Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 678 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 40 I 169. Jahrgang I Freitag, 20. Mai 2016
Frühjahrssammlung
Vom Duett zum Solo
Stiftung Spital Affoltern im Dienst der Palliativstation in der Villa Sonnenberg. > Seite 3
Veränderungen im reformierten Pfarramt in Hausen. > Seite 7
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Mittelaltermarkt «Mättmi 900»: Schulen beteiligen sich mit einer Projektwoche am Gemeinde-Jubiläum. > Seite 9
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SichtBar Projekt der Jugendarbeit Affoltern auf Kurs: Startschuss auf dem Kronenplatz. > Seite 9
«Die Nachfolge des Seewadels wird massiv kleiner werden» Im Bezirk Affoltern findet ein Umdenken im Pflegebereich statt Alle drei Langzeitpflegeeinrichtungen des Säuliamts befinden sich in Affoltern. Der «Anzeiger» hat beim Affoltemer Gemeindepräsidenten und neuen Betriebskommissionspräsidenten des Spitals Affoltern nachgefragt, welche Entwicklungen er im Pflegebereich im Bezirkshauptort und im Säuliamt sieht.
Hart, aber fair Der zurücktretende FDP-Präsident Olivier Hofmann über Auseinandersetzungen. > Seite 13
Johannes Weiss: Tüftler und professioneller Forscher In der KommBox, dem Ausstellungsraum im Aeugster Gemeindehaus, erfährt man derzeit Interessantes über die Forschungsarbeit von Johannes Weiss rund um die römische Keramik. Er hat deren Technik «entschlüsselt» und hat dazu gegen 30 Jahre geforscht. Eine der grössten Herausforderungen bestand darin, in einem mit Holz geheizten Ofen 1000 Grad zu erreichen und zu halten. Immer wieder musste Johannes Weiss Rückschläge in Kauf nehmen.
................................................... > Bericht auf Seite 7
Klassenerhalt sichern Mit einem Sieg morgen Samstag gegen das letztplatzierte Kosova kann sich der 1.-Ligist FC Wettswil-Bonstetten vorzeitig den Klassenerhalt sichern. Die Chancen stehen gut, hat doch das Team von Martin Dosch sieben Spiele ohne Niederlage hinter sich.
................................................... von salomon schneider 2014 hat die Gemeinde Affoltern eine Umfrage bei allen Bezirksgemeinden durchgeführt, ob sie sich an einem Ersatzneubau des Hauses zum Seewadel beteiligen würden. Dabei hat sich herausgestellt, dass alle Gemeinden entweder an eigenen Projekten für Alterswohnformen dran sind oder keinen zusätzlichen Bedarf ausmachen konnten. 2015 lud die Zürcher Planungsgruppe Knonauer Amt zu einer Dialogveranstaltung ein, an der unter der Leitung von Clemens Grötsch sieben Säuliämtler Gesundheitsvorstände über Alterswohnformen nachdachten. Es kam heraus, dass die Langzeitpflege Sonnenberg für intensive Pflege gestärkt werden, leichte Pflege zu Hause erfolgen und mittlere Pflege in betreuten Wohnformen Platz finden soll. Den Anwesenden war aber auch bewusst, dass dies Optimalvorstellungen sind und die Wünsche der Seniorinnen und Senioren an oberster Stelle stehen. Fakt ist, dass sich die Dauer der Pflegeaufenthalte im Säuliamt in den letzten sechs Jahren halbiert hat – auf 18 Monate. Zudem wollen ältere Menschen immer länger zu Hause bleiben, was durch die Spitex-Dienste ermöglicht wird. Das Altersheim wird deshalb immer mehr von anderen Wohnformen abgelöst.
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................................................... > Vorschau auf Seite 25
Jeden Mittwoch nach dem Gottesdienst trifft sich diese Gruppe aus Affoltern zum Kaffee im Seewadel. (Bild sals) Bedürfniswandel seit den 1970er-Jahren «Die Langzeitpflege Sonnenberg des Spitals Affoltern ist ein gemeinsames Projekt der Säuliämtler Gemeinden, das momentan nicht einmal voll ausgelastet ist. Im Senevita Obstgarten sind noch Plätze frei und auch der Seewadel hat keine Warteliste mehr. Die Gemeinde Affoltern arbeitet deshalb an einem Ersatzneubau des Seewadels, der primär den Eigenbedarf decken soll, mit rund 60 Pflegebetten», erläutert Clemens Grötsch, der Affoltemer Gemeindepräsident und neue Betriebskommisionpräsident des Spitals Affoltern. Das Haus zum Seewadel wurde in den 1970er-Jahren als Altersheim gebaut. Dies war damals modern und ältere Menschen liessen sich auf eine Warteliste setzen, um einen Platz zu erhalten, sobald sie den Haushalt
im Eigenheim oder der Mietwohnung nicht mehr selbstständig bewerkstelligen könnten. Dies hat sich grundsätzlich geändert. Die Spitex geniesst immer noch sehr grosse Wachstumszahlen und der Grossteil der Säuliämtler mit kleinem und mittlerem Pflegebedarf bleibt zu Hause und setzt auf Spitexdienstleistungen und privat organisierte Pflege, beispielsweise auch durch Familienmitglieder.
Akutspital und Langzeitpflege an einem Standort ist als Glücksfall «Für die höchsten Pflegestufen eignet sich weder der Seewadel noch die Senevita, da Pflege möglich ist, aber keine tägliche ärztliche Betreuung. Deshalb sind die Synergien zwischen dem Akutspital und der Langzeitpflege Sonnenberg besonders wichtig. Da im Spital immer Ärzte vor Ort sind, kön-
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nen sie auch die Patienten der Langzeitpflege täglich besucht werden», erläutert Clemens Grötsch und ergänzt: «In den nächsten Monaten wird die Zukunft des Akutspitals einer genauen Analyse unterzogen und die neu fokussierte Unternehmensstrategie formuliert.» Da die Langzeitpflege Aufgabe der Gemeinden ist und alle Langzeitpflegeeinrichtungen des Bezirks sich in Affoltern befinden, scheint die Langzeitpflege Sonnenberg auf jeden Fall unbestritten. Und auch das Akutspital scheint gute Chancen zu haben, meint der Wettswiler Gemeindepräsident Hanspeter Eichenberger: «Unter den Gemeindepräsidenten sind wir uns einig, dass es das Spital braucht und – obwohl Fehler gemacht worden sind – endlich Ruhe einkehren soll.» ................................................... > Interview auf Seite 5
Miteinbezug der Bevölkerung bei der regionalen Richtplanung Ab heute Freitag kann während 60 Tagen zum Entwurf Stellung bezogen werden Die regionale Richtplanung entscheidet namentlich bezüglich Entwicklung der Infrastruktur – beispielsweise des öffentlichen Verkehrs – über die Zukunft der Region Knonauer Amt. Nachdem die Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK) in zähem Ringen mit dem Kanton einen Entwurf vorgelegt hat, kann nun die Bevölkerung während der nächsten 60 Tage die Unterlagen einsehen und dazu Stellung beziehen.
Zwei Vorgaben des Kantons lösen grundsätzliche Konflikte aus: Erstens die Konzentration der Entwicklung auf urbane Wohnlandschaften, konkret auf Affoltern am Albis und Hedingen, zweitens das Prinzip, die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr auf diese urbane Wohnlandschaft zu beschränken. Die Konsequenz aus diesem zweiten Punkt wäre ein Verzicht auf den Viertelstundentakt zwischen Affoltern und Zug nebst
einem erhöhten Druck auf einen Abbau der Postautoverbindungen zu den anderen Gemeinden.
21 Prozent Wachstum bis 2030 An der letzten Delegiertenversammlung der ZPK wurden die Prognosen des Kantons als realitätsfern kritisiert: Gemeinden und ZPK rechnen aufgrund der gültigen Zonenpläne mit einem Wachstum bis 2030 um 21 Pro-
zent, der Kanton um lediglich 12 Prozent. Der Kanton wünscht 80 Prozent des regionalen Wachstums in Affoltern und Hedingen, aufgrund der Zonenpläne der Gemeinden wird nur ein Viertel des Wachstums dort stattfinden. – Der «Anzeiger» begleitet die Auflage des Regionalen Richtplans mit einer kleinen Serie. (bs.)
500 20 ................................................... > Der erste Teil auf Seite 3
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