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Vermischtes

Dienstag, 16. Juli 2013

Wildbienenschutz verbindet Generationen Gut besuchter Anlass des Natur- und Vogelschutzvereins Bezirk Affoltern Bei sommerlichem Wetter trafen sich am Samstag, 6. Juli, gut 30 Familien und verschiedene Einzelpersonen jeglichen Alters an der Giessenstrasse zum Bau von Wildbienenhäusern. Es galt, für die weniger bekannten aber bedrohten Wildbienen geeignete Nisthilfen zu bauen. Die meisten dieser Insektenarten leben allein und legen ihre Eier – mit etwas Blütenstaub als Futter – in Ritzen, Mauerspalten, hohle Stängel oder Holzlöcher. Solche Stellen sind in unseren aufgeräumten Gärten aber rar geworden. Die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebauten Nisthilfen stellen deshalb einen kleinen aber wichtigen Beitrag zum Schutz der rund 600 Wildbienenarten in der Schweiz dar. Mit Feuereifer waren Gross und Klein dabei: es wurde gebohrt, gesägt und die verschiedenen Teile zusammengesetzt. Das von den Helferinnen bereitgestellte Material wurde rege genutzt und es entstanden ganz unterschiedliche Kunstwerke! «So macht Naturschutz Spass – wir kommen sicher wieder!» war ein Satz, den die Helferinnen und Helfer immer wieder hörten. Da bieten die kommenden Veranstaltungen des NVBA sicher für alle etwas – und Neumitglieder sind auch stets willkommen! Infos unter www.nvba.ch.

Generationenübergreifende Zusammenarbeit.

Es müssen viele Löcher gebohrt werden. (Bilder zvg.)

Letzte Handgriffe, dann ist das «Hotel» bezugsbereit.

Das Werk ist vollbracht.

buch-tipp

Wo man das Hungern verlernt Missionsfest in Mettmenstetten am kommenden Sonntag, 21. Juli

Mord in Switzerland Die beiden bekannten Krimiautorinnen Petra Ivanov und Mitra Devi haben einiges gemeinsam: Sie wohnen beide in Zürich, schreiben Krimis und kennen sich in der Krimiszene bestens aus. Kürzlich haben sie zusammen die Krimi-Sammlung «Mord in Switzerland» veröffentlicht. ................................................... von bettina troxler, bibliothek hedingen

Emanuel Hermann in Äthiopien. Während der Regenzeit ist die Reise ins Nono-Gebiet ein Abenteuer. (Bild zvg.) Was bewegt einen Menschen dazu, sein Leben in Sicherheit und sein Karriere in der Schweiz mit dem Leben eines Missionars in Äthiopien zu tauschen? Wer sich für die Antwort interessiert, der erhält sie am Gottesdienst vom Sonntag, 21. Juli, mit der Mission am Nil um 10 Uhr in der reformierten Kirche in Mettmenstetten. Im Anschluss daran berichtet Emanuel Hermann (25-jährig) aus seinem Leben und Arbeiten. Er wuchs als Missionarssohn in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba auf. In der Schweiz erlernte er den Beruf eines Landwirts. Nach dem Besuch der dreijährigen Bibelschule auf dem Hasliberg (mit Praktika im «Güetli», Rossau) zog Emanuel Hermann im Dezember 2011 nach Äthiopien ins Nono-Gebiet. Eine Sprachausbildung erübrigte sich, da er schon als Kind die amharische und englische Sprache erlernt hatte. Das Nono-Gebiet befindet sich ca. 240 km südwest-

lich von der Hauptstadt Addis Abeba und gehörte bis vor Kurzem zu einem der ärmsten Gebiete Äthiopiens. Von der dort ansässigen Bevölkerung, die etwa 100 000 Personen zählt, hungerte die Hälfte drei oder mehr Monate jährlich. Seit fast zehn Jahren setzen sich Mitarbeiter der Mission am Nil für eine Verbesserung des Lebensstandards der Nono-Bevölkerung ein. Es konnten 19 Grundwasserbrunnen gebohrt werden, Bauern erhielten Unterricht in nachhaltiger Landwirtschaft, Tierhaltung, Imkerei und Gartenbau und eine kleine Poliklinik entstand. Nun sind die Ernteerträge so gross geworden, dass die Bauern nicht mehr hungern müssen. Der erste einheimische Mitarbeiter im Nono wohnte in einem umgebauten VW-Camper, den er mit Ratten teilte, und die europäischen Mitarbeiter bewohnten ein Zelt. Die heutigen

Mitarbeiter (Emanuel Hermann und 20 Äthiopier) wohnen in Häusern aus zusammengestellten und wohnlich eingerichteten Stahlcontainern. Seit Kurzem spendet eine Solaranlage Licht für die Mensa, die Schlafräume und die Poliklinik. Emanuel Hermann wird Sie mitnehmen in die Freuden und Herausforderungen eines Lebens als Landwirt im Nono-Gebiet. Zum Mittagessen im «Güetli», Rossau sind Gäste herzlich eingeladen. (Anmelden unter Tel. 043 466 77 77). Am Nachmittag findet um 14 Uhr das Jahresfest im «Güetli», Rossau statt. Afrikanische und europäische Mitarbeiter berichten über ihre Arbeit in Ägypten, Sudan, Äthiopien, Eritrea, Kongo und Tansania. Grössere Kinder können die lebendigen Bild-Präsentationen mitverfolgen, kleinere Kinder haben ihr eigenes Programm. Der Nachmittag schliesst um 17 Uhr mit einem Imbiss.

«Die Idee zu diesem Buch entstand während einer Zugfahrt», schreiben sie im Vorwort. «Wir fragten uns, wie es im idyllischen Einfamilienhaus am Waldrand wirklich zuging. Ob die alte Dame mit dem Tulpenstrauss tatsächlich Gutes im Sinn hatte. Warum der Bauer reglos auf seinem Traktor sass und auf den Acker starrte.» Sie beschlossen, einheimische Krimiautorinnen und -autoren anzufragen, ob sie einen Kurzkrimi schreiben würden, der in der Schweiz spielt. Schon bald trafen dann Krimis aus verschiedensten Regionen der Schweiz ein.

Bettina Troxler, Bibliothekarin in der Bibliothek Hedingen. (Bilder zvg.)

Die idyllische Schweiz von ihrer düstereren Seite gezeigt 18 bekannte Autorinnen und Autoren wie Milena Moser, Peter Hänni oder Emil Zopfi zeigen die idyllische Schweiz von ihrer düstereren Seite. Entstanden ist eine vielfältige Sammlung, die einen guten Überblick über die Schweizer Krimiszene gibt: mal brutal, mal ironisch, melancholisch oder witzig, subtil und geheimnisvoll… Die Krimigeschichten leben von der Originalität des Plots, den charakterisierten Personen und natürlich vom Lokalkolorit. Was will man mehr! Eine mörderisch gute Reise durch die Schweiz, die viel Spannung und Überraschung bietet. Beste Ferienlektüre also!

«Mord in Switzerland» herausgegeben von Mitra Devi und Petra Ivanov. Appenzeller Verlag 2013, ISBN 978-3-85882-653-4.


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