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Bezirk Affoltern

Freitag, 25. Mai 2012

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«Gmüetliberg» wird erweitert Projekt von Pächter Giusep Fry und der SZU – Baustart wahrscheinlich 2014 Der teilweise Neubau des Bahnhofs auf dem Üetliberg mit der Erweiterung des Restaurants Gmüetliberg erfolgt voraussichtlich ab 2014. Stallikon hat die Baubewilligung erteilt, aber die Gemeinde Uitikon hat dagegen rekurriert. Uto-Kulm-Hotelier Giusep Fry gut gelaut an der GV des Üetliberg-Vereins. (Bild Werner Schneiter)

«Zürichs Hausberg der Öffentlichkeit gesichert» Giusep Fry bezeichnet den Anfang März von den beteiligten Parteien unterzeichneten Gestaltungsplan zur Nutzung des Uto Kulms als «Meilenstein». Der Rekurs dagegen werde die Umsetzung zwar verzögern, aber nicht mehr verhindern. Er habe in den letzten knapp 30 Jahren auf Uto Kulm Kraft und Zeit investiert, aber auch Risiken auf sich genommen, sagte Fry anlässlich der Generalversammlung des Üetliberg-Vereins» (vgl. untenstehenden Beitrag). Nach einem langen Hin und Her, juristischen Auseinandersetzungen und grossem politischem Getöse, sehe er nun aber «Licht im Tunnel». Genährt wird seine Hoffnung durch den Umstand, dass Kanton, Stadt Zürich, die Gemeinde Stallikon und er selbst Anfang März dieses Jahres die Unterschriften zum Gestaltungsplan geleistet haben. Voraussetzung dazu bildete die vom Kantonsrat vor rund einem Jahr befürwortete Umzonung von der Landwirtschafts- in die Erholungszone. Das Areal umfasst 26 000 Quadratmeter und befindet sich in Privatbesitz – einschliesslich des Aussichtsturms. Die Aussichtsplattform und der Turm bleiben kostenlos und ohne Konsumationszwang öffentlich zugänglich, dazu weiterhin auch die Benützung der WC-Anlagen. Auch ein neuer Kiosk ist im Gestaltungsplan enthalten.

Viel gegeben, aber auch etwas bekommen «Mit dem im März unterzeichneten Vertrag durch alle Parteien haben wir Zürichs Hausberg der Öffentlichkeit gesichert», resümierte Giusep Fry. Er wird sich allerdings noch eine Weile gedulden müssen, weil diverse Organisationen gegen den Gestaltungsplan rekurriert haben. Der umtriebige Hotelier ist aber sicher, dass dies eine Umsetzung nur zeitlich verzögern, aber nicht mehr verhindert kann. «Gehen die Rekurrenten bis vor Bundesgericht, dann dauert es möglicherweise bis Ende 2013», fügte er bei. Er habe bei diesem Gestaltungsplan Konzessionen machen müssen, aber er erhalte auch etwas. Die illegal errichtete Südterrasse muss er wohl nicht abbrechen. (-ter.)

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................................................... von werner schneiter Grundeigentümerin ist die Sihltal-Zürich-Üetliberg-Bahn (SZU), Uto-KulmHotelier Giusep Fry der Pächter des Restaurants Gmüetliberg. Die ersten massiven Erweiterungspläne sahen einen Neubau über den SZU-Gleisen vor, in welchem ein grosses Sitzungszimmer untergebracht werden sollte. Weil das Gebiet in der Landwirtschaftszone liegt, musste der Kanton darüber befinden. In einem Vorentscheid lehnte er diese Pläne ab. Möglich sind eine Sanierung der bestehenden Bauten und moderate Veränderungen. Weil baufällig, ist die des Gebäudezugs an der SZU-Endstation sind schon seit längerer Zeit stillgelegt. Vor rund einem halben Jahr entstand ein neues Projekt mit Flachdachbau statt den bisherigen Giebeldächern. Darin geplant ist ein Selbstbedienungsrestaurant, das Richtung Gleisanlagen offen ist. Hinzu kommen 25 Zimmer für Mitarbeitende. Nach der Erweiterung steht ein öffentliches WC zur Verfügung, der Kiosk hingegen entfällt. Giusep Fry spricht von einem Investitionsvolumen in der Höhe von 5 bis 6 Mio. Franken.

Zufahrt während der Bauzeit über Stallikon? Die Gemeinde Stallikon hat die Baubewilligung vor rund zwei Monaten erteilt. Aber auch hier wird sich Pächter

Das SZU-Gebäude neben dem Restaurant Gmüetliberg ist veraltet und stillgelegt. Der dem Restaurant angegliederte Erweiterungsbau wird mit einem Flachdach bestückt und enthält ein Selbstbedienungsrestaurant. (Bild Werner Schneiter) Fry in Geduld üben müssen: Die Gemeinde Uitikon hat gegen den geplanten Um- und Neubau rekurriert. «Meine Wohngemeinde», fügt Fry bei. Utikon lehnt das Projekt nicht grundsätzlich ab. Sie will aber vor dem Start der Bauarbeiten Klarheit haben über die Regelung des Verkehrs. So soll die Zufahrt statt über das Gemeindegebiet von Ringlikon über Stallikon geprüft werden. Auch sei ein Teil der Transporte zur Baustelle mit der Bahn zu bewältigen. «Wir finden sicher eine Lösung mit Uitikon», gibt sich Giusep Fry optimistisch. Sinnvoll wäre für

ihn, die Erweiterungsbauten am Gmüetliberg gleichzeitig mit der geplanten Absenkung der SZU-Gleise durchzuführen. «Offenbar interessiert das nicht. Wenn der Fry etwas plant, dann läuten die Alarmglocken überall...». Fry rechnet damit, im Jahr 2014 mit den Bauten beginnen zu können. Sie erfolgen eventuell in zwei Etappen.

Neuer Spielplatz In Sichtweite des Restaurants Gmüetliberg, auf der anderen Seite der SZUGleise entsteht ein neuer Spielplatz.

Die alten Anlagen mussten im vergangenen Jahr aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Das Baugesuch dazu werde demnächst eingereicht, der Spielplatz wird wohl noch in diesem Jahr eröffnet, sagte Giusep Fry, der das Areal als ideal bezeichnet und es mit neuen Spielgeräten für kleine und grössere Kinder, aber auch für Erwachsene bestücken will. Bauherrin ist die SZU, die einen Teil finanziert. Dazu kommen auch Sponsoren für die Kosten auf, unter anderen der ÜetlibergVerein, der immerhin 10 000 Franken beisteuert.

Fredy Lienhard löst Roger Liebi als Präsident ab Generalversammlung des Üetliberg-Vereins auf Uto Kulm Die stark gestiegene Belastung im Beruf und seine zeitraubende Tätigkeit als Politiker sind Gründe für den Rücktritt von Roger Liebi als Präsident des ÜetlibergVereins. Vizepräsident Fredy Lienhard übernimmt das Amt interimistisch. In seinem letzten Jahresbericht fand Roger Liebi viel Lob für die Mitglieder des Üetliberg-Vereins: «Sie leisten eine grossartige, freiwillige Arbeit für die Zukunft des Üetlibergs und damit auch für die Allgemeinheit.» Der Verein tue etwas für Zürichs Hausberg und nicht dagegen, schob er mit einem Seitenblick auf «den anderen Verein», Pro Üetliberg. In diesem Zusammenhang hob Liebi die Baumpflanzaktion hervor. Vereinsmitglieder pflanz-

mit einer Spende für den Spielplatz beim Restaurant Gmüetliberg einen Beitrag für die Allgemeinheit, so Liebi, der auch den Uto-Kulm-Hotelier lobte, der «unter Dauerbeschuss von missgünstigen Menschen» stehe. Sein Präsidialamt übernimmt nun Vizepräsident Fredy Lienhard. Die interimistische AmtsRoger Liebi (links) übergibt das Präsidium des Üetlibergübernahme verVereins an Fredy Lienhard. (Bild Werner Schneiter) band er mit dem ten im vergangenen Herbst unter der Aufruf an die Mitglieder, nach einem Anleitung von Fredy Lienhard über 80 neuen Präsidenten Ausschau zu halWeisstannen. Zudem leiste der Verein ten.

Ein Mitglied wünscht sich vermehrte Öffentlichkeitsarbeit des Üetliberg-Vereins, nicht zuletzt, weil dieser – wie er selber immer wieder erfährt – mit dem anderen Üetliberg-Verein verwechselt wird. Ein Mittel dazu sind die neuen Flyer, die Verlinkung der vereinseigenen Homepage mit jener des Hotels Uto Kulm. «Am wirksamsten ist die Mund-zu-Mund-Propaganda», folgerte ein anderes Mitglied. Die statutarischen Geschäfte warfen keine Wellen – auch die von Hansruedi Metzger (Stallikon) präsentierte Rechnung, die mit einem Überschuss von knapp 8000 Franken schliesst, weil Vorhaben zurückgestellt werden mussten. Es soll investiert werden, unter anderem in den Spielplatz. Im Budget 2012 wird mit einem Verlust gerechnet, der mit Blick auf das Vereinsvermögen verkraftbar ist. (-ter.)


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041_2012 by AZ-Anzeiger - Issuu