sofort durch ein Care Team betreut worden und stünden weiterhin unter professioneller Betreuung Trotz der Aufregung konnte der Tagesbetrieb «weiterhin sichergestellt werden, die anwesenden Jugendlichen sind alle betreut und die Mitarbeitenden arbeiten», berichtet Eder Dabei will er

es aber nicht bewenden lassen: «Der Vorfall wird aufgearbeitet werden, mit allen Mitarbeitenden und auch Jugendlichen.»

Auf die Frage, ob es in der Vergangenheit in der Institution, die heuer ihren 100. Geburtstag feiert, bereits einmal einen derart gravierenden Vorfall gegeben habe, antworte Eder gegenüber dem «Anzeiger»: «Mir ist nicht bekannt, dass es einen Vorfall in diesem Ausmass in letzter Zeit schon einmal gegeben hat.»

Politisch reagiert hat bereits die SVP Affoltern. In einer Stellungnahme (siehe auch Seite 8) schreibt David Vogelsanger Präsident der SVP Affoltern: «Angolaner, die in die Schweiz kommen, sind keine an Leib und Leben verfolgten Flüchtlinge, sondern illegale Migranten.» Sie seien nicht länger «mit Samthandschuhen anzufassen, sondern in ihr Land zurückzuschaffen».

Er ist Präsident der Gemeinnützigen Baugenossenschaft Affoltern: Markus Da Rugna. (Bild zvg)
Im Albisbrunn kam es am Freitag zu einem Angriff. (Bild zvg)

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NächsteErscheinung dieser Spezialseite istam27. August2024.Interesse, zu werben?

«

Natur und Landschaft reizen noch mehr als die Höhe

Monika Rahn aus Bonstetten ist eine leidenschaftliche Alpinistin

Werner Schneiter

Alpinismus hat sie schon als Schülerin fasziniert. Mit den Eltern gings regelmässig bergaufwärts «Zusammen mit ihnen habe ich ‹einfachere Viertausender› bestiegen, etwa das Bishorn und das Allalinhorn», sagt Immobilienbewirtschafterin Monika Rahn die in Bonstetten wohnt. Und bewegen heisst für sie auch: Joggen, Radfahren und Sportklettern. Bei den Ausdauersportarten braucht sie keine Uhr; sie kennt ihren Körper und spürt, wann sie in den anaeroben Bereich kommt. Als leidenschaftliche Bergsteigerin geniesst sie den Sport. Die Zeit ist Nebensache, der Gipfel wichtig. «Ich bin gerne in der Natur liebe die Einsamkeit und will frei sein. Deshalb breche ich jeweils gerne unter der Woche auf, wenn Berge einsamer sind», sagt sie fügt aber bei: «In die Berge gehe ich im Sommer nicht alleine, sondern in der Gruppe, mit Freunden oder mit meinem Ehemann, den ich auf einer SAC-Tour kennenge-

SOMMERSERIE

«Hoch hinaus»

In der diesjähr gen Sommer rie suchen

«Anzeiger Journalisten

-Journalistin die Höhe Ab werke und Orte sind das Ziel, sondern auch Menschen, welche im übertragenen Sinne hoch hinaus wollen. (dst)

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lernt habe.» Mit ihm hat sie dem Hobby anfänglich intensiv gefrönt dann kamen die Kinder Sie sind inzwischen erwachsen (22-, 24- und 26-jährig) und ermöglichen der Alpinistin Monika Rahn mehr Freiräume. Sie ist Vorstandsmitglied der Sektion SAC Am Albis, wo sie die Tourentätigkeit verantwortet

Akribische Vorbereitung

Hauptsächlich unternimmt sie Skitouren, bis zu 60 jährlich. Zur Vorbereitung einer Tour befasst sie sich mit einschlägiger Literatur, meistens online, und bespricht sich mit Freunden. Sie gibt die Route ein, schaut sich die Wetter-, Schnee oder sonstigen Verhältnisse an, prüft ihre Ausrüstung nach dem Motto: Nicht zu viel mitnehmen, aber auch nicht zu wenig, eine Apotheke, etwas Nahrung und Flüssigkeit gehören dazu.

Im Gelände angekommen, prüft sie die Situation vor Ort; Neuschneemenge und bereits vorhandene Lawinen interessieren sie. Im Sommer auch Ausaperung wegen Steinschlags. «Vor langen und anspruchsvollen Touren bin ich nervös, nach dem Start legt sich das. Ich liebe es, in Hütten zu übernachten», hält sie fest, fügt aber bei: «Dort gibt es zunehmend Interessenkonflikte, weil – auch seit Corona – erheblich mehr Wandersleute unterwegs sind und es aus diesem Grund schwieriger geworden ist, kurzfristig einen Übernachtungsplatz zu bekommen.»

Vor Hochtouren schläft Monika Rahn in Höhenlagen um die 3000 Meter über Meer, zum Beispiel auf der Diavolezza oder im Hohsaas. Dies auch zur Vorbereitung auf die 2023 erfolgte Vorbereitung zum Aufstieg auf den Kilima-

ndscharo, mit 5985 Meter über Meer Afrikas höchstem Berg – ein acht Tage dauerndes Unternehmen. «Frauen benötigen mehr Akklimatisationszeit weil sie weniger Eisen im Blut haben», sagt Monika Rahn zu den Vorbereitungen. Sie bevorzugt indessen Touren, die sie ohne Bergführung unternehmen kann. In der Schweiz sind es etliche Viertausender, die sie erklommen hat – auch die landesweit höchste Erhebung: die Dufourspitze (4634 m ü. M) der zur Mischabelgruppe gehörende Dom (4546 m ü. M) und als Jugendliche mit ihrem Vater gar den Mont Blanc (4809 m ü. M). Ihre schönste Tour?

Da sagt Monika Rahn ohne zu zögern: die Überschreitung des Obergabelhorns (4063 m ü. M.) von der Mountethütte zur Rothornhütte. Zu ihren besonderen Erlebnissen im Sommer zählen die Besteigung des Finsteraarhorns (4274 m ü. M.) und am gleichen Tag via Grünhornlücke Aletschgletscher Märjelensee bis zum Kühboden. «Da war ich noch nicht so fit und kam an mein Limit», fügt Monika Rahn bei.

Noch mit 75 in die Berge

Natürlich sei sie schon an Grenzen gestossen und habe Glück gehabt, etwa als sie mitten in einer Lawine stand. «Zum Glück kam ich nicht voll drunter», fügt sie ungerührt bei und betont, sie sei kaum jemals in ernsthafte Gefahr geraten, auch nicht in heftige Gewitter «Ich kenne meine Grenzen und weiss, was ich meinem Körper zumuten kann und minimiere so das Risiko von Verletzungen. Ich hoffe, im Alter von 75 Jahren noch in die Berge gehen zu können.» Im Januar dieses Jahres erlitt sie

am Muttler im Unterengadin einen Kreuzbandriss. «Ich hatte etwas Verbandszeug dabei und kam, weil sich die Schmerzen in Grenzen hielten, selbstständig den Berg hinunter.»

Monika Rahn betont immer wieder im Mittelpunkt ihrer Touren stehe die Landschaft. Mit diesem Ziel fasst sie auch Trekking-Aktivferien in Nepal ins Auge, wo eine andere Kultur, Passübergänge und Sechstausender locken. Aber auf den Everest? «Da will ich nicht hinauf, das ist jenseits meines Könnens und Wollens. Es ist ein veritables Business geworden, welches Unmengen von Abfall produziert

und keine Rücksicht nimmt auf Mensch und Umwelt», ergänzt sie mit kritischem Blick auf eine unheilvolle Entwicklung. «Nicht um jeden Preis hoch hinaus Es ist richtig, dass Berge auch vor Massentourismus geschützt werden», fügt sie bei. Natürlich, räumt Monika Rahn ein, reize neben der Landschaft auch die Höhe. Die hat noch ein paar Projekte, zum Beispiel das Weisshorn (4505 m ü. M.) oder die Dent Blanche (4357 m ü. M.). Das sind lange und anspruchsvolle Hochtouren. Ob sie diese Gipfel je erreicht, ist offen – auch im Hinblick aufs Alter. «Träume darf ich haben», meint sie.

Monika Rahn auf dem Chammligrat: Überschreitung des Hangendgletscherhorns, von der Gaulihütte im Urbachtal her. (Bild zvg)
Monika Rahn, Alpinistin und Immobilienbewirtschafterin in Affoltern (Bild -ter.)

Peperoni mit Kühlung

Eingesandte Ferienbilder von Reisen und von daheim

Nistende Möwen im nördlichen Norwegen, eine wunderschöne Wanderung im Engadin. Aus vielen Gegenden der Welt erreichen uns derzeit Ihre Ferienbilder Dabei muss man auch gar nicht einmal wegfahren. Spezielle Fotos, wie das mit der Paprika, gelingen auch daheim Zeit braucht man halt dafür Egal ob Städtetrip, Strandurlaub, Kreuzfahrt oder Roadtrip – schicken Sie uns weiter Ihre schönsten Bilder und erzählen Sie damit den Daheimgebliebenen von Ihren Erlebnissen. Schicken

Sie ein, zwei oder auch drei Ferienbilder im JPEG-Format (sie sollten zwischen zwei und drei MB gross sein) an die «Anzeiger»-Redaktion: redaktion@affolteranzeiger.ch.

Schreiben Sie dazu Ihren Namen, den Wohnort und ein oder zwei Sätze, die erklären, wo Sie waren und was und wer auf dem Bild zu sehen ist. Das gilt übrigens auch für Daheimgebliebene. Die Redaktion freut sich auch auf Bilder aus «Balkonien». Die schönsten werden den Sommer über publiziert (red)

Diese Möwe nistete im Juni 2023 im norwegischen Altafjord (Bild Urs Preisig Mettmenstetten)

Männergruppe erkundet die Welt der heutigen Stromerzeugung

Ein Blick auf die aktuelle Energieerzeugung aus regenerativen Energiequellen bei den EKZ

23 interessierte Männer von «MännerSache Knonau» besichtigten, geleitet von Paul Löhrer ebenfalls Knonauer, und Roland Suter, auf der Grien-Insel die beiden Kraftwerke am Standort Dietikon. Die Insel des Wasserkraftwerkes wurde künstlich erschaffen. Über einen Kanal wurde Wasser zum mechanischen Antrieb für 230 Webstühle der neuen Baumwollweberei und weiterer industrieller Nutzung angestaut wodurch die Insel entstand. Dort wurden dann Turbinenhäuser gebaut, die 1908 von den EKZ übernommen wurden.

Anfang der 1930er-Jahre wurde das Werk komplett erneuert und ab 2001 ein flussabwärts liegendes Naturschutzgebiet geschaffen. 2017 konnte das Kraftwerk erneut umgebaut werden und ist nun das einzige Kraftwerk der Schweiz mit drei Fischtreppen und dem grössten Schweizer Horizontalrechen. Es ist somit umwelt- und vor allem fischfreundlicher, es wird mehr Strom erzeugt, und es ist eines der modernsten Kraftwerke mit beträchtlichen 80 Prozent Wirkungsgrad und maximalem Durchfluss von 112 m³ Wasser pro Sekunde durch die Turbinen Das entspricht ungefähr der Hälfte des in einem Wintermonat den Rheinfall hinunterfliessenden Wassers. An der ers-

ten Fischtreppe bestaunten die Gruppen die Wegleitung der Fische über spezielle Wasserführungen und Strudelbildung vorbei an den Turbinen vom Unter- zum Oberlauf. Anfangs wurde die Treppe nicht von den Fischen angenommen. Erfasst von einer automatischen Fischzählanlage passieren überwiegend Barben und Schleien, jedoch auch Edelfische wie Forellen oder Lachse die Anlage Im Herzstück der Anlage, bei den beiden grossen Turbinen und Stromgeneratoren, konnte man auf einem Podest den ersten knallroten Generator bestaunen, der ebenso wie sein baugleicher Bruder mit 16 000 Volt ins Übertragungsnetz der EKZ gemeinsame 3700 kWh ins Netz einspeist und damit beträchtlich zur Energieversorgung des Kantons beiträgt.

Permanent nötige Ausbesserungen

Vorbei an staunenswerter Mess- und Überwachungstechnik sowie einigen historischen Ausstellungsstücken kam die Gruppe ins Freie, zum Auslauf des Kraftwerkes, wo man mit dem gerade sich öffnenden Reinigungskanal den beeindruckenden Wasserstrudel beobach-

ten konnte. Weiter ging es zu einer ausgestellten Schaufel, die einst in der alten Kaplan-Turbine eingebaut war Beeindruckend die Spuren der permanent notwendigen Ausbesserungen. Dabei mussten die Fachleute darauf achten, dass die Turbine stets symmetrisch bleibt, ähnlich wie beim Wechsel der Pneus am Auto, dem sogenannten Auswuchten. Ansonsten hätte es zu Unwuchten und Zerstörungen der Anlage kommen können.

Flussaufwärts ging es zum Dotierkraftwerk mit einer zusätzlichen kleineren Turbine zur energetischen Nutzung von Restwasser bei Ausleitungskraftwerken. Die Turbine ist mit 800 kWh kleiner dimensioniert, und die Energie wird direkt in das 400-V-Ortsnetz eingespeist. Die Teilnehmer konnten einen engen Schacht zur Turbine hinabsteigen und die Technik zur Verstellung der Turbinenschaufeln sowie die rotierende Achse aus der Nähe betrachten.

Energie für bis zu 4500 Haushalte Nachdem die Gruppen wieder aufgestiegen waren und das Turbinenhaus verlassen hatten, sahen sie die grossen

Wehre, die das Wasser bei grösseren Wassermengen auf über 3 Meter Höhe anstauen.

Das Kraftwerk mit Hauptanlage und Dotierkraftwerk kann im Kanton bis zu 4500 Vier-Personen-Haushalte versorgen. Zusätzlich wird auf allen Dächern der Kraftwerksanlage und der umliegenden EKZ-Gebäude Solarstrom erzeugt.

Zum Abschluss trafen sich beide Gruppen im obersten Geschoss des Hauptgebäudes zu einem Apéro, um über das Erlebte zu diskutieren. Einige Teilnehmer genossen auf der Terrasse den Apéro bei einer fantastischen Sicht auf Zürich und die umliegenden Berge. Mirko Windisch, MännerSache Knonau

Die Gruppe lauschte gespannt den Ausführungen (Bild zvg)

Abendmusik in der Kirche Aeugst

Am 2. August lebt eine alte Tradition auf: Der Geiger Sebastian Bohren, früher regelmässig zu Konzerten in der Kirche Aeugst zu Gast, wird mit Pianistin Eleonora Em zwei romantische Violinkonzerte von Max Bruch und Othmar Schoeck aufführen. Man darf sich auf dieses aussergewöhnliche Konzerthighlight freuen.

Bei renommierten Lehrern studiert Sebastian Bohren, geboren 1987 in der Schweiz, ist ein international anerkannter Violinist. Er begann seine musikalische Ausbildung früh und studierte bei renommierten Lehrern wie Robert Zimansky und Zakhar Bron. Bohren ist bekannt für seine beeindruckende Technik und emotionale Tiefe, die er in sein Spiel einfliessen lässt. Er tritt regelmässig mit führenden Orchestern und bei bedeutenden Festivals auf und hat sich mit einem breiten Repertoire von Barock bis Moderne einen Namen gemacht. Neben seiner Solokarriere ist

Bohren auch ein engagierter Kammermusiker Seine Einspielungen, insbesondere von Werken der Romantik und Klassik, haben ihm viel Lob und Anerkennung eingebracht. Er leitet ausserdem die Konzertreihe Stretta Concerts und gründete 2023 das Brugg Festival. Mit der Pianistin Eleonora Em verbindet ihn seit dem gemeinsamen Studium an der Zürcher Musikhochschule eine Zusammenarbeit.

Bedeutende Komponisten

Max Bruch und Othmar Schoeck sind bedeutende Komponisten, die durch ihre Violinkonzerte grossen Einfluss auf die klassische Musik genommen haben.

Max Bruch (1838–1920) ist vor allem für sein Violinkonzert Nr 1 in g-Moll, op 26 bekannt, das 1866 uraufgeführt wurde. Dieses Werk gilt als eines der herausragendsten und meistgespielten Violinkonzerte des romantischen Repertoires. Es beeindruckt durch seine lyrische Schönheit, emotionale Tiefe und tech-

nische Brillanz. Bruchs Konzerte Nr 2 in d-Moll und Nr 3 in d-Moll sind weniger bekannt, aber ebenfalls bemerkenswert für ihre melodische und harmonische Vielfalt. Othmar Schoeck (1886–1957), ein Schweizer Komponist, ist für sein Violinkonzert op 21 bekannt, das 1911 entstand. Obwohl es weniger populär ist als Bruchs Werke, zeigt es eine einzigartige Mischung aus spätromantischen und modernen Einflüssen. Schoecks Konzert ist geprägt von einer intensiven Expressivität und einer reichen orchestralen Textur die die Violine in einen dramatischen Dialog mit dem Orchester treten lässt. Beide Komponisten haben mit ihren Violinkonzerten bedeutende Beiträge zur Violinliteratur geleistet, die sowohl die technische Virtuosität als auch die musikalische Ausdruckskraft der Solisten herausfordern.

Sebastian Bohren

Freitag, 2. August, 19.30 Uhr, reformierte Kirche Aeugst Eintritt frei, Kollekte

Wanderferien im Unterengadin: auf dem Bild der Lai Nair oberhalb von Tarasp (Bild Nicole Geering, Obfelden)
Sebastian Bohren spielt Anfang August in der Kirche Aeugst (Bild zvg)
«Ferienzeit ist Spielzeit mit meiner Kamera: Auch die Peperoni braucht mal eine Abkühlung», findet Hans-Peter Müller aus Bonstetten. (Bild Hans-Peter Müller)

ÄMTLER KANTONSRÄTE MEINEN

Lohnprämien in derVerwaltung: Mehr Anreiz für Beamte?

Wer beim Bund arbeitet, verdient im Durchschnitt 12 Prozent mehr als in der Privatwirtschaft. Dies bestätigt eine aktuelle Studie des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern (IWP). Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch ihre Bedeutung kann nicht genug betont werden: Die Löhne in den öffentlichen Verwaltungen – ob im Bund, den Kantonen oder den Gemeinden – liegen deutlich höher als in der Privatwirtschaft. Besonders ausgeprägt ist diese sogenannte Lohnprämie beim Bund.

Was bedeutet das konkret? Ein Beamter verdient im Schnitt 12 Prozent mehr als jemand mit gleicher Qualifikation, gleichem Alter und gleicher Erfahrung in der Privatwirtschaft – allein, weil er Beamter ist.

Offiziell nennt man sie mittlerweile «öffentlich-rechtliche Angestellte», vermutlich um das staubige Image der «Beamten» abzulegen. Dennoch halte ich an dem Begriff fest, denn die Tätigkeit und der damit verbundene, unterdurchschnittliche Stressfaktor haben sich kaum verändert.

Natürlich verwendet das IWP eine sachlichere Terminologie, doch das Ergebnis bleibt eindeutig: Beamte sind privilegiert. Die Studie hat ihre Datenbasis erweitert und neben der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (Sake) auch die Lohnstrukturerhebung (LSE) berücksichtigt. Die Resultate sind eindeutig und bestätigen den Befund: Beamte verdienen mehr als ihre Kollegen in der Privatwirtschaft.

Diese Tatsache hat weitreichende Konsequenzen. Gewiss, wir wollen gut bezahlte Beamte, um unter anderem die Korruption zu verhindern. Doch eine Lohnprämie von 12 Prozent ist überzogen. Es würde genügen, wenn die Staatsangestellten das gleiche Salär wie in der Privatwirtschaft erhielten. Im Grunde sollten sie sogar weniger verdienen, denn ihre Stellen sind sicherer. In der Privatwirtschaft kann jede Rezession zur Entlassung führen.

Die höheren Gehälter im öffentlichen Sektor haben auch negative Auswirkungen auf die Privatwirtschaft. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen private Unternehmen die Löhne ebenfalls anheben, oft mehr, als es ihre Rendite erlaubt. Dies kann langfristig den Markt destabilisieren.

«Kein Sturm im Wasserglas»

Repliken auf den «Hinter-Gründe»-Beitrag von Erich Rüfenacht

Nein, ein Sturm im Wasserglas ist es nicht. Eher in einem grossen Bottich! Man kann es sehen, wie man will, aber ein Verkauf eines anvertrauten Hauses innerhalb des Stiftungs- und Gemeinderats ohne Ausschreibung ist bedenklich!

Die Beteiligten hätten wissen müssen, dass bei Bekanntwerden des Deals der Vorwurf der Begünstigung erhoben wird. Vetternwirtschaft ist es sowieso.

Heinz Bolliger, Zug alt Gemeindepräsident Hausen

«Merkwürdige Dinge»

In letzter Zeit passieren ein paar sehr merkwürdige Dinge in unserem Dorf. Wobei unser Gemeinderat immer eine zentrale Rolle spielt. Bei direkten Anfragen wird man per Mail kontaktiert und darauf hingewiesen, die Details aus den Medien zu entnehmen. Es gibt doch einige Punkte, die der Steuerzahler in-

«Eine

teressieren würde und bei denen es korrekt wäre, transparenter zu kommunizieren. Sei es beim Verkauf des Hauses der Widmer-Frick-Stiftung, bei der Vergabe des Campings Türlersee oder der Stilllegung des Baus der Turnhalle im Moos. Wobei Letzteres schon immer ein fragwürdiges Projekt war und nun genau das passiert ist was viele befürchtet haben.

Andreas Zeidler, Hausen

Der vermeidbare Sturm im Wasserglas

Mutig brachte der «Anzeiger» den Bericht über die in Hausen intern verkaufte Liegenschaft an gut Bekannte. Einem ehemaligen, engagierten Gemeinderat ist das sauer aufgestossen und er verlangte Auskünfte. Erst nach mehrmaligem Nachhaken wurde ihm das Gespräch angeboten. Als Demokrat greift man sich da an den Kopf, aber wer sich um öffentliche

Aufgaben kümmert, wird sehr oft mit dieser behördlichen Gesprächsverweigerung konfrontiert. Das erlebte ich im Zusammenhang mit Herrn Gyseler selber auch Das Stürmli im Wasserglas wäre vermeidbar gewesen Lobend kann in diesem Zusammenhang Affoltern erwähnt werden Wenn man den Stadtschreiber anruft und um eine Auskunft bittet, wird diese anstandslos erteilt und für ein Gespräch räumt er auch einem gewöhnlichen Bewohner einen Termin ein Also es geht auch anders als in der Gemeinde von Gemeindepräsident Gyseler, der in dieser trüben, vermeidbaren Geschichte mitmischt und nach eigener Erfahrung Informationsobstruktion geleistet hat. Vielleicht wäre es auch wünschenswert, dass einmal ein anderer der Gemeindepräsidenten-Versammlung vorsteht und sich dessen Sekretariat nicht in Hausen befindet.

Hans Roggwiler, Stallikon

faktenbasierte Antwort an die SVP»

Replik auf den Leserbrief «Windturbinen: Eine Antwort an die SP» von David Vogelsanger im «Anzeiger» vom 19. Juli

Die Windturbinen beschäftigen die Bevölkerung. Eine gute und konstruktive Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen von Windturbinen ist richtig und wichtig Herr Vogelsanger seines Zeichens Präsident der SVP Bezirk Affoltern, hat in seinem Leserbrief einige Behauptungen aufgestellt, die so nicht unwidersprochen bleiben dürfen. Herr Vogelsanger behauptet, dass der Infraschall von Windturbinen den Vögeln die Organe zerreisst. Das ist eine völlig faktenfreie Behauptung. Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die diese Behauptung stützen würde.

Herr Vogelsanger behauptet, dass die Windturbinen 220 Meter hoch sein werden. Die Behauptung ist sprichwörtlich zu hoch gegriffen. Gemäss der ETH Zürich werden die Windturbinen im Mittelland im Schnitt 150 Meter hoch sein.

Herr Vogelsanger behauptet, dass Windturbinen im gesamten Mittelland wirtschaftlich keinen Sinn machen. Auch hier stützen aktuelle Untersuchungen die Behauptung nicht.

Herr Vogelsanger sorgt sich weiterhin um die Vögel, welche durch die Windturbinen zu Tode kommen.

Auch hier helfen Fakten beziehungsweise das Setzen der Fakten in Relation zueinander weiter Im Schnitt sterben in der Schweiz pro Windrad und Jahr rund 21 Vögel. Durch Hauskatzen,

Glasfassaden und den Verkehr werden alleine in der Schweiz rund 36 Millionen(!) Vögel pro Jahr getötet.

Herr Vogelsanger beklagt ausserdem die Zerstörung der Natur beim Bau von Windturbinen. Auch hier hilft es, sich die Relationen anzuschauen. Eine Windturbine benötigt im Schnitt 0,2 Hektar Fläche. Warum 0,2 Hektar ein riesiges Problem darstellen sollen, aber zum Beispiel 13 Hektaren für den Autobahnausbau bei Wankdorf nicht, wird wohl ein Geheimnis der SVP bleiben. Wir gestalten die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder heute Wer wie die SVP zu allem Nein sagt, gestaltet nicht, sondern verhindert.

Milan Pechous, Obfelden

Hinzu kommt, dass viele Arbeitnehmer darauf warten, bis ein Job im öffentlichen Sektor frei wird und Angebote aus der Privatwirtschaft ablehnen. Nach einer Rezession haben Unternehmen deshalb oft Schwierigkeiten, neues Personal zu finden, was den Aufschwung verzögert.

Beamte werden durch Steuergelder finanziert, die von privaten Unternehmen erwirtschaftet werden. Diese müssen 12 Prozent tiefere Saläre akzeptieren und darauf ihre Steuern leisten. Diese Situation ist grotesk.

Das höhere Lohnniveau im öffentlichen Sektor belastet die private Wirtschaft weiter, da steigende Personalkosten auch zu höheren Steuern führen. Ein Teufelskreis, der

Falsche

auf Dauer nicht tragbar ist. Der Staat wird immer teurer und bedrängt die private Wirtschaft, indem er ihr nicht nur höhere Steuern aufbürdet, sondern auch Arbeitskräfte abwirbt. Eine tiefgreifende Reform ist dringend erforderlich, um die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und die Grundlagen unseres Wirtschaftssystems zu festigen. Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, das Verlangen nach gerechten und ausgewogenen Löhnen zu wecken, um langfristige Stabilität und Stärke zu gewährleisten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie eine angenehme und erholsame Sommerpause, gefüllt mit Ruhe und Freude, sodass Sie mit neuer Energie und Inspiration zurückkehren können.

«Flüchtlinge»: Es reicht!

Der 16-Jährige, der eine Angestellte im Heim Albisbrunn in Hausen am Freitag schwer verletzt hat, stammt aus Angola Wir alle wünschen dem Opfer von Herzen Gesundung. Vor vierzig Jahren habe ich als junger Rotkreuzdelegierter während anderthalb Jahren den blutigen Bürgerkrieg in jenem Land hautnah miterlebt. Dieser Krieg ging vor mehr als zwanzig Jahren zu Ende. Heute verfügt Angola Jahr für Jahr über mindestens vierzig Milliarden Dollar an Einnahmen aus seiner Ölindustrie und ist in der Lage, für seine Bevölkerung zu sorgen. Angolaner, die in die Schweiz kommen, sind keine an Leib und

Leben verfolgten Flüchtlinge, sondern illegale Migranten. Sie sind nicht länger mit Samthandschuhen anzufassen, sondern in ihr Land zurückzuschaffen. Kriminelle, auch Minderjährige, zuallererst. Diejenigen, Behörden inbegriffen, leider auch solche in unserem Bezirk, die illegale Einwanderer immer noch beschönigend und rührselig «Flüchtlinge» nennen, machen sich mitschuldig am Missbrauch des für echte Flüchtlinge gedachten und gesetzlich genau definierten Asylrechts und an den Milliardenprofiten der Schlepperindustrie.

David Vogelsanger, Kappel

Sie strampelten für einen guten Zweck. (Bild Michael Baumgartner)

Grosse Spendenfahrt im September

Drei Freunde, Balthasar Schneider Affoltern, Michael Angst, Horw, und Christian Gloor, Steinen, hatten am Sonntag, 14 Juli, geplant, während zwölf Stunden mindestens 200 km zurückzulegen. Sie erreichten insgesamt 606,40 Kilometer pro Kopf 202,13 Kilometer Unterstützer konnten sich mit einem Betrag pro Kilometer beteiligen. Spendenziel für die Foundation: 10000 Franken. Der gesamte Betrag kommt der erwähnten Stiftung zugute. My Name’5 Doddie Foundation erforscht MND (Motoneuronenkrankheit), eine sehr seltene Erkrankung. Mehr Infos dazu: https://www.myname5doddie.co.uk/who-we-are/ Die drei Rennfahrer drehten am Ende ihrer Fahrt einige Runden in Affol-

tern, wo sie von ihren Fans und Unterstützern angefeuert wurden Anschliessend lud das Doddie-Management (Frauen der Männer) ein zu einem fröhlichen Znacht. Im September 2024 folgt die grosse Spendenfahrt quer durch Great Britain, mit internationaler Beteiligung; 9 Tage, 1560 Kilometer und 18 000 Höhenmeter

Unterstützung für das Projekt unter www.three4doddie.ch Twint ist auch möglich.

Nathalie Schneider

Unterstützung für das Projekt unter www.three4doddie.ch. Twint ist auch möglich

Unser Fahrdienst für mobilitätsbehinderte Menschen im Säuliamt freut sich über Ihre Unterstützung!

Konto: Stiftung Tixi Säuliamt CH25 0900 0000 8002 3029 6 Herzlichen Dank! tixi-saeuliamt.ch

Ganz nah am Tier

In der Foto-Serie stehen diesmal Tiere im Mittelpunkt. Seite 11

Datum steht fest

Am 16 August treffen WB und der FC Winterthur aufeinander Seite 12

Aufs Podest geradelt

Elio de Mey feierte seinen ersten Sieg auf der Rennbahn Oerlikon. Seite 12

Saudische Spezialisten zu Gast in Affoltern

Schmid AG: internationale Zusammenarbeit zur Verbesserung der Abfallwirtschaft

HanS-Peter SCHWeiZer

Die erzeugten Abfälle in Saudi-Arabien liegen zurzeit bei etwa 130 Millionen Tonnen pro Jahr davon wird weniger als 1 Prozent recycelt, der Rest landet meist auf der Deponie. Der Deponiebedarf ist mit zirka 28 Millionen Kubikmetern pro Jahr sehr hoch. In der Umgebung von Deponien treten Probleme mit Sickerwasser, Abfallschlamm sowie Methanund Geruchsemissionen auf, da die Deponien technisch nicht ausgereift sind

Im Rahmen des ambitionierten Reformprojekts «Vision 2030» bildet die Abfallwirtschaft nun jedoch die Basis für die anvisierte Kreislaufwirtschaft.

Allein in Riad fallen derzeit jährlich zirka 3,8 Millionen Tonnen Siedlungsabfall an, die Menge könnte sich bis 2035 verdoppeln. Derzeit werden Riads Siedlungsabfälle zu über 95 Prozent auf Deponien entsorgt. Im Zuge der Vision 2030 soll dieser Anteil bis 2025 auf 0 Prozent sinken und stattdessen ein zirkuläres System aufgebaut werden. Im riesigen Land steigt das Bewusstsein, sich für ein fortschrittliches System der Abfallwirtschaft ähnlich wie in westeuropäischen Staaten zu entscheiden.

National Centre for Waste Management

Im Rahmen eines Projekts des National Centre for Waste Management (Mwan), Saudi-Arabien arbeitet die international tätige Beratungsfirma Roland Berger an einem innovativen System zur Sortierung von Abfällen. Im Laufe des Monats Juli besuchten sechs Experten und zwei Expertinnen von Mwan aus Riad England, die Schweiz und Deutschland, um zu sehen, wie in diesen Ländern Wertstoffe und Abfälle gesammelt, sortiert und aufbereitet werden. Dabei richtete sich ihr besonderes Interesse auf Siedlungsabfälle und Elektrogeräte. Ein sehr gefragtes Thema war zudem auch die Wiederaufbereitung von Abbruchmaterial wie Be-

ton und Mischabbruch. Das Entsorgungsunternehmen der Familie Schmid von der gleichnamigen Firma Schmid AG, Affoltern hatte die Ehre, die Delegation aus Riad zu empfangen. Die sechs Experten und zwei Expertinnen von Mwan aus Riad, gehören alle den Berufsgattungen Umwelt- und Chemie-Ingenieurwesen an. Das ehrgeizige Projekt zielt darauf ab, alle Abfallströme in Saudi-Arabien effizient und nachhaltig zu managen. Als Teil der Initiative organisiert die Zürcher Niederlassung der Firma Roland Berger Standortbesichtigungen im westlichen Europa, um von den besten Praktiken der Abfallwirtschaft zu lernen. Die Gruppe erhielt zunächst einen Einblick in das Recycling von Bauschutt. Adrian Schmid erläuterte wie aus Beton der Recyclingwerkstoff Betongranulat gewonnen wird Zur Veranschaulichung

wurde eine Videoaufnahme des Brechvorgangs auf dem Gelände gezeigt. Zudem wurde dargestellt, was aus diversen Baustoffen gewonnen werden kann. Anschliessend erhielten die Teilnehmer eine kurze Information über die Ballenpresse (Aludosen, PET, und Weiteres). Ihr Ziel ist es, Transporte zu minimieren und die Materialien zu komprimieren, was Platz spart und die Ladekapazität der Lastwagen optimal ausnutzt.

Spannende Fragen, logische Antworten

Der Rundgang führte weiter zur Sammelstelle (Öki-Hof), wo Martina und Adrian Schmid die zahlreichen Fragen der Teilnehmer rund um das Thema Recycling beantworten durften.

Eine erste Frage lautete: «Warum recyceln und nicht einfach in den Abfall werfen? Der Abfall wird doch zu Hause abgeholt.» Die Antwort von Adrian Schmid betonte die wirtschaftlichen Vorteile und die Umweltverantwortung: Karton und Elektroschrott beispielsweise können bei uns kostenlos abgegeben werden, was die Entsorgungskosten für die Bürger senkt. Darüber hinaus sind wir in der Schweiz stolz darauf so viele sauber getrennte Fraktionen zu haben, die wir dem Recycling zuführen können. Eine weitere Frage zum Handel mit aufbereiteten Materialien: «Warum verkauft ihr Materialien in der Schweiz, wenn im Ausland vielleicht bessere Preise erzielt werden könnten?» Dazu lieferte Adrian Schmid die logische Antwort: «Wir wirtschaften in der Schweiz und möchten die Transportwege so kurz wie möglich halten, auch um die Umweltbelastung zu minimieren. Wenn

der Markt in der Schweiz uns Materialien liefert, dann verarbeiten wir diese bevorzugt hier, auch um die regionale Wirtschaft zu stärken und die Nachhaltigkeit zu fördern.» Eine weitere interessante Frage der Delegation lautete: «Würdet ihr mehr Materialien recyceln, wenn es dafür zusätzliche Möglichkeiten gäbe?» Dazu die Chefin des Öki-Hof, Martina Schmid: «Wir recyceln alles, was sinnvoll ist. Allerdings stossen wir aufgrund von Platzmangel irgendwann an unsere Kapazitätsgrenzen.»

Den Abschluss bildete der Vortrag von Jakob Knauf der Firma Swico mit dem Thema «Elektroschrott-Recycling» in der Schweiz Dabei war besonders eindrucksvoll, wie viel Metall im Vergleich zum Rohabbau im Elektroschrott enthalten ist.

Kelchübergabe an den neuen Jungunternehmer-Präsidenten

Auf «Weingarten»-Chef Andreas Häberling folgt «Kyburz»-Geschäftsführer Adrian Gallmann

Martin Platter

Nach einem gediegenen Nachtessen am vorletzten Samstagabend im Affoltemer Restaurant Weingarten mit den Gastgebern Anita und Andreas Häberling folgte der feierliche Moment unter den spriessenden Reben der Gartenlaube: Andreas Häberling übergab den JusaKelch an Adi Gallmann und damit auch das Präsidium der Jungunternehmer Säuliamt (Jusa), das stets der scheidende Präsident bestimmt. Eine Betriebsführung durch die Keller des «Weingartens» und weitere angeregte Gespräche komplettierten den Abend der Jungunternehmer Säuliamt.

Dreitägiger Abstecher nach Italien

Zwei Wochen zuvor fand die traditionelle Jusa-Reise statt. Als Destination für den dreitägigen Bildungs- und Kulturabstecher wählte Gastronom Häberling die italienische Metropole Bologna, Europas älteste Universitätsstadt in der Emilia-Romagna, die aufgrund ihres

Reichtums und ihrer üppigen Kulinarik auch «Die Fette» genannt wird. «Fett» war auch das Programm, das Häberling auf die Beine gestellt hatte:

Degustation auf dem Weingut von Umberto Cesari rund eine halbe Autostunde ausserhalb von Bologna in Castel San Pietro Terme Besichtigung des FerrariMuseums in Modena, die Besichtigung der Edel-Essig-Produktion «Aceto balsamico» bei Giusti. Auf dem Nachhauseweg schliesslich noch der Besuch der zertifizierten Parmaschinken-Produktion Dallatana mit ihrer Spezialität «Culatello di Zibello» in Busseto mit anschliessender Verköstigung in der gleichnamigen Osteria am Geburtsort des Musikgenies Giuseppe Verdi in Roncole Verdi.

Auch der neue Präsident hat die Reise bereits geplant. Es geht im kommenden Jahr von 27 bis 30. März wieder mal auf die Ski und das in Lenzerheide. Zuvor steht am letzten Freitagabend vor Weihnachten das beliebte Jusa-Essen auf dem Programm. Aber zuerst muss jetzt mal der Sommer kommen.

Saudische Spezialisten holten sich in der Schweiz Know-how im Bereich Abfallwirtschaft. (Bild Hans-Peter Schweizer)

Bezirksgericht Affoltern

Das Bezirksgericht Affoltern entscheidet erstinstanzlich Streitigkeiten in zivil- und strafrechtlichen Angelegenheiten. 27 Mitarbeitende erledigen jährlich knapp 2000 Verfahren.

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Ihr Aufgabenbereich

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Ihr Profil

• Sie haben eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen und verfügen über gute IT-Kenntnisse

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Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte mit den üblichen Unterlagen und dem Vermerk „vertraulich“ bis zum 15 August 2024 an folgende Adresse: Bezirksgericht Affoltern, z.Hd R. Barblan, Im Grund 15, 8910 Affoltern a.A., oder in elektronischer Form an: bewerbung.affoltern@gerichte-zh.ch. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

ÄnderungderAnnahmeschlusszeiten

Erscheinungsweiseüber1.August2024

Bittebeachten Siedievorgezogenen Annahmeschlusszeiten

Ausgabe Anzeigenschluss fürInserateund Reklamen

LenzburgerBezirksAnzeiger Donnerstag,1.August2024keineAusgabe

Limmatwelle

Donnerstag,1.August2024keineAusgabe

Anzeigerausdem BezirkAffoltern Mittwoch,31.Juli 2024 Montag,29.Juli202416Uhr Freitag,2.August2024keineAusgabe

Traueranzeigen können onlineüberwww.gedenkzeit.ch oderperE-Mailauf todesanzeigen@chmedia.ch aufgegebenwerden.

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#AlleinerziehendGemeinsamStark

Der Schweizerische Verband alleinerziehender Mütter und Väter SVAMV engagiert sich mit Beratung und Unterstützung für Einelternfamilien und ihre Kinder

Beratung unter:

Tel.031 351 77 71 . info@svamv.ch

Spenden: CH75 0900 0000 9001 6461 6

Bienenfresser und Haubentaucher

Bienenfresser gehören zu den farbenprächtigsten Vögeln der Schweiz Hier bei der Übergabe des Brautgeschenks. Männchen und Weibchen sind vom Aussehen her nicht unterscheidbar Bild rechts: Die Haubentaucher, man kann sie im Frühjahr bei ihrer einzigartigen Balz an den Seen beobachten. Ihr Backenbart und ihre Federohren machen sie einzigartig.

Natur und Tiere sind sein

Thema

Thomas Boll aus Mettmenstetten zeigt Fotos aus seinem Fundus

Ämtler Fotografinnen und Fotografen

Auf dieser Seite präsentiert der «Anzeiger» in unregelmässigen Abständen Fotos, die eine Person aus dem Säuliamt gemacht hat. Die Seite wird gemeinsam mit der Redaktion gestaltet. Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser auch Interesse daran, ihre fotografischen Aufnahmen an dieser Stelle zu präsentieren – oder kennen Sie jemanden? Gerne können Sie sich gerne bei der Redaktion melden Man muss dazu kein Berufsfotograf sein. Schreiben Sie uns an: redaktion@affolteranzeiger.ch Wir melden uns bei Ihnen (red)

Florian HoFer

Für Thomas Boll ist die Naturfotografie eine hervorragende Möglichkeit, Naturbeobachtung und Fotografie miteinander zu verknüpfen. «Ganz gleich, ob das Ziel eher dokumentarischer oder künstlerischer Natur ist», sagt der passionierte Fotograf aus Mettmenstetten.

Ruhe und Ausgeglichenheit

Was interessiert und fasziniert ihn so sehr an der Tier- und Naturfotografie?

«Der Weg zu meinen Bildern, das Durchstreifen der naturbelassenen Landschaften bringt mir Ruhe und innere Ausgeglichenheit. Selbst dann, wenn ich acht Stunden in einem Versteck vergeblich auf einen Adler gewartet habe.» Die Motive findet aber auch im eigenen Garten.

Stieglitz

Auch Distelfink genannt Hier an den Samen der Nachtkerze. Sie machen sich gerne an den Fruchtkapseln mit ihren nahrhaften Samen zu schaffen.

«Das eigentlich Schöne an der Makrofotografie ist, dass sie den Blick für Details schärft und man erst in der starken Vergrösserung gewahr wird, welch filigrane und perfekt angepasste Vielfalt uns Menschen doch umgibt.» In Anbetracht der schwindenden Biodiversität möchte er dem Betrachter mit seinen Bildern die Augen öffnen.

Die heimische Fauna begeistert ihn immer wieder: «Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.» Dank seines grundlegenden Wissens über die jeweilige Spezies gelingen ihm dann auch seine besonderen Bilder Thomas Boll ist Mitglied der Naturfotografen Schweiz.

Laubfrosch

Ab und zu hört man die Laubfrösche im Spätsommer und bis in den Herbst aus Hecken und Gebüschen rufen. Der Laubfrosch kann auch sehr gut klettern.

Bläulinge

Die Schweiz ist Heimat von über 50 Bläulingsarten Sie gehören zu den wenig beachteten Arten mit Spannweiten von 30 bis 45 Millimetern.

Gartenrotschwanz

Ein kleiner, insektenfressender Singvogel müsste eigentlich in jedem Garten zu finden sein. Leider ist dies jedoch längst nicht mehr der Fall.

Mit Schuhen aus dem 3D-Drucker an die Paralympics

Die vierfache Welt- und Europameisterin Flurina Rigling aus Hedingen fährt erstmals um paralympische Medaillen

27 Athletinnen und Athleten werden die Schweiz an den Paralympics 2024 in Paris vertreten. So viele wie noch nie seit 2008. Das erklärte die Schweizer Behindertensportstiftung Swiss Paralympic bei der Bekanntgabe der Selektion am Freitag im Paraplegiker-Zentrum in Nottwil LU. Zur Schweizer Vertretung zählt die aus Hedingen stammende ParaRadrennfahrerin Flurina Rigling. Sie wird sowohl auf der Bahn als auch auf der Strasse zum «Kreis der Favoritinnen» gezählt, wie Swiss Paralympic in einer Medienmitteilung schreibt

Die Erwartungen an Rigling sind aufgrund ihrer bisherigen Erfolge gross. Sie ist vierfache Welt- und Europameisterin, hat schon 18 WM-Medaillen geholt und ist überdies WeltcupGesamtsiegerin 2024. Nur olympische Medaillen besitzt sie noch keine – ganz einfach, weil sie bisher noch nie an Paralympischen Spielen teilgenommen hat.

Welcher Druck ist bei dieser Ausgangslage schwieriger auszuhalten, jener von aussen – von der Familie, den Fans und Sponsoren – oder jener von innen? «Es sind immer die eigenen Erwartungen, mit denen man vor allem umgehen können muss», sagt Rigling gegenüber dem «Anzeiger». «Die Ausgangslage in

Paris ist eine andere als sonst, die Konkurrenz ist noch stärker Ich kann mir nicht einfach sagen: ‹Du hast alles gewonnen, easy mach einfach weiter.›» Für sie gehe es in erster Linie darum, ganz bei sich selber zu bleiben und die

«Meine Lebensqualität ist so hoch wie noch nie, auch durch den Sport.»

Flurina Rigling, Para-Radrennfahrerin

eigenen Leistungen abzurufen. «Das ist das Einzige, das ich beeinflussen kann und auf das ich hin trainiere.» Für sie sei es wichtig, am Schluss sagen zu können: «Ich habe das gemacht, was ich machen kann.»

Schuhe und Lenker aus dem 3D-Drucker Für den Medientermin in Nottwil am Freitag hatte die in Hedingen aufgewachsene und wohnhafte 27-Jährige ihr Höhentraining auf dem Säntis unterbrochen. Dort oben, auf 2502 m. ü. M., verbrachte sie mehrere Nächte, während sie tagsüber von der Schwägalp aus auf dem Rad unterwegs war Ein wei-

teres, mehrwöchiges Höhentraining ist vor Paris im Engadin geplant.

Die körperlichen und mentalen Vorbereitungen sind für Paracyclerinnen wie Rigling das eine, das andere ist die Verbesserung des Materials. Zu den grossen Neuerungen zählen bei ihr dass sowohl Teile des Rennradlenkers wie auch die Schuhe neu aus dem 3D-Drucker stammen. Rigling: «Das ist ein grosser Sprung nach vorn. Früher dauerte es Monate bis ich ein paar neue Schuhe hatte, heute noch ein paar Tage. Dazu sind die neuen viel leichter.»

Von den allerersten Metern auf dem Velo als kleines Mädchen bis zur Teilnahme an den Paralympics mit Hightech-Ausrüstung und -Rennrädern war es ein langer Weg. «Wie jedes Kind hatte auch ich Stützrädli», erinnert sich Rigling. Doch weil sie ohne die vier Strahlen an Händen und Füssen geboren wurde (eingeschränkte Grifffähigkeit), habe sie Schwierigkeiten beim Schalten und Bremsen gehabt (zudem kann sie ihre Wadenmuskulatur nicht einsetzen). Ihr half damals ein versierter Velomechaniker in Affoltern, Marc Nägeli. «Er liess eine spezielle Schaltung aus Holland kommen, weil ich einen Rücktritt benötigte.» Die damalige Zusammenarbeit besteht bis heute. «Marc ist bis heute ein extrem wichtiger Begleiter und hilft mir mit dem Material», so Rigling. Auch sonst wird sie, neben nationalen Sponsoren, bis heute aus der Region unterstützt.

«Trainingsfleiss, Mut und Ehrgeiz» Laurent Prince, Stiftungsratspräsident von Swiss Paralympics, bezeichnete am Freitag die Leistungen der Selektionierten als «Inspiration für alle Athleten» –und nicht nur für die Behindertensportler Voraussetzungen dafür seien «viel Trainingsfleiss, Mut und sehr viel Ehrgeiz». Das Schweizer Team will in Paris «mindestens die Gesamtleistung der letzten Spiele in Tokio (2021) wiederholen» so Peter Läuppi der Chef de Mission von Swiss Paralympics. Damals holten sie Schweizer Sportlerinnen und Sportler 14 Medaillen. Chancen auf Edelmetall sieht Läuppi neben der Leichtathletik, dem Paracycling und dem Rollstuhl-Badminton unter anderem auch im Schwimmen.

In einem wesentlichen Punkt werden die Spiele in Paris völlig anders sein als die letzten in Asien. «Tokio 2020» fand noch unter Covid-19-Restriktionen statt – weitgehend unter Ausschluss von

Etliche Podestplätze für den Nachwuchs des RRC-Amts

Auch im Juli fährt der Nachwuchs vom RRC-Amt etliche Podestplätze ein Allen voran Elio de Mey. Elio konnte seinen ersten Sieg auf der Rennbahn Oerlikon feiern Beim Scratch, wo der Zieleinlauf

die Rangliste ergibt, konnte er sich durch einen beherzten Angriff von den anderen lösen und fuhr als Erster über die Ziellinie. Gleich hinter ihm folgte Aline Graf und auf Rang vier Nils Graf.

Spezialschuhe aus dem 3D-Drucker: Flurina Rigling am Freitag bei Vorbereitungen für ein Fotoshooting. (Bilder Daniel Vaia)

Publikum (und ein Jahr später als geplant, 2021). In Paris dürften die Ränge in den Stadien oft voll sein – und unter den Zuschauerinnen und Zuschauern dürften sich viele Familienangehörige und Freunde der Schweizer Sportlerinnen und Sportler befinden.

Läuppi: «Diese Nähe ist eine Chance –und eine Herausforderung zugleich.»

Und von was träumt Flurina Rigling – abgesehen vom Sport? «Ein erfülltes, gesundes Leben zu haben. Ich denke, im Moment ist meine Lebensqualität so hoch wie noch nie, auch

durch den Sport. Mir geht es gesundheitlich extrem gut Dazu habe ich ein tolles Umfeld, das mich unterstützt Und ich habe kürzlich meine Masterarbeit (in Politikwissenschaften, Anm. d. Red.) abgeschlossen. Ich bin in vielen Bereichen meines Lebens sehr erfolgreich, das erfüllt mich sehr.»

Beste Voraussetzungen für die Paralympics in Paris. Und für die kurze Zeit später folgende Rad- und Paracycling-WM in Zürich, von 21. bis 29. September

Beim zweiten Rennen, dem Ausscheidungsfahren, gab es keinen Weg an den RRC-Amt-Fahrer vorbei. Da feierte Nils Graf vor Aline Graf einen Sieg. Elio als Fünfter komplettierte die starken U15-

Fahrer Cedric Graf, der eine Woche lang an der Europameisterschaft in Cottbus (DE) sein Bestes gab (11. Rang beim Ausscheidungsfahren), zeigte seine gute Form und gewann das Punktefahren bei den U19/U17/Damen. Jan, der jüngere Bruder erreichte den 12. Rang Auch die Biker hatten am Wochenende in Echallens im Rahmen der Schweizer Meisterschaft ihre Renneinsätze und lieferten super Resultate. Mit Lina und Shana Huber standen zwei Fahrerinnen, beide als Zweite in ihrer Kategorie, auf dem Podest Beide zeigen auch dieses Jahr eine unglaubliche Saison, die von einem Podestplatz zum nächsten führt. Mit Dennis Flückiger, Rang 32, und Moritz Schmid, Rang 93, ging eine erfolgreiche Woche für die RRC-Amt-Fahrer zu Ende. Bei Verein freut man sich auf die zweite Saisonhälfte.

René Graf

www.rrc-amt.ch

Seit dem 1. Juli steht fest, dass der FC Wettswil-Bonstetten (1. Liga) in der ersten Hauptrunde des Schweizer Cups abermals auf den Superligisten FC Winterthur trifft. Gerne hätten die Ämtler das Highlight am Samstag durchgeführt. Jedoch wurde vom Fussballverband das Spiel definitiv auf den Freitagabend, 16. August, um 20 Uhr angesetzt. «Auch so wird es ein grossartiges Fest», ist Präsident Martin Meili überzeugt. Die Verantwortlichen des Clubs arbeiten bereits auf Hochtouren. Der Vorverkauf für die Tickets wird in den nächsten Tagen beginnen und auf allen bekannten Kanälen publiziert. Auf der Homepage der Eulachstädter ist zu lesen: «Der FC Winterthur trifft wiederum auf den FC Wettswil-Bonstetten. Den letztjährigen Cup-Fight beim gastfreundlichen Verein aus dem Zürcher Säuliamt gewann der FCW 2:0 durch zwei späte Tore von Samuel Ballet in der 88. und Aldin Turkes in der 91. Minute.» (kakö)

Von links: Aline Cedric, Nils Graf, Elio de Mey und Jan Graf Jan Graf ist vorne links zu sehen. (Bilder zvg)
Flurina Rigling, links auf ihrem Rennrad auf einem offiziellen Plakat von Swiss Paralympic, rechts real an der Medienkonferenz in Nottwil.

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