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aus dem bezirk affoltern I Nr. 55 I 171. Jahrgang I Dienstag, 18. Juli 2017
Leinenpflicht
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Grosses Interesse am Wahlhock in Rifferswil, wo sechs Gemeinderäte gesucht werden. > Seite 3
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Kantonsschule im Knonauer Amt: Potenzial für 350 bis 650 Schüler
Eine Chance verpasst von thomas stöckli
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Umfrage des «Anzeigers» bei Schülern widerlegt Kalkulationen der Bildungsdirektion
nter der Führung der Ämtler Kantonsräte haben sich Standortförderung, Regionalplanungsgruppe, Parteien und weitere wichtige Organisationen, Vereine und Persönlichkeiten für eine regionale Klein-Kantonsschule in Affoltern eingesetzt. Vergebens. Auch eine Petition mit fast 4000 Unterschriften verhallte offenbar ungehört. Stattdessen wird die bestehende Kantonsschule Limmattal in Urdorf zur Grossschule aufgerüstet. Das hat die Kürung des Siegesprojekts im Architekturwettbewerb vergangene Woche nochmals allen deutlich gemacht. Das Knonauer Amt guckt in die Röhre. Vorerst wird es nichts mit der eigenen Kantonsschule, nichts mit der Verkürzung des Schulwegs, mit der Entlastung des Pendlerstroms. Die Verlierer sind die Ämtler Gymnasiasten. Sie wünschen sich eine Kantonsschule im Bezirk und die Mehrheit würde dieser auch den Vorzug geben. Mit 69 «sicheren» und 56 möglichen weiteren Schülerinnen und Schülern pro Jahrgang dürfte die kritische Grenze von 500 Schülerinnen und Schülern mittelfristig kein Problem darstellen, zumal die Bevölkerung im Säuliamt überdurchschnittlich wächst und bei konstanter Maturitätsquote demnach auch die Anzahl der Gymnasiasten ansteigen dürfte. Statt im Säuliamt zu bleiben, pendeln Ämtler Gymnasiasten nun also weiterhin nach Urdorf, Zürich oder Zug. Eine Chance wurde verpasst. Eine weitere dürfte sich so schnell nicht mehr bieten. anzeige
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163 Schülerinnen und Schüler aus dem Knonauer Amt haben diesen Frühling die Gymiprüfung bestanden. Die Mehrheit würde gerne eine Kantonsschule in Affoltern besuchen, wenn das zur Wahl stünde. ................................................... von thomas stöckli In der Debatte um die zu erwartenden Schülerzahlen gingen die Vorstellungen der Bildungsdirektion und jene der Befürworter einer eigenen Mittelschule im Knonauer Amt stark auseinander. Mit der Kürung des Siegerprojekts für die Erweiterung der Kantonsschule Limmattal ist eine eigene Kantonsschule für Affoltern zwar in weite Ferne gerückt, der «Anzeiger» wollte es aber trotzdem genauer wissen und hat die Direktbetroffenen, nämlich die angehenden Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, befragt. Ein entsprechender zweiseitiger Umfragebogen wurde über die Schulleitungen an die Prüflinge gestreut. Die zentrale Frage darin: «Würdest du in Affoltern zur Schule gehen, wenn dein Maturitätstypus hier angeboten würde?»
Von den 60 neuen Langzeitgymnasiasten, die den Fragebogen retourniert haben, wären 48 (80 %) zumindest nicht abgeneigt, die Kanti im Knonauer Amt zu besuchen. 27 (45 %) beantworteten die Frage gar mit einem kategorischen Ja, nur zwölf (20 %) schlossen einen Besuch der Kanti Affoltern von vornherein aus; weil sie entweder lieber in die Stadt wollen, wegen der Pendelverbindungen oder weil bereits ein Geschwister eine andere Kantonsschule besucht. Daneben wurden auch individuelle Gründe genannt: «Ich würde nicht nach Affoltern gehen, weil ich dann immer so nahe bei unserem kleinen Dorf wäre», so eine Sechstklässlerin.
69 bis 125 Gymnasiasten pro Jahrgang Auch bei den Kurzzeitgymnasiasten ab der zweiten oder dritten Sek. hätte eine Kanti Knonauer Amt gute Karten: 24 der 32 Teilnehmenden an der Umfrage – also drei Viertel – könnten es sich vorstellen, in Affoltern ans Gymi zu gehen. 13 (40 %) sagen klar Ja, 8 (25 %) klar nein. Als Gründe für die kategorische Absage wurden hier ebenfalls die Stadt sowie das neue Umfeld genannt, mehrere führten allerdings
auch einen «schlechten Ruf» der Affoltemer Schulen auf. Wenn man diese Zahlen hochrechnet, kommt man auf 69 bis 125 potenzielle neue Gymnasiasten für Affoltern pro Jahrgang, also – umgerechnet auf die vier, respektive sechs Schuljahre – schon jetzt auf eine realistische Schulgrösse von rund 350 bis 650 Schülern, das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum der kommenden Jahre noch nicht eingerechnet.
Urdorf und Enge erste Wahl Statt im Säuliamt zu bleiben, pendelt die Mehrheit der Langzeitgymnasiasten nach Urdorf. Deutlich abgeschlagen folgen die stadtzürcher Gymis Freudenberg und Wiedikon sowie Zug. Bei den Kurzgymnasiasten ist die Kantonsschule Enge noch vor Urdorf erste Wahl. Sieben von 32 gaben allerdings auch an, trotz bestandener Gymiprüfung lieber die Fach- oder Berufsmittelschule zu besuchen. So erstaunt auch nicht, dass die Sechstklässler den Schulweg als wichtigstes Kriterium für die Kanti-Wahl angeben, dicht gefolgt von den Faktoren Kollegen und Maturitätsprofil. In der Prioritätenliste der Zweit- und
Dritt-Sek.-Schüler wird das Maturitätsprofil hauchdünn höher gewichtet als der Schulweg. Ein weiteres wichtiges Kriterium sind Empfehlungen. Dem Einfluss der Kollegen hingegen wird mit zunehmendem Alter offenbar dann weniger Bedeutung zugemessen.
Zu Hause essen nicht wichtig Die Mehrheit der angehenden Gymnasiasten findet, dass der Schulweg maximal 20 bis 40 Minuten dauern dürfe. Rund 40 % würden auch bis 60 Minuten in Kauf nehmen. Die Mittagspause zu Hause verbringen zu können, das ist allerdings nur für eine Minderheit von 23 % erstrebenswert. 21 % finden den Abstand zu Familie, bisheriger Klasse oder Wohngemeinde sogar wichtig. 37 % schätzen es, die Hausaufgaben auf dem Schulweg erledigen zu können. Den Kontakt zu den bisherigen Mitschülern zu halten, das bedeutet vor allem den Sechstklässlern viel, gut 83 % finden diesen Aspekt wichtig bis sehr wichtig. Bei den Sek.-Schülern sind es knapp 72 %. Dass die künftigen Mitschüler in der Nähe wohnen, darauf kann in beiden Altersstufen gut die Hälfte der künftigen Kantischüler verzichten.
Sport, Party und Familienanlass Spitzensport und rauschendes Fest an der Freestyle-Night im Jumpin Mettmenstetten Am vergangenen Samstag fand im Mettmenstetter Jumpin die 15. Freestyle-Night statt. 2700 Personen genossen Spitzensport und ein Fest bis in die Morgenstunden. ................................................... von salomon schneider Bereits am Nachmittag verfolgten hunderte Zuschauende die Qualifikationsspringen, versuchten sich in der Balanceburg oder im Rodeo. «Durch die Attraktionen im Umfeld und den kostenlosen Eintritt konnten wir sehr viele Familien anziehen», freute sich OK-Präsident Andreas Isoz. Am Abend wurde das Publikum sehr durchmischt und am Abend stieg eine rauschende Party, die rundum friedlich verlief. Mit Alexandra Bär gewann beim Freeski erstmals eine Frau. Marco Wildi siegte im BMX, die Aerials konnte Dimitri Isler für sich entscheiden. Die Lokalmatadoren Luca Schuler und Vorjahressieger Andi Isoz schieden beide in der ersten Finalrunde aus. ................................................... > Bericht in der nächsten Ausgabe
Das 15. «Freestyle» überzeugte wieder mit atemberaubender Akrobatik und guter Stimmung. (Bild Salomon Schneider)