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aus dem bezirk affoltern I Nr. 51 I 168. Jahrgang I Dienstag, 1. Juli 2014

Nicht lange diskutiert

Teure Rekurse

Schulzweckverband: Ja zur neuen Personal- und Entschädigungsverordnung. > Seite 3

Gemeinderat Aeugst orientierte im Rahmen der Gemeindeversammlung. > Seite 5

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Naturbad offen Vespäteter und verregneter Auftakt zur Badesaison in Maschwanden. > Seite 6

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Am Dorffest aktiv Jugendkommission in Hausen mit Infostand, neuem Leitbild und Attraktionen. > Seite 8

Gewerbe und Politik – im Bezirk ein umstrittenes Thema Die GV des Bezirksgewerbeverbandes sagt nur halbherzig Ja zu einer Neuausrichtung Wie stark soll sich das Gewerbe auf Bezirksebene politisch engagieren? Bei dieser Frage, so alt wie der 160-jährige Bezirksgewerbeverband, sind die Meinungen nach wie vor geteilt. Nur knapp sagte die Generalversammlung in Obfelden Ja zu einer Neuausrichtung, bei der die Förderung des Lehrlingswesens einen Schwerpunkt bildet. ................................................... von werner schneiter Den Grundsatz, sich neu auszurichten, fasste der Bezirksgewerbeverband (BGV) an der letztjährigen Generalversammlung – ohne jedoch Ziele zu definieren. Allein die finanzielle Situation zwingt den Verband zum Handeln. In den letzten Jahren sank das Vereinsvermögen jährlich um etwa 5000 Franken. Ins Gewicht fallen vor allem die Kosten – jährlich 4000 Franken – für die Geschäftsstelle. In drei Jahren, so Schätzung, wäre das gesamte Vereinsvermögen aufgebraucht – ohne eine besondere Wirkung erzielt zu haben. Die Präsidenten der örtlichen Gewerbevereine haben deshalb ein Stra-

tegiepapier ausgearbeitet, um dieser Entwicklung entgegenzutreten. Dieses enthält Grundziele, allesamt selbstverständlich für das Gewerbe: deren nachhaltige Stärkung in der Region, positives Image, Aufträge, Wertschöpfung, die Erhaltung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen, die Stärkung handwerklicher Berufe und die Förderung des dualen Bildungssystems. Nach den Worten von Marcel R. Streiff, BGV-Geschäftsstellenleiter, geht es im Papier um das Lehrlingswesen, das in der Neuausrichtung des Bezirksgewerbeverbandes zum Schwerpunktthema erklärt wird: Zusammenarbeit mit dem Lehrstellenforum, Lehrstellenbörse, Lehrstellenbarometer, Schnupperlehrstellen, die Vorstellung von Berufsbildern, Aktivitäten in den Schulen usw. Dazu sollen die bestehenden Kommunikationskanäle genutzt und auch ausgebaut werden. «Ein schlankes und zielorientiertes Konzept ist wichtig – und dass wir auch in diesen noch guten Zeiten Rahmenbedingungen schaffen, um spätere Krisen meistern zu können», sagte Jürg Meier, abtretender BGV-Präsident. Da passe es auch gut, in den Berufsnachwuchs zu investieren, vor allem auch die handwerklichen Berufe zu fördern, die heute «hinterherhinken». Genannt wurde auch das Berufswahl-

projekt «Rent-a-Stift», bei dem junge Lernende nach einem Einführungskurs ihren Beruf in Schulen vorstellen (vgl. «Anzeiger» vom 30. Mai).

Politische Aktivitäten im Konzept verankern? In der Diskussion wurde es allgemein begrüsst, vermehrt ins Lehrlingswesen zu investieren, aber der Bezirksgewerbeverein müsse auch stärker als politische Kraft daherkommen, hiess es von verschiedener Seite. «Politische Aktivitäten müssen in dieser Neuausrichtung verankert werden», forderte Andreas Leidenix, Präsident des Gewerbevereins Mettmenstetten-KnonauMaschwanden. Andere betonten, der Verein müsse sich prononcierter für seine Interessen einsetzen. Nicht alle teilten die Forderung nach vermehrter politischer Tätigkeit. «Es sind ja vermehrt ortspolitische Themen», sagte Remo Marchioni, Präsident des Ottenbacher Gewerbevereins. Ein anderes Problem ist personeller Natur: Es findet sich bislang niemand, der sich an vorderster Front von Gewerbeseite politisch engagieren will – wohl auch nicht, weil den Gewerblern die Zeit dazu fehlt, wie Marcel R. Streiff feststellte. Dabei wäre nach den Worten von Thomas Hess, Geschäftsleiter des

Die Würdigung eines historischen Kompromisses 5. Historischer Gedenktag Kappeler Milchsuppe. Viel Politprominenz der SVP aus den Kantonen Zürich und Zug feierte am Freitagabend den bereits traditionellen Gedenktag der «Kappeler Milchsuppe» anno 1529. Die beiden Festredner, Parteipräsident Toni Brunner sowie Nationalrat und Historiker Christoph Mörgeli, benutzten die Gelegenheit, die damaligen Verhältnisse den heutigen gegenüberzustellen.

«Glögglispital» Affoltern: Grosses Interesse am Tag der offenen Tür im Kispi-Reha-Zentrum. > Seite 9

Ortsbildgerechter und sicherer Die Ortsdurchfahrt von Hausen soll im Zuge von Sanierungsarbeiten ortsbildgerechter und sicherer gestaltet werden. Dazu wurde nun ein Bericht verabschiedet, welcher der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion zur weiteren Projektierung übergeben wird. Die Gesamtkosten werden auf rund 4 Mio. Franken geschätzt. Für die Gemeinde dürften Mehrkosten von etwa 430 000 Franken anfallen. ................................................... > Bericht auf Seite 3

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Überfall am Türlersee und Raserei: 30 Monate Gefängnis Das Zürcher Obergericht verurteilte einen Schweizer, der am Türlersee einen Postautochauffeur überfallen hatte, dabei aber dilettantisch vorging und vom Postautochauffeur nicht ernst genommen wurde. Noch gefährlicher handelte der Drogenkonsument, als er mit 240 km/h durch den Üetlibergtunnel raste. Der umfassend geständige Täter erhielt eine teilbedingte Strafe von 30 Monaten. 10 Monate davon muss er im Gefängnis absitzen.

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Brunner angriffig – Bortoluzzi, der «Oberkellner» Während Brunner in einer angriffigen Rede die aktuellen Entscheidungen des Bundesrates betreffend der Einwanderungsinitiative geisselte, hielt sich Historiker Mörgeli weitgehend an die geschichtlichen Ereignisse um die damaligen Glaubenskriege. Symbolisch als Diener des Volkes auftretend, servierten die zahlreich anwesenden Politiker den Gästen Kappeler Milchsuppe und Brot. (mm) ................................................... > Bericht auf Seite 10

kantonalen Gewerbeverbandes (KVG) ein solcher Vertreter auch deshalb wichtig, um die Fäden zum KGV zu spinnen – und von ihm zu lernen, wie politische Kampagnen aufgegleist werden. Ein paar Müsterchen lieferte Hess an der Generalversammlung. Für ihn sind ein durchgehendes Netz und gute Drähte zu den Bezirksgewerbevereinen von Bedeutung. «Wichtig wäre, dass jemand aus dem Bezirksgewerbeverband Affoltern bei uns im Vorstand mitarbeiten würde», sagte er und verwies auf die Unterstützung, die der KGV den Gewerbevereinen zuteil werden lässt. Die Generalversammlung stimmte der Neuausrichtung schliesslich mit 7:5 Stimmen zu – nicht gerade ein starkes Signal. In der Folge sagte man dann auch Ja zur Erhöhung des Jahresbeitrags von 10 auf 20 Franken, um der drohenden Ebbe in der Kasse zu begegnen. Trotzdem sagte die GV Nein zur Finanzierung von Zusatzaufgaben für den Geschäftsstellenleiter (2500 Franken), zu denen Präsidentenkonferenzen, Vorstandssitzungen, Vor- und Nachbearbeitung usw. gehören – rund 20 Stunden. Zur Bewältigung der Aufgaben sind nun andere Lösungen gefragt. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 8

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Taxihalter verurteilt Das Zürcher Bezirksgericht verurteilte einen Taxihalter aus dem Säuliamt zu einer bedingten Geldstrafe und 1000 Franken Busse. Dieser hatte eine gelähmte Rollstuhlfahrerin ungenügend angegurtet. Nach einer Vollbremsung wurde sie aus dem Rollstuhl geschleudert, erlitt eine Hirnblutung und zwei Brüche.

Kritisierte in Kappel die aktuellen Entscheide des Bundesrates: Toni Brunner, Präsident der SVP Schweiz. (Bild Martin Mullis)

................................................... > Bericht auf Seite 7

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