Bezirk Affoltern IN KÜRZE Ernst Stocker Regierungspräsident Der Regierungsrat hat Ernst Stocker, (SVP) Vorsteher der Finanzdirektion, zu seinem Präsidenten fürs Amtsjahr 2022/23 gewählt – er tritt damit die Nachfolge von Jacqueline Fehr (SP) an, welche auf ein bewegtes Amtsjahr zurückblickt. Vizepräsident wird Mario Fehr (parteilos), Vorsteher der Sicherheitsdirektion. Das Amtsjahr begann am 1. Mai und dauert bis 30. April 2023. Ernst Stocker ist seit 2010 im Regierungsrat, den er 2015/16 bereits einmal präsidiert hat. (red.)
WIR GRATULIEREN Zum 80. Geburtstag Kurt Dennler in Affoltern wird – kaum zu glauben – morgen Mittwoch, 4. Mai, seinen 80. Geburtstag feiern dürfen. Wir gratulieren herzlich und wünschen tierisch viel Freude am Fest und weiterhin eine «Gesundheit wie ein Pferd».
Zur diamantenen Hochzeit Am 5. Mai vor 60 Jahren traf ein Ehepaar eine wirklich gute Entscheidung! Elisabeth und Heinz Schwarz-Steiner in Hausen sind 60 Jahre miteinander verheiratet und feiern ihr diamantenes Hochzeitsfest am kommenden Donnerstag – herzliche Gratulation!
Zur goldenen Hochzeit Ein Paar feiert am Donnerstag, 5. Mai, in Hausen sein goldenes Hochzeitsfest. Vor 50 Jahren haben sie eine gute Wahl getroffen – ein wunderbarer Anlass, dies auch gebührend zu feiern! Elisabeth und Heinz Kellenberger-Locher gratulieren wir herzlich und wünschen dem Jubelpaar ein fröhliches Fest.
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Dienstag, 3. Mai 2022
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Ein Stadtpark für die Naherholung Der «Brauiweiher» kommt am 20. Juni vor die Gemeindeversammlung Affoltern Eine Sanierung war schon in den 1990er-Jahren geplant, eine Altlast hat dies allerdings verzögert. Jetzt soll das Areal Brauiweiher in Affoltern endlich zum Naherholungsgebiet aufgewertet werden. von Thomas sTöckli Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde im Weiher zwischen Lindenbach und Dachlisserweg in Affoltern Eis gewonnen für die angrenzende Brauerei. Zwischenzeitlich aufgefüllt und dann wieder ausgebaggert, ging der Weiher 1993 an die Gemeinde Affoltern, welche ihn als kommunales Natur- und Landschaftsschutzobjekt unter Schutz stellte. So kommen heute etwa die geschützte gelbe Schwertlilie und der breitblättrige Rohrkolben vor, weiter drei gefährdete Heuschreckenarten, Zauneidechsen, Vögel und Fledermäuse.
Belasteter Standort ohne Sanierungsbedarf Auf eine eigentlich schon geplante Aufwertung wurde in den 1990er-Jahren wegen einer Altlast vorerst verzichtet. Konkret geht es um Teerablagerungen und Mineralölverschmutzungen auf dem nördlichen Teil des Areals, mutmasslich aus der Herstellung von Erdölprodukten zwischen 1912 und 1925. Das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) klassifizierte diese Altlast im Rahmen einer genaueren Untersuchung allerdings als belasteten Standort ohne Überwachungs- und Sanierungsbedarf. Für die Aufwertung des Naturschutzgebiets bedeutet dies, dass die Altlast nicht vollständig entfernt werden muss, sondern nur dort, wo dies die Neugestaltung nötig macht. Für diese Variante hat sich der Stadtrat Affoltern nun auch entschlossen – auch aus Kostengründen: «Würden wir die gesamte Altlast rausnehmen, würde uns dies mindestens 3,6 Millionen kosten», so Markus Gasser, Stadtrat Bau und Infrastruktur. «Ohne zusätzlichen Nutzen», ergänzt er, «dafür mit erheblichen Prozess- und Kostenrisiken. Auch ist uns in der Nachaltigkeitsüberprüfung klar geworden, dass es keinen Sinn macht,
Drei Weiher und dazwischen Hochstaudenried – das Areal Brauiweiher soll als Stadtpark zum Naherholungsgebiet für die Affoltemer Bevölkerung werden. Hinter Stadtrat Markus Gasser ist ein Begegnungsplatz vorgesehen. (Bild Thomas Stöckli)
Gegenpol zur Verdichtung Das Areal Brauiweiher war ursprünglich Teil einer grossen Planungszone, die inzwischen in drei Zonen aufgeteilt wurde. In der ersten, dem «Brauipark», ist eine Überbauung für 144 Wohnungen und 100 Arbeitsplätze vorgesehen (im «Anzeiger» vom
schwach belasteten Boden mit grossem Aufwand bei uns herauszunehmen und in einer anderen Deponie wieder einzulagern.» Anstelle eines einzigen grossen Weihers sieht die Neugestaltung deshalb drei kleinere Weiher à 400, 170 und 100 Quadratmeter im unbelasteten Teil des Areals vor, der mittelgrosse am Ostrand als Spielteich mit direktem Zugang zum Wasser. Beim grössten Teich in der südwestlichen Ecke soll zudem eine halb gedeckte Beobachtungsplattform entstehen. Erschlossen wird der zugängliche Teil des Stadtparks durch einen teil-
26. April). Ab Anfang 2023 könnten hier die Baumaschinen auffahren. Diesen grossen Schritt zur Verdichtung hat der Stadtrat denn auch zum Anlass genommen, der Bevölkerung zum Ausgleich ein «Pärkli» anzubieten. (tst.)
weise beschatteten Fussweg. Vorgesehen ist zudem ein Begegnungsplatz mit Tischen und Bänken, Trinkbrunnen und Spielgeräten. In der bestehenden Birkenallee entlang des Lindenbachs sind Hängematten zum Verweilen geplant. Mittelfristig sollen die alten und teils nicht mehr so vitalen Bäume durch klimarobustere Arten ersetzt werden. Einzig entlang der Böschung an der nordöstlichen Grundstücksgrenze muss ein Teil des Oberbodens abgetragen werden, weil er stark mit Teerklumpen verschmutzt ist. Um die unwahrscheinliche Gefahr einer Belastung des Weiher- oder
gar des Grundwassers zu vermeiden, ist vor dem grössten Teich zudem eine Lehmabdichtung geplant. Die Weiher werden von Regen- und Grundwasser gespeist.
Grosser Mehrwert für die Bevölkerung Knapp 1,33 Mio. Franken kommen gemäss Voranschlag für den gesamten Neubau zusammen. Abzüglich des bereits bewilligten Projektierungskredits von rund 84 000 Franken und der gebundenen Ausgaben von 331 000 Franken für die Altlastensanierung stimmt die Gemeindeversammlung über 985 000 Franken ab. Der grösste Brocken ist dabei mit 378 000 Franken die Ausstattung, welcher sowohl die Beobachtungsplattform als auch die Möblierung umfasst. «Mit tragbaren Kosten erreichen wir so einen hohen Wert für die Bevölkerung», findet Gasser. Sagt die Gemeindeversammlung am 20. Juni Ja zum Stadtpark Brauiweiher, soll die Realisierung noch im Herbst gestartet werden. Die Übergabe an die Bevölkerung könnte dann im Sommer 2023 erfolgen.
Ein Schock, der auf die Psyche schlug Affolterns Stadtpräsident Clemens Grötsch ist seit Ende März krankgeschrieben Am 27. März wurde der amtierende Stadtpräsident Clemens Grötsch abgewählt. Er sagt, das deutliche Resultat habe ihm den Boden unter den Füssen weggezogen. Seither ist er arbeitsunfähig. Doch Grötsch hofft, dass er nochmals ins Amt zurückkehren kann. von livia häberling Als am frühen Nachmittag des Wahlsonntags die Resultate vorlagen, war es Clemens Grötsch wichtig, Haltung zu zeigen. Er las die Ergebnisse im Foyer des Kasinosaals selber vor – und sie waren deutlich: Eveline Fenner, Mitstreiterin ums Präsidium, erzielte 1123 Stimmen und wurde als neue Stadtpräsidentin von Affoltern gewählt. Er hingegen lag mit 506 Stimmen weit zurück. Ein ähnliches Bild bot sich bei den Wahlen für den Stadtrat: Dort erreichte Clemens Grötsch zwar das absolute Mehr, schied jedoch als überzählig aus. Während alle Gewählten mehr als 1100 Stimmen auf sich vereinen konnten, holte er nur 851.
Stadtpräsident Clemens Grötsch. (Archivbild Stephan Faessler)
Der Wahlsonntag liegt fünf Wochen zurück. Seither übt Clemens Grötsch das Amt des Stadtpräsidenten nicht mehr aus. Er ist krankgeschrieben. «Das Resultat hat mir komplett den Boden unter den Füssen weggezogen», sagte er am Freitag am Telefon. Er habe die Wiederwahl ja nicht bloss knapp verfehlt, im Gegenteil: «Ich wurde sprichwörtlich vom Hof gejagt.»
Kurz nach Bekanntwerden der Ergebnisse am Wahlsonntag hatte Grötsch gegenüber dem «Anzeiger» gesagt, dass auch Erleichterung durchschlage. Mit seinem Amt war viel Verantwortung einhergegangen, nach der Abwahl sei dieser Druck von ihm abgefallen: «Während man läuft, erkennt man die Anspannung häufig gar nicht, in der man sich befindet», sagt er rückblickend. Zur grossen Enttäuschung hinzu kamen jedoch auch ein Gefühl der Leere und der Eindruck, dass er für die Entscheide, die der Stadtrat als Gremium gefällt hatte (Stichwort: Spital), als Einziger abgestraft worden war. Das schmerze – umso mehr, als dass er sich stets als Teil eines Teams gesehen habe. Erfolge, die man in den vergangenen Jahren habe erzielen können, zum Beispiel beim Schuldenabbau, scheine die Bevölkerung hingegen kaum zu würdigen. Körperlich und psychisch sei es ihm so schlecht gegangen, dass er nicht mehr arbeitsfähig war.
nung der Protokolle – hat inzwischen Grötschs 1. Stellvertreter, Martin Gallusser, übernommen. Seine Dossiers wurden intern neu verteilt. Was die Amtsübergabe an Eveline Fenner betrifft, hat Clemens Grötsch keine Bedenken. Diese werde planmässig stattfinden; notfalls durch die jeweiligen Ressortleiterinnen. Aktuell sei seine Rückkehr ins Amt noch nicht absehbar, doch Grötsch sagt: «Ich hoffe, dass es mir bis im Juni besser geht. Es ist mein Wunsch, die letzte Gemeindeversammlung selbst zu leiten.» ANZEIGE
CLAUDIA BLASER-ZOGG in den Schulzweckverband Mit Herz und Verstand
Dossiers übergeben Die formalen Funktionen des Stadtpräsidenten – zum Beispiel die Leitung der Sitzungen oder die Unterzeich-
unterstützt von der SP Bezirk Affoltern