Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 48 I 166. Jahrgang I Dienstag, 19. Juni 2012
Ergänzung
Vor Abschluss
Mit Schwerzimattstrasse – Obfelder Tempo-30-Zonen nun komplett. > Seite 3
«Flamas» in Hedingen: Zwei Vollsperrungen im Finish. > Seite 5
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Strassensanierungen Ottenbach: 965 000 Franken für Salzrainstrasse und und Teil der Stüdlerstrasse. > Seite 5
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Für A4-Zubringer In Obfelden haben über 1000 Einwohner ihre Unterstützung zugesichert. > Seite 7
«Hilfe für Menschen, die dem Teufel vom Karren gefallen sind» Der Zürcher Stadtrat Martin Waser spricht anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des WWW Am Samstag hat das Werk- und Wohnheim zur Weid in Rossau mit Bewohnern, Gönnern, Angehörigen, Gästen und Vertretern aus der Politik sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Pointiert referierte der Vorsteher des Stadtzürcher Sozialdepartements, Martin Waser, über Vergangenheit und Zukunft der Institution. ................................................... von martin platter «Mit 100 Jahren – da hat man etwas auf dem Buckel», so Martin Waser, nicht nur positiv in die Vergangenheit blickend. In der früheren Anstalt sei viel passiert, auf das man heute nicht stolz sein könne. «Früher ist man mit Leuten, die dem Teufel vom Karren gefallen sind, nicht gerade zimperlich umgegangen.» Heute sei man wesentlich toleranter und respektvoller im Umgang. Dieser humanen Haltung müsse jedoch Sorge getragen werden, das Rad der Zeit dürfe nicht zurückgedreht werden, wie das gewisse politische Kreise fordern, führte Waser aus, ehe er in die Gegenwart überleitete. In die einstige Anstalt sei man früher eingewiesen worden. Heute kämen die Menschen freiwillig.
Mettmenstetten stets wohlwollend Waser dankte nicht nur der Institutionsleitung für ihren Einsatz, sondern auch Mettmenstetten, das dem Werkund Wohnhaus zur Weid stets wohl-
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Öko-logisch!? Aeugst: In der modernen Landwirtschaft wird vernetzt gearbeitet. > Seite 9
Nein zur Kulturlandinitiative im Bezirk Affoltern Die Abstimmungsergebnisse im Bezirk Affoltern entsprechen den Mehrheiten auf kantonaler und eidgenössischer Ebene – mit zwei Ausnahmen: Bei der Kulturlandinitiative, die im Kanton Zürich mit 54,5 Prozent angenommen wurde, sagte das Säuliamt Nein. Nur 49,1 Prozent votierten dafür. Den stärksten Zuspruch erhielt die Initiative in Knonau (56,3 Prozent Ja), am wenigsten in Obfelden (42,5 Prozent Ja). Neben dem Bezirk Affoltern sagten auch die Bezirke Andelfingen, Bülach und Meilen Nein zur Kulturlandinitiative. Anders sieht man es im Säuliamt auch beim Steuergesetz: Der Kanton sagte mit 50,1 Prozent knapp Nein zur Vorlage, derweil es im Bezirk Affoltern mit 50,2 Prozent ein Ja gab – in Aeugst sogar 59 Prozent Zustimmung. In Maschwanden resultierte hier nur ein Ja-Stimmenanteil von 43,4 Prozent. Bei den anderen, vom Souverän verworfenen Vorlagen sagte das Säuliamt weniger deutlich Nein. (-ter.)
................................................... > Seite 7: So stimmten die Ämtler Gemeinden Martin Waser, Vorsteher des Stadtzürcher Sozialdepartements, zeichnete die wechselvolle Vergangenheit des Werk- und Wohnheims zur Weid nach. (Bild Martin Platter) wollend gegenüber gestanden sei. «Menschenwürde, Respekt, Wertschätzung. Wir gehen davon aus, dass alle Bewohner des Werk- und Wohnheims zur Weid wertvolle Ressourcen haben. Es geht darum, diese zu erkennen und zu fördern», so Waser. In den 100 Jahren habe sich konzeptionell nicht alles geändert. Die Arbeit sei über all die Jahre geblieben. Sie gebe dem Leben Inhalt, Struktur und einen geregelten Tagesablauf. Das WWW habe die Transformation von der einstigen Anstalt in eine moderne Institution geschafft. Nun gelte es den nächsten Schritt zu machen.
Mit Mitgift in die Selbstständigkeit «Wir wollen das WWW in die Selbstständigkeit entlassen. Als Trägerschaft soll eine private Stiftung gegründet werden», erklärte Waser. Als Grund nannte er die Belegung des WWW, die sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert habe. Kein Drittel der Bewohner stamme aktuell noch aus der Stadt Zürich. Das WWW solle die Chance erhalten, Zukunft und Konkurrenzsituation zu analogen Einrichtungen flexibler zu gestalten, um sich auch künftig zu behaupten – auf dass dereinst das
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200-Jahre-Jubiläum gefeiert werden könne. Selbstverständlich werde die Braut nicht ohne «grosszügige Mitgift der Stadt» in die Selbstständigkeit entlassen. Die Stadt lasse auch nicht einfach los, sondern solle weiterhin im Stiftungsrat vertreten sein. Man wolle künftig aber nicht dreinreden, sondern unterstützen, wie bei einem eigenen Kind, das langsam erwachsen werde. Davon müsse der Zürcher Stadtrat überzeugt werden, dann gebe es eine Volksabstimmung. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 9
Vorzeitige Rücktritte im Gemeinderat Affoltern Heidi Fraefel (FDP) und Walter Dürr (SVP) demissionieren Ende 2012 – zu hohe Belastung Gesundheitsvorsteherin Heidi Fraefel und Sozialvorstand Walter Dürr treten per Ende Jahr vorzeitig aus dem Gemeinderat Affoltern zurück – etwas mehr als ein Jahr vor Ablauf der ordentlichen Amtsdauer. Beide nennen die hohe Belastung als Gründe. Heidi Fraefel (FDP) wurde 2006 in die Exekutive gewählt. Sie hat seither zahlreiche Projekte verwirklicht – mit viel Engagement. Jetzt aber hat sie sich für einen vorzeitigen Rücktritt entschieden und führt die ständig steigende Belastung als Grund an. Sie brauche auch familiär viel Energie; ihre Eltern erfordern vermehrt Präsenz. Und zudem ist Heidi Fraefel Geschäftsinhaberin. «Ich übe auch das Amt als Gemeinderätin mit viel Herzblut aus.
Halbe Sachen mache ich nicht. Wenn ich keinen vollen Einsatz mehr garantieren kann, dann muss ich auf dieses Amt verzichten», sagt Heidi Fraefel.
Neue Projekte stehen an
Seit 2006 im Amt: Heidi Fraefel.
Seit 1998 im Amt: Walter Dürr.
Die steigende Belastung führt auch Sozialvorstand Walter Dürr (SVP) als Grund für seinen vorzeitigen Rücktritt an. Gerade in seinem arbeitsintensiven Ressort sei der Druck enorm hoch, nehme ständig zu. «Ich mag einfach nicht mehr. Und ich will auch auf meine Gesundheit achten», sagte er und glaubt, den richtigen Zeitpunkt für die Demission gefunden zu haben. «In meiner Abteilung müssen neue Projekte aufgegleist werden. Und da ist auch neuer Elan wichtig.» Dürr, 71jährig, gehört dem Gemeinderat Affoltern seit 1998 an. (-ter.)
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